Beiträge von Ceadh

    Kurz stockte Ceadh und musterte den Mann, der sich Tribun nannte. Den Hausherren? Eigentlich kannte er da nur Corvinus. Ab und zu war Castus da, aber jener wohnte anscheinend schon länger nicht mehr in der Casa Artoria und Imperiosus war auch erst seit kurzer Zeit da, also musste er Corvinus meinen. Und da er nach einem Herren verlangte, konnte es unmöglich Medeia sein. Also nickte er ihm zu, ehe er die große Tür öffnete, um dem Tribun Einlass zu gewähren.


    "Folge mir bitte ins Atrium.", meinte der Kelte und führte den Tribun sogleich ins Innere der Casa, in das Atrium

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    Das Atrium - Die Halle, in der die Gäste und Familienmitglieder empfangen werden oder gelegentliche Feste und Treffen stattfinden
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    Gemächlich führte Ceadh, der großgewachsene Kelte, den Tribun in das Atrium. Das Atrium war großzügig mit großen Weintraubenstrünken behangen, wohl ein kleiner Tribut an das baldig stattfindende Fest der Vinalia Rustica. Allgemein sah das Atrium sehr einladend aus, ein paar Klinen und hölzerne Liegen standen in einer Ecke, daneben war ein Beistelltisch, neben welchem eine große Amphore stand - und genau dorthin führte Ceadh den Tribun.
    "Der Hausherr wird gleich kommen.", meinte er schlicht, ehe er sich entfernte, um eine der Treppen in das Obergeschoß zu nehmen.

    ~* Hortus *~


    Der große Kelte führte Callidus am Atrium und dem Triclinum vorbei gen Hortus, wo sechs teils steinerne, teils hölzerne Liegen im Kreis standen. In der Mitte war ein kniehoher Tisch, auf welchem sechs verschiedene Amphoren standen und mehrere Becher. Der Hortus selbst war recht idyllisch, zu allen vier Seiten von Säulen umsäumt.

    Was für ein Tag. Heute sollte er abreisen, wurde ihm gesagt und noch war nichts davon zu merken. Aber gut, man tut hie und da seine Pflicht und so war es auch, als er das Pochen an der Porta hörte. Die Tür öffnete sich langsam und ein hochgewachsener Sklave machte sich darin breit, Callidus einer kurzen Musterung unterziehend. Dass heute ein Besucher empfangen wurde, wusste er und so zog er die Schultern straff und senkte den Blick auf Callidus hinab.


    "Salve. Du wünscht?"

    Nicht unsanft, aber doch sehr eng, presste er Medeia während dem Kuss an sich und spürte, wie dieser Hunger wieder aufkam, den er lange unterdrückt hatte. Gierig küsste er sie, auskostend, wie ein Verhungernder in der lockenden Oase. Seine Hände strichen über ihren Rücken, über ihren Schenkel und dennoch versuchte er seinen Hunger, der doch so offensichtlich war, zu unterdrücken, dieses Verlangen nicht auszuleben. Er wusste nicht, warum er dieses so offensichtliche nun zu unterdrücken versuchte, aber er wollte es lieber nicht ergründen. Lieber noch genießen. Die Zunge umgarnte und lockte die ihre, auf dass sie sich in seinen Mund wagte - und er schaffte es. So hielt er sie erst einmal gefangen und bespielte sie.


    Seine Hand suchte sich den Weg unter ihr Kleid und schmiegte sich eng an ihren Oberschenkel, an das Knie, das so lockte und strich über die zarte Haut. Er spürte dieses stumme Versprechen und wollte es nun einlösen. Doch sie löste sich von ihm und er fühlte alte Urinstinkte erwachen.


    "Es... ist freier? Gut. Und dennoch werde ich dich vermissen, ewig-lockende-Frau. Morgen soll es schon sein? Für.. wie lange?"


    Der freche Blick, die feuchten Lippen.. all das war der Anstoß dafür, dass er sie noch einmal küsste, wenn auch nicht mehr ganz so wild, sondern eher zärtlich, als würde er stumm um Erlaubnis fragen.

    Wieder hob sich sein Mundwinkel leicht an, als er sie reden hörte und neigte den Kopf ein wenig, um ihr seine Zustimmung kund zu tun. "Ich weiß nicht einmal, wie ich aus Hispania entkommen könnte..", erwiderte er nun noch eine Spur leiser und mit einem vergnügten Unterton. Die Berührung ihres Knies ließ schon einen leichten Schauer über seinen Rücken fahren. "Ihr Frauen seid stark, nicht umsonst gibt es bei uns Kriegerinnen, die ebensoviel wert sind wie ein Mann." Die Berührung ihrer Fingerspitzen verstärkte den Schauer noch und er atmete scharf, überrascht ein. So löste er langsam die rechte Hand von der Wand und schmiegte sie leicht an ihre Wange, um mit dem Daumen über sie zu streichen, während er sich hinablehnte zu ihr, um ihr direkt in die Augen zu blicken.


    Nun löste er die zweite Hand von der Mauer und strich mit ihr über den kühlen dünnen Leinenstoff, der ihren Körper verhüllte. Bedächtig, in Zeitlupe, als würde man ein Kunstwerk, eine Skulptur ertasten, strich er ihre Wirbelsäule hinab und legte die Hand schließlich in das Steißbein, während er ihre Lippen betrachtete, sich selbst leicht auf die Unterlippe biss. "Danke Herrin..", flüsterte er schmunzelnd, ehe er ihre Lippen mit einem erst vorsichtigen und dann recht wilden Kuss versiegelte.

    "Werde.. ich mich dort frei bewegen dürfen, in dieser Stadt?" Hispania, Hispania... es wollte ihm immer noch nicht einfallen, wo das sein sollte. Aber er spürte, dass sie Angst hatte und das wollte er nicht. Schließlich warf er seine Bedenken über Bord und er erhob sich langsam von seiner Lagestatt, um sich auf die ihre zuzubewegen. Stützte sich mit dem Knie zwischen den ihren leicht auf und lehnte sich mit den Händen gegen die Wand, um den Blick auf sie gerichtet zu haben. Auch wenn sein Gewissen lauthals dagegen protestierte, so falsch konnte es nicht sein.


    "Hast... du Angst? Tut es noch weh?"


    Fragte er mit leiser werdender Stimme und wollte seine Hand leicht auf den dünnen Stoff legen, der über ihrem Bauch war. Dass er sie nicht in die Enge treiben wollte, war klar, konnte sie sich doch zurückziehen, wenn sie es wollte.

    Für einige lange Augenblicke sah er auf die Haarsträhne, ehe er den Blick langsam in ihre Augen richtete und langsam nickte. "Ich entsinne mich, Herrin. Hannibal..? Gut, ich werde mich noch nach ihm umsehen und verspreche dir, ihn nicht zu töten, sollte ich ihn erblicken, damit du ihn ausfragen kannst."
    Die Sekunden des Schweigens sah er in ihre Augen und hob dann die Mundwinkel leicht an, ein gutmütiges Schmunzeln umspielte seinen Mund. Er wusste, er spürte, dass sie etwas sagen wollte. Nur was?


    Hispania... Hispania. Wo, bei allen Göttern, liegt das nur? Er lehnte sich leicht zu ihr und sah sie einige lange Sekunden eindringlich an, ehe der Blick wieder weicher wurde. "Du schickst mich weg? Hast du nicht Angst, dass er dich noch einmal angreifen könnte?" Der Gedanke behagte ihm ganz und gar nicht.

    Artaios steh mir bei. Als sie an ihm hochsah, begegneten sich die Blicke und seine Züge wurden eine Spur weicher. Er wollte etwas sagen, aber irgendwie fühlte es sich so an, als wäre seine Zunge schwerer. Was wollte er doch gleich sagen? Nichts. Sie trat näher und er fühlte ein seltsam flaues Gefühl im Magen. Hätte er sie nun am Hintern gepackt und näher gezogen, innig geküsst..? Ah. Dann hätte sie um Hilfe geschrien und die Herren hätten ihn irgendwie bestraft. Was für ein Dilemma. Diese grünen Augen. Sinnliche Augen. Dann bewegte sie sich an ihm vorbei und berührte ihn. So nah. Ob das Absicht war? Er kannte sie fast gut genug, um sagen zu können, dass es das war.


    Ceadh drehte sich etwas zur Seite, um ihr zuzusehen, wie sie sich hin hinten lehnte und ihn keck ansah. Diese freche Locke. Dieser Hals. Er atmete tief durch, dann nickte er ihr zu und setzte sich ebenso in Bewegung.. lehnte sich nach vor, stützte sich in das Lager ab und ließ sich langsam nieder, wobei er darauf achtete, dass er in ihrer Nähe blieb. "Um was geht es, Herrin?"

    Nachdenklich lag er auf seiner Liegestatt und starrte an die Wand. Daheim war es nie so heiß gewesen. Daheim gab es Nebel und wundervolle starke Regenschauer, die die Luft reinigten, so dass man tief einatmen konnte. Auf das Klopfen hin, sah er leicht zur Seite und runzelte die Stirn. Bei Lugh, ist sie schön. Er sah zuerst auf ihre Füße und hob den Mundwinkel leicht an, schließlich ließ er den Blick an ihr hochwandern. Sie sah aus, als könnte man mit ihr über eine nasse Wiese laufen, so frei und unbeschwert. ".. Herrin? Was kann ich für dich tun?", fragte er mit gerunzelter Stirn und ließ sich etwas nach vor, um nicht respektlos zu wirken, wenn er sie schon so ansah. Dann erhob er sich, um sich langsam vor ihr aufzubauen.

    "Ceadh.", erwiderte er erst recht knapp, ließ sich dann aber zu einer etwas längeren Antwort erweichen durch ihren Blick. "Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du bisher mit den Römern gemacht hast. Aber ich war.. eine Art Hauptmann und habe versucht, das Gebiet der Silurer zu verteidigen. Vergeblich, wie du nun siehst. Und wie heißt du, Mädchen von Albion?"