Beiträge von Hedda

    Hedda hatte es auch nicht erwartet, dass er es sagen würde was er machen wollte. Gerne wollte sie es wissen weil sie ihm nicht glaubte. wieder spannte sich ihr Körper an, als er das sagte und es war offensichtlich, dass es ihr nicht gefiel.
    "Jeden befehl? Würdest du auch den Befehl ausführen wenn sie sagen würden du sollst mich töten?" Sie drehte ihm so den Kopf zu, dass sie in seine Augen sehen konnte. Das wollte sie nun wissen aber sie meinte seine Antwort zu kennen.
    Sie nahm ihren Blick keine Sekunde von ihn.

    "Ich weiß nicht warum ich das glaube, aber vielleicht weil du mich das immer wieder glauben lassen willst. Immer wieder kommt etwas was mich das denken lässt. Warum wird er sich nicht wehren können? Warum sagst du es nicht? Hast du Angst ich könnte fliehen?"
    Sein Lächeln sollte ihm langsam mal im Halse stecken bleiben dachte sie sich nur. Langsam kam sie wieder näher, aber sie hatte nichts vor sondern wollte sich einfach nur wieder hinsetzen weil sie das Gefühl hatte bald würden ihre Beine einfach wegknicken. Warum konnte sie nicht einfach umfallen?
    So setzte sie sich wieder auf die Pritsche zurück und damit neben ihn. "Und die anderen werden ihn sicher dafür umbringen wenn er vor das Tribunal kommt."

    Hedda sah mit großen Augen die Veränderung bei ihm und sie schine plötzlich Luft für ihn zu sein vor allem als er sich eine Tafel geben ließ und sich Sachen notierte. Sie meinte bald druchdrehen zu müssen und begann zu zittern. Sie wollte wissen was er vor hatte und dann wollte sie es wieder nicht wissen.
    "Nicht töten? Warum glaube ich dir nicht? Gibt es keinen anderen Weg als diesen zu gehen? Er würed sich wehren und das weißt du und dann würdest du ihn töten und ich glaube du würdest es sogar gerne tun oder? Ihn sehen wie er leidet."
    Immer schneller begann ihr Herz zu schlagen und sie spürte wie sie langsam Panik bekam und irgendwie immer weniger Luft.
    "Bitte."

    Nein so doof war sie ganz sicher nicht, aber vielleicht hatte er schon die Flucht ergriffen als man nach ihr suchte und es sich rumsprach, dass sie einen Fehlschkag hatte. Sie wurde noch etwas bleicher als sie schon war. "Welche Vorbereitungen?" fragte sie etwas geschockt. "Was hast du mit ihm vor? Was willst du machen?" Unweigerlich schlug ihr Herz immer schneller, sie hatte Angst auch wenn sie wusste, dass er ihren Tod befohlen hatte, dass ihm etwas geschah. Für andere sicher missverständlich, aber sie sah in ihm den Vater der ihr genommen wurde. "Willst du ihn umbringen?" fragte sie ihn nun direkt.

    "Ich habe mein Wort brechen müssen. Du hast mich gezwungen zu reden. Ich wollte es nicht." Hedda wandte ihren Blick wieder ab und wieder hinaus aus dem Fenster. "Danke, dass du mich erinnerst. Sag was ist wenn er nicht in die Stadt kommt weil er mein Plakat gesehen hat? Was machst du dann? Was ist wenn er weiß, dass es eine Gefahr darstellt und ganz einfach sich für eine Weile absetzt oder es schon getan hat. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?" Es war eigentlich ziemlich logisch. Sie kannte ihn gut und wusste wie er reagieren würde in einer solchen Situation, denn es war viel zu gefährlich hier in der Stadt und da würde er sicher nicht kommen.
    Das Stechen nahm wieder zu aber sie versuchte es zu ignorieren, denn helfen würde man ihr sicher nicht und der Medicus ging auch nicht grade mit Samthandschuhen vor.

    Sie hatte ihn also nun doch etwas erwischen können.
    Was hat das damit zu tun ob ich mein Leben jemanden verschrieben habe oder nicht? Ich gab mein Wort und ein Wort zählt sehr viel. Ich wollte es nicht brechen und was heißt nur ein Römer? Ich lebe bei ihm, er ist für mich da gewesen wo ich meine Familie verloren habe. Ich hatte niemanden ausser ihn. Was soll ich also tun? Und was ist mit den anderen Germanen? Er mag ein Römer sein aber die anderen sind es nicht."
    Sie sah ihn verzweifelt an. Sie wusste nicht was er dachte, aber sie wusste auch, dass sie vielleicht lieber den Tod nehmen würde anstatt hier weiter zu sitzen und vielleicht war es auch genau das was sie nun bezweckte, aber sie war sich noch nicht sicher.
    "Ich glaube nicht daran."

    "Das unterscheidet uns eben oder vielleicht auch nicht. Was würdest du denn an meiner Stelle machen? Nehmen wir an Germanen fassen dich und wollen Informatioenne von dir haben. Würdest du sie ihnen geben nur weil sie das wollen? Ich glaube nicht, dass du das machen würdest. Du würdest dich genauso stur stellen und kein Wort sagen. Es sei denn du würedst als Verräter da stehen wollen."
    Hedda schaute ihn immer noch an. Sie hoffte, dass er sie nun doch ein klein wenig verstand.
    "Habe ich denn überhaupt eine reelle Möglichkeit hier lebend rauszukommen?"

    "Ich weiß, er sagte mir etwas in meiner Sprache, etwas was mir nicht aus dem Kopf geht und was ich nicht versteh" flüsterte sie fast und heftete ihren Blick weiter nach draussen. Nein sie hatte bis jetzt nicht verstanden, dass er ihr seine Hilfe angeboten hatte. "Ich habe doch schon alles gesagt, mehr als genug, mehr kann und will ich nicht sagen" flüsterte sie wieder und schien immer leiser zu werden. Langsam drehte sie sich zu ihm um und sah ihn ohne zu sprechen einfach nur an. Ihr Blick schien durch ihn hindurch zu gehen so ausdruckslos war und gleichzeitig traurig. Vielleicht bereute sie wirklich, aber wenn würde sie es nicht zugeben wollen, denn das hätte zuviel von ihr abverlangt.
    "Warum hast du nicht zugelassen, dass sie hier reinkamen um zu machen weswegen sie hier waren? Du hättest weniger Arbeit und ein PRoblem weniger mit dem du dich rumschlagen müsstest."
    Eigentlich sah Hedda aus als würde sie jeden Moment umkippen.

    "Gut dann ist das ein Gesetz was ich gebrochen habe. Brechen musste. Ach auch egal." Sie seufzte und griff sich an ihren Kopf und lehnte ihre Arme auf die Liege. Ganz langsam zog sie sich auf die Beine und wankte zum Fenster rüber aus dem sie schaute. Sie gab es nicht zu, aber sie wollte wieder raus, wollte nicht länger in dieser Einsamkeit sein, aber doch wusste sie, dass sie das vergessen konnte.
    Ihre Hände lagen an die Wand gestützt und sie suchte einen klaren Gedanken. "Was wird geschehen wenn ich bei dem anderen reden werde? Wie lange wird man mich dann einsperren? Denn das wird man doch oder? Oder werden sie mich....." Sie sprach nicht aus was sie dachte, auch wenn es vielleicht langsam sogar ihr Wunsch war, denn wo sollte sie schon hingehen sollte sie rauskommen. Wenn er meinte alle zu bekommen....das glaubte sie nicht und dann würde man sie finden und das erledigen wegen dem die anderen da waren.

    So hatte sie das alles noch nicht gesehen, aber dennoch würden sie niemals auf die Idee kommen ihren Göttern Häuser zu bauen. SIe hatten doch ihr eigenes Heim dort oben und brauchten nicht hier unten auf der Erde zu verweilen. Die Anspielung verstand sie sehr wohl und warf sie auch wieder ein gutes Stück zurück, denn einmal wollte er, dass sie ruhiger war und dann schaffte er es doch wieder sie nach oben zu schaufeln :D
    "Ich halte mich an unsere Gestze aber nicht an eure. Für mich zählen andere Gesetze, denn ich bin keine Römerin wie du ein Römer bist, sondern ich bin und bleibe eine Germanin." In ihren Augen blitzte es wieder auf, als sie das sagte denn sie meinte es auch so und keiner würde ihr diese Meinung nehmen. "Ich habe doch nur getan was man von mir verlangte" flüsterte sie.

    "Aber ihr sperrt sie doch ein, Ihr baut Tempel und das und dann sperrt ihr sie da ein" sagte sie und wusste nicht wie sie sich ausdrücken sollte. "Wir haben Haine zu denen wir gehen und dort beten wir sie an und werden erhöt. Wir legen Opfer dar und das alles aber wir bauen nichts wo sie rein müssen." Hedda seufzte und verstand das alles nicht und wirkte in diesem Moment sogar recht normal, irgendwie wie ein junges Mädchen, dass die Welt nicht verstand.
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf darüber was er sagte. Wie konnten die Römer nur so denken?
    "Ich werde euch nie verstehen glaube ich" flüsterte sie fast und verzog schmerzhaft ihr Gesicht, als eine Welle aus Schmerzen über ihren Rücken zusammenbrach und ihre Finger feste in den Becher griffen.

    Sie verstand ihn zum Teil und zum Teil hatte er ja Recht, aber halt nur zum Teil. "Aber hat einer von euch gefragt ob wir das eigentlich alles wollen diesen Fortschritt? Ihr seid einfach gekommen ohne zu fragen und habt das alles getan. Es mag ja gut sein, was ihr alles habt. Aber ist es notwendig Wasser und Götter einzusperren? Und was die Götter betrifft kann ich mir das nicht vorstellen, dass sie euch schickten."
    Sie trank das Wasser weiter aber irgendwie brachte es nicht die erhoffte Erlösung.
    "Entschuldige aber du hörst dich schon etwas irre an bei deinen Worten. Ich verstehe es nicht."
    Sie hielt den Becher in der Hand und stelte ihn so auf die Liege ab. Ein leichtes Kopfschütteln war immer wieder von ihr zu sehen.

    "Ich verstehe euer ganzes Vorgehen nicht. Warum wollt ihr andere Völker unter euer Kommando bekommen? Warum kann man nicht einfach normal zusammenleben? Warum geht das nicht? Ihr zwängt uns doch das alles auf, alles was wir nicht wollen und den Rest unserer Freiheit wollt ihr doch auch." Sie sprach ruhig und ausnahmsweise einfach ohne Greuel in ihrer Stimme. Sie wollte nur Antworten auf ihre Fragen haben mehr nicht.


    "Gut, dann hoffe ich, dass der Schmerz bald endet und ich ihn nicht mehr spüren muss." Nur zu deutlich drückte sie damit aus was sie meinte und nahm den Becher mit dem Wasser ab. Als sie trank bemerkte sie wie ihre Hände eigentlich zitterten.

    Da hatte er Recht, denn sie hatte ihm nicht geglaubt, dass er sie auspeitschen lassen würde. Auch wenn es nur fünf Schläge gewesen waren, waren sie mehr als nur schmerzhaft gewesen und sie hatte auch gewusst, dass er weiter gemacht hätte. Wieder kam ihr der Gedanke, dass er vielleicht wirklich nicht so schlimm war, aber das war nur kurz, denn sie erinnerte sich viel schneller wieder, dass er ein Römer war und denen konnte man doch nicht wirklich trauen. Ihre Knie taten von dem harten Steinboden etwas weh, aber sie blieb weiter auf dem Boden knien, auch als er sich auf die Pritsche setzte.
    Nur irgendwann nahm sie ihre Hände vom Kopf und hob diesen an. Die Tränen hatten ihre Spuren hinterlassen und ihre Bahnen über ihr Gesicht gezogen, als sie ihn anschaute.


    "Dir tut es leid um mich? Warum? Ich bin doch nur eine von den Germanen die man ummetzeln kann. Hattest du nicht soetwas schon über uns gesagt oder etwas ähnliches? Ich kenne kein anderes Leben als dieses was ich führe. Vielleicht mag es für dich nicht richtig sein, aber ich habe es als richtig kennen gelernt, was soll ich also tun?"


    Sie schluckte ein paar mal, denn sie hatte Durst. "Ich habe Schmerzen" sagte sie leise und und ihre Hände griffen in die Decke die auf der Liege lag.

    "Nur, dass nur wenige bescheid wissen" flüsterte Hedda und als sie ihn ansah und dieses Lächeln von ihm sah und dazu das Zwinkern hätte sie ihn wirklich eintach gerne einen Dolch ins Herz gerammt. Er ,machte sich lustig über sie, über alles machte er sich die ganze Zeit lustig.
    Hedda rutschte von der Liege runter um aufzustehen, aber sie hatte keinen Halt und musste in die Knie gehen wo sie dann auch blieb.
    Sie legte ihren kopf auf die Pritschte und ihre Hände obendrüber und spürte wie sie einfach nicht mehr konnte. Sie war auch nur eine Frau, Mädchen, wie man es nehmen mochte.
    Nach der Strafe hatte man ihr eine frische Tunika gegeben, aber nun konnte man am Rücken erkennen, dass etwas Blut durchkam.

    Hedda fühlte sich immer schlechter aber sie sagte nicht auch wenn der Rücken immer schlimmer zu werden schien und sie leichte Schweißperlen auf der Stirn hatte. Hier war es ja auch kein Wunder wenn man krank wurde oder sich Wunden entzündeten. Sie kämpfte mal alles nieder was so brodelte auch ihre Wut ihm gegenüber versuchte sie unter Kontrolle zu halten, was nicht grade sehr einfach war.
    "Sie werden alle nicht reden. Dazu haben sie zu große Angst........Ich hätte es auch geschafft wenn die Frau nicht reingekommen wäre. Ich hätte meinen........Auftrag ausgeführt."
    Hedda wischte sich über die Stirn und alleine diese Bewegung war schlimm genug um sie seufzen zu lassen.
    Es fiel immer noch ein wenig schwer zu glauben, dass man sie umbringen wollte, auch wenn sie die Regeln kannte. "Einen Freund stelle ich mir anders vor."

    Sie war ja nicht dumm und wusste genau was auf sie zukommen konnte und auch würde und das machte ihr Sorgen, aber sie würde nun nicht einfach kuschen, das hatte sie bei ihm schon gemacht und eher würde sie Risiken eingehen, als dass er sie brechen würde.
    Hedda unterdrückte Tränen denn sie wollte nicht noch schwächer erscheinen, als sie es grade schon tat. Ihr Rücken meldete sich nun auch wieder, dass sie sich anders setzen musste um die Schmerzen auszuhalten, aber alles war in diesem Moment einfach nur unerträglich.
    "Ich habe vielleicht keine wirkliche Macht, aber ich habe das Wissen.....sehr viel Wissen an welches ihr wollt. Wenn ich nichts mehr sage dann könnt ihr mir auch nichts mehr tun, denn mein Wissen würde ich sonst mit mir nehmen, also werde ich sicher rein gar nichts mehr sagen. NICHTS, weder zu ihmm noch zu dir und glaube mir, ich weiß noch eine ganze Menge oder denkst du vielleicht, dass die paar Männer dort unten im Hafen die einzigen sind? Es gibt noch mehr, viel mehr und es sind Germanen und sie werden siegen höst du?"
    Sie hatte bis jetzt gewartet um ihren letzten Trumph auszuspielen und dies schien ihr die perfekte Zeit. Sie würden sich alle noch wundern. In der Nähe wo sie zum ersten Mal auf den Duumvir gestoßen war, war nämlich noch ein Versteck in welchem sie sich immer aufhielt.

    "Was ist wenn ich nicht mit ihm sprechen möchte? Ich will nicht mit ihm reden. Ich habe schon zuviel gesagt. Bitte!!" Hedda drehte sich zu ihm und schaute ihn sogar flehend an. Aber sie wusste, dass er kein Mitleid mit ihr hatte, wahrscheinlich freute es ihn sogar und das brachte sie innerlich wieder etwas auf.
    Es konnte doch kein gutes Zeichen sein, dass er mit ihr reden wollte, wenn das nicht so oft vorkam.
    "Und unter Druck setzen brauchst du mich gar nicht zu versuchen mit deinen Worten weil wenn ich nicht sprechen will, dann will ich nicht sprechen und ich werde mich nicht zwingen lassen es doch zu tun."

    Nun hatten sie alles was sie wollten und schon sollte sie jemandem vorgeführt werden der ihr Schicksal in der Hand hatte. Sie arbeitete doch schon mit ihm quasi zusammen, warum sollte sie jetzt mit einem ganz fremden reden. Ihr Körper spannte sich nun total an und sie umschloss nur noch fester ihre Beine. "Warum soll ich mit ihm reden? Ich habe dir doch schon alles gesagt? Warum noch mehr Fragen?"
    Hedda hatte Angst, das konnte man spüren und sie wusste, dass sie mit dem anderen Mann nicht sprechen wollte. Sie fühlte sich so in die Enge getrieben, ausgesetzt und auf die eine und andere Art ziemlich verraten.

    Hedda begann sich auf die Lippe zu beißen und lehnte ihren Kopf an die Wand an. Nein sie durfte nichts sagen, wer würde denn schon seine Familie verraten? Das konnte sie nicht tun und das sagte sie sich immer und immer wieder aufs neue in ihren Gedanken.
    "Er kommt in zwei Tagen wieder, wenn er seine Pläne nicht ändern wird, aber da sie es ja wissen, dass ich hier bin weiß ich nicht ob sie die Pläne ändern" sagte sie der Wahrheit entsprechen, denn die anderen wussten ja bescheid und würden vielleicht Alarm schlagen, das wusste sie nicht genau.