Beiträge von Luciana

    Kurz keimte die Frage in dem Jungen ob es die Sesterzen überhaupt wert war sich hier her zu wagen, in die Höhle des Löwen. Der Prätorianer sah nicht grade vertrauenserweckend aus. Leise räuspernd und ohne einen weiteren Ton von sich zu geben hielt er dem Mann nun eine Schriftrolle entgegen.


    Salve oh du großer Prätorianer!


    Ich möchte, dass du weißt, dass ich keinen Schritt aus dieser Stadt wagen werde. Weder DU noch irgendjemand anderes wird es schaffen mich aus der Stadt zu jagen. Du magst versuchen mir Angst zu machen, aber du schaffst es nicht. Siehe hier, die 7 Tage laufen aus und ich bin immer noch hier. Allerdings wirst du nicht wissen wo ich mich aufhalte, aber ich kenne den Ort oder die Orte wo du sein wirst oder bist. Ich werde dafür sorgen, dass du niemals mehr sicher schlafen kannst, dass du niemandem mehr den Rücken zudrehen kannst ohne befürchten zu müssen, dass ein Dolch sich von hinten in dein Herz bohrt. Vielleicht ist es die alte Frau am Marktstand oder der Junge der dir diesen Brief bringt, die dich töten werden, aber sicher weißt du, dass ich es mir nicht nehmen lassen werde es selber zu tun.


    Du wirst mich nicht finden, aber ich dich! Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, aber bald und zwar dann wenn du am wenigsten damit rechnest werde ich da sein und auf dich warten.


    Luciana

    Der Junge, dem Luciana die Sesterzen und auch den Brief gegeben hatte näherte sich langsam dem Tor. Wirklich wohl war ihm ja nicht zu mute aber er wollte ja stark sein und nicht verweichlicht, also trat der Junge, er mochte vielleicht 13 Jahre alt sein, auf die Wache an dem großen Tor zu und sah ihn an.
    Ich habe einen Brief den ich abgeben soll für einen Prätorianer der hier das Sagen hat, ich glaube der Name war Prudentius Bulbu......Bulbi......ähm....Balbus....ja genau, sein Name war Balbus. Es war ihm peinlich, dass er sich den Namen nicht auf Anhieb gemerkt hatte und deswegen zeichnete sich eine leichte Röte auf seinem Gesicht ab. Nervös war er und hielt den Brief mal in der einen und dann wieder in der anderen Hand. Er hatte noch nie vor Wachen gestanden und schon gar nicht bei Prätorianern.

    Sie war heute früh aufgestanden und hatte sich ihre Gedanken gemacht. Heute war der Tag an dem sie nicht mehr hier sein durfte, denn die 7 Tage waren um und sie hatte vor in die dunklen Gegenden der Stadt zu gehen um sich einiges zu besorgen und ein neues Versteck zu suchen, doch zuvor tat sie noch etwas. Sie nahm sich Pergament und etwas zu schreiben und schrieb noch einen kleinen netten Brief für eine ganz bestimmte Person. Vielleicht war es wirklich lebensmüde was sie da tat, aber sie war sich ganz sicher, dass er schon längst wusste, dass man sie nicht so einfach aus Rom schmeißen würde. Es dauerte eine Weile bis sie fertig war, dann ging sie in den Hof wo lauter Kinder spielten, suchte sich einen älteren Jungen aus, gab ihm einige Sesterzen und beauftragte ihn einen Brief abgegben zu gehen, was dieser auch gleich tat. Kinder waren so einfach zu beeinflussen, lächelte sie in sich hinein und ging schnell wieder nach oben um sich ihren Umhang zu nehmen und sich dann auf den Weg zu machen. Celeste schien irgendwie nicht da zu sein, also hinterließ sie auch ihr eine kleine Nachricht.


    Liebste Schwester,


    ich werde nun für einige Zeit untertauchen und meinen Plänen nachgehen. Es gibt in der Stadt einen Ort, einen kleinen Park. Er ist ziemlich unscheinbar und an den Rändern der Subura gelegen. In diesem Park findest du einen alten knorrigen Baum, du kannst ihn nicht verfehlen. Wenn etwas ist kannst du mich dort jederzeit zu Sonnenuntergang finden. Warte da auf mich denn ich werde jeden Tag zu Sonnenuntergang dort hin kommen und wenn ich dich sehe dich ansprechen. Ich würde mich freuen wenn du auch so kommen würdest, aber bitte gebe acht, dass du nicht gesehen wirst, laufe verschiedene Wege, durch Gassen und all das, aber nimm nie den direkten Weg.


    In Liebe deine Schwester
    Luciana


    Nachdem sie auch diese Nachricht hinterlassen hatte ging sie aus dem Haus. Ob sie je wieder kommen würde?

    Ich weiß es nicht. Ich werde mir etwas einfallen lassen und Dir dann eine Nachricht zukommen lassen wie wir in Kontakt bleiben können. Wir werden es auf jeden Fall, aber ich muss mir ja auch erst mal einen Platz suchen an dem ich sicher sein kann und doch meine Pläne weiter verfolgen kann und das geht nicht von jetzt auf gleich, auch wenn das ganz schön wäre. Luciana machte sich darüber schon die ganze Zeit Gedanken und sie musste einfach sehen was bei rauskommen würde wenn sie in den Gegenden suchte wo sie wusste, dass es da Gestalten gab die ihr vielleicht helfen würden. Es wird schon alles schief gehen kleine.

    Verdutzt war sie über die Frage, aber nicht böse, und doch schaffte sie es erst zu antworten als ihre Schwester auch schon das Weite suchte. Sicher kann ich das machen, murmelte sie und machte sich an die Arbeit das Essen aus dem Korb zu nehmen und es zuzubereiten. Sie hoffte wirklich, dass der Brief ankommen würde und wartete. Nachdem das Essen fertig war nahm sie es vom Feuer und stellte es auf die Seite.
    Jetzt musste sie nur wieder auf ihre Schwester warten, dass sie wieder kam und ihr mitteilte, dass der Brief abgegeben war. So lange wollte sie einen kleinen Schlaf halten und begab sich in ihr Bett.

    Wieder war sie froh solche Worte von ihrer Schwester zu hören und sie vermutete auch nicht, dass die Worte gelogen sein könnten oder ihre Schwester auf die Idee kommen würde sie zu hintergehen.
    Du weißt gar nicht wie froh ich bin, dass du auch so denkst. Vielleicht hätte ich es dir schon viel früher sagen sollen, aber ich hatte einfach Angst um dich. Aber ich hoffe, dass du weißt, dass wir beide in Gefahr sind? Ich meine diese Prätorianer werden sicher hier überall sein und sehen, dass ich auch die Stadt verlasse aber das werde ich nicht und ich werde auch nicht in der Insula bleiben können denn da werden sie auch hinkommen. Ich werde mir ein Versteck suchen und eine Weile im Untergrund leben und meinen Plänen nachgehen. Der Mann wird sterben so viel steht fest, sagte sie von ihrer Sache sehr überzeugend. Sie hatte ja keine Ahnung was so alles in dem Kopf ihrer kleinen Schwester abging. Langsam gingen sie zusammen weiter in Richtung Insula.

    Ich hoffe du hast kein all zu schlechtes Bild von mir. Ich mache nur das was gemacht werden muss, wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer. Dieser Prätorianer zerstört mein Leben und ich werde seines zerstören, danach kann ich vielleicht irgendwann immer noch aufhören Celeste. Versteh mich bitte, aber er will uns auseinandertreiben, mich aus der Stadt jagen, vielleicht sogar töten lassen und das willst du doch nicht, oder? Noch einmal ließ sie ihre Hand los und nahm das Gesicht ihrer Schwester zwischen ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. Ich werde dir demnächst einen Namen nennen, zu dem Mann wirst du dann gehen wenn mir etwas passiert. Sie wartete nicht auf eine Antwort denn es war für sie selbstverständlich, dass sie auf sie hören würde, dann ging sie weiter mit ihr an der Hand.

    Er soll als Eilbrief weggehen. Ich glaube das kostet 20 Sesterzen. Hier nimm die ich weiß ja nicht wieviel Du noch hast. Luciana gab ihr die 20 Sesterzen und hoffte sehr, dass der Brief auch ankommen würde. In den letzten Tage hatte sie ein so schlechtes Gefühl was sie nicht beschreiben konnte, aber es war da. Danke Celeste. Ich danke dir meine süße. Sie musste wirklich aufpassen, dass sie nicht ganz verweichlichte hatte sie das Gefühl.

    Luciana hatte nichts anderes von ihrer Schwester erwartet. Beziehungsweise hätte sie etwas anderes gesagt, hätte sie Celeste nicht mehr als ihre Schwester angesehen und somit beseitigen müssen. Danke meine kleine, aber ich habe auch nichts anderes erwartet ausser diese Antwort. Wir sollten nun weiter gehen und nicht so lange hier verweilen, es könnte sein, dass man uns beobachtet. Luciana hoffte nur, dass ihre Schwester ihr niemals in den Rücken fallen würde auch sah sie, dass sie ziemlich blass war und sie wusste, dass es sicher ein Fehler gewesen war zu sagen was Sache ist aber es war zu spät wie zu vielen anderen Dingen auch. Wieder reichte sie ihrer Schwester ihre Hand.

    Langsam war sie genervt weil sie ihre Schwester bis jetzt nicht gefunden hatte. Luciana hatte nicht mitbekommen, dass sie heute schon früh los gegangen war, denn ihr Kopf war einfach mit anderen Dingen beschäftigt aber umso froher war sie als sie endlich kam. Endlich ich habe dich gesucht. Ich habe einen Brief der muss eiligst nach Spanien. Bitte bringe ihn zur Poststelle ich muss noch einiges erledigen. Ernst sah sie ihre Schwester an und hielt ihr die Rolle mit den Zeilen hin. Dich darf keiner eriwschen und vor allem der Brief darf nicht in andere Hände geraten, bitte.

    War es gut oder war es schlecht? Nun war der 7 Tag angebrochen und ihr war noch nichts aufgefallen, dass man sie beobachtete oder verfolgte oder irgendwas und sie glaubte nun schon fast daran, dass dieser Prätorianer Balbus sie nur versucht hatte einzuschüchtern. Dennoch würde er dafür bezahlen. Sie hatte rausgefunden wo seine Casa lag und wenn sie alles zusammen hatte würde sie versuchen dort einzubrechen, aber das ging leider nicht von heute auf morgen und nahm Zeit in Anspruch und in dieser Zeit durfte man sie nicht erwischen. Auch wenn sie nun glaubte, dass er sie nur einschüchtern wollte musste sie aufpassen, dass man sie nicht erkannte oder sah. Luciana wusste ja nicht, dass er es wirklich ernst meinte und, dass auch schon Steckbriefe von ihr existierten.


    In ihrem Verteck welches sie schon länger nicht besucht hatte war Wasser eingebrochen und fast alles war dabei vernichtet worden, ausser ein paar kleine Dolche die sie an sich genommen hatte und verborgen an ihrem Körper trug. Klar wusste sie, dass man in Rom keine Waffen tragen durfte aber das hatte sie noch nie gestört, warum auch? Sie war eine gesuchte Verbrecherin, eine die man aus Rom werfen wollte, der man 7 Tage Zeit gegeben hatte ansonsten würde man sie sich schnappen und wieder in den Carcer sperren. So leicht würde sie es ihnen aber nicht machen, man würde sie nicht bekommen. Ihre Kapuze des Umhanges hatte sie in ihr Gesicht gezogen, zwar war das nicht grade unauffällig aber immer noch besser als jedem zu zeigen, dass sie die blonde war die man suchte.


    Im Moment hielt sie sich in den dunklen Ecken der Subura auf, da sie glaubte, dass man sie hier vielleicht nicht suchen würde, aber vielleicht sie jemandem begegnen könnte der ihr weiterhelfen würde. Hier lebte doch das ganze Gesocks welches man nicht in den guten Strassen haben wollte, also sollte es auch kein Problem sein jemanden zu finden der ihr vielleicht Waffen oder andere Nettigkeiten besorgen konnte. Luciana würde sich überraschen lassen müssen, schaute sich aber immer wieder um da sie sich beobachtet vorkam. Auch hatte sie schon überlegt einmal in die Cloaca Maxima abzutauchen, denn sie hatte gehört, dass sich auch dort unten die ein oder anderen Gestalten aufhalten sollten. So lief sie nun in eine Gasse die weder gut roch noch vertrauenswürdig aussah.



    Sim-Off:

    wenn jemand mag darf er gerne dazukommen :)

    Wieviele Tage waren nun eigentlich vergangen seit dem sie aus dem Carcer entlassen wurde? Waren es schon 7? Sie war sich nicht sicher, aber es konnten auch erst 5 gewesen sein. Seit dem sie draussen war verging die Zeit total anders als sonst. Ihre Gedanken drehten sich die meiste Zeit darum einen Plan zu schmieden wie sie diesen Prätorianer beseitigen konnte ohne, dass es wirklich groß auffiel. Ihr musste etwas einfallen aber zuerst nahm sie Pergament und Feder um einen Brief nach Spanien zu schreiben, dazu setzte sie sich an den kleinen Tisch und begann.



    An
    Publius Matinius Agrippa
    Casa Matinia
    Tarraco
    Hispania


    Liebster Agrippe,


    ich hoffe sehr, dass du mich noch nicht vergessen hast. Es tut mir leid, dass ich bis jetzt noch nicht in Spanien angekommen bin, aber hier in Rom sind viele Dinge geschehen die mir ein Wegkommen sehr schwer machen.
    Ich weiß nicht was man dir über mich erzählt hat, denn ich denke man schrieb dir schon wegen mir. Es tut mir leid, dass ich dich versucht hatte am Anfang zu hintergehen aber ich sagte es dir ja dann und wollte den Schaden abwenden, doch man sperrte mich dafür in den Carcer und hängt mir die ganzen Sachen an. Ich kann Rom nicht verlassen, noch nicht, auch wenn sie mich dazu zwingen wollen, aber ich lasse mich doch nicht einfach rauswerfen. Sie wollen mir verbieten, dass ich diese Stadt noch einmal betrete und meine Zeit läuft langsam ab. Ich weiß nicht was passieren wird wenn sie mich erwischen, aber bevor ich nach Spanien kommen kann muss ich noch was erledigen. Es tut mir leid wenn ich dich auf irgendeine Weise enttäusche, aber ich kann meine Schwester noch nicht alleine lassen, denn ich denke sie werden sich an ihr vergreifen.


    Es tut mir leid!!!!!


    In tiefer Liebe


    Luciana


    Nachdem sie diesen Brief geschrieben hatte las sie ihn immer und immer wieder durch und fragte sich ob er überhaupt ankommen würde. Dann machte sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester,damit sie diesen Brief abgeben konnte.

    Sie wusste, dass diese Reaktion von ihrer Schwester kommen würde und war sich nicht sicher ob es gut war es ihr zu sagen. Nun war es für solche Gedanken auf jeden Fall zu spät. Celeste es ist nicht alles so einfach wenn man wie wir so lebt wie wir leben. Was denkst denn du wie wir an diese Insula gekommen sind? Das Geld, die neuen Kleidungsstücke? Meinst du das kommt weil du einen Beutel voll Sesterzen stehlen tust? Nein ganz sichern nicht. Ich nehme Aufträge verschiedener Arten entgegen, doch mein letzter brach mir fast das Genick oder wird es mir vielleicht noch brechen. Ich weiß es nicht, aber eines weiß ich, ich werde Rom nicht einfach so verlassen. Ich werde einen Brief schreiben der unbedingt nach Spanien muss. Wirst du ihn zur Poststelle bringen? Versprich es mir bitte.
    Agrippa musste unbedingt erfahren was hier geschehen war und sie hoffte, dass re überhaupt noch an sie dachte. Vielleicht hatte er sie schon längst vergessen oder man hatte ihm Lügen über sie erzählt die sie nicht mehr aus der Welt schaffen konnte. Entweder stehst du mir nun bei oder wir werden uns trennen müssen damit dir nichts passiert, denn wenn man mich in Rom findet ist alles aus und ich werde diesen Prätorianer die Kehle noch durchschneiden, das schwöre ich bei allem was mir heilig ist.

    Unter anderen Umständen hätte sie ihm nun gerne eine gescheuert, als er ihr die Tür so vor der Nase zuschlug, dass sie schon den Lufthauch spüren konnte. Luciana hatte erst das Gefühl, dass er gar nicht mehr wieder kommen würde, aber da irrte sie sich, denn die Tür öffnete sich auch wieder. Etwas wirr sah sie den Ianitor dann an, als er ihr die Tafel gab. Noch auffälliger konnte sie auch keine Nachricht hinterlassen und sie haderte mit sich selber da sie ihm ein Versprechen gegeben hatte nichts zu machen was ihn verraten könnte. Doch es musste sein, also nahm sie ihm die Tafel ab und begann auf dieser zu schreiben.



    Man hat mich gehen lassen, allerdings mit der Bedingung innerhalb von 7 Tagen die Stadt zu verlassen. Ich kann dem nicht nachkommen und ich denke du weißt warum. Ich brauche deine Hilfe und zwar dringend und es tut mir leid was ich getan habe in deiner Anwesenheit.
    Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich denke du weißt wie du mich finden kannst.


    Luciana


    Sie las das Geschriebene noch einige male durch und reichte ihm dann die Tafel zurück. Ich hoffe ich kann mich drauf verlassen, dass diese Nachricht auch nur von ihm gelesen wird und nicht von jemand anderem.

    Ach Celeste das geht schon länger, aber das ist egal. Trotz allem bin ich immer noch deine Schwester und werde es auch immer bleiben. Als ich weg war, war ich bei einem Auftrag der ziemlich heikel war. Ich beseitige Dinge die nicht mehr in die Welt passen Celeste. Und die Tage bevor ich im Carcer war, war ich in der Villa Tiberia bis sie kamen und mich mitnahmen weil ich nicht reden wollte. Ich diene meinen Auftraggebern und bin ihnen treu. Sie bezahlen mich und wir können in der Insula leben. Es ist alles ein Geben und Nehmen, aber nun ist es etwas aus den Fugen geraten, aber ich bekomme das schon hin, denn der Prätorianer wird die nächsten Tage nicht überleben. Er hat es nicht anders verdient.
    Wieder entstand eine Pause denn sie wusste, dass ihre Schwester das sicher nicht verstehen würde was sie hier tat. Du bist eine Gefahr deswegen, weil wenn du es weißt könntest du unbeabsichtigt reden und dann werden sie mich nicht nur aus Rom verbannen sondern ans Kreuz nageln. Sie hoffte, dass sie ihren Mund halten würde, denn auch Luciana hatte Grenzen bei ihrer Schwester und wenn sie diese überschritt würde sie wohl auch nicht davor zurückschrecken sie aus dem Weg zu schaffen.

    Nein, nein ich kann schon schreiben seufzte sie und etwas brach in ihrer eh nicht mehr heilen Welt zusammen. Es war alles der reinste Horror hier, aber da musste sie durch und sie musste warten bis der Tiberier wieder hier war, aber sie würde Ärger bekommen wenn sie sich nach 7 Tagen hier noch einmal blicken ließ, aber störte sie das? NEIN!
    In Ordnung hast du etwas zu schreiben für mich dann werde ich ihm eine Nachricht hinterlassen, aber bitte, er muss sie auch bekommen und zwar nur er und kein anderer, egal wer sie sonst haben will nur er darf sie in die Hände bekommen. Ist das KLAR? Eindringlich sah sie ihn an und sie hoffte, dass sie deutlich genug gewesen war.

    Das war zum verzweifeln, denn sie brauchte ihn, sie brauchte ihn doch wirklich und nun war er nicht da. Galt sein Wort nicht mehr, dass er sie vor allem schützen wollte? Aber wo dachte sie nur hin? Er hatte sie den Prätorianern ja auch ausgeliefert. Sie seufzte und Verzweiflung stand in ihrem Gesicht. Wie soll ich ihm eine Nachricht da lassen? Was daran ein Geheimnis sein sollte wusste sie auch nicht aber sei stimmte zu kein Wort zu sagen. Warum konnte er heute nicht eine Sitzung hier haben?

    Luciana konnte sehen wie schlecht es ihrer Schwester ging und auch, dass sie sich Gedanken machte. Es tat ihr wirklich leid, dass sie ihrer Schwester nun solchen Kummer bereiten musste aber noch war nicht aller Tage Abend und sie konnte noch so einiges drehen wenn sie es wollte. Ihrer Schwester in die Augen sehen konnte sie allerdings nicht. Ich war nicht immer ehrlich zu dir. Ich habe dir vieles verheimlicht und weiß immer noch nicht ob es gut ist wenn ich es dir sage, denn das bist du auf der einen Seite eine Gefahr für mich und auf der anderen Seite bist du dann selber in Gefahr und ich möchte dich nicht in Gefahr wissen. Ich hätte einiges anders machen müssen aber dafür ist es nun zu spät und ich kann es nicht ändern. Ich kann die Dinge nicht rückgängig machen, und Celeste ich bereue nicht was ich getan habe, denn ich bin wie ich bin und nur so haben wir Geld bekommen. Es fing alles klein an und wurde immer größer und größer. Luciana sah ihre Schwester an wartete aber nicht weiter auf eine Reaktion von ihr sondern redete weiter.
    Ich habe zum einen einen Auftrag angenommen von einem Mann wo ich einen anderen und zwar den Proconsul von Spanien beschatten sollte und Unterlagen finden sollte. Es ist dort schon alles aus den Fugen geraten und ich habe mich da verrannt und den Auftrag nicht zu Ende gemacht. Ich mag den Proconsul sehr gerne Celeste, er ist ein liebenswerter Mann und eigentlich wäre ich unter anderen Umständen schon längst bei ihm. Für ihn sollst Du einen Brief abgeben bei dem Cursus Puplicus abgeben der nach Spanien soll. Ich hoffe er kommt an aber ich weiß nicht ob sie die Post nicht auch kontrollieren werden.


    Sie musste einen Moment inne halten. Ich werde nicht aus Rom weggehen denn ich lasse mich nicht vertreiben. Ich werde mich an jemanden wenden für den ich arbeite und hoffen, dass er mir helfen kann und dann werden noch einige Leute dran glauben müssen was sie mir angetan haben. Sie werden bezahlen auch dieser Prätorianer wird dafür bezahlen, dass er mich aus Rom schmeißen will und alles nur weil er sich da etwas zusammenreimt. Zu spät merkte sie, dass sie sich fast in Rage geredet hätte.

    Sie hatte Celeste immer noch an der Hand, auch nachdem sie diese verhassten Mauern hinter sich gelassen hatten. Im Moment war Luciana ziemlich geschockt was das Ultimatum betraf, aber sie wollte nicht aufgeben und sie musste mit ihrer Schwester reden und das ganz dringend, auch wenn es dann sicher zum Streit kommen würde. Erst einmal lief sie stumm weiter und sie kamen an vielen Menschen vorbei, dass ihnen vielleicht Schwarzrüstungen gefolgt sein könnten daran dachte sie im Moment nicht. Sie hatte 7 Tage Zeit danach würde man sie schnappen und einsperren. Eigentlich war es lachhaft, sie hatten keine Beweise dafür, dass sie etwas getan hatte und nur wegen irgendwelcher Worte drohte man ihr und wollte sie aus Rom werfen. Einfach aus ihrer Heimat und weg von ihrer Schwester. Das hatte der Kerl sich so einfach gedacht, denn sie würde niemals gehen.


    Nachdem sie eine lange Zeit gegangen waren ließ sie ihre Hand los. Wir müssen reden Celeste. Ich will dich nicht noch weiter runterziehen und deswegen müssen wir reden. Danach wird alles anders sein, vielleicht viel mehr als du dir vorstellen kannst.


    Sie zog ihre Schwester auf einem belebten Platz zu einer der Steinbänke. Hier würde man vielleicht nicht jedes Wort verstehen können falls ihnen jemand der Schwarzrüstungen gefolgt war. Luciana zog ihre Schwester auf die Bank. Erstens es tut mir leid, dass du in diese ganze Sache gezogen wurdest. Das war alles nicht so geplant von mir und im Moment kann ich wohl froh sein, dass sie mich nur aus Rom bannen wollen, aber ich werde nicht gehen egal was sie machen. Zweitens ich habe schon einige Aufträge angenommen von denen die Prätorianer nichts wissen, denn wenn sie es wüssten würde ich wohl schon am Kreuz hängen. Drittens ich muss ein wenig untertauchen, wenn ich auch nicht wirklich dran denke mich im Untergrund zu verstecken wie ein kleiner Angsthase. Ich muss mit einem Mann sprechen der mir eigentlich Schutz angeboten hatte und diesen werde ich später aufsuchen, danach werde ich deine Hilfe brauchen kleines Schwesterchen. Wegen der vielen Neuigkeiten und Informationen wartete sie nun erst einmal ab was ihre Schwester sagen würde.

    In Mantua? Das ist nicht dein Ernst oder? Ich muss dringend zu ihm es ist lebenswichtig. Gab es denn niemanden mit dem sie sprechen konnte? Sie musste doch mit dem Tiberier reden sie brauchte seine Hilfe. Hatte sie ihn so enttäuscht, dass er sie nun nicht mehr schützen würde wie er es versprochen hatte. Sie hatte ja wirkliche alles falsch gemacht was sie falsch machen konnte. Enttäuscht sah sie ihn an und ein komisches Gefühl schlich in ihr auf. Was sollte sie denn nun machen? Rom einfach verlassen konnte sie nicht, aber sie musste einige Briefe noch verschicken vor allem nach Spanien. Wurde die Post kontrolliert? Wie sollte sie nur einen Brief nach Spanien bekommen ohne, dass diese Schnüffler ihn lasen.