Beiträge von Celeste

    Also auch schon Ewigkeiten in der Stadt, dachte sie sich und fragte
    "Aber wieso hält dich Roma gefangen?"
    Mal abgesehen davon, dass es ihr ebenso ging, verstand sie nicht so ganz wieso Amneris sich ähnlich fühlte. Das sie Gesinnungsgenossinnen waren und sie sich beide von den Sachen, die andere Menschen zu viel hatten, am Leben hielten. Auf den Gedanken kam sie nicht.
    "Dann lass uns losgehen ehe alle guten Plätze besetzt sind. Du kannst mir ja dann dort alle berichten."
    Mit einem breiten Grinsen bugsierte sie Amneris dann zum Saft Trinken.

    Kurz darauf waren sie in der Taverna angekommen und Celeste steuerte zielstrebig auf einen Tisch in einer Ecke zu. Hier hatte man immer die Wand im Rücken und es würde keine ungebetenen und unliebsamen Überraschungen Überraschungen geben. Ebenso hate man die Tür genau im Auge. Eine Angewohnheit, die sie nicht ablegen konnte und sie vielleicht auch verraten würde...
    "Ich finde solch ruhigen Plätzchen am besten und man alles gut einsehen,"
    versuchte sie ihre Platzwahl zu erklären. Zu dieser Stunde war es noch recht leer in der Taverna und nur jene, die schon am frühen Morgen ihre Weinbecher nicht ruhig halten konnten, waren schon hier. Wie versprochen bestellte Celeste also zwei Säfte für sie beide.
    "Was machst du hier? Kannst du mir vielleicht auch etwas über deine Heimat erzählen. Mich interessiert das immer brennend."
    Sie platze nun gerade heraus mit ihren Fragen und überfiel damit ihr gegenüber.

    Verdammt, verflixt und zugenäht....das war so etwas von dumm und das ausgerechnet ihr. Warum musste ihr das nun passieren? Innerlich seufzte, schimpfte und meckerte sie vor sich hin.
    "Es ist jeden Morgen so und man kann sich einfach nicht daran gewöhnen. Immer wieder trifft es einen völlig unvorbereitet. Noch einmal. Entschuldige bitte."
    Wie peinlich das nur war. Hoffentlich hatte sie sonst keiner beobachtet, der um ihre eigentlichen Absichten wusste. Dass die andere Frau sie am Arm gepackt hatte, merkte Celeste erst als sie losgelasen wurde. Um diese komische Situation ein wenig zu überspielen, lächelte sie noch etwas breiter als sie sich schließlich vorstellte.
    "Mein Name ist Celeste!"
    verdammter Reflex, ging es ihr durch den Kopf. Immer wieder verriet sie leichtfertig ihren Namen. Das würde sie wohl nie los werden.
    "Bist du neu in der Stadt?"
    Sie musste ihren Blick etwas heben um Amneris anzusehen wie es höflich war. DIese Frau wirkte so fremd und daher auch wieder auf ihre Art interessant. Sie hatte solch Menschen zwar schon gesehen, aber noch nie mit ihnen geredet und die Neugierde über diese Menschen war geweckt.
    "Ich möchte dich gern als Entschudligung zu einem Saft einladen. Es gibt hier eine Taverna, wo es die besten Säfte gibt."
    Und sie würde sie ausfragen können über ihr Land und ihr Volk. Hoffentlich konnte sie dazu auch etwas sagen und würde Celeste mit ihrer Neugierde dann einfach dumm stehen lassen.

    War sie entdeckt worden? Der Blick der anderen Frau, den sie ihr zugeworfen hatte, war undeutbar gewesen, fast schon beängstigend eigenartig. Da die Fremde dann ihre Aufmerksamkeit auf die Waren und Auslagen richtete, verschwand Celeste Furcht wieder und ihr Jagdinstinkt kam hervor. Sie hatte sie jetzt schon so lang verfolgt und würde auch nicht so schnell ablassen. Noch einmal betrachtete sie die Frau, versuchte letzte Zweifel zu beseitigen ehe sie auf eine Möglichkeit wartete ihren einfachsten Trick anzuwenden. Das Gedrängel auf den Märkten Romas war gerade in den frühen Morgenstunden einfach nur furchtbar und einfach wie gemacht für Menschen wie Celeste, die sich an den Besitz anderer wagten und diesen ihnen wegnahm. So sollte es auch wieder an diesem Morgen sein. Es tat sich um einen Stand eine Menschenmenge zusammen, die drängelte und schob und sie beide wurden unausweichlich dort mitrein geschoben. Man konnte sich kaum bewegen so eng war es und genau in diesem Moment täuschte Celeste vor zu stolpern und fiel auf die Frau, die sie zum Opfer machen wollte. Doch leider wurde sie dabei geschubst um kam zu seitlich um sich an dem Schmückstück noch an dem Geldbeutel zu vergreifen. So blieb ihr also nur ein innerlich ausgesprochener Fluch und der aufgelegte total überraschte Gesichtsausdruck.
    "Entschudligung. Das wollte ich nicht. Ich wurde geschusbst,"
    stotterte sie total überrascht und deutete hinter sich um die Schuld jemanden anderen zu geben, der sich gerade hinter ihr befand.

    Es gab heute wirkich viele potentielle Opfer und viele, die wirklich reich aussahen und nicht nur ihre Sklaven geschickt hatten. Die waren immer viel schwerer abzuschätzen. Inzwischen hatte sie aber auch schon bei einigen herausgefunden zu welchen Familien diese gehörten. Alles ein Ergebnis von langer Beobachtungszeit und Ausdauer. das A und O eines erfolgreichen Diebes. Einige Zeit war sie zwei ihrer potenziellen Opfer gefolgt und hatte sich schließlich für eine Frau entschieden, die nicht von hier zu sein schien, aber doch sehr reich wirkte. Solch Opfer waren immer sehr dankbar. Zumindest für sie. Sie waren neu, unachtsam und leicht zu bestehlen. Nachdem sie sich entscheiden hatte, war sie der Frau gefolgt, unauffällig immer wieder die Auslagen betrachtend und das Opfer nicht aus den Augen verlierend hatte sie sich ihren weg über den Markt gebahnt und war ihr gefolgt. Ein Schmuckstück schien sie ganz neu im Besitz zu haben. Zumindest schloß Celeste dies aus ihrem Verhalten und dem Wunsch es sich immer wieder anzusehen. Bald würde es ihr gehören und sie konnte es in Geld ummünzen. Sicherlich in sehr viel, es sah sehr kostbar aus. Inzwischen hatte sie sich bis auf einen Stand Abstand an die dunkelhäutige Frau herangearbeitet und wartete auf den richtigen Moment zuschlagen zu können....

    Eine ganze Weile verging, der Himmel wurde immer dunkler und Celeste saß noch immer auf ihrer Mauer und dachte nach. Sie hatte viele Gehemnisse, viel erlebt und viel durchgemacht und noch immer verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt mit Aufträgen, Diebstahl und Einbrüchen. Wie gern würde sie das einfach irgendwann hinter sich lassen und ein ruhiges Leben führen. Genug Geld haben um einen gewissen Standard wahren zu können. Nicht in Übermäßigkeit, das wollte sie ganz sicher nicht. Doch wie sollte sie das schaffen. Sie war eben was sie war. Eine Diebin und ein jemand, der in Roma nicht gern gesehen war. Wobei sie sich fragte wieso dem so war. Eigentlich müssten doch so viele römische Bürger hier nicht gern gesehen sein. Sie machten genug andere Dinge, die schlimmer waren als ihre kleinen Diebstähle. Doch das war das zweierlei Maß mit dem gemessen wurde. Sie war ein kleines Licht, das sich glücklich schätzen durfte einen Platz gefunden zu haben. Die anderen jedoch neideten einander ihren Erfolg, ihren Besitz und schmiedeten Intrigen um seinen Feinden zu schaden und nutzten hier wieder die Dienste jener, die es doch eigentlih hier nach Möglichkeit nicht geben sollte. Ein interessanter Punkt wenn man es sich genau überlegte.


    Aber es führte sie wieder fort von ihrem Ursprungsgedanken. Sie wollte raus aus alledem. Ein Leben in Angst und Ungewissheit in eines tauschen, das sicher war und regelmäßig. Doch auf der anderen Seite war es wirklich das was sie wollte. Sie müsste lang erlernte Instinkte überwinden und lernen sich zurückzuhalten und war es ihr überhaupt möglich solch ein Leben zu leben? Sie bezweifelte es und hätte so vieles dafür gegeben mit ihrer Schwester darüber sprechen zu können...


    Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie nun auf sich gestellt war und auch solch Entscheidungen sie nur ganz allein treffen konnte.


    Sie erhob sich von der Mauer und sah noch einmal zurück zu dem Ort an dem die Sonne untergegangen war. Es war inzwischen auch dort dunkel geworden und die Sterne leuchteten am Himmerl, hin und wieder verdeckt von den Wolken, die ein milder Wind vor sich her trieb. Sie trat aus einem Fackelschein hinaus und hinein in die Schatten zu denen sie auch gehörte....

    Es war mal wieder Zeit die Reserven aufzufüllen. Es bestand noch lange keine Not, aber bis dahin wollte sie es auch nicht kommen lassen. Musste man unbedingt Erfolge vorweisen so wurde man nur unvorsichtig und die Gefahr gefasst zu werden, stieg unverhältnismäßig an. Also hatte sie sich an diesem Morgen allein uf gemacht und strich nun die Gänge des Marktes entlang, beobachtete die Leute, sah sich selbst etwas um damit sie keine Aufmerksamkeit auf sich zog und machte ein paar interessant wirkende Personen aus. Natürlich musste sie diese noch wieter beobachten um zu sehen ob sie wirklich viel Geld hatten und Celeste nicht so oft zuschlagen musste. Ein Glücksgriff wäre doch wirklich mal etwas feines. Doch noch musste sie abwarten und ihre Opfer ausrechend ausspähen. Nicht, dass es am Ende einer dieser anonymen Aufpasssoldaten war...

    Es hatte sie etas gewundert als ihr von jemanden berichtet wurde, der wieder einmal Kamele verkaufen würde und nie zu finden war. Also war sie los und hatte sich den Anschlag angesehen. Es war unverkennbar jener, den sie schon lange nicht mehr gelesen hatte und der ihr fast augenblicklich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Begegnungen waren nur selten wirklich erbaulich und sie überlegte ob sie einfach den Aushang übersehen haben sollte. Allerdings war sie der Meinung, dass er sie dann auch anders finden würde und so war sie hierher gekommen und klopfte nun sehr zögerlich an den Seiteneinang zur Casa.

    Celeste sah ihn an, musterte ihn und wusste nicht was sie davon halten sollte. Diese Frage....sie war schlimmer als die schlimmste Standpauke, die sie erhalten konnte und hatte. Ein unterschwelliger Vorwurf, der schlimmer wog als einige direkt an sie gerichtete Worte.
    "Natürlich können wir weiterhin auf Beutezug gehen. Diese Aufträge sind gänzlich losgelöst davon."
    DUrch ihre anderen Aufträge hatten sie es in letzter Zeit auch nicht gemusst. Die Zeit war rau gewesen und schwer. Aber ob es jetzt besser wurde? Wer würde das schon wissen. Zumindest konnten sie es versuchen.
    "Wir haben in nächster Zeit auch wieder ausreichend raum dafür."
    Von anderen Aufträgen wusste sie nichts und würde sie vorerst auch nicht mehr annehmen.

    Wie sollte sie denn jetzt das erklären. Oh weia und das ohne zu lügen. Das war so ein schweres unterfangen und sie wusste nicht wie sie es bewältigen sollte. Am besten so wenig erzählen wie möglich.
    "Ich habe solch Aufträge nur selten bekommen. Seit dem wir Partner sind nur vier oder fünf Aufträge. "
    Er hatte den Zeitraum nicht konkretisiert und anging ihn ja wirklich nur die Zeit in der sie zusammen waren und da kam es dahin. Manchmal war das Zusammenleben alles andere als leicht.
    "Es tut mir leid, wirklich. Aber ich durfte es doch nicht erzählrn, wollte es auch nicht. Wären wir wirklich aufgeflogen, so hätten sie nie etwas aus dir herausbekommen und und wenn sie wollen, bekommen sie alles raus."
    Das wusste sie nur zu gut. Noch immer konnte sie sich nicht daran erinnen etwas gesagt zu haben, aber ihr alter Auftraggeber war verschwunden....

    "Ich weiß nicht wie gut ich bin oder nicht. Ich bekomme die Aufträge und erledige sie. Das hat nichts mit gut sein zu tun."
    Celeste wusste wirklich nicht ob sie gut war oder nicht. Sie konnte es nicht einschätzen. Hier und da hörte sie es schon mal, aber sie machte doch nichts besonderes. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie das schon immer gemacht hatte und es nichts besonderes mehr für sie war.
    "Du musst aber nicht gehen. Ich treffe mich morgen erst mit ihnen und wollte eh nach der Besorgung direkt nach Hause gehen. Du kannst mich also gern begleiten wenn du es möchtest"
    Sie würde es ihm allerdings auch nachsehen wenn er allein sein wollte. Er war belogen worden und durfte somit zu recht sauer auf sie sein.

    Einen kleinen Moment sah sie ihn an und dann wieder zu Boden. Es war schwer die richtigen Worte zu finden und vor allem nicht so viel zu verraten.
    "Ich bin nebenbei eine Auftragsdiebin. Aus der Zeit mit meiner Schwester gibt es das Relikt noch. Ich beschaffe für Menschen Information oder Güter. Ganz nach Auftrag. Es war eine zeitlang ruhiger geworden doch so kurz vor den Wahlen wollen viele noch einmal ihren Gegnern ein wenig schaden und so habe ich viel zu tun."
    Tief atmete sie durch ehe sie weitersprach.
    "Ich habe deswegen auch schon den Carcer der Praetorianer kennen gelernt und dort einige Tage verbracht. Gerade deswegen weil ich dich dort nicht auch sehen will, habe ich es geheim gehalten. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Ich darf es einfach nicht. "
    Alles andere würde zu viele Leute belasten und war somit der Schweigepflicht unterlegen.

    Glücklich darüber den Auftrag erfolgreich ausgeführt zu haben, hatte sie ihre Achtsamkeit wohl ein wenig zu früh aufgegeben. Eigentlich wollte sie nach Hause, die Schriften dort verstecken und am nächsten Tag ihrem Auftraggeber übergeben. So hatte sie nicht mitbekommen, dass sich jemand anschlich. Panik erfüllte sich. Starr vor Schreck, wagte sie es nicht sich zu rühren. Selbst wenn sie hätte schreien wollen, was sie eh nicht hätte können in ihrer Starre, so hielt man ihr den Mund zu und ebenso fest. Sie hatte Angst um ihr Leben. Wieder einmal. Hatte man sie erwischt? Wenn ja...wer?


    Nur langsam drangen die Worte zu ihr durch. Eine bekannte Stimme, die ihr da ins Ohr flüsterte. Ein wenig entspannte sie sich. Die Anspannung selbst war jedoch nicht ganz von ihr gewichen. Langsam begann wie wieder zu atmen, wagte es sich ein wenig zu bewegen. Doch viel konnte sie sich nicht erlauben, sie wurde ja festgehalten und dies ziemlich kräftig. Hier musste sie wohl eine ganze Menge erklären, Dinge die geheim bleiben mussten, die sie nicht sagen durfte, Auftraggeber, die sie nicht nennen durfte und deswegen dies Geheimnis immer für sich behalten wollte und nun...wie sollte sie alles erklären und doch nichts sagen.


    Ihre Haltung signalisierte Nico, dass er keine ganst haben musste, dass sie jetzt etwas dummes anstellen würde und er sie loslassen konnte.

    Sim-Off:

    doch doch...war schon richtig :)


    Da stand sie nun in der Küche und versuchte sich wieder zu beruhigen. Die Sklaven würden eine ganze Weile nicht hierher zurückkommen.So hatte sie also Zeit im Flur sich eine dunkle Ecke zu suchen und darauf zu warten, dass der Herr des Hauses sich irgendwann zur Ruhe begeben würde und sie dann die nötigen Listen und Notizen entsprechend der Vorgaben besorgen konnte. Sie sah sich um und fand in einer Ecke, die völlig im dunklen lag eine passende Stelle zum Warten und das musste sie sehr lange. Der Mann hatte sich scheinbar dazu entschlossen die halbe Nacht durchzuarbeiten. Das lange und vor allem ruhige Stehen fiel ihr schwer und durch das Warten wollte die Zeit einfach nicht vergehen. Immer wieder fiel ihr ein was damals passiert war als sie davon ausging, dass die Casa ruhig lag und sie dann mit einem ziemlich belebten Haus konfrontiert wurde. Natürlich hatte sie auch etwas daraus gelernt. Fehler begang man nicht zweimal und ebenso suchte man bestimmte Orte auch nicht zwei mal auf. Darauf hatte sie keine Lust und sicher hätte dies auch kein anderer.


    Irgendwann war es endlich soweit. Der Mann verließ sein Arbeitszimmer und begab sich in seinen Raum. Kaum hatte er die Tür hinter sich verschlossen, setzte sich Celeste in Bewegung, öffnete die Tür des Arbeitszimmers nur einen Spalt breit so dass sie hindurch schlüpfen konnte und war schon im Innern. Im Halbdunkeln durchsuchte sie einige Schriften auf dem Tisch und in einer Truhe und fand schließlich die gesuchten Objekte. Zufrieden lächelnd begab sie sich hinaus und verließ das Haus sehr schnell. Erst als sie an einer Niesche in reichlicher Entfernung angekommen war, gestattete sie sich ein triumphierendes Lächeln. Sie hatte ihr Ziel erreicht und ihr Auftraggeber würde sicher zufrieden mit ihr sein.

    Es war abgesprochen gewesen einen kleinen Durchgang geöffnet zu halten und so war sie in diesem verschwunden. Erst hatte sie nur den Kopf hindurch gestreckt und geschaut ob auf der anderen Seite die Luft rien war. Dann sah sie zurück auf die Straße. Sie wurde das Gefühl nicht los verfolgt zu werden, aber sie konnte beim besten Willen keinen sehen. Wahrschenlich spielten ihr ihre Nerven einen Streich. Sie war sehr angespannt und da konnte es vorkommen.


    Leise öffnete sie Tür zum Hintereingang, der wie besprochen ebenso unbewacht und unverschlossen war. Mit einem leisen Poltern schloss sie sich hinter Celeste, welche davon ein wenig aufschreckte und zusmamenzuckte. Zum Glück war niemand zu sehen. Leise schlich sie weiter. Den Gang entlang und bei der dritten Tür sollte das Arbeitszimmer des Senators sein. Von Tür zu Tür arbeitete sie sich vorwärts und an der dritten Tür angekommen, öffnete sie diese langsam und musste mit Schrecken erkennen, dass noch jemand dort saß und arbeitete....der Mann war ja noch gar nicht im Bett. Erschrocken machte sie sich auf und zurück in die Culina wo sie sie sich versuchte von dem Schock zu erholen...alte Erinnerungen stiegen in ihr auf und ihre Hand ging zu ihrer Seite, die plötzlich anfing zu schmerzen...eine alte Verletzung, die sie einem Zusammentreffen mit dem Hausherren zu verdanken hatte und darauf folgte der Aufenthalt im Carcer....

    Es war Nacht geworden in der großen Stadt am Tiber. Leise hatte sie die Insula verlassen und war auf kleineren Umwegen in dichten Gewirr der kleinen dunklen Gassen verschwunden, die ihre Heimat und zugleich ihre größte Gefahr waren. Nur Menschen wie sie, jene, die etwas zu versteckenjhatten waren hier unterwegs und es waren erstaunlich viele. Jetzt wo alle Herrschaften zu Hause waren, die Sklaven schliefen und auch die Wachen nur noch selten liefen, erwachte in Roma eine zweite Gesellschaft. Tagsüber unscheinbare Menschen wurden in der Nacht zu wichtigen Personen. Sie alle dienten anderen oder sich selbst und arbeiteten Vorteile heraus. Dinge wurden beschafft, Informationen wechselten ihre Besitzer und Informationen auch erst besorgt.


    Gestern hatte sie sich Nachmittags zu einem Spaziergang abgemeldet, war jedoch zu einem kleinen Lagerhaus aufgebrochen um dort neue Anweisungen zu erhalten. Sie sollte aus dem Haus eines unscheinbaren römischen Bürgers Informationen über gezahlte Bestechungsgelder besorgen. Nun war sie auf dem Weg dorthin.


    Die besonders dunkle Nacht kam ihr gerade recht. Von Mauer zu Mauer, von Vorsprung zu Vorsprung arbeitete sie sich vorwärts immer darauf achtend, dass keiner sie sah. Dies musste unbedingt geheim bleiben. Sie durfte nicht auffliegen wie schon einmal. Die Einkerkerung in den Carcer der Praetorianer hatte ihr für einige Zeit arge Probleme bereitet und man hatte einen großen Bogen um sie gemacht, da viele dachten, dass sie nur ein Lockvogel sei. Nur einer war so mutig gewesen ihr wieder einen Auftrag zu geben und dieser war so zufrieden mit ihr gewesen, dass sie wieder mehr Auftraggeber hatte und das durfte sie sich natürlich nicht verscherzen. Lange umschlich sie den Bau als sie endlich angekommen war und suchte einen geeignetes Schlupfloch durch das sie in das Gebäude hinein und auch wieder heinauskam.



    /edit: kleinere Fehler beseitigt

    ...zog es die junge Frau an diesem Abend durch die Stadt. Die Sonne begann sich rot zu färben und die sonst unsichtbaren genauen Umrisse des Tagesbegleiters begannen sich scharf abzuzeichnen. Vor kurzem hatte sie ihre nsula verlassen. Sie musste nachdenken und da gab es so unendlich viel, das sie bewegte und scheinbar gerade heute meinte auf sie einzustürzen. Ob es ihre Schwester war, die sie so schrecklich vermisste oder die Gedanken an das Fortbestehen ihres Einkommens und ob der Taschendiebstahl in Roma noch immer so lohnend war wie zu den Zeiten als sie ihre ersten Gehversuche hier gemacht haben.


    Ein Stein, ziemlich klein und dennoch groß genug um ihr auf ihrem Weg aufzufallen, wurde durch einen Tritt von ihr den Weg entlanggeschossen und rollte über die unebenen Pflastersteine bis er liegen blieb und darauf wartete, dass sie wieder zu treten würde. Das tat sie noch einmal bis sie merkte, dass dieser Stein all ihre Aufmerksamkeit auf sich zog und sie nicht mehr über das eigentliche Thema nachdachte.


    Ihr Blick wand sich dem Horizont zu, der von der Sonne wie angezündet schien und sich nun ebenfalls glutrot färbte. Ihm gleich taten es einige dünne kleine Wolken, die sich ihren Weg über das Himmelszelt bahnten. Ihre Farben reichten von dem gleichen kräftigen Farbton der Sonne bis hin zu seinem angenehmen weiß wenn sie sich weit vin der Sonne entfernt hatten. Auch hier beschäftigte sich Celeste einen Moment bis ihr wieder einfiel, dass dies ja auch nicht der eigentliche Grund für ihren Spaziergang war.


    Tief in all ihren Gedanken verwurzelt lief sie ohne wirkliche Richtung, ganz ohne Zeil durch die Straßen des abendlcihen Roms. Es war bei weitem nicht mehr so viel los wie am Tage, aber dennoch war sie im Moment nicht allein. Doch das störte sie nicht. Sie ging einfach ihres Wegs und versuchte ihre Gedanken zu bündeln, sich auf eine sache konzentrieren zu können. Doch immer wenn sie meinte es geschafft zu haben, fiel ein anderer ihr in den Rücken und meinte sich ebenso in ihr Bewusstsein drängen zu müssen wie der Gedanke, den sie gerade zu fassen suchte. Seufzend setzte sie sich auf eine kleine Mauer und ließ die Beine Baumeln während sie versuchte dem Sonnenuntergang zu folgen und sich erneut Gedanken zu machen begann. Diesmal nicht zu ihren eigentlichen sondern wie sie im abendlichen Roma wieder zurück zur Insula kam und dies allein...

    Das konnte doch jetzt nicht wirklich so passieren. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben diesen mann abzulenken und seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie hatte es ihrer Meinung nach auch geschafft, aber nun? Da musste diese Frau kommen und ihn nach Geld fragen und das so schnell nach dem Diebstahl. Das war wirklich sauber gelaufen und jetzt konnte sie noch nicht einmal Nicodemus hinterher um ihm eventuell zu helfen oder in Erfahrung zu bringen ob er es geschafft hatte zu fliehen. Sie war zu klein um all diese Menschen zu überragen und den Verbleib sehen zu können. Sie warf in die Richtung der Frau nur einen bitterbösen Blick. Warum musste sie auch jetzt ankommen. Dann mischte sie sich einfach in den Strom der vielen Menschen zwischen den ganzen Ständen und war nicht mehr zu sehen. Zumindest hoffte sie das. Schnell verließ sie die Halle und ging über die vertrauten kleinen und dunklen Gassen ihrer Wege, die Gedanken nicht von Nicodemus weg bekommend. Ob er es geschafft hatte?

    Nun ja...olivgrün war sicher nicht die Farbe, die sie anziehen würde, aber wenn es ihm gefiel so würde sie ihm diese sicher nicht ausreden und außerdem hatte sie bei aller Ehrlichkeit auch nur vor ihn so lang in ein Gespräch zu verwickeln bis Nicodemus zugeschlagen hatte und er soweit fort war, dass weder der Verdacht auf sie noch auf Nico fallen würde. Eine Aufgabe, die nicht immer leicht war, aber sehr gut funktionierte.
    "Wenn du olivgrün magst dann solltest du sie anziehen. Abgesehen von der Farbe eignet sie sich sehr gut für die kühlere Zeit. Ist sicher angnehmer als die dünnen Stoffe für den heißen Sommer."
    Kurz überprüfte sie die Qualität und konnte dann die Tunika der Wahl auf dem "gekauft" Stapel sehen. Doch was dann passiert, ließ sie doch etwas aus ihrem Gleichgewicht rudern. Sie hatte schon viele arten von Gesprächen durch, aber das....so war noch keiner auf sie eingegangen. Aus dem Reflex der Überraschung heraus, verriet sie ihren Namen.
    "Ich heiße Celeste und ich danke dir für deine Worte."
    Ihre Verlegenheit war ihr nur all zu deutlich anzusehen. Im nächsten Moment jedoch erfasste sie das böse Erwachen. Sie hatte ja ihre Identität preisgegeben. Sicher Namen waren, in einer Stadt wie Roma, Schall und Rauch und hatten keine Bedeutung. Sie hatte sich jedoch vorgenommen diesen nie wieder leichtfertig zu sagen und nun war es passiert. Auch hatte sie Nicodemus noch nicht bemerkt und so musste sie das Gespräch weiter am Laufen halten.
    "Severus ist in schöner Name, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es nicht dein richtiger ist."
    Der Mann vor ihr hatte eine ganz andere Erscheinung als ein Römer. Er passte abgesehen von der Größe und seinem Aussehen auch von seiner Art her nicht in die Beschreibung eines Römers. Da musste etwas anderes hinter stecken und vielleicht schaffte sie es ja damit das Gespräch etwas in die Länge zu ziehen.

    Der Mercatus war immer ein Abenteuer. Nicht nur weil sie aufpassen mussten, dass sie nicht erwischt werden, es war immer wieder interessant wie die Leute miteinander umgehen. Nachdem sie den Helfer hatte stehen lassen und weiter gegangen war, hatte sie Nicodemus signalisiert ihr und ihm zu folgen. Celeste war nur bis zu nächsten Stand gegangen und hatte von dort aus die Verfolgung aufgenommen. Lange hatte sie der Unterhaltung der beiden gelauscht und musste sich ein breites Grinsen verkneifen. Wie uneinig sich doch Leute sein konnten und wie schnell sie dann schmollten wenn es einmal nicht nach ihrem Kopf ging. Es war dagegen wirklich herrlich nur für sich zuständig zu sein und seinen eigenen Kopf behalten zu können und diese Übereinkunft hatte sie mit Nicodemus getroffen. Wieder einmal sah sie, dass es eine weise Entscheidung war. Sie würden ganz siche nicht streitend über den Markt ziehen.
    "Wenn du etwas Schlichtes möchtest, nimm doch diese dort."
    Sie deutete auf eine hellgraue, die nicht schlecht aussah. Wie aus dem Nichts gekommen, stand sie auf einmal neben ihrem Helfer und lächelte diesen an.
    "Versuche deine eigene Art zu finden. Ratschläge sind gut, aber wenn du dich in diesen Sachen nicht wohlfühlst, dann solltest du sie nicht nehmen. Du würdest sie ja eh nicht anziehen."
    Freudlich lächelte sie und hoffte das Nicodemus in der Nähe war und sie ihn gleich soweit in das Gespräch verwickelt hatte, dass nicht auffiel wenn sein Geldbeutel gleich war war.