Beiträge von Tiberius Helvetius Marcellus

    Ich sehe die WiSim nur als nette Ergänzung zum RPG. Man muss keinen Betrieb in der WiSim haben, nur um auch ein Landgut, dass eine Familie vielleicht hat, auch sim:on auszuspielen. Jeder Charakter der hier anfängt (es sei denn man fängt als Säugling an) hat quasi schon eine Hintergrundgeschichte, weil er schon einiges erlebt hat. Dazu gehört auch, dass jemand vielleicht schon einen Sklaven hat oder ein Unternehmen. Nehmen wir mal jemand will einen Händler spielen, der Provinzwahren nach Rom bringt. Dieser muss nicht gleich die passenden Betriebe haben. Man kann so etwas auch sim:on ausspielen ohne WiSim. Man kann einen Sklaven auch als NPC spielen ohne einen in der WiSim zu haben oder einen Sklavenspieler hier im Forum.


    Allerdings ist die WiSim nicht in jedem Bereich nur eine nette Erweiterung. Will man Senator werden, so braucht man meines Wissens auch Grundstücke in der WiSim. Bei manchen Bereichen blicke ich selber nicht ganz durch. Z.B. bei den Gebäuden in der WiSim. Kann ich ein Haus auch einfach sim:on bauen, ohne mir das in der WiSim zu kaufen, oder muss ich grundsätzlich erst ein Bauwerk in der WiSim kaufen und dann ausspielen? Oder gilt das nur für öffentliche Gebäude???


    Aber vielleicht können andere hier noch Klarheit reinbringen.

    Marcellus nahm die Tafel entgegen und nahm dann Haltung an. "Jawohl Princeps Prior!" Marcellus machte kehrt und verließ das Officium. Nun konnte er es in Angriff nehmen. Lange brauchte er sich in der Casta zumindest nicht aufhalten, immerhin hatte er während seiner Krankheit genug Zeit gehabt, seine Ausrüstung auf vordermann zu bringen.

    Marcellus schenkte dem Mann einen anerkenenden Gesichtsausdruck. Diesen verschenkte Marcellus nur selten. Aber hatte der Kamerad ihm doch eine Möglichkeit gegeben, die Einheit zu wechseln, ohne dass er diese hier erst (unehrenhaft) verlassen müsste. So würde er natlos von der einen Einheit in die andere übergehen, wenn er überzeugend sein würde. Und Marcellus konnte überzeugend sein. Er nickte.
    "Danke Kamerad! Ich weiß das zu schätzen! Wie war gleich dein Name?" Marcellus haßte es, jemanden etwas schuldig zu sein. Er wollte sein Leben selber in die Hand nehmen. Er musste aber sich selber zugestehen, dass es manchmal nicht anders ging. Er würde es seinem Kameraden nicht auf die Nase binden, dass er was gut bei ihm hätte, aber er würde sich den Namen für den Fall der Fälle merken. "Ich nehme an, ich darf gleich aufbrechen um das schnell über die Bühne zu bekommen?"

    Marcellus überlegte kurz. Wenn das die einzige Möglichkeit war, aus Rom hinauszukommen, dann würde er diesen Weg gehen müssen. Er hatte sich die Tätigkeit hier ein wenig anders vorgestellt. Er hatte weder die Gelegenheit sein Gladius zu benutzen, noch andere hübsche Methoden auszuprobieren. Dies war mit dem Wachdienst aus Africa überhaupt nicht vergleichbar. "Dann soll es so sein!" Er hatte anscheinend keine andere Wahl, als diese um seinen Bruder in den Osten zu begleiten und um seinen Körper die nötige Härte zuzuführen.

    Marcellus lockerte seine Haltung ein wenig. Herumgetrieben... Ein Helvetiter treibt sich nicht einfach herum. Alles was Marcellus tat hatte Sinn und Zweck. Wenn auch meistens nur für ihn selber. "Ich musste mich heute um dringende Familienangelegenheiten kümmern, wo nun meine Genesung so gut vorangeschritten ist und ich eigentlich wieder am Dienst teilnehmen könnte!" Marcellus machte eine kurze Redepause. Dann fuhr er fort. "Ich will nicht lange um den heißen Brei reden! Vielleicht ist dir ja der Name Helvetius Falco ein Begriff!" Kaum einer, würde dieses Namen wohl nicht kennen, immerhin hatte er den höschten ritterlichen Posten an der Seite des Kaisers inne gehabt. "Dies ist mein Bruder! Er wünscht, dass ich ihn zur ersten Legion begleite. Daher möchte ich um meine Versetzung zu der Legion bitten!" Normalerweise war dies nicht seine Art, einen anderen Namen so zu benutzen. Aber in diesem Falle schien es Marcellus einfacher. Und es entsprach ja auch der Wahrheit. Selbst wenn Marcellus eigene Motive für den Wechsel der Truppe hatte. Er sah den Mann vor sich prüfend an.

    Ist wohl nicht das einzige was mal Aktualisiert werden müsste... Aber gerade da wo sich Frischlinge informieren müsste man natürlich darauf achten, da gebe ich dir Recht. Aber dafür sind die einzelnen Gruppen selber verantwortlich.

    Nach dem Gespräch mit seinem Bruder kehrte Marcellus sofort in das Lager zurück. Unterwegs ließ er sich den Vorschlag seines Bruders noch einmal durch den Kopf gehen und er kam mehr und mehr zu dem Entschluss, dass dieser Vorschlag sehr attraktiv für ihn war. Auch wenn er das Gefühl hatte, sich beweisen zu müssen. Aber das musste man ein Leben lang. Nun würde er wohl die beste Gelegenheit dafür bekommen. Er ging direkt zum Büro der diensthabenden Wache, blieb vor dem Büro noch einmal kurz stehen. Ja, er hatte erstmal genug von dieser Stadt und ja er wollte seinen Bruder begleiten. Auch wenn das nichts mit Bruderliebe zu tun hatte. Er klopfte an das Büro, wartete kurz und trat dann ein. "Probatus Tiberius Helvetius Marcellus!" meldete er sich an.

    In Marcellus Augen war ein glänzen zu sehen. Die Hoffnung auf einen Kampf und eine Bewährungsprobe, denn nichts anderes war ein Kampf, ließ ihn aufleben. Es schien für einen Augenblick so, als befände sich Marcellus nicht in diesem Raum, sondern an einem ganz anderen Ort, eher er wieder den Blick auf Minervina richtete. Dabei entging ihm ihr spitzes Kommentar nicht. Es schien fast so, als sei sie sher neugierig und ja fast neidisch, dass es in diesem Raum Geheimnisse vor ihr gab. 'Wissen ist Macht!' dachte er nur. Und anscheinend war sie sich dieser Sache auch bewusst. Untypisch für eine Frau, ja geradezu gefährlich. Er würde die Frauen nie unterschätzen, redete er sich ein. Sie waren nicht direkt an der Größe des Imperiums beteiligt und dessen Macht beteiligt, sie musste im verborgenen agieren und lenken. Das machte sie so unberechenbar und gefährlich. Wieso er ausgerechnet bei Minervina auf diesen Gedanken kam, konnte er sich nicht erklären. "Sicher wird sich eine Gelegenheit zum schreiben bieten und Neuigkeiten aus Rom sind für manche Gold wert!" Für ihn wohl kaum. Auch wenn seine Familie an dem politischen Leben in Rom beteiligt war, so war er es wohl kaum. Wollte er es denn?

    Marcellus war einige Zeit stumm. Doch hinter sein Kopf arbeitete. Zur Legion... Sicherlich käme er dort eher dazu, sein Gladius zu benutzen als hier in der Stadt. Die Aussicht einigen römischen Feinden die Köpfe einzuschlagen gefiehl ihm. Die Reiselust packte ihn wieder. Nur war er sich nicht bewusst ob es eine ganz so gute Idee war, mit seinem Bruder mitzuziehen. Er wollte auf eigenen Füssen stehen, dass war auch damals der Grund, wieso er Rom verlassen hatte. Niemand sollte zu ihm sagen, dass er seine Position der Familie zu verdanken hatte. Aber so musste es ja auch nicht kommen und Schaden konnte es garantiert auch nicht. Von allen in dieser Familie mochte er seinen Bruder am meisten, auch wenn er zugeben musste, dass er manchmal eine gewisse Rivalität gespürt hatte. So wie auch vorhin, als er diesen Raum betrat. Warum eigentlich? Er mochte diese Dame irgendwie, aber warum sollte niemand anderes diese Dame auch 'mögen'? Gefühle! Er schob den Gedanken zur Seite.
    "Wieso auch nicht! Wäre mal was anderes und käme meiner vorherigen Tätigkeit sicher näher!" Er grübelte kurz. Einfach nach Mantua verschwinden konnte er nicht. Durch seinen Dienst bgei der Cohortes Urbane hatte er einige seiner Freiheiten eingebüst. "Ich muss allerdings vorher noch ins Castra und bei dem Haufen hier um Versetzung bitten!" Er hatte nicht das Gefühl, dass dies so einfach werden würde. Vielleicht musste er doch den Namen seiner Bruders bei dem Gesuch in den Mund nehmen. "Viele Sachen besitze ich nicht, daher werde ich leicht abreisen können! Wenn ich noch heute mich versetzen lasse und die Mühlen der Bürokratie schnell mahlen, dann bin ich morgen mit dir auf dem Weg zur Ersten!"
    Legionäre... Er kannte einige von ihnen in Africa. Er trat mit gemischten Gefühlen an die Sache. Aber es war wohl das Beste was er kriegen konnte und was bei den Römern anerkannt wurde. Auch wenn seine Arbeit bei seinem vorherigen Dienstherren 'freier' war.
    "Bei der Gelegenheit können wir dann auch über die familiären Dinge reden!"
    Dann blickte er zu Minervina. "So wie es aussieht, werden wir dann wohl in der nächsten Zeit kaum noch Gelegenheit haben, miteinander zu reden!" Marcellus vermutete, dass es nun still um Minervina werden würde. Oder gerade auch nicht? Immerhin war ihr Onkel, wenn er sich recht erinnerte auch in der Ersten. "Wenn du wirklich mit mir Kontakt halten willst, dann werde ich dir ab und wann aus Parthien berichten!" Zu dumm einerseits. Aber so hatte er wenigstens jemanden den er schreiben konnte und vielleicht bekam er auch einmal Post von ihr. Mit wem sollte er sonst Kontakt halten? Er musste zugeben, dass er soetwas brauchte.

    Er schaute Minervina abschätzend an. Was wollte sie mit ihrer Aussage bezwecken? Er schenkte ihr ein Lächeln. "Es freut mich, dass du mich nicht vergessen hast!" Mehr sagte er nicht mehr zu dem Thema, welches erneut Zorn ihn ihm verursachte. Man hatte die Täter noch nicht gefunden und so würde man ihn seiner Rache berauben. Er brauchte einen Augenblick um seinen Zorn zu schlucken. Wer weiß wie lange er diesen noch verdauen konnte. Irgendwann musste er raus. Er hatte nur noch keine Gelegenheit dafür gefunden. Bei dem Sklaven von vorhin wäre es beinahe so weit gewesen.

    Er schenkte seinem Bruder wieder die Aufmerksamkeit.
    Auch er schien herumgekommen zu sein. Anscheinend war es bei ihm auch ein stätiges auf und ab. Er war froh, dass er da kein Einzelfall war. Marcellus bemerkte die Neugier seines Bruders. Dies war einerseits kaum verwunderlich aber andererseits bei seiner Person auch nicht selbstverständlich. Er wusste sich nicht zu helfen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sein Bruder mehr erzählte und mehr erfragte, als es offensichtlich war. Bei diesem Gedanken zuckten seine Mundwinkel. Seine Art gefiehl ihm. "Nun du bist weit gekommen. Sicherlich werden die Parther auch wieder für deinen Aufstieg sorgen!"
    Er redete von Vater. Er hatte Vater nicht gesehen. Auch wenn er den Versuch unternommen hatte, ihm wieder zu begegnen, so blieb es nur bei dem Versuch. In einer Ecke seines Inneren machte sich ein schlechtes Gewissen breit, welches er mit Zorn bekämpfte. Irgendwie war der Alte doch selber schuld. Die anderen interessierten ihn weniger, wenn sein Bruder da nicht noch drauf beharte. "Sicher, zu gegebener Zeit!" Er blickte zu Minervina. Dann seufzte er kurz. "Nun ich diene der Stadt bei den Cohortes Urbanae. Aber ich habe mir mehr davon erhofft. Es ist nicht das, was ich erwartet hatte. Ich denke ich könnte an anderer Stelle nützlicher sein, dort wo körperlicher Einsatz mehr gefragt ist!" Sein Bruder hatte erwähnt dass es wohl wieder Krieg geben würde. Nun bei der Größe des Imperiums wunderte es ihn nicht. An allen Ecken konnte es brennen. Doch der Krieg machte Männer. "So so es gibt wieder Krieg!" murmelte er.

    Marcellus erwiederte den Griff seines Bruders kräftig und studierte ihn dabei. Was wohl in ihm nun vorging? Dann ließ er los und stellte sich neben seinen Bruder um seinen Besuch kurz zu begrüßen. Er freute sich über den Damenbesuch, auch wenn nun jemand anderes in diesem Raum sein Interesse hatte.
    "Rediviva Minervina. Schön das du mich besuchen kommst. Ich hoffe du wartest nicht schon lange?" Im Grunde konnte sie froh sein, ihn überhaupt hier anzutreffen. Sofort schossen Zweifel in ihm hoch. War sie überhaupt hier um ihn zu sehen? Wusste sie nicht, dass er eigentlich nicht hier wohnte? Aber was wollte sie sonst hier? "Was treibt dich hier her?"


    Dann widmete er sich wieder seinen Bruder. Interessierte es ihn wirklich wo er die Zeit gesteckte hatte? Aber ja. Ihm würde er es glauben, dass es ihm nicht egal war, wenn Marcellus irgendwo in einer fernen Provinz in der Gosse verrottete. "Nein, mich hat niemand erwischt, auch wenn es sich manche gewünscht hätten!" Es gab einige Versuche in Africa ihn zu beseitigen und er würde es nie zugeben, dass er manchmal wirklich haarscharf mit dem Leben davon gekommen war. "Nun ich habe mir das Imperium angesehen. War viel geschäftlich unterwegs. Eigentlich habe ich keinen Grund mich zu beklagen!" Das hatte er wirklich nicht. Das Leben in Africa hatte ihn abgehärtet. "Aber ich spürte es war an der Zeit zurückzukehren um mir einen neuen Dienstherren zu suchen." Der letzte Satz klang gar nicht überzeugend. Er hatte sich die vergangenen Wochen gelangweilt. Er war einfach nicht der Typ der lange an einer Stelle verweilen würde. Routine war nicht sein Ding. "Und selbst?"

    Marcellus brach zu seiner Geburtstätte auf. Sehr häufig kam dies nicht vor. Er mied das Viertel seiner Kindheit. Nun musste er aber hierher zurückkehren. Er brauchte ein paar Dinge seiner persönlichen Habe. Er klopfte an die Türe der Villa und hoffte dass es ein Sklave und kein Familienmitglied sei, das ihm die Türe öffnen würde. Seine Laune verfinsterte sich. Er hatte Glück: Ein Sklave öffnete die Türe einen Spalt. Marcellus ließ ihn erst gar nicht losquatschen, sondern stieß die Türe mit Wucht auf. "Wieso öffnest du mir nicht einfach die Türe! Erkennst du einen Helvetier nicht?" fuhr er den Sklaven an. Dann wollte er direkt zu seiner Kammer gehen. Er wollte nicht länger als nötig hier verweilen. Da wagte es der Sklave seine Stimme zu erheben. Marcellus drehte sich um und sah den Sklaven zornig an. Er sprach etwas von einer Dame namens Minervina. Sie war hier? Das änderte alles. Wenigstens ein freundliches Gesicht in diesem Hause. Er ließ den Sklaven links liegen und begann sie zu suchen. Nicht weit vom Eingang vernahm er zwei Stimmen, eine männliche die er nicht zuordnen konnte und ein weibliche die er der jungen Rediviva zuordnete. Er schlug die Richtung ein, aus der er die Stimmen vernahm.


    Er sah zwei Personen im Raum stehen, die eine Person die mit dem Rücken zu ihm stand musste Minervina sein, die andere Person kam ihm irgendwie bekannt vor. Er stand da und beobachtete die beiden einen Augenblick. Dieses Gesicht, diese Stimme... Jetzt fiel es ihm wieder ein. Es war lange her. Es musste sein Bruder sein. Damit hatte er am wenigsten gerechnet. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich fasste. Die beiden schienen sich gut zu unterhalten. Zeit, dem ein Ende zu bereiten. Mit festen Schritt trat er in den Raum. "Ich hörte es sei Besuch für mich hier?" Dann blickte er seinen Bruder an. "Bruder, es ist schön dich zu sehen. Wie lange ist es her?" Seinem Gesicht war kein Ausdruck der Freude zu entnehmen. Nicht, dass er sich nicht ein wenig freute, aber man musste dies nicht unbedingt zeigen. Erinnerungen kamen in ihm hoch. Er erinnerte sich an einen Kerl, der schon immer recht zielstrebig war. Dann ging er ein paar Schritte auf ihn zu und reichte ihm den Arm.

    Keine Ahnung, wieso diese Taverne 'Zum dicken Galllier' hieß. Der Wirt sah gar nicht nach Gallier aus und er war nicht dick, sondern fett. Auf seinem Gesicht zeigten sich Falten. Er sah besorgt aus. Schaute man sich in der Taverne um, wusste man auch warum. Dort wo sich einst Tische und Stühle befunden hatten, lag nur noch Kleinholz rum. Auf dem Boden lagen einige Tonscherben in einer Lache. Dennoch hielt dieses Chaos einige Männer nicht davon ab, sich in einer Ecke auf ein paar Resten zu setzen und ihren Wein zu genießen, während der Wirt am aufräumen war. Als er die Männer in die Taverne kommen sah, ging er schleunigst auf diese zu.


    "Wir haben geschlossen meine Herren!"


    Der Wirt stemmte die Arme in die Hüften und baute sich vor der Türe auf.