Beiträge von Hedda

    Ihre Aufmerksamkeit war auf ihre Knie gerichtet und nichts anderes. Seine Frage kam gar nicht wirklich mehr bei ihr an. Sie konnte nicht glauben was sie eben getan hatte. Sie war eine absolute Verräterin und nichts mehr wert. Noch nicht einmal seine Hand spürte sie als er ihr diese auf die Schulter legte.
    Tränen rollten ihr über das Gesicht und dann sah es aus als würde sie etwas sagen, weil sich ihre Lippen bewegten aber es fehlte die Stimme dazu.


    "Ich bin eine Verräterin" flüsterte sie.

    Man würde sie als eine Verräterin hinstellen und man sie umbringen, sie wusste es, sie wusste es sehr gut. Auch wusste sie, dass er sie anlog. Aber ihre Angst hier drinne immer alleine zu sein war auf einmal größer als alles andere. Noch viel enger legte sie ihre Arme um die Beine und sah ihn nicht mehr an.


    "Ausserhalb der Stadt hat er ein kleines runtergekommenes Häusschen in dem man ihn immer findet. Ein Versteck damit er nicht auffällt. Er wird auch jetzt da sein. Einmal in der Woche kommt er in die Stadt um nach dem rechten zu sehen, ansonsten verbringt er seine Zeit dort draussen, was er macht weiß ich nicht."


    Das Zittern war unerträglich und nicht mehr zu übersehen und ihre Übelkeit wuchs ins Unermeßliche. Hedda schien immer blasser zu werden auch wenn sie schon ganz bleich war, schien noch eine Steigerung vorhanden zu sein. Noch nie hatte sie sich so einsam gefühlt wie jetzt.

    Ihre Landung war nicht grade sanft und ihr Rücken dankte ihr das sicher nicht. Trotz der aufkommenden Schmerzen zog sie ihre Beine auf die Liege und umklammerte sie mit ihren Armen und drängte sich gleichzeitig gegen die Wand. Sie wirkte wie ein verängstigtes Kind, welches Trost und Geborgenheit suchte und vielleicht war es auch grade das was sie davor abhielt zu reden.
    Seine Schilderung brachte sie um den Verstand und seine Worte schienen auf sie einzuprügeln, als würde er es alles grade persönlich machen. Jedes Wort ein Schlag und ein Treffer unter dem sie zusammenzubrechen drohte.
    Sie kauerte so auf ihrer Liege und sah starr auf ihre Knie, völlig unfähg sich viel zu bewegen oder nur eine Regung zu zeigen.
    Ja sie sah sie alle vor sich wie sie gequält wurden und ihre Magen drehte sich und sie hatte das Gefühl sich gleich übergeben zu müssen, aber es geschah nichts.


    Mit einer völlig verängstigten Stimme versuchte sie ihm verständlich zu machen warum sie das nicht konnte, ob er sie verstehen würde war eine andere Sache.


    "Wenn ich rede habe ich niemanden mehr. Ich bin alleine und sie sind alles was ich habe. Ich will nicht alleine sein. Sie sind da für mich, sie waren es immer vor allem er. Ich will doch nur Familie haben" sprach sie und umklammerte immer noch ihre Beine. "Ich will nicht alleine sein" flüsterte sie noch einmal und zitterte am ganzen Körper nun.

    Langsam verstrickte sie sich immer mehr in Wiedersprüche und das würde ihr früher oder später das Genick brechen. Sie seufzte, je mehr sie sich gegen seinen Griff wehren musste. Ihre Hände umschlossen immer noch seine Arme soweit sie es schaffte um den Abstand zu wahren, den sie schon fast nicht mehr halten konnte.


    Das Zittern ihrer schon weichen Beine wurde immer doller und gerne hätte sie ihren Blick von ihm genommen, aber das ging nicht. "Ich habe nicht gesagt, dass ich das weiß. Er ist wo er ist, warum suchts du ihn nicht einfach." Sie zog ihre Schultern etwas hoch, aber auch das Half nichts gegen seinen Druck und ihre Stimme schien auch immer leiser zu werden.

    Hedda war selber recht überrascht, als sie ihn wirklich traf und das so fest, dass ihre Finger danach schmerzten. Eigentlich hatte sie das nicht wirklich gewollt und sah ihn eine Sekunde lang auch dementsprechend erschrocken an. Unweigerlich begann ihr Herz sich zu überschlagen, da sie nun damit rechnete halb tot geprügelt zu werden und sie war kurz davor weiter durchzudrehen.


    An eine ruhige Atmung war nicht mehr zu denken und sie schluckte und spürte im nächsten Moment seine Hand an ihrem Kopf und den Druck der dazu führte, dass sie nun direkt vor ihm stand und perplex ihre Hände an seine Arme legte um etwas Abstand zu haben.


    Ungern tat sie es, aber sie sah ihm in die Augen und versuchte selber Herr über sich zu werden, denn alleine schon ihre Knie hatten angefangen zu zittern und das Gefühl sie würden gleich nachgeben schien immer mehr zuzunehemen.


    "Du weißt schon viel zu viel, aber verlange das nicht von mir. Ich kann es dir nicht sagen, für nichts auf der Welt es geht nicht."

    Sie stellte sich die Worte als Bilder vor, sah wie er die ihrigen tötete, einem nach dem anderen. Immer und immer wieder. Jedes Wort was er mehr sagte treib sie um ihren Verstand. Vielleicht waren darunter Mitglieder ihrer früheren Familie, wer wusste das schon.
    "Ein Barbar, ein Lügner, das bist du. Dann töte mich lieber auf der Stelle, als ir hier versauern zu lassen. Ich kann es dir nicht sagen, weil ich nichtb weiß wo er ist. Tu was du tun musst und ich tu das was ich tun muss." Ihr Blick ruhte auf seinem, aber ihre Fäuste lockerten sich nicht, im Gegenteil sie spannten sich nur umso mehr noch an.
    Alles in ihr schrie aus Verzweiflung, war gespalten in zwei Teile und zwar dem einen der reden wollte und dem anderen der Treue geschworen hatte. Das Schlimme war, dass sie nicht wusste was wirklich der Richtige Weg für sie war.
    Hedda drehte sich von ihm weg und es sah so aus als wollte sie auch die paar Schritte weggehen,aber es täuschte, denn ihm selben Moment schnellte sie wieder zurück und hollte mit ihrer Faustb aus.

    "MIR AUCH!" schrie sie zurück und stand auf. "Würdest du dein Land verraten? Sicher nicht! Also kannst du nicht erwarten, dass ich ihn verrate auch nicht nachdem was du sagst. Ausserdem was bist du feige und kannst dich nur hinter deinen Drohungen verstecken, die du nicht einmal selber und persönlich wahr machen kannst. Du bist feige aber ich bin es nicht und ich kann nicht Menschen verraten dir mir etwas bedeuten." Ihre Hände waren zu Fäusten begallt und sie stand so vor ihm. Mochte ja sein, dass er Recht hatte und man sie wirklich umbringen wollte, aber der Befehl kam ganz sicher nicht von Numerianus das hätte er niemals zugelassen.

    Hedda war irgendwann vom Boden aufgestanden und hatte sich auf die Liege zurück gelegt aber keinen Schlaf mehr gefunden. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie nun schon wach gelegen hatte, aber als die Tür wieder aufging setzte sie sich auf. Sie würde wohl niemals Ruhe hier finden hatte sie das Gefühl.


    Es beruhigte sie keineswegs was sie sich nun anhören musste und sie sah ihn ziemlich entsetzt an und gleichzeitig fragend an, denn so ganz verstand sie nicht woher er nun diese Informationen hatte. "Du hast nie danach gefragt wie ich zu ihm stehe und das ist meine Sache." sagte sie in ruhigem Ton und ließ ihre Füße auf den Boden sinken. "Vielleicht weiß ich es, aber wenn du mit ihnen so gut stehst, dann frag doch Arnd."

    Gelangweilt saßen die vier verbleibenden Männer in dem Haus und warteten noch auf ein paar andere die zu ihnen stoßen wollten und vor allem auf die anderen beiden die das Biest beseitigen sollten. Arnd war gespannt was Baldur und der Mann, dessen Namen er sich nicht behalten konnte berichten würden. Schade eigentlich, dass sie die kleine nicht hier hatten, denn das hätte sicher viel mehr Spaß gemacht.


    Numerianus hatte sich da vielleicht ein Früchtchen angelacht, aber er hatte schon immer seine Befehle gegeben und nur weil es seine Ziehtochter war hieß es noch lange nicht, dass er sie auch am Leben lassen würde.

    Er konnte ja nichts dazu, dass er dumm war oder wenigstens in bestimmten Dingen dumm zu sein schien. Die Wachen hielten ihn schon an den auf den Rücken gebundenen Armen fest, damit er nicht gleich auf den guten Mann losstürmen würde. "Ihr wedet mit euren Ermittlungen net weit kommen, das garantiere ich dir du hochgestochener Schnösel" versuchte er ihn zu provozieren, als der Kerl ging und er den ersten Schlag in den Magen abbekam.
    Mit aller Macht die er besaß versuchte er gegen die beiden Männer anzukommen aber das war fast unmöglich, da nun auch noch die anderen von der Tür auf ihn zutraten. .... ... ...

    Sein Kopf knallte zur Seite, denn er konnte sich ja nicht wehren und klitzekleine Sternchen tanzten Augenblicke lang vor seinen Augen. "Du bist auch net sonderlich helle und wenn ich könnte würde ich dir gerne deine Visage zu Brei hauen" brummte er ihn an und schmeckte Blut in seinem Mund welches sich langsam anfing zu sammeln.
    "Hehehe ja das sagten wir wohl, aber du wirst es selber rausfinden müssen, denn der genaue Termin weiß nut Arnd vielleicht auch die Schnepfe. Wer weiß das schon. Nun weißt du warum er mich schickte, denn ich bin unwissend und für dich völlig nutztlos." Naja ihn störte das schon, aber in solch einer Situation war es eben besser.

    Dieser Kerl hatte anscheinend nichts von dem Biest erfahren und nun trumpfte dies natürlich in ihm auf. "Nun meine "Chefin" wie du sie grade so gerne nennst ist etwas Besonderes, deswegen und sie war ein Druckmittel." Er zwinkerte ihm zu und und freute sich auf sein Gesicht ja lächzte schon fast danach.
    "Sie ist nun mal wer, die etwas mehr zu sagen hat nur weiß sie das nicht wirklich. Sie ist dumm und leichtb beeinflußbar und nebenher isse die Ziehtochter von ihm."
    Nun hatte er ein schon fast triumphierendes Grinsen im Gesicht und reckte sein Kinn in die Höhe.

    Baldur saß auf einem unbequemen Stuhl und wurde flankiert von zwei Soladaten und dann standen noch einmal zwei an der Tür. Dieses Aufgebot war aeinfach nur lächerlich in seinen Augen zumal es ihnen irgendwann nichts mehr bringen würde.
    Als Scipio eintrat schaute er ihn an und grinste. "Oh in Uniform machste schon einen ganz anderen Eindruck als in deiner dämlichen Verkleidung wobei mir das andere dämliche besser gefallen hatte als das oberdämliche jetzte." Der Soldat stieß ihn nach oben und wenn seine Hände nicht gebunden gewesen wären, hätte er ihm wohl eine gelangt, aber er konnte sich zurückhalten und naja er hatte ja keine Möglichkeit dazu.


    "Arnd weiß schon warum er mich geschickt hat, sicher aber auch ganz sicher nicht aus den Gedanken die dur hier in den Raum wirfst" nun konnte man wohl auch merken, dass er wirklich nicht grade der hellste zu sein schien. "Nein sicher kann ich dich nicht leiden und was noch sicherer ist ich werde dir nichts sagen, da musste schon das Weib ausquetschen, denn sie und Arnd sind die Einzigen die wissen wo Numerianus ist. Ich weiß das nicht der kommt wann er will und das wars."


    Sein Grinsen wurde breiter, als er dem Kerl vor die Füße spuckte.

    "Ich habe dennoch richtig gehandelt. Und werde auch dafür grade stehen" begann er dann doch. Nein er würde nicht um Gnade bitten oder etwas was in diese Richtung ging. "Du hast dann aber meine Famlie auf dem Gewissen. Und Baldur hat recht, du wirst noch sehen was du davon hast du..." in diesem Moment bekam er einen Schlag in den Rücken, dass er endlich seinen Mund halten sollte. Die Soldaten griffen ihm fest unter die Arme und waren bereit ihn endlich einzusperren.


    Baldur hatte die Worte noch gehört und als er sich wehren wollte gingen die Wachen nicht grade sanft mit ihm um und stießen ihn zum Schluß in eine der ungemütlichsten Zellen von allen.

    Er kannte die Germanen aber schlecht schoß es ihm wie ein Blitz durch den Kopf. Das würde sich rumsprechen und die Rache dafür wäre dann noch grausamer als er es sich vorstellen könnte und er würde sich freuen genauso wie er sich freuen würde Hedda in die hand zu bekommen.
    "Wir werden noch sehen. Wer als letztes lacht..." grinste er auch wenn ihm nicht danach zu mute war. Dann führte man ihn ab.


    Die Wache sah Scipio ebenfall ziemlich ausdruckslos an und zuckte die Schultern. "Ich musste mir was nebenbei verdienen schließlich habe ich ein paar Mäuler zu stopfen. Ich hab doch nie wirklich was getan ausser Infromationen weitergegeben. Bitte ich muss doch meine Frau und dann die Kinder" bettelte er und sah ihn betreten an.

    Arnd würde durchdrehen wenn er das alles erfahren würde, das wusste er und sicher war er auch schon ein toter Mann aber bevor es ihn erwischen würde, würde er dafür sorgen, dass dieser Verräter dran glauben musste. Die Wachen packten ihn und fanden leider auch seine Waffe, die er fein säuberlich versteckt hatte. Ihm wurden die Hände auf den Rücken gebunden und dann packte man ihn und drehte ihn zu Scipio um.
    "Und du scheinst keine Ahnung von dem zu habe zu was wir alles fähig sind, aber was sag ich da nur, du wirst es ja noch früh genug feststellen. Und wenn du meinst, dass du so das Mädchen schützen kannst irrst du dich, sie wird dran glauben und das früher als die vielleicht lieb ist. Ihr seid alle so gut wie tot." Trotz seiner Lage brachte er es fertig zu grinsen.
    "Na auf deine Gastfreundschaft kann ich auch gänzlich verzichten." Wenn er das Biest eines Tages in seine Finger bekommen sollte...

    Im ersten Moment hatte Baldur einfach nur gedacht, dass er etwas sagen wollte, doch so schnell konnte er gar nicht schalten, als er auch schon einen scharfen Dolch an seinem Hals hatte. Die Klinge war mehr als nur deutlich zu spüren und er neigte seinen Kopf etwas nach hinten und hob seine Arme leicht an. "Ich wusste, dass du ein faules Ei bist verdammt. Dafür wirst du sterben und das auf die grausamste Weise die du dir nur vorstellen kannst."
    Sein Blick hätte fast töten können und er wusste um den Dolch unter seinem Gewand aber er hatte grade keine Möglichkeit an diesen ranzukommen.

    "Das ist der Vater des Mädchens und wir haben die Erlaubnis des Regionarius bekommen uns hier aufzuhalten. Wollt ihr euch einem Befehl wiedersetzen und euch Ärger einhandeln?" fragte er streng und nahm eine andere Haltung ein. Baldur hingegen war still und sah sich das Schauspiel an was in seinen Augen ziemlich faul aussah. Etwas stimmte nicht und er meinte es schon richtig spüren zu können, deswegen reagierte er dann doch noch. "Vielleicht sollten wir das doch noch auf morgen verschieben es hat ja keine Eile" meinte er beschwichtigend und drehte sich um.

    Matinus und auch Baldur blieben zeitgleich stehen und wunderten sich auch beide ziemlich darüber. Nachdem sie sich eingermaßen unter Kontrolle hatten begann Matinus zu sprechen. "Ich habe den Auftrag die beiden zu der Frau zu bringen. Gehören zur Familie und wurde von oben her angeordnet, also lasst uns zu ihr duch, es ist wichtig." Das war etwas was gar nicht in diese Pläne passte und alles ziemlich durcheinanderwarf.

    "So ist das so und hat das Biest geredet? Wieso interessierte er sich sonst für uns? Und nein wir wussten nicht, dass es einen neuen gibt und nun zeig uns die Zelle es wird zeit, dass wir sie alle machen. Wir haben nicht so lange." Baldu gefiel das nicht und deswegen hetzte er die Wache ein wenig, damit es schneller ging. Schließlich waren sie hier nicht um ein Kaffeekränzchen zu halten.