"Jetzt haben sich zwei Menschen getroffen, die die selben Gefühle haben, diesen Kummer in ihren Herzen spüren, jeder von ihnen leidet. Und ich möchte auch keinen Sonnenuntergang sehen, die Nacht ist mir viel lieber."
So stand ich nun hinter Secundus und obwohl ich ruhig die Worte zu sprechen bekann, wurden sie am Ende doch lauter und verständlicher, weil sie mich quälten.
Mir war bewusst, das die Wahrheit für Secundus schmerzte, doch mir tat es nicht weniger weh, so hasste ich mich dafür, warum ich ihn nicht lieben konnte, wieso nicht, verlangte ich doch immer noch das umögliche, wäre er doch die Erfüllung meines Lebens. Er hasste mich, ich war mir sicher, weil ich so eingebildet war, so hochnässig, so grausam. Aber es war doch nur die Wahrheit in meinen Worten und die Ehrlichkeit ist doch eine der bedeutesten Tugenden und wenn man sich daran hielt, entstand dies auf so brutale Art. Wäre es dann doch besser gewesen zu lügen. Tausende Gedanken schwirten durch meinen Kopf, doch keine konnte Secundus Demütigung nur am geringsten wiedergutmachen. Ich musste einfach mit ihm sprechen, ihn wieder zur Vernuft bringen, doch hätte ich nie daran gedacht ihn so den Kopf zu verdrehen, so empfand ich es, was für ein schrecklicher Zug von mir.
Jetzt verlangte ich wieder seinen Blickkontakt, zwar wirkte mein Gesichtsausdruck immer noch aufgelöst und das Glitzern einzelner Tränen war noch zu erkennen, doch meine Stimme klang jetzt viel ruhiger, wenn auch nicht entspannt. Suchte ich wieder nach der Stille und vorallem nach keinen ernsten Worten mehr, sondern einfach die treffenden.
"Wenn du mich nicht mehr sehen möchtest, dann verstehe ich das und du wirst mich vergessen. Auch verlange ich nicht, das du auf mich wartest, denn wenn ich unglücklich werde ist dies meine Schuld und das werde ich auch ganz sicherlich ohne dich. Doch manchmal ist das Leben nicht einfach, denn man macht es sich schwerer als es ist, deshalb hat ein Mensch Gefühle und auch wenn sie falsch sind, man lernt dazu und ich bin mir sicher viele verlangen jetzt schon nach deiner Liebe, der Liebe von Secundus Petronius Melas."