Beiträge von Hedda

    Wenn sie nicht so schlimme Schmerzen gehabt hätte, dann hätte sie nun wohl einen Lachkrampf bekommen. Der Mann war nicht nur lächerlich sondern wirklich ein Vollidiot. Sie nahm die Hand von ihrer Nase um besser sprechen zu können. "Abmachung? Welche Abmachung? Ich sehe keine Einhaltung von deiner Seite her und da der Treffpunkt abgemacht ist, ist es dein Problem nicht meines. Du wirst sehen was passieren wird ich werde dir nicht sagen wo sie ist." Hedda konnte nur noch leise reden und ihr wurde übel wegen diesem Blutgeschmack.

    "Gut" sagte das Mädchen und nickte nachdenklich. Im Hintergrund machten sich die Stimmen der anderen breit die am planen waren wie sie gleich vorgehen würden. Dann griff sie in ihre verschlißene Tunika und zog eine scharfe aber unauffällige Scherbe hervor. Ein Blick über ihre Schulter genügte um ihr zu zeigen, dass keiner der Männer zu ihr sah und dann beugte sie sich nach vorne und legte die Scherbe ind die verbundenen Hände von Dagmar. Sie war klein und handlich, aber man musste aufpassen, dass man sich nicht selber daran schnitt und sie war so klein, dass sie sich perfekt in den Händen verstecken ließ. "Das sollte ausreichen und ich kann dir nur viel Glück wünschen."

    "Dir ist klar, dass sie dich nicht leben lassen werden oder etwas schlimmeres mit dir vor haben?" Das Mädchen sah sie genau an und meinte jedes Wort sehr ernst. "Ich kann dir helfen, dass du dich im Norfall wehren kannst" flüsterte sie weiter und sah sich nach hinten um, aber die Männer waren zusammen beschäftigt, und achteten nicht auf sie. "Willst du Hilfe?"

    Es waren bis jetzt die unerträglichsten Schmerzen, nach der Peitsche, die sie hatte aushalten müssen. Sie spürte es kaum, als er von ihr ab ließ, aber drehte sich auf die Seite und hielt sich die Nase die nun nur noch schlimmer blutete als zuvor. Ihr Gesicht war verschmiert mit den Tränen und dem Blut und sie wimmerte vor sich hin und merkte wie ihr Sichtfeld teilweise immer wieder dunkler wurde. Hedda hatte Mühe und Not sich noch wirklich hier zu behalten, aber da war eine leichte Angst, dass etwas schlimmes passieren würde wenn sie die Augen schloss. Kein einziges Wort sagte sie.

    Ihr Brustkorb hob und senkte sich schneller als normal, was wohl an dieser Situation liegen könnte in der sie offensichtlich war. Fast wäre sie nach hinten gerutscht als er neben ihr in die Hocke ging, aber sie unterdrückte den Drang und schaute ihm direkt in seine Augen. Jedoch hatte sie nicht mit dieser Aktion von ihm gerechnet und schrie auf, als er ihre Nase drückte und ihr die Tränen in die Augen schoßen. Heddas Körper verkrampfte sich schon halb vor Schmerzen und sie versuchte mit ihren blutverschmierten Händen nach ihm zu greifen, ihn zu schlagen und ihn wegzubekommen von sich und ihrer Nase.
    "Stultissimus homo" war zwischen ihren Schmerzensschreien zu hören.

    Das Mädchen hatte gelauscht und kam als Hraban weg ging schnell mit einem Becher Wasser an. "Du solltest etwas trinken, das wäre besser für dich, draussen ist es heiß und es bringt dir nichts wenn du einen Hitzeschlag bekommst. Vielleicht würde es dich auch an etwas anderem hindern"
    flüsterte das Mädchen und hielt ihr den Becher an die Lippen. Sie hoffte, dass sie einfach trinken würde und ihren Wink verstanden hatte.

    "Bin ich nicht? Du vergisst ohne mich läuft nichts, ohne mich läuft GAR NICHTS!!" Sie schaffte es nur noch durch den Mund zu atmen so schlimm war es mit ihrer Nase. "Alle die den Ducciern und dir lieb sind stultissimus homo" (Vollidiot :D ) spie sie die Worte aus.

    "Gut, dann hast du eben Pech gehabt und leidest einfach Hunger und Durst bis wir aufbrechen. Mir soll das egal sein Kleine." Er zuckte mit den Schultern, denn er hatte schon etwas gegessen und auch getrunken und musste sich auch um sein Leben keine weiteren Gedanken mehr machen.
    Mit einem letzten Blick auf sie drehte er sich dann rum und gesellte sich zu seinen Kollegen denen er noch einige Anweisungen gab wie sie sich gleich verhalten sollten wenn sie los zogen, denn schließlich war es Tag und man konnte sie sehen, aber sie hatten ja die seitlichen und stillen Strassen die sie nutzen würden.

    "Nun wenn der Duumvir nicht mit der Ware aufkreuzt dann wirst du dich nicht lange fragen müssen was geschehen wird, denn dann bist du schneller als du gucken kannt nicht mehr da, das sollte doch einfach langen oder?"
    Hraban fand es eigentlich schade dieses hübsche Wesen einfach so gehen lassen und vielleicht sollte er seine Pläne wenn er Hedda bekäme etwas ändern und das Mädchen hier einfach behalten, denn sie würde gutes Geld einbringen wenn man sie verkaufte. Oh ja viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und vielleicht sollte er dann welche davon wahr werden lassen. "Man wird dir gleich was zu essen und trinken bringen. Deine letzte Mahlzeit und vielleicht kannst du das dann wörtlich nehmen" lachte er.

    Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, als er auf Venusia niederblickte. Mit einem strengen Blick bedachte er sie und ein immer dagewesenes leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen. "So heute wird sich entscheiden was aus dir wird. Gen Mittag sind wir auf dem Marktplatz und wenn er Hedda nicht hat, kannst du dann deine Ahnen besuchen gehen." Er wartete auf eine Reaktion von ihr, denn er wollte ihre Angst sehen und sich an dieser laben. Ja er freute sich wenn er wen sehen konnte, der sich vor ihm fürchtete.

    Ihr Kopf dröhnte und gerne hätte sie ihm die Klappe gestopft. Das Blut lief aus ihrer Nase in den Mund, ein leider sehr bekannter Geschmack in letzter Zeit. Hedda ließ sich nun ganz auf den Boden sinken bis sie auf dem Rücken lag, mit blutverschmierter Hand und halbwegs das Gesicht. "Ohne Abmachung rede ich nicht und sage dir nur, dass ich hoffe, dass sie alle bekommen werden die euch lieb sind....." keuchte sie mit schwacher Stimme und schaute zu ihm nach oben auf. In diesem Moment wünschte sie sich wieder ein Messer mit dem sie ihn erstechen könnte.

    Der Mann schlich sich an die Casa an und legte den Brief dort ab um dann schnell wieder zu verschwinden.



    Salve Duumvir,


    ich hoffe du hast schon schön gesucht nach deinem verlorenen Gut, aber wie ich sehe hast du es noch nicht gefunden, denn es sitzt hier in der Ecke und ist ziemlich nass und gut verschnürt dazu. Keine Sorge noch geht es ihr gut, aber schnell kann sich das ändern wenn du mir nicht Hedda mitbringst zu dem Treffen.


    Treffpunkt: Marktplatz von Mogonticum
    Zeit: Mittag wenn die Sonne ganz oben steht


    Bedingungen: Keine Soldaten und ich will Hedda ansonsten ist deine Kleine auf der Stelle tod.


    Vale

    Es kümmerte sich keiner weiter um die Gefangene denn Hraban war damit beschäftigt einen erneuten Brief an den Duumvir zu verfassen. Er hatte länger überlegen müssen welcher Platz am besten war um eine Übergabe zu machen.
    Ihm waren viele Möglichkeiten gekommen, denn er dachte daran es auf einem öffentlichen Platz zu machen, denn dort konnten die Soldaten die ganz sicher kommen würden nicht so viel machen wenn sie das Leben von der Gefangenen nicht gefährden wollten.


    So redete er nun leise mit einem der den Boten spielen sollte und den Brief an der Casa Duccia abgeben sollte. Und dieser machte sich dann auch sofort auf den Weg und ohne eine Beigabe versteht sich sondern nur mit dem Brief.

    "Eine Verwandte heiratet das sollte langen. Wenn das hier ein Verhör werden soll, dann wäre es nett wenn du mir das auch sagen würdest und mich auf die Wache hin mitnimmst, aber nicht heute." Ungeduldig sah er ihn an ihm platzte bald der Kragen.

    Aus ihren Augen schienen einfach nur Funken zu sprühen und sie hielt einfach seinem Blick stand bis sie sein Grinsen sah und im nächsten Moment auf den Boden aufschlug. Sie konnte Sterne sehen und spürte, dass er ihre Nase getroffen hatte, wieder einmal ihre Nase. Genau das hatte schon einmal dieser Duccier geschafft und nun war er es auch und das Resultat war, dass sie sofort blutete, war sie ja nicht einmal wirklich verheilt.
    Mit dem rechten Arm auf dem Boden abstützend und die linke an ihre Nase haltend lag sie da und wusste im ersten Moment nicht weiter.

    "Sie werden schlimmere Sachen mit ihr machen und die anderen werden dann hoffentlich folgen. Einer nach dem anderen dieser Familie und jeder wird mehr leiden von ihnen" pflaumte sie ihn an und hatte dabei ein Grinsen drauf. In der Zeit wo sie hier alleine gewesen war hatte sie sich wieder um 180 Grad gewendet,denn sie hatte zu lange nachdenken können. "Und am besten sollten sie dich gleich mit dazu holen und jeder der dir lieb ist vor deinen Augen quälen bis zum Ende" provozierte sie weiter, sie hatte ja keine Ahnung, dass eine Duccierin zu ihm gehörte.

    "Ich bin auf dem Weg zu einer Hochzeit von Verwandten und das kann ich schlecht verschieben und den Gruß von wem auch immer. Danke dir, dass du ihn mir ausrichtest, einen schönen Gruß zurück. Würdest du nun so gut sein und dich und deine Männer hier vom Hofe entfernen? Ich habe nicht ewig Zeit." Sein Blick triefte vor Stränge aber man sah ihm nichts an, dass er etwas wusste.

    Ja sie konnte den puren Hass sehen aber bei ihr war es nicht anders. Mit einem mal war sie aufgesprungen und wich ein wenig zurück. Aber sie würde sich nicht von ihm einschüchtern lassen.


    "Oh ich weiß so vieles was gesagt wurde, aber das weißt du auch. Ich werde nichts sagen wenn du nicht auf mein Angebot eingehst. NICHST, GAR NICHTS UND WENN SIE DRAUF GEHT ES WÄRE DEINE SCHULD!!!!" schrie sie ihn an.

    "Ich meine gar nichts" sagte sie und stand auf, sah auf sie runter. "Versuch zu schlafen, du wirst es brauchen. Ich werde nun gehen." Das waren ihre letzten Worte und dann drehte sie sich rum und verschwand in den dunklen Ecken des Hauses, Vernusia sich selber überlassend.

    Hedda saß auf der Pritschte und starrte auf den Boden. Sie saß hier schon einfach lange und machte nichts, hing einfach ihren Gedanken nach, als die Tür wieder aufging. Es hätte sie auch gewundert wenn einmal wer anderes hier gewesen wäre aber es war wieder er.


    "Ich weiß es nicht" wiederholte sie es schon zum xten male mit einem Funkeln in den Augen.