Beiträge von Publius Redivivus Maxentius

    Maxentius hatte seit seiner Beförderung zum Legionarius das Training ein wenig vernachlässigt; dies wollte er jetzt nachholen.


    Erst einmal lief er sich 20 Runden ein, reine Gewohnheitssache, anstrengend war es für ihn nicht. Dafür hatte er dies in der Grundausbildung zu häufig getan, mit Grauen erinnerte er sich, wie der Centurio hinter ihnen hergelaufen war und sie angefeuert hatte; heute war er froh, alleine laufen zu können.


    Danach machte er sich an Standardübungen, drosch etwa eine halbe Stunde auf einige Übungspuppen ein, bis sein Arm halb taub war, machte eine kurze Pause, und ging dann zum Pilawurf über. Seine Zielgenauigkeit war noch nie die beste gewesen, aber mit ein wenig Übung sollte sich das schon noch legen.


    Als er nach etwa 1 1/2 Stunden ziemlich fertig den Platz verließ, war er doch recht zufrieden mit sich. Allzu viel schien er immerhin nicht verlernt bzw. an Ausdauer eingebüßt zu haben.

    Sim-Off:

    Verdammte Driete, diesmal hab ich es komplett vergessen. Tut mir leid.


    "Jawohl, Optio, wird sofort erledigt."


    Maxentius winkte den anderen Probati, die scheinbar noch unschlüssig waren, und schleppte mit ihnen zusammen das Holz von den Wagen, die nach und nach alle ankamen, zur bzw. unter die Plane. Als die Männer fertig waren, warteten sie auf weitere Befehle des Optios.

    Maxentius stand auch stramm, es war ja nicht so, als wäre er in der Legion bisher nicht (negativ) aufgefallen. Als er Optio Crispus erspäht hatte und andersrum, hatte dieser ihn mit unverhohlener Angespanntheit gemustert. Maxentius erinnerte sich, dass noch eine oder gar mehrere Standpauken und damit verbunden wahrscheinlich ungefähr 2 Jahre Latrinenputzen anstanden.

    Auch Maxentius war mittlerweile auf dem Exerzierplatz erschienen, hatte er doch die Notiz ein wenig zu spät erst gelesen. Er war sofort in die Unterkünfte geeilt und hatte dort seine Ausrüstung auf Hochglanz poliert, welche jetzt schön glänzte und funkelte wie an seinem ersten Tag als Probatus. Er hoffte, dass man ihn nicht allzu sehr anfahren würde, weil er den Termin ein bisschen überschritten hatte.

    Plautus hatte diese faulen Säcke vom Limes noch nie gemocht, das hier war allerdings zu heftig. Trauer um einzelne Legionäre konnte er nicht wirklich empfinden, er hatte sie ja kaum bis gar nicht gekannt, doch es stieg eine Wut in ihm auf, die sich gegen die Germanen richtete, die so hinterhältig diesen Vorposten ausgeschaltet hatten. Feige, nicht in der Lage, einen Kampf Mann gegen Mann auszutragen, hatten sie die Legionäre erwischt, als keiner von ihnen es erwartet hatte.


    Plautus blickte zu dem ihm nächsten Centurio und hoffte darauf, dass dieser den Befehl geben würde, die Schweine aufzuspüren.

    Maxentius hatte sich während der vergangenen Minuten ausgeklinkt gehabt, und als er wieder einigermaßen zu Bewusstsein kam, merkte er, dass die Auspeitschung schon zuende war. Der Centurio blickte ihn wutentbrannt an und faselte etwas von Disziplinarmaßnahmen, dem Optio stand ein Ausdruck der Verwunderung auf dem Gesicht und Varus' Gesichtsausdruck konnte Maxentius nicht deuten. Hedda war grade dabei, sich wieder zu bekleiden (hatte er sie doch entkleidet?), sah allerdings grausam aus. Ihr Gesicht war bleich, sie zitterte, und Maxentius spürte wieder die Galle aufsteigen, schluckte sie aber schnell wieder herunter.


    "Ich entschuldige mich...für..."


    ...ja...wofür sollte er sich entschuldigen? Für Befehlsverweigerung? Hatte er denn einen Befehl verweigert? Ja, hatte er, erinnerte er sich, er hatte ein Nein geflüstert, die Erlaubnis erbeten, sich zu entfernen.


    "...die Befehlsverweigerung." und wandte sich damit an den Centurio und den Optio.

    Maxentius betrachtete die Szenerie mit größtem Ekel. Als der Optio an seiner Tunika zupfte und so bedeutete, dass die Probati die Frau ausziehen sollten, musste der junge Rekrut einen Brechreiz unterdrücken. Unter größter Anstrengung konnte er ein "Nein!" herauspressen.


    Dann nahm er sich zusammen und sprach:


    "Optio, ich bitte um Erlaubnis, mich zu entfernen."


    Er rechnete nicht damit, diese Erlaubnis auch zu bekommen, aber er wollte seinen Abscheu und seine Verachtung für eine solche Behandlung von Gefangen, und dann auch noch weiblichen, zum Ausdruck bringen.

    - Wachsoldat -


    Der Miles am Tor beobachtete, wie ein anderer Wachsoldat einen Sklaven durchließ. Kurz darauf rannte ein Centutio hindurch; dennoch, der Soldat hielt es für seine Pflicht, das Ganze zu stoppen, auch ein Centurio konnte nicht einfach einen Sklaven ins Lager bringen. So sprach er:


    "Was ist denn das Problem, dass du einen Sklaven ins Castrum bringst?"

    Maxentius und Varus, nachdem sie die Wache passiert hatten, warteten nun also auf neue Befehle des Optios. Es ging wohl um eine Gefangenenüberführung, soviel hatte Maxentius mitgekriegt, weswegen er seine Muskeln in Alarmzustand versetzte.


    Er wusste nicht, wen sie transportieren sollten, und wenn nur zwei Probati samt eines Optios den Transport durchführen würden, konnte es niemand allzu Wichtiges sein, doch immerhin wurde den beiden Rekruten nun das erste Mal Verantwortung für mehr als ihre Ausrüstung und ihre Übungswaffen übertragen.

    Maxentius kriegte nun mal nie genug davon, die Offiziere zu nerven :D.


    "Optio, ich wollte dich fragen, wo wir das Holz, das wir gerade angekarrt haben, abladen sollen. Nun, die Frage hast du uns schon eben beantwortet, also beginnen wir gleich damit."


    Sim-Off:

    Ich bin persönlich dafür, dass wir hier weitermachen, immerhin haben wir momentan sowieso kaum etwas zu tun...:).

    Maxentius warf sein Pilum, wie er es in der Grundausbildung gelernt hatte, mitten in den vermeintlichen Barbarenschwarm. Er stellte sich vor, wie eine Horde Germanen, Britannier oder wer auch immer von diesem unzivlisierten Pack auf die wohlorganisierte Schlachtreihe der Römer zurannte und zog sein Gladius ein zweites Mal, hoffte darauf, viele dieser imaginären Wilden abschlachten zu können.


    Dabei behielt er immer im Kopf, was ihm der Centurio in der Grundausbildung beigebracht hatte, behielt die Disziplin, wie es sich für einen römischen Soldateb gehörte.

    Die wenigen Anwärter, die nun bei der Unterbesetzung der Reiterei der Legion vorhanden waren, fühlten sich vom Lob des Duplicarius geehrt. Die Mängel, die dieser bemerkt hatte, besserten sie also sofort aus. Das heißt, sie klopften die Satteldecken aus und säuberten das gesamte Reinigungsmaterial für die Pferde.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich nehme damit niemandem die Arbeit weg...