Ich gestehe das im Nachhinein die Wortwahl provokanter klingt als es eigentlich gemeint war.
Beiträge von Bacchantus
-
-
Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Doch, da werd i sogar ziemlich grantig.
1. sind das zwei angebliche Beispiele, von denen mindestens eines sogar falsch ist und die beiden sind mehrere Jahrhunderte getrennt. Nein, das ist mir zuwenig.
2. Welches ist falsch? Das zitierte. Rudolf IV. ließ nicht das Privilegium maius fälschen sondern das Privilegium minus. Man bemerke: Das Privilegium maius IST das gefälschte! Also von wem du auch immer das Zitierte her hast, du kannst davon ausgehen, daß der Typ Nüsse Ahnung von österreichischer Geschichte hat.
3. Ich habe keine Ahnung, was das Ende des Heiligen Römischen Reiches mit Fälschung zu tun haben soll. Im Prinzip fälscht man um _mehr_ haben zu können, net um _weniger_. Und Gebietsabtretung ist definitiv _weniger_, auch wenn Salzburg dazukam, das die abgetretenen Gebiete geographisch und finanziell niemals aufwerten konnte.
/edit: den Vergleich mit dem deutschen Reich unter Punkt 1 rausgenommen, da hab ich mich hinreißen lassen, das war so nicht gerechtfertigt von mir.
Warum wist du grantig? Es geht hier um eine reine Faktendiskussion, keiner will hier sagen das es kein östereichisches Volk oder keinen östreichischen Staat geben soll.
1. Hä? Ich versteh nicht was du mir damit sagen willst.
2. Ich gebe zu das ich es aus der Wikipedia kopiert habe, aber du betreibst hier gerade Wortklauberei.
3. Das Kaiserreich Östreich hat keine wirkliche begründung, außer die das es das Deutsche Kaisertum sein soll, dies kann es aber nicht sein da es ja beide Titel zugleich gab. Also ist es ein erfundener Titel, aber auch damit steht Österreich nicht alleine da.
Anscheinend gehst du an das Thema sehr emotional geladen ran, ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum.
@Meridius
Man könnte einfach sagen "Macht korumpiert."
-
Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
So, jetzt werd i aber a bissl grantig. Wie kommst du bitte auf so eine Aussage?
"Rudolf IV. war der umtriebigste Herrscher des Spätmittelalters. Er initiierte vielerlei Maßnahmen, die vor allem die Bedeutung der Stadt Wien heben sollten. Er ließ das Privilegium Maius fälschen, das Österreich zum Erzherzogtum erhob und ihm innerhalb des Reiches eine Anzahl von Privilegien sicherte. Anerkannt wurde dies erst von dem Habsburger Friedrich III."
"Nach der Französischen Revolution wurde auch Österreich in die Napoleonischen Kriege verwickelt. Die Kaiserkrönung Napoleons 1804 wurde von Franz II. mit der Ausrufung des Kaisertums Österreich beantwortet; Kaiser Franz II. (HRR) war nun als Franz I. auch Kaiser von Österreich. Im Frieden von Pressburg (1805) musste Österreich große Gebiete abtreten, unter anderem Venetien aber auch Tirol und Vorarlberg an das mit Napoleon verbündete Bayern, dafür kam Salzburg zu Österreich. Auf Drängen Napoleons legte Franz II. 1806 die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches nieder, das damit aufhörte zu existieren."
Beides Dinge die eigentlich keine legale Basis haben, aber sie sind ebend akzeptiert. So wie heute akzeptiert wird das, das Deutsche Reich nicht mehr existiert, auch wenn es verfassungsrechtlich noch immer existiert. Da musst du nicht grantig werden.
ZitatOriginal von Gaius Iulius Caesarion
Also mir fällt spontan nur ein Herrscher ein, der sich erfolgreich gegen die römisch katholische Kirche zur Wehr setzte. Heinrich VIII von England. Das aber auch erst, nachdem alle Versuche fehlschlugen, mit dem Papst zu einer Einigung zu kommen, und mit dem Ergebnis, seine eigene christliche Kirche zu etablieren.
Was meinst Du?
Am deutlichsten wird die Macht der Kirche für mich in der Auseinandersetzung zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Heinrich hatte es gewagt, sich und seine weltliche Macht über die der Kirche zu stellen, bzw. um es konkreter zu formulieren, in seiner Person weltliche und religiöse Macht zu vereinen. Das Ergebnis war der Bannspruch und das "zu Kreuze kriechen" bei Canossa.
Weltliche Herrscher gab es im christlichen Hoheitsgebiet viele. Jeder der sich als Kaiser oder König dauerhaft festigen wollte, musste sich dazu seine Macht von der Kirche sanktionieren lassen. Das hiess, er musste seine weltliche Macht durch einen Kichenfürsten empfangen.
Ist ein Papst durch einen König oder Kaiser gekrönt worden?Somit waren alle Herrscherhäuser vom Wohlwollen Roms abhängig! Wer aus der Reihe tanzte, gegen den liess man Krieg führen. Neben dem Aspekt der Krönung, kommt noch dazu, dass man sich durch die "Konstantinische Schenkung" in den Besitz grosser Ländereien gesetzt hatte und durch die Missionstätigkeit der Priester eigentlich jeden im Land erreichte um Stimmung gegen Querulanten zu machen....
Es ist nicht abzustreiten, dass es auch ...für mich sind es Gefallen ... von kirchlicher Seite gab. Nur denke ich waren dieser sehr genau in Punkto Schaden und Nutzen abgewägt und mit dem Wissen, am "längeren Hebel" zu sitzen.
Die Geschichte zeigt auch, dass es bis zum Beginn des 16.Jhdt. realtiv problemlos zuging.... Mit anderen Worten, das "die Sau rauslassen" führte fast zum Untergang der römischen Kirche. Bis zu dieser Zeit gab es eine Epoche, in der weltliche Herrscher auch die Geschicke der Kirche leiteten ...als Papst.
Mit dem Tod Alexanders VI. begann dann eine neue Zeit. Strenge Konservative Richtlinen innerhalb der Kirche und Fundamentierung der Führungsrolle gegenüber den weltlichen Herrschern....sorry Spiel geht los....
"Im Englischen gibt es den Abzählreim "Divorced, beheaded, died. Divorced, beheaded, survived" (Geschieden, Geköpft, gestorben. Geschieden, geköpft, überlebt), der sich auf diese sechs Frauen bezieht."
Ja das war wirklich ein toller Mann, übrigens war er nicht der einzigste der sich gegen die katholische Kirche zu wehr setzte. Im Osten gab und gibt es die Orthodoxie und immer wieder gab es Gegenpäpste.
Fast alle Päpste wurden durch irgendeinen weltlichen Herrscher eingesetzt.
-
"Nein, das wusste ich leider nicht." Woher sollte er sich auch bereits so gut mit der Politik der Römer auskennen. "Nundenn, dann verabschiede ich mich wieder. Vale bene!"
-
Bacchantus zog ein enttäsuches Gesicht. "Wann kann man ihn denn wieder antreffen?" Hoffentlich bald, irgendwie ging in Tarraco alles langsam von statten.
-
Wie untermauerst du deine Aussage, warum hätte er das nicht wollen sollen?
-
Wütend pochte er nocheinmal gegen die Porta der Taverne.
*poch*
-
Zitat
Original von Appius Didius Rufus
Hamburg ist eigentlich auch keine Freie Stadt *G* der Kaiser der das unterzeichnet hat war schon tod als er es hätte unterzeichnen sollen *G* also haben die Hamburger es mal eben schnell selbst gemacht ...^^Wär der Unterzeichner nicht so früh gestorben...
Er wollte ja, also kann man sagen sie haben ihm seinen Wunsch postum erfüllt. Wobei ich denke Hamburg hätte sein Recht auch so bekommen. Aber ebend später und mit mehr Aufwand.
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Es mag sein, daß ich als Österreicher a bissl kleinlich wirke, aber ich bestehe darauf, es heißt "Österreich" und net "Östreich"
Und was du gesagt hast, ist ein wenig falsch: Die Bildung des Herzogtum Österreichs im Rahmen des Privilegium minus ist durchaus legal gewesen, wenn, dann kann man das auf das "Erz"Herzogtum im Rahmen des Privilegium maius sagen. Und selbst da kann man streiten, denn das Recht folgt gerade im Mittelalter dem Faktischen und nicht umgekehrt.
War da nicht mal das Thema von Büchern?
Sorry, aber so viele Buchstaben, in solch seltsamen Kombinationen für ein solch kleines Land.
Fakt bleibt aber das die Rechte Österreiches fast alle erfälscht sind, die Hambrugs auch und wer weiß was noch alles. Also kann man die Constantinsche Schenkung nicht als Erbsünde darstellen.
-
Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Also das würde mich jetzt interessieren, was du da genau meinst.
Caesarion: Du stellst die Kirche als die absolute Macht in Europa dar, das alles andere kontrollierte. Würde mich interessieren, wo du das herhast, ich bin da nämlich anderer Meinung. Die Kirche (wohlgemerkt, ich rede von der römisch-katholischen) war mindestens genauso eine Marionette der weltlichen Fürsten.
Hier muss auch bedacht werden das die Bischhöfe und der Papst sowohl Kirchenmänner als auch weltliche Herrscher waren.
Für das "Herzogtum Östreich" schaut mal hier:
http://www.phil.uni-passau.de/…3b_Privilegium_maius.html
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/5240.html
http://pom.bbaw.de/JDG/browse?id=JRE148&year=1938
http://www.erlangerhistorikerseite.de/quellen/ddfi151.html
http://jonathan-konzept.de/pages/oesterreich.htmAnsich ist Östreich also nichteinmal ein Herzogtum, geschweigedenn das es jemals hätte "legal" ein Kaiserreich werden können. Solch Fälschugnen waren im Mittelalter einfach "normal".
ZitatOriginal von Marcus Matinius Metellus
Ja, dem würde ich auch eher zustimmen! Die weltlichen Fürsten haben sich die Kirche zu Nutze gemacht und ihre Bedeutung mißbraucht!
Auch die katholische Kriche hat viele Fehler gemacht, aber sie ist nunmal nicht der Schrecken des Mittelalters gewesen.
-
Dabei ist es in Tarraco schon so still. Schade.
-
LOVEPARADE BERLIN
SA, 15. JULI 2006
STRASSE DES 17. JUNISo sagt die offizielle Homepage des Events.
-
Zitat
Original von Iulia Helena
"Chaos-Papst vergiftet Politiker!' ... hey, da würde sogar ich mal in die BILD reingucken.Hör doch auf!
Es ist schon so heiß und ich muss mich jetzt auch noch lachend auf dem Boden wälzen.
-
Zitat
Original von Bacchantus
Ehm, wir haben hier einen eigenen Thread für unsere Diskussion.ZitatOriginal von Gaius Iulius Caesarion
...Wie Helena schon sagte, du bist entweder Atheist oder Agnozist, oder bist du anhänger einer satanistischen Sekte?
Wieso bin ich extrem? Ich mag die katholische Kriche auch nicht, weil ich sie als heuchlerisch empfinde, die Evangelische mag ich aus verscheidensten Glaubensansätzen auch nicht. Bitte polemisiere hier nicht rum und unterstell mir irgendwelche Sachen, weil ich nicht glaube was mir irgendwelche Ideologien hinwerfen.
Die Rolle des Papstums stellst du gut da, es war Vermittler der (katholischen) Christenheit, nicht anders als die EU oder die UN heute, nur in einem anderen Ramen. Oder denkst du diese beiden Organisationen hätten keine Machtambitionen, nur weil sie weltlich sind?
Letztendlich hat die von dir angesprochende Bulle verhindert das ein grausamer Krieg zwischen Spanien und Portugal, welcher andere europäische Mächte mit in den Krieg gezogen hätte, ausbricht.
Die Kirche hielt die Masse im Zaum? Das mag schon stimmen, aber wer wollte sie denn im Zaum halten, das waren die weltlichen Fürsten. Dazu musst du bedenken das du gerade demokratische Ethik auf eine soziale Struktur anwendest die zu 95% (wenn nicht mehr) aus Menschen bestand die weder lesen noch schreiben konnte und auch garkeine andere Regierungsform wollte oder hätte erschaffen können (siehe diverse Bauernkriege). In Gegenden wo jedoch eine Brügerschicht vorhanden war gab es durchaus republikanische Strukturen (siehe die mittelalterliche Stadt und vorallem die italienischen Handelsrepubliken, welche übrigens erzkatholisch waren und sind).
Ja genau die Kirche ist böse und schlecht und wollte den Menschen nur böses, nur sie hat Dokumente gefäscht.
Erkundige dich mal wie Östreich enstanden ist und wie sich in Europa verschiedenste Handwerks und Ackerbautechnicken verbreiteten. Wer das Latein lehrte und wer überhaupt erst den Grundstein für jeglische Forschung gelegt hat.
Du setzt die gesamte Katholische Kriche erstmal als ein Monolith dar, desweiteren war sie auch immer gleich für dich.
Sagt dir die Gegenreformation in der katholischen Kirche etwas? Hast du zum Beispiel auch gewusst das es katholischen Priestern sehr lange erlaubt war zu Heiraten? Oder das verschiedenste Päpste die größten Förderer der Wissenschaft und Kunst im Italien der Renaissance waren? Oder das die Inquisition ursprünglich ein Mittel war auch sozial höher gestellte "Sündiger" zzu stellen?
Du schaust dir nur eine Seite der Münze an und schimpfst dann auf Andere.
Kreuzzüge, Kolonisierung der neuen Welt, Religionskriege in Europa. Davon waren nur die Kreuzzüge von der katholischen Kirche angezettelt und auch diese waren so nicht geplant (siehe die Exkommunikation des 4. Kreuzzugs).
Dann sag mir mal um was es im 30 Jährigen Krieg ging, wenn du mich hier schon als trottel darstellen willst und dann erklär mir auch warum die Schweden evangeliche Gegenden plünderten und die Franzosen den Evangelen hlafen und das bitte alles auf theoligischer Basis.
Das jeder Staat eine eigene Inquisition hatte war ein Ergebnis des Machtverlusstes von Rom. Die Römische Inquisition konnte nur Todesurteile verhängen wenn sie eine weltliche Befugniss hatten, also wenn es im Kirchenstaat war.
Moral gillt nur für keine Leute, ach, das hast du auch schon mitbekommen.
Und das ist heute Anders in unserer sekularisierten Welt? Der Humanismus isot an sich einer erzkonservative Strömung, denn etwas altes wurde ja wieder "geweckt". Dazu kommt das der Humanismus den kleinen Leuten garnichts half, im Gegensatz, ihnen wurden Feste und ähnliche Dinge gestrichen, dafür induvidualisierte sich das Großbürgertum immer weiter.
ZitatOriginal von Appius Terentius Cyprianus
Was ich persöhnlich ja bei solchen Diskussionene nicht verstehe ist, warum man sich als Atheist bezeichnet wenn man gegen die Institution Kirche ist (Das ist jetzt nicht auf meinen Vorposter gemünzt sondern auf die Allgemeinheit). Das machen so viele. Man kann doch dem Glauben angehören,, ohne die Ziele und Machenschaften der Kirche inbrünstig zu verteidigen.Für den Vorposter ist DIE Kirche eh die katholische, da er über diese am Besten herziehen kann, sowas wird einem heute ja breitflächig als "Wissen" verkauft.
ZitatOriginal von Marcus Matinius Metellus
Die Kirche ist nicht Gott, sondern sie besteht aus Menschen. Menschen sind fehlerhaft und da ist der Clerus nicht ausgenommen. Der kleine Priester war wohl eher näher an dem Wort der Bibel, als so mancher Bischof. Das mag daran liegen, dasss dieser Titel, von adligen, machtbesessenen Menschen eingenommen und oft erkauft wurde, weil mit dem Titel nicht nur eine geistliche Herrschaft verbunden war, sondern auch eine territoriale! Es ging leider nicht danach, wer stärker im Glauben war!Aber man kann auch nicht komplett der Kirche die Schuld geben! Und nur weil jemand als Katholik Verbrechen begangen hat, heißt das nicht automatisch, dass er sie im Namen der Kirche begangen hat!
Wenn ich homosexuell wäre würde ich dich jetzt abknuschten, aber so muss eine Umarmung reichen.
Auch wenn mir DIE Kirche wieder nicht so gefällt.
-
Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Ich meinte diesmal mit "offizieller Kirche" den Vatikan und die römisch-katholische Kirche. Zu der Zeit gab es ja noch nicht wirklich FreikrichenFreikirchen nicht, aber es gab Angelikaner, Orthodoxe, Katharer etc...
-
Am nächsten Morgen kam er wieder in die Regia und suchte seine Verabredung. Etwas verwirrend war es schon mit den ganzen Regien, aber was sollte es. Schon glaubte er den Mann von Gestern erblickt zu haben und ging auf ihn zu.
-
Ncoheinmal klopfte ich laut an die Tür der Porta.
*Klopf*
-
Nun machte sich Bacchus auf die Suche nach einen Patron, dieser war für die Römer sehr wichtig wie er wusste. Leider kannte er kaum Römer und so fiehl ihm eigentlich nur der Proconsul ein, so erkundigte er sich wo dieser wohnte und er fand auch schnell den Weg zu seiner Casa. Dort klopfte er schließlich drei Mal laut an die Porta.
-
Ein Fakt welchen ich nicht beachtete.
-
Zitat
Original von Lucius Aelius Quarto
Außerdem muss man sich auch mal klar machen, was z. B. ein Magister Memoriae verdient, ohne dafür irgendwelche Vorleistungen erbringen zu müssen (wenn er Patrizier ist) und das einmal mit einem Centurio vergleicht, der sich nach oben dienen muss.Ich will hier keinen Ärger machen, aber der Vorbesitzer des Amtes hat nicht gerade viel gemacht bevor er das Amt bekam, oder
-
Zitat
Original von Valentin Duccius Germanicus
Kafka *kotz*Vor dem Gesetz
von Franz KafkaVor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«
*schwärm* herrlich.