Joa, ich denke, Speer triffts besser...Pila sind ja auch keine Wurfpfeile
Maxentius und die anderen Probati trudelten auf dem Exerzierplatz ein und nahmen vor dem Centurio Haltung an.
Joa, ich denke, Speer triffts besser...Pila sind ja auch keine Wurfpfeile
Maxentius und die anderen Probati trudelten auf dem Exerzierplatz ein und nahmen vor dem Centurio Haltung an.
- Wachsoldat -
Der diensthabende Miles nahm den Aushang entgegen und nickte dem Boten zu, der ihn so freundlich begrüßt hatte. Dann ging er damit zum nächsten ihm begegnenden Soldaten und gab den Auftrag, den Aushang in der Nähe der Unterkünfte aufzuhängen.
Maxentius wusste nicht genau, was er sagen sollte, weil er nicht in Kenntnis irgendwelcher Details war, deswegen sprach er nur folgendes:
"Ich habe deinen Bruder vor zwei oder drei Tagen aus den Unterkünften rennen sehen, ich weiß allerdings nicht, wohin. Es schien, er musste dringend los, aus Germania heraus, wahrscheinlich auf jemand Höheres Befel, denn er lief wie gehetzt. Also suche nicht nach ihm, denn er ist sicher nicht mehr hier. Soll ich heute abend für uns ein wenig Wein kaufen, dies zu vergessen?
Die Probati waren ein wenig verwirrt über die Wortwahl des Centurios; immerhin feuerten sie eben keine Pfeile, sondern weitaus größere Geschosse. Die Rekruten verstanden jedoch, was der Centurio von ihnen wollte, und so feuerten sie weiter auf die Ziele.
Es passierte nichts nennenswertes, denn die Probati waren noch zu eingeschüchtert, die Legion verlassen zu müssen, sollten sie Unsinn treiben, um eben jenes zu tun.
Eines Morgens sah Maxentius Varus aus den Unterkünften gehen und rief ihm zu:
"Germanicus Varus! Komm mal her, ich muss dir was sagen!"
Nun, da sie die Maultiere unter Kontrolle gebracht hatten, marschierten Maxentius und Varus mit denselben im "Gepäck" wieder in der Fabrica ein. Maxentius trat an den Optio heran.
"Optio Petronius, hier sind einige Maultiere. Wir haben sie ein wenig beruhigt, allerdings sollte man Vorsicht walten lassen, sie waren teilweise ein wenig....wild."
Fire at will?
Die Probati feuerten also munter weiter. Einige hatten größte Freude daran; andere noch größere. Ab und zu schoss die eine oder andere Truppe im Übermut am Ziel vorbei, doch solche Unfälle wie am Anfang gab es nicht mehr.
Letztenendes ging die Zielgenauigkeit der Probati jedoch definitiv aufwärts, da so langsam die Neigungswinkel und die Reaktion der Ballistae darauf klar wurden.
Schnell sollten die beiden Probati genau das herausfinden : Die Tiere bockten. Und das nicht zu wenig. Doch der Stallbursche wusste nicht, dass Maxentius und Varus auch Stallburschen gewesen waren, bevor sie der Legio beigetreten waren, also gab es keine nennenswerten Probleme, die Tiere aus dem Stall zu führen. Jedenfalls nicht, nachdem sich die Probati mit diesen auseinandergesetzt hatten. Maxentius wusste da einen ganz einfachen Trick : Man musste den Viechern etwas zu essen vor die Nase halten, dann wurden sie langsam etwas ruhiger. Danach tätschelte man sie ein wenig, was zum Stillstand führte, und durch erneutes vor die Nase gehaltenes Essen bewegte man sie gar dazu, einem zu folgen. So mit den Maultieren an einer Leine hinter sich gingen die Probaten zurück zur Fabricai.
Auch diesmal gaben die Probati dem Centurio keinen Grund, sich ernsthaft zu beschweren; scheinbar hatten sie doch aus ihrem Fehler gelernt und schossen einigermaßen zielgenau - mit einiger Übung würde das schon noch werden - auf die vorgegebenen Ziele.
Nach diesem Desaster gaben sich die verbleibenden Probati größte Mühe, alles richtig zu machen, und siehe da: es funktionerte; es trafen sogar schon die meisten Geschosse das jeweilige Ziel. Als Maxentius, der für die Ausrichtung des Geschützes verantwortlich war, sah, wie gut alles funktionierte, war er höchst zufrieden. Die Konzentration ließ jedoch nicht nach, er wollte sich jetzt keinen weiteren Fehler erlauben.
Maxentius und Varus kamen in den Ställen an. Sie sahen sich um und suchten den diensthabenden Soldaten oder Offizier. Als sie ihn erblickten, ging Maxentius auf ihn zu und salutierte. Dann sagte er :
"Salve. Wir wurden geschickt von Optio Crispus, ein paar Zugtiere für die Wagen, die das Holzgerüst des Circus transportieren sollen, anzufordern."
Oh...ok, ich berichtige mich, nicht der Centurio ist zu doof, Befehle zu geben, sonderen der Autor zu doof, um aufmerksam zu lesen...*räusper*
Scheinbar hatte der Centurio also die Ziele doch zugewiesen, doch keiner der Probati hatte anständig zugehört. Also liefen sie los; Maxentius gab sich größte Mühe, er hatte keine Lust, wegen so eines schwachsinnigen Fehlers die einzige für ihn in Frage kommende Zukunft aufzugeben. Andere schienen das nicht so zu sehen, sie hörten zwischendurch auf zu laufen. Maxentius musste sich ab einem gewissen Grad ernsthaft anstrengen, denn der Centurio wollte und wollte einfach nicht den Befehl zum Aufhören geben.
Der Centurio hatte den Probati nicht gesagt, wohin sie schießen sollten, und demenstprechend brach ein großes Chaos aus. Einige zielten auf ein paar in der Gegend herumstehende Strohballen, andere einfach irgendwohin und wieder andere auf die wahrscheinlich als "Zielpuppen" vorgesehenen Wagen. Ein paar jedoch feuerten aus Versehen auf eine Gruppe exerzierender Probati; einer wurde gestreift, ansonsten hatten die Rekruten ja sowieso nicht auf diese gezielt und trafen deswegen niemanden.
Maxentius, dessen Gruppe auf die Wagen gefeuert hatte, war entsetzt. Wie konnten die Probati so dumm sein? Er machte sich auf eine infernalische Zusammenfaltung mit 20 Faltungen seitens des Centurios gefasst. Irgendwie war er aber auch selbst schuld; immerhin hatte er den Probaten kein Ziel zugewiesen.
Während dieser Gedanken sah er auch den Centurio der anderen Probatigruppe herüberrennen, mit einem Ausdruck im Gesicht, als hätte er vor, die Rekruten zu essen, und zwar ungekocht und lebendig.
"Ich mag Probati, ich schaff nur keinen Ganzen", dachte sich Maxentius noch, bevor die beiden Sturmfronten aufeinander trafen. Irgendwie hatte er Angst, das Universum würde aufhören zu existieren, wenn dies passierte.
Scheinbar gab es also genügend Wagen. Allerdings brauchten sie in jedem Falle noch Zugtiere, also nickte Maxentius Varus an, dass sie zum Stall gehen sollten, auch wenn er sich fragte, warum immer ausgerechnet sie beide die Arbeit, die anstand, zu verrichten hatten. Aber wie das nun mal war, stand ihm als Probatus nicht das Recht zu, Befehle des Optios oder irgendeines Offiziers in Frage zu stellen, also machte er sich auf den Weg.
Als das Feuer nun doch schlussendlich abgebrannt schien und nichts interessantes passiert war, wandte Maxentius sich zum Gehen, um ims Castellum zurückzukehren.
Plötzlich hörte er hinter sich ein Prasseln; er drehte sich um und sah, dass das Feuer dabei war, wieder zu entflammen. Panik stieg kurz in ihm hoch: irgendetwas in ihm sagte ihm, dass das nicht schön würde, wenn er den kompletten Ausbruch des Feuers nicht verhinderte. Also rannte er wie gestochen zum nahe gelegenen Brunnen, holte sich einen Eimer und kippte ihn über dem noch recht kleinen Feuer aus.
Nach mehrmaliger Wiederholung dieser Prozedur war das Feuer nun definitiv aus, Maxentius wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging nun wirklich zurück zum Castellum
Maxentius schnappte sich zwei Probati, die er vom Vorabend in den Unterkünften flüchtig kannte, und machte sich mit ihnen an einem Geschütz zu schaffen. Die beiden fummelten wild an der Ballista herum, ohne einen Effekt zu erzielen.
"Sagt mal Jungs, seid ihr blöde? Ihr sollt nur die Seile spannen, nicht die Ballista umbauen. Das Geschoss leg ich dann schon herein!"
Sie konzentrierten sich ein wenig, und dann ging es. Als alle Probati ihre Geschütze geladen hatten, warteten sie auf die Anweisung des Centurios, die Ballistae auszurichten, worauf, und auf den abschließenden Feuerbefehl.
Jahaa. Ich kann auch voraussehen, dass ein irgendeiner der Probati Unsinn machen wird...du wirst schon sehen, dass ich recht behalte
"Klar, Centurio!"
Es war den Probati auch klar, was jetzt kommen würde: "Also dann: Ran an die Geschütze!" oder etwas ähnliches.
Maxentius starrte den Optio mit unverhohlenem Hass in den Augen an, sagte allerdings nichts. Jetzt musste er hier herumstehen und warten, bis dieses verdammte Feuer heruntergebrannt war, nur weil der Optio nicht in der Lage war, seine Befehle klar und deutlich zu formulieren. Die Legionäre und Probati der Prima hatten wahrscheinlich Freudenfeste gefeiert, als er gegangen war.
Wie auch immer, Maxentius setzte sich auf den Boden und sah ins Feuer. Vielleicht würde ja noch irgendwas halbwegs interessantes passieren...
"Centurio, mit Verlaub. Die römische Armee benutzt Ballisten, Scorpione, Onager, Rammböcke, Belagerungstürme und Belagerungsleitern."
Endlich mal ein bisschen mehr zu tun. Die Probati liefen ihre 20 Runden, nach denen sie doch gut aufgewärmt waren, und stellten sich in Reihe vor dem Centurio wieder auf.