Beiträge von Celeste

    Für wenige Schritte sah es tatsächlich gut aus. Der Sklave kam zögerlich aber ihren Aufforderungen nach und sie nahm das Messer, dass den Knaben oder sehr jungen Mann ohnehin nicht verletzen konnte etwas vom Hals. Dann war da eine Stimme und als sie in die Richtung schaute aus der die Stimme kam. Da saß ein Mann und sie fand ihn sofort widerlich. Sie hasste solche Kerle und am liebsten hätte sie ihm schon jetzt eine reingehauen. Aber dann hätte sie den Sklaven loslassen müssen und das wollte sie nicht. Im Moment war er noch ihr Ticket nach draußen. Nun schien es erst an diesem Mann vorbei zu gehen.
    "Da musst du dich getäuscht haben. Keller? nein! Dorthin wollten wir nicht. Wir haben was wir wollten und hatten vor einfach wieder zu gehen."
    Um ihre Überzeugung deutlich zu machen und einfach schnell von diesem Typen wegzukommen, schubste sie den Sklaven ein wenig Richtung Ausgang. Ein Blick zu Amneris wollte sicherstellen, dass sie ihr folgen würde.


    Amneris hatte etwas unbeteiligt da gestanden und den Fremden beobachtet. Auch ihr kam er sehr suspekt vor und sie hätte ihn gern ganz schnell nicht mehr sehen wollen. Leise knurrte die Nubierin als sie sich etwas dichter in Celeste Rücken stellte um ihr den Rücken zu stärken.

    Mehrmals las sie sich den Brief durch und entschied bald, dass er nach einigen Änderungen annehmbar war und sie schrieb ihn ordentlich ab. Dann lochte sie das Pergament und knotete ein Band hinein um ihn geschlossen zu halten. Versiegeln konnte sie ihn nicht, fehlte ihr ein solches und seines nahm sie für die Private Post nicht. Es würde ihnen sicher nicht schaden wenn das auch andere lasen. Schließlich war alles auf Schein aufgebaut und den konnte man vor vielen Augen auch sehr gut wahren. Zufrieden machte sie eine Schleife in das Lederband. Sie würde es heute noch zur Feldpost bringen...

    Es war mal wieder an der Zeit etwas für ihre Alibi Romanze zu tun und hatte sich die Keltin Federkiel und Pergament besorgt und sich an einen Brief gesetzt. Sicher schrieben Frauen, Verlobte und Geliebte ihren Männern, Verlobten und Geliebten Briefe in ein Kampfgebiet und so wollte Celeste das nicht versäumen. Doch wie sollte sie diesen Brief schreiben? Vielleicht so wie sie einen an Amneris schreiben würde? Das war ein guter Einfall und prompt ging es los.


    Per Feldpost


    Tribunus
    Faustus Decimus Serapio
    Legio XXII Deiotariana
    im Felde



    Mon Serko* Faustus,


    wie lange habe ich nichts mehr von dir gehört. Geht es dir gut, ist denn alles in bester Ordnung? Ich hoffe, dass es dir gut geht und du dich trotz des kargen Lebens in der Wüste bester Gesundheit erfreust. Was habe ich nicht alles schon Schlimmes von diesen Feldzügen gehört. Versprich mir bitte, dass du dich aus den gefährlichsten Situationen raushälst. Mon Serko, ich sehne mich nach einem baldigen Wiedersehen und hoffe, dass ihr die Feinde sehr bald erfolgreich schlagen könnt und ich dich wieder in meine Arme schließen kann. Koal** bitte sei vorsichtig, ich mache mir die größten Gedanken was dir alles zustoßen könnte. Ich vermag es mir nicht alles auszudenken...


    Mir geht es soweit gut. Wenn man von den vielen langweiligen Nachmittagen absieht an denen ich deine Anwesenheit so sehr vermisse. Ich kann dir aber erfreulicher Weise berichten, dass deine Betriebe weiterhin ohne Probleme laufen und alles zu deiner Zufriedenheit läuft. Du wirst dich sicher sehr über die Berichte freuen wenn du sie hier bei mir lesen kannst.


    Sicher fühlst du dich mindestens so einsam wie ich mich. Ich kann dir nur wie schon bei deiner Abreise versichern, dass ich in meinen Gedanken immer bei dir bin und stets an deiner Seite. Wenn ich es vermochte, würde ich jeden Feind für dich aus dem Wege räumen und jedweden Schmerz auf mich nehmen. Mon vertacos, ich vermisse dich...


    Melissos*** kehre bitte bald und in einem Stück zurück.


    Deine Carissima


    Celeste





    * Liebster
    ** Schatz
    *** Süß


    Ob das gut war? Wars zu viel? gar zu wenig? Sie musste das wohl mal mit ihm besprechen wenn sie sich nach seiner Rückkehr trafen. Irgendwie war es ihr wichtig ihm schon richtig helfen zu können... Aber war der Brief so in Ordnung? Sie würde ihn wohl am nächsten Tag noch einmal lesen und überarbeiten müssen.

    Endlich waren sie dieser vermaledeiten Küche entschwunden und konnten an der geschlossenen Tür etwas durchtamen. Celeste schaute die Nubierin fragend an. Der Blick sagte alles, kam es noch zu einem Zwischenfall würde der ganze Einbruch abgebrochen werden und sie würden überlegen ob sie das ein zweites Mal versuchten und sich vorher Baupläne besorgten oder diesem Sethon einen Besuch abstatteten und mal etwas eindringlichere Fragen stellten. Erst einmal sollte es jedoch weiter gehen. Ein dunkler Gang, viele Türen und plötzlich eine Bewegung. So viel zum durchatmen. Die beiden Frauen drückten sich in eine Niesche während das Kerzenlicht immer näher kam. Als Celeste sich so dicht an die Wand drückte, wurde sie wieder an ihren Dolch erinnert, der sie immer begleitete und noch nie wirklich zum Einsatz kam. Jetzt war wohl so ein Zeitpunkt. Doch sie wollte keinen verletzen. Auf der anderen Seite waren die anderen in den seltensten Fällen wirklich so rücksichtsvoll. Zumindestens drohen konnte man doch, oder? Ein ganzes leises Klirren erklang als der Dolch seine Scheide verließ, einfach herausgezogen wurde und in den festen Griff der Keltin gelang. Als das Licht dann schließlich direkt vor ihnen zum Stehen kam und der entsetzte Blick des Sklavens sie traf, trat Celeste schnell hinter den geschockten Mann und hielt den Dolch mit dem Rücken an den Hals. So war sie sich sicher den Mann nicht verletzen zu können. Denn das wollte sie nicht. Amneris schien mit so etwas auch nicht gerechnet zu haben und stand für einen winzigen Moment verdutzt da. Es dauerte nicht lang bis sie sich der Aktion anschloß.
    "Keinen Mucks oder ich töte dich. Wehre dich nicht oder ich töte dich,"
    raunte die Keltin dem Mann im schlechten Grieschisch ins Ohr. Ein paar Sachen hatte sie sich in den letzten Monaten angenommen.
    Da Celeste hinter dem Mann stand, konnte sie ihn nicht weiter betrachten. Das übernahm die Nubierin, die schon allein durch ihnen Anblick einschüchternd wirkte. Eine große und dunkle Frau, wer fürchtete sich da nicht? Ihr fiel auch auf, wie der Sklave gekleidet war. Er schien etwas wichtiges und bedeutendes zu sein und plötzlich blitzte ein Funken des Erkennens in ihrem Gesicht auf. Hatte sie nicht vor einiger Zeit Suchschriften mit diesem Gesicht gesehen? Genau konnte sie es hier nicht sagen, aber das musste sie auch nicht. Er sah auch so wertvoll aus und so langsam sollten sie das heute wohl wirklich abbrechen. Dieser Musiker würde wohl auch etwas Geld bringen. Entweder auf der einen oder auf der anderen Art.
    "Los, lass uns gehen. Wir haben etwas und das wird deinem Freund sicher auch reichen. Er meinte doch, das wir das nehmen sollten das wir bekommen, oder?"
    Natürlich in römisch. Ob der Gefangene das verstand oder nicht war ihr herzlich egal.
    "Beweg dich, los. Zeig uns einen Ausgang aus dem wir ungesehen verschwinden können,"
    erklärte die Keltin dem Mann in griechisch, der außergewöhnlich ruhig war oder täuschte der Eindruck nur? Amneris grinste noch einmal vielsagend ihre Freundin an, nahm das Instrument und bedeutete den beiden - Gefangener und Celeste - voranzugehen...

    Beide Frauen schreckten zusammen als der Koch anfing zu schimpfen. Bei all den ganzen Diebstählen und Informationsbeschaffungen war ihnen so etwas noch nicht untergekommen. Dieser Sethon würde sich nach der ganzen Aktion wirklich warm anziehen können und hätte er alles an was er besaß, so würde er noch immer frieren wenn sie kämen. Nun erst einmal Augen zu und durch.
    "Ja, Gäste hat er. Zwei sind sind es und die Acht hört sich gut an. Wir sind dann mal los. Bis gleich."
    Celeste nickte Amneris zu und beide machten sich dran die culina so schnell wie möglich zu verlassen. Irgendwann musste doch mal so etwas wie ein Innenhof oder ein Raum kommen in dem es auch nach unten ging. Hoffentlich war dies bald der Fall. Mal sehen was es im nächsten gab...

    "Ach ja, natürlich. Wie dumm von mir. Klar. Wie sollst du wissen was wir besorgen sollen."
    Kurz sah sie Amneris an. Diese begann dann das Feuer wieder anzuheizen während sich Celeste um die Töpfe kümmerte.
    "Wir brauchen eine gute Vorspeise. Käse, Oliven und Eier. Für den Hauptgang Brot und Braten oder anderes Fleisch wenn du hast. Als Nachgang ein süßes Gepäck."
    Dann fiel ihr noch etwas ein.
    "Und Wein natürlich. Wenn du uns entbehren kannst, würden wir gern in den Keller gehen und den Wein hochholen. Bis dahin helfen wir dir natürlich."
    Celeste lächelte ihr bezaubernstes Lächeln und rührte dann eifrig weiter.

    Während Amneris also lauschte, wurde die Tür aufgerissen. Celeste wurde vom Schreck noch blasser im Gesicht als sie es ohne hin schon war. Amneris sah man den Schrecken nicht ganz so deutlich an.
    "Öhm..ja hallo...Moni...ähm...Michael."
    Beide Frauen traten ein und sahen sich in der Küche um.
    Ähm...ja. Das tun wir und sollen wir. Also wegen des Essens. Wie können wir dir da helfen?"
    Das war wirklich zu einfach. Viel zu einfach. Kurz sah Celeste zu Amneris und wieder zum Koch. Er würde ihnen wohl gleich ein paar Aufgaben auftragen. Mit etwas Glück würden sie so ganz einfach in den Kellerraum gelangen können. Freundlich lächelten alle beide. Der Schrecken hing ihnen noch immer in den Knochen und die Tatsache, dass alles so einfach schien, machte die Tatsache schon fast unwirklich. Dennoch waren sie hier und hofften recht einfach in den Keller gellangen zu können.

    Zu erst schritt Celeste durch das Tor. Ganz leise hatte sie es geöffnet und sich umgesehen. Danach gab sie Amneris das Zeichen ihr zu folgen. Danach gind die Nubierin vor. Sie hielten sich immer im Schatten, blieben in kleineren dunklen Nieschen der Büsche oder Bäume stehen, erneut umsehen und weiter gings. fast gänzlich geräuschlos huschten die beiden Frauen über den Nebenweg. Allerdings ließen sie sich dabei so viel Zeit wie nötig war um wirklich ungesehen den Weg zur Tür sicher und ungesehen zu gehen. In den Köpfen der beiden Frauen hämmerte immer wieder die Warnung, dass es zu einfach war. So einfach war bisher kein Diebstahl von Statten gegangen. Noch nicht einmal zum Anfang. Nun jedoch standen sie vor dem Seiteneingang. Davor blieben sie stehen und versuchten herauszubekommen ob ejmand in der Küche noch arbeitet oder ob sie im Moment leer stand. Amneris legte ein Ohr an die Tür um herauszubekommen ob drinen etwas klapperte oder auf andere Art und Weise auf jemanden im Innenraum schließen ließ...

    Inzwischen hatten sie drei Nächte und drei Tage lang das Haus überwacht. Sethons Angaben schienen zu stimmen. Es war in der Tat nicht schraf bewacht. Entweder war der Besitzer sehr von sich selbst überzeugt oder es wussten nur sehr wenige Menschen, dass hier Bilder von großem Wert lagerten und jemand würde für den Raub gerade stehen müssen. So lange sie beide es nicht waren, störte es Celeste nicht. Den Überwachungsturnus des einen Wächters hatten die beiden Frauen verinnerlicht und so wollte man in dieser Nacht zu schlagen. Im Moment schickte die Sonne an unter zu gehen und Celeste machte sich auf den Weg zurück zu ihrer Wohnung um sich vorzubereiten und fertig zu machen. So bald es dunkel war und ruhiger auf den Straßen, wären beide wieder hier.



    Es waren wenige Menschen unterwegs als zwei dunkle Gestalten die Gassen entlangschlichen. Dunkle Umhänge und dunkle Tuniken verdeckten den größten Teil der Erscheinungen. Die blonde Frau hatte sich wieder einmal die Haare dunkel "gefärbt" und etwas Asche für das Gesicht gefunden. Nach ihrer Suchaktion für Serapio bei der sie sich als arme Obdachlose ausgegeben hatte. Sie fiel so deutlich weniger auf. Amneris gefiel das nicht wirklich, aber es war ja nur kurz und so schien sie damit leben zu können.


    Nun standen die beiden Frauen am Hintereingang und versuchten in diesen zu entschwinden eh die Wache ihren Rundgang beendet hatte und wieder vor der Tür Stellung bezog...

    ...stand das Kepeleion nach dem Gespräch. Drei Tage hatten sich die beiden Zeit gelassen ehe sie einen Plan ausgearbeitet hatte wie sie den Zugriffsort am besten ausspähen konnten. Die Angaben waren zu dünn und zu ungewöhnlich gewesen um blind darauf vertrauend sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Sie hatten sich ausgemacht, dass Celeste am Tage und Amneris in der Nacht die Vorgänge beobachteten.


    Es war nun der erste Tage der Observierung und Celeste stand gegen einen Baum gelehnt im Schatten dem Haus gegenüber. Der Wind strich leicht durch die Äste und Blätter und brachte etwas frische Luft in die Stadt. Es war nicht mehr so heiß und unerträglich wie im Sommer, aber wirklich kühl auch nich nicht. Das wurde es hier scheinbar auch nicht mehr. Wie vermisste sie die Zeit in der man im Schnee toben konnte und in dicke Felle eingehüllt durch den Wald wanderte. Natürlich zog sie die Wärme der Kälte vor, aber im Moment sehnte sie sich danach. Man lernte wohl immer erst dann das zu schätzen, das man hatte wenn man es nicht mehr hatte. All zu lang hielt sich die Keltin im Schatten des Baumes nicht auf und ging dann weiter um etwas später mit einem Korb am Arm wieder zurückzukommen. Man musste ja unauffällig bleiben...

    Mit Interesse verfolgte Celeste dieses Stück. Es war alles neu und ungewohnt und irgendwann auch langweilig? Die ersten Zeilen und Akte konnte die Keltin verfolgen, konnte sich in die dargestellten Personen hineinversetzen und ihre Gefühle durchaus selbst empfinden. In der Mitte des Stückes ließ sie sich mehr berieseln, versuchte kaum noch die vielen Worte zu verstehen und ließ sich nur von der Handlung auf der Bühne führen. Kurz wurde ihre Aufmerksamkeit etwas mehr gefesselt und sie fragte sich ob es wirklich so schändlich war, dass die Frau im Haus das Sagen hatte. Wie oft hatte sie gehört, dass Frauen durchaus große Männer aus ihren Gatten machen konnten oder auch nicht. Einflussreiche Frauen stärkten nicht selten den Rücken ihrer Männer. Natürlich würden die Männer das sich nie eingestehen, aber dennoch war es so und so lächelte Celeste zurück als Serapio sie anlächelte.
    Das Stück ging weiter und und die Zeit wurde länger. Langsam begann sie unruhig zu sitzen. Die Steine waren hart und es wurde kühler. Kurz nur hatte sie eine annehmbare Sitzposition gefunden bis diese dann zu schnell unbequem wurde und alles verlagern musste. Sicher würde das bald auffallen. Es war ihr unangenehm, aber was konnte sie dagegen tun?

    Wie eine Dekoration stand die Keltin neben Serapio während dieser sich mit dem Centurio von der Porta stritt. Erst ging eine uagenbraue nach oben und dann die zweite. Scheinbar wollte Serapio ein Exemple statuieren. Bisher hatte sie ihn für einen netten und freundlichen Soldaten gehalten und nicht ganz verstanden, dass er Kommandeur geworden war. Nun aber, wurde einiges klarer. Er hatte sogar eine dritte Seite. Celeste war beeindruckt. Dennoch fühlte sie sich im Moment sehr unbehaglich. Dieser Mann von der Porta und Serapio, der sich so schrecklich aufregte. Deplatzierter konnte man sich wohl kaum noch fühlen und so blieb die junge Frau dort wo sie war und wartete ab...

    Irgendwie wirkte Sethon schon ein wenig neben sich. Sie hatten doch auf dem Herweg niemanden gesehen, der ihn unter Druck hätte setzen können. Wartete jetzt etwas jemand draußen auf sie? Nein, das war sicher nur ein Hirngespinst und sie schob es schnell aus ihren Gedanken.
    "Den Weg dorthin kennen wir. Danke. Wir sehen uns dann nach dem Sicherstellen. Bis dann."
    Kurz lächelte sie Sethon zu. Kurz fragte sie sich noch wie sie den komischen Blick Sethons deuten sollte, den er Amneris zugeworfen hatte. Sicher hatte sie sich auch da einfach nur getäuscht. Im Moment war sie wohl viel zu übervorsichtig. So zog sie einfach die Kapuze ihres Umhangs über die blonden Haare und verschwand mit Amneris gemeinsam bald im Gewirr der vielen Gassen.

    "Gut, dann werden wir sehen was wir alles machen können und was wir retten können."
    Dann schwieg sie für einen Moment, sah fragend Amneris an, ging selbst noch einmal ihre im Kopf gemachten Notizen durch und entschied, dass nun alles besprochen war und sie dieses Etablissement verlassen konnten.
    "Dann wäre ja soweit alles besprochen und du könntest uns dann bitte rauslassen."
    Die Keltin wand sich der Porta zu und wartete darauf, dass die Schutzmechanismen gesichert wurden und die beiden das Gebäude unverletzt verlassen konnten.
    Da fiel ihr allerdings noch was ein.
    "Nach getaner Arbeit treffen wir uns dann wieder hier?"
    Das wäre wohl auch noch gut zu wissen.

    Warum nur hatte sie bei der ganzen Angelegenheit so ein ungutes Gefühl? Sie wurde vor irgendetwas gewarnt und konnte sich nicht denken vor was. Es hörte sich alles ganz normal an. Wirklich einfach war es nicht. Aufträge waren nie wirklich einfach ganz egal ob die Aufttraggeber es so nannten. Ehe sie beide in das Haus einbrechen würden, würde Celeste darauf bestehen die Angaben zu überprüfen. Das machte sie immer. Vertrauen war gut, doch Kontrolle besser. Gerade in ihrem Berufszweig. Dennoch wollte sich dieses aufgeregte Kribbeln nicht einstellen das sie sonst immer empfand wenn sie Aufträge bekam und diese in ihrem Kopf langsam Gestalt annahmen.
    "Nachdem die Bezahlung geregelt ist und auch das wo und wer. Sollen alle Bilder sicher gestellt werden oder nur ausgewählte. Was wurde dir dazu gesagt."
    Inzwischen war Celestes Stimme geschäftsmäßig geworden. Alles andere hätte ihre im Magen grummelnde Unsicherheit nicht überspielen können. Kurz blickte sie zu Amneris und dann wieder zu Sethon.

    So langsam konnte es einem wirklich auf den Geist gehen. Zum einen konnte sie natürlich verstehen, dass man sich nicht auf ihr Wort verlassen wollte und das sie beide durchaus gute Diebe oder Informationsbeschaffer waren zum anderen kam sie sich vor wie ein Kind, das man mit vielen kleinen Spielen vom eigentlichen Ziel abhalten wollte. Beschwichtigend legte Celeste ihre Hand auf die Schulter ihrer Partnerin.
    "Wir werden diese Aufgabe auch noch erfüllen. Die Bezahlung schein gut zu sein. Allerdings erwarte ich dann auch, dass wir endlich wie Erwachsene arbeiten können. Sonst müssen wir wirklich jemanden anderen suchen und den werden wir auch finden. Ich bin mir sicher, dass ihr es dann bedauern werdet, das wir auf der anderen Seite tätig sind. Es wird euch leid tun."
    Celeste hatte sehr ruhig gesprochen. Man konnte sicher wütend darüber sein, aber das brachte auch nichts. Man konnte auch einfach gehen, aber ob das ihnen beiden so zuträglich war, wusste sie auch nicht. Ihm direkt zu drohen brachte auch nichts. Er war nur ein kleines Licht und tat einfach was man ihm sagte. Aber er konnte vermutlich einiges ausrichten und sie hoffte, dass er ihre Worte entsprechend weitergab.
    Das Bauchweh, das sie aufgrund ihrer neuen Aufgabe versürte, ignorierte sie so gut wie es ging. Irgendetwas stimmte da nicht. Noch konnte sie nicht ahnen was.

    Auf die Geldbeutel-Geschichte ging Celeste nicht ein. Die Keltin wusste, dass sie dies nur bedingt nötig hatten und sie meist nur die Langeweile zu solch kleinen Diebstählen verleitete. Im Moment fehlte der Auftraggeber aber das würde sich auch noch ändern. Jedoch machte sie die Bezahlung neugierig. Scheinbar waren ihre Fähigkeiten wirklich langsam ernsthaft gefragt und sie nicht nur Laufburschen, die sich alles gefallen lassen mussten.
    "Dann nenne uns die Art des Auftrages und die Bezahlung. Dann werden wir sehen was wir weiter machen. Zur Not sind es eben wieder Geldbeutel, die wir klauen müssen. Ganz sicher jedoch nicht lange. Dann findet jemand anderes Gefallen an unseren Fähigkeiten."


    Die beiden Frauen beäugten ihr Gegenüber erneut. Etwas neugierig waren sie schon. Ernsthaftes Interesse bestandt auch. Natürlich nur wenn der Auftrag stimmte und die Entlohung auch.

    Man konnte förmlich sehen wie der armen Kletin der Unterkiefer hinunterklappte und ihr Gesicht einen ungläubigen Audruck bekam. Bitte was sollten sie noch einmal tun? Langsam ließ sie die Worte des Griechen in ihrem Gedächtnis durchlaufen und versuchte die Stelle zu finden an der sie sich verhört hatte. Es gab jedoch keine. Sie sollte nun auch noch irgendwo einbrechen gehen? Ihr Blick ging wieder einmal zu Amneris und nur das reichte ihr um zu wissen was diese dachte. Amneris konnte das genau so wenig glauben.
    "Du willst also tatsächlich noch mehr Beweise um zu erfahren ob wir auch das können was ich dir erzählt habe? Ich frage mich ob du besonders lebensmüde bist oder ob ich mich irgendwo unklar ausgedrückt habe. Wir haben es nicht nötig unsere Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wenn du es uns nicht glauben magst, dann sollten wir wohl besser gehen. Es gibt sicher noch andere Kontakte, die uns nicht als Laufburschen umherziehen lassen."
    Kurz dachte sie nach und natürlich fand die redselige blonde Frau noch einige Worte wenn nicht gar Sätze.
    "Auf der anderen Seite könntest du auch besonders vorsichtig sein. Dann will ich aber langsam wissen für wen wir unseren Kopf hier herhalten und zu welchem Zweck wir diese Schikanen durchlaufen müssen."
    Sämtliche Freundlichkeit war aus dem Gesicht gewichen und es wirkte ungewöhnlich hart.

    Kurz presste die Kletin ihre Lippen zusammen ehe sie innerlich seufzte und begann redselig zu werden. Irgendwann mussten sie das ja hinter sich bringen und zeigen, dass sie doch etwas konnten.
    "Die Legion versammelt ihre Mannen um gegen die Kopflosen Monsten zu kämpfen. Zu erst zieht es sie nach Syene und von dort ziehen sie durchs 12 Meilen Land um diese Wesen zu finden und sie zu vernichten."
    So hatte es ihr Serapio erklärt. Ganz vertsanden hatte sie es nicht und bei den Monstern zog sie etwas ungläubig die rechte Augenbraue nach oben. Aber das waren seine Worte und sie gab sie so weiter. Wenn dieser Mann nun behaupten würde, dass sie falsche Informationen hatte, würde die Keltin wissen, dass er keine Ahnung von irgendetwas hatte und sie schnell den Kontakt abbrechen mussten. Dann war er nur einer von jenen, die selbst Diebe wie sie mieden.

    Irgendwie war es ihr schon ein wenig zu wider hier zu sein und sich wieder in die Hände dieses Mannes zu begeben. Würde sie doch diese Kontakte nicht unbedingt benötigen, wäre sie gar nicht wieder zurückgekommen. Allerdings wusste man auf der anderen Seite auch nicht ob man sie irgendwann gefunden hätte und das dann am Ende ohne Amneris. So war doch wenigstens der Umstand, dass sie zu zweit waren ein tröstlicher. Kurz lächelte sie Sethon an, trat ein und sah sich um. Etwas verwundert zog sie die Augenbraue nach oben. Entweder mochte er dieses Durcheinander und sah keine Veranlassung diese Hütte hin und wieder aufzuräumen und zu putzen oder es war nicht solch eine Hütte für ihn wie es ihr im ersten Moment schien und er kam nur hierher um Treffen und Übergaben abzuhalten. Wenn dem so war, dann musste sie wohl deutlich vorsichtiger sein als sie es bisher schon war. Es hatte sich hier nichts verändert.
    "Ich glaube nicht, dass du wirklich gespannt sein musst. Vermtlich weißt du beriets genauso viel wie ich über die Vorhaben der Legion. Du wirst doch nicht nur mich geschickt haben. Ich würde das zumindestens nicht machen, wenn ich neue Leute teste. Aber wer weiß worin sich die Informationen vielleicht auch unterscheiden werden. Das könnte allerdings interessant werden."
    Ein honigsüßes Lächeln erschien im Gesicht der Keltin. Ganz klar, würde sie sich nicht alles gefallen lassen nur um entsprechende Kontakte hier zu finden. Amneris kannte noch andere, die vermutlich nicht solch ein Spiel mit ihnen spielen würden. Außerdem waren die beiden Frauen gemeinsam schon nicht ganz ungefährlich wenn sie es darauf anlegten und Sethon schien allein hier zu sein. Kurz sah sie die Nubierin an ehe sich ihr Blick wieder an ihr gegenüber heftete.