Beiträge von Iunia Maecia

    Ich hatte meine Arbeit vernachlässigt daran gab es wohl kaum einen Zweifel, aber es wäre mir auch egal gewesen, wäre mir nicht plötzlich der Gedanke gekommen, sie könnte mich ablenken, könnte mich sinnvoll mit etwas beschäftigen und vor allem Abstand zu den Ereignissen Zuhause bringen.


    Ich hatte das Schreiben des Magisters schon vor einigen Tagen erhalten und auch wenn ich mir der möglichen Folgen bewusst war, nicht darauf reagiert. So war ich mir durchaus bewusst, dass dieses Zusammentreffen anders als von mir erwünscht enden könnte, doch wie schon gesagt, ich hatte das Gefühl, dass absolut alles seine Wichtigkeit verloren hatte, hatte es die jemals besessen?


    Ein Sklave mit Pergamenten huschte geschäftig an mir vorbei, ohne dass ich es bemerkte, während ich an die Bürotür des Decimers klopfte.

    Auch wenn jetzt schon einige Tage vergangen waren, noch immer konnte ich an nichts anderes denken als an den tod meines Bruders und hatte mich selbst gegenüber meiner Familie zurückgezogen und meine Arbeit vernachlässigt. Mit jemand anderem darüber zu reden, würde mir noch mehr weh tun, dass wusste ich, besonders wenn es jemand war, der mir so nahe stand, der ihn auch gekannt hatte. Vielleicht war das schwierig zu verstehen, aber die Wände unserer Casa schienen mich zu erdrücken, wenn ich dort war und alle Umgebung, jede Person, die mich an ihn erinnerte konnte ich nicht ertragen und so floh ich fast vor den angebotenen Gesprächen mit meiner Schwester, den Kondulenzversicherungen meiner Freunde und auch vor meinem Zuhause. So, um ganz ehrlich zu sein, wohl auch jetzt. Müde hob ich den Kopf um zu sehen, wo mich meine Füße überhaupt hingetragen hatten. Mein Blick wanderte über die Wege direkt vor mir, etwas abseits des Stadtzentrums.


    Ich betrachte die Fasade einer großen Villa und die reichverzierten Säulen der nächsten. Die Straßen waren voll heute und es wehte eine warmer Wind, trotzdem fröstelte ich leicht und verschrenkte die Arme vor der Brust, während ich spürte, wie ein Windhauch über meinen Nacken strich.


    Vor mir liefen zwei Senatoren, die sich lautstark und wild gestikulierend unterhielten. Sie waren aber zu weit weg, als dass ich hätte mitkriegen können worüber und es interessierte mich auch nicht. Mein Blick schweifte etwas ab, als ich einmal mehr an meinen Bruder dachte und egal wo hin ich sah, sein gesicht vor mir zu haben schien.


    Sim-Off:

    Wenn jemand einsteigen möchte... :) ...nur zu

    Sie hatte keine blasse Ahnung, wo der Rest der Familie war und war auch nicht sicher, ihnen begegnen zu wollen.
    Fröstelnd zog sie diesen Morgen die Schultern hoch und wusste nicht wo hin. Der Gedanke an den gestrigen Tag schmerzte noch so sehr, wie sie es bisher nicht gekannt hatte und das Wissen, Attica im Stich gelassen zu haben, tat es umso mehr.
    Die junge Frau sah sich in den nicht allzu belaufenen Straßen und Gassen um und strich sich die Haare zurück, die ihr ins Gesicht gefallen waren.
    Ihre Stirn war heiß und ihr selbst immernoch schlecht. Ziellos lief sie immer weiter, irgendwohin ohne zu wissen, wohin sie gehen könnte.
    Etwas überrascht, musste sie schließlich feststellen vor der Taverne zu stehen, in der sie noch vor einigen Wochen mit Donatus auf ihre neue Einstellung angestoßen hatte. Sie war sorglos, aufgedreht und ausgelassen gewesen, doch wenn sie bloß gewusst hätte...hätte sie nur gewusst...
    Unfähig zu weinen, denn die Tränen waren längst versiegt und ihr Körper war müde. Trat sie in die dunkel beleuchtete Wirtschaft. Auch hier saßen nur wenige Leute, zwei Veteranen hingen in einer Ecke des Raumes und schliefen ihren Rausch aus.
    Mit kalten Fingern setzte sie sich schließlich an irgendeinen Tisch und bestellte bei dem untersetzten Wirt, der ihren Körper mit den Augen abtastete einen Becher Wein.
    Es war doch jetzt egal oder? Was blieb ihr noch außer zu vergessen?

    Es blieb nur zu hoffen, dass mir die Müdigkeit der letzten Tage nicht anzusehen waren, andererseits war es mir auch egal. Nach der Aufforderung von drinnen öffnete ich also die Tür, die den Blick auf einen jungen Mann, der von seinen Unterlagen aufsah freigab.


    "Salve, mein Name ist Iunia Maecia."
    Ich kam einige Schritte näher und lächelte ihn freundlich an.


    "Ich bin Aquaria und grade von einer Überprüfung der Piscina Mirabili zurück. Man sagte mir, es stände eine Reinigung der Basilica Iulia an und aus diesem Grunde bin ich hier."


    Keine hinreichende Erklärung,aber Marcellus Nachricht war es auch nicht gewesen und so hoffte ich, hier zu erfahren worin genau nun meine Aufgabe bestand.

    Ein letztes Lächeln schenkte ich im, denn ein nochmaliges Bedanken hätte meine Dankbarkeit auch nicht mehr als das ausdrücken können.
    Nicht noch länger wollte ich ihn mit rühreseligen Bitten und Fragen aufhalten, sicher war soetwas sein Alltagt.

    "Auf wiedersehen."

    Mein Blick ging eine Weile leer zu Boden. Wahrscheinlich würden wir nie etwas über Zissous wirkliches Schicksal erfahren.


    Im Vertrauen darauf, dass die Überstellung seitens der CU mit Respekt gegenüber de Toten vonstatten ging, bat ich ihn sich darum zu kümmern, schließlich hatten wir nur drei Sklaven im Haus, von denen zwei reine Köche waren.


    "Das wäre sehr freundlich, vielen Dank." Ich hob meinen Kopf wieder etwas um ihm in die Augen zu sehen, ich war froh wenigstens noch Silanus bei mir zu haben, wo auch immer die anderen waren.

    Ich begleitete ihn bis zur Tür und musste zugeben, dass er wenn auch sachlich, sehr verständnissvoll an die Befragung herangegangen war, dafür war ich ihm ehrlich dankbar und wusste es sehr zu schätzen.


    "Ich hoffe es. Wenn es etwas neues gibt, erfahre ich dann davon?"
    Dann fiel mir noch etwas anderes ein, worüber ich noch gar nicht nachgedacht hatte und nachdenken wollen, einen kleinen Moment brauchte ich noch, bis ich es tatsächlich fragen konnte.

    "Wo ist Zissous Leichnahm jetzt? Können wir uns um eine Beerdigung kümmern oder..?"
    Ich wich seinem Blick aus.

    Ich stand zusammen mit ihm auf und lächelte ihn dankbar an.


    "Leider ist derzeit nur mein Cousin im Haus, der sicher nicht weiterhelfen kann, er ist erst vor kurzem eingetroffen. Lucullus, könnte das eher, er ist zur Zeit in Mantua, als Eques und über den Aufenthaltsort der anderen, weiß ich leider nichts. Ich werde mit ihnen sprechen."


    Ein kurzes Nicken meinerseits und der Versuch die Haare zu ordnen.


    "Ich danke dir, sobald mir noch etwas einfällt melde ich mich."

    Seine Antwort war nicht wirklich, die dich mir erhofft hatte, aber so eine Reaktion war zu vermuten gewesen.


    " Wie ich ihn kenn..kannte, hat er sicher welche gehabt, aber nichts ernsthaftes nach der Trennung von Lucia. Es tut mir leid, dass ist leider alles, wirst du noch andere Familienmitglieder befragen?"


    Attica und Lucullus würden dem Miles, vielleicht eher weiterhelfen können als ich es konnte und es tat mir leid, als mir bewusst wurde, wie wenig ich von dem alltäglichen Leben meines Bruders gewusst hatte, nun war es zu spät.

    Sim-Off:

    Tut mir leid, du hast dich natürlich wie es sich gehört vorgestellt, hatte nur das an den Sklaven gelesen^^ nunja, schieben wirs darauf, dass sie so durch den Wind ist, sorry.


    Also doch kein Überfall, aber wer könnte so etwas schreckliches getan haben, Zissou so verabscheuen? Doch Crassus?
    "Das kann ich mir nicht denken, Zissou ist des öfteren abens naja, durch die Straßen gezogen mit Freunden oder auch alleine, aber dabei hatte er nie wichtige Dokumente oder Materialien bei sich." Wenn er so etwas überhaupt besaß, fügte ich in Gedanken hinzu. Er war ein Chaot gewesen und hatte doch eigentlich kaum wichtige Unterlagen besessen, als einfacher Legionarius und wenn Attica im etwas mitgegeben hatte, hätte sie es sicher schon etwas in dieser Richtung erwähnt.


    "Soweit ich weiß ging es in dieser kleinen Fehde um eine Heirat zwischen Crassus' Schwester Lucia und Zissou. Der Praefectus wollte sie ihm nicht zur Frau geben und hatte sogar die ihm untergeordneten Männer gegen ihn eingesetzt und ihn für kurze Zeit ins Gefängnis geworfen, nur um zu verhindern, dass die Beiden durchbrennen. Meine Schwester, Attica wollte deshalb schon vor den Kaiser. Und was die anderen Auseinandersetzungen betrifft.. ich denke nicht dass sie nennenswert sind, aber natürlich weiß ich es nicht. Ich möchte mit dem was ich sage niemanden fälschlicherweise in Unannehmlichkeiten bringen. Es handelte sich dabei nur um alltägliche Dispute und über seine Zeit bei der Legio weiß ich leider nicht viel, nur von seinen Erztählungen und zu diesen kenne ich acuh keine Namen."
    Etwas unglücklich darüber, nicht mehr helfen zu können sah ich ihn an.

    Da ich sowieso den Besuch in der Basilica Iulia vorgesehen hatte, hatte ich Durus die Dokumente selbst vorbeigebracht.
    Es war schwierig den Tod meines Bruders zu vergessen, es zumindest zu versuchen, doch die Arbeit war wenigstens eine kleine Hilfe.
    Nun also vor dem Officium des Curators angekommen, klopfte ich kurz an die Tür.

    Seine Worte taten weh, aber er sprach ja nichts an, was mir nicht klar gewesen wäre. Die Frage des Miles aber, sorgte für Verwuderung in meinem Gesucht.
    " ...Feinde? Ich war davon ausgegangen, dass er überfallen worden war, ist dem nicht so?"


    Nun offensichtlich, war es nicht so, sonst hätte er mich ja nicht gefragt, zumindest hielt er es wohl für angebracht, auch andere Täter in Betracht zu ziehen. Zissou sollte Feinde gehabt haben? Für mich klang es unmöglich, doch jemand hatte es ja getan.
    Ich sah ihn wieder an.
    "Ich weiß nicht..nein er sagte nichts, nur ab und zu einmal Ärger in der Legio oder kleine Streitigkeiten innerhalb der Familie.. das alles habe ich nicht für wichtig gehalten, auch jetzt nicht.."


    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Bruder den Hass irgendeiner Person so aufsich gezogen hatte.. Dann fiel mir Crassus ein. Der Caecilier hatte die Hochzeit zwischen ihm und Lucia um jeden Preis verhindern wollen, ihn sogar ins Gefängnis gesteckt.
    "Ich kann mir kaum vorstellen..aber das einzige was mir dabei einfällt -es kann völlig abwiegig sein und ich will wirklich nicht...- Es gab einige Differenzen zwischen Zissou und dem Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus, bei denen es auch zu Handgreiflichkeiten kam, soweit ich weiß..."
    Völlig in Aufruhr, vergaß ich peinlicherweise, dass es sich bei dem Miles vor mir um einen Caecilier handelte und sprach daher vällig unbedacht dessen.
    Crassus selbst kannte ich nicht gut genug um zu wissen, wie weit er in der Liebe zu seiner Schwester oder seines Rufes gehen würde und nach wie vor glaubte ich mehr an einen zufälligen Überfall, der fast noch schlimmer, denn sinnloser war.

    Seine Worte riefen die Erinnerungen an das Erlebte in der Seitengasse wieder in mein Gedächtnis. Die Bilder, den Gestank, Atticas Worte.
    Mein Blick senkte sich etwas.


    "Nein, ich war anwesend..aber meine Schwester hat Zissou identifiziert. Besser gesagt, sie..sie konnte ihn nur an seiner Narbe am Oberschenkel erkennen."
    Allein diese Vorstellung hätte schon wieder gereicht um...Maeciabiss sich auf die Unterlippe.

    Zusammen mit dem Princep betrat ich unser Triclinium.


    "Bitte setz Dich." Als ich es tat, fiel mir auf, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt hatte.
    "Mein Name ist Iunia Maecia, ich bin die Schwester des...Ermordeten."


    Ich blieb gefasster, als ich zuerst vermutet hatte.

    Ich hatte es ja vermutet. Einen kurzen Moment schloss ich die Augen, dann nickte ich. "Sicher, wir sollten ins Triclinium gehen." Ich deutete ihm mir zu folgen, wer außer mir hätte ihm schon seine Fragen beantworten können. Wo Attica war, wusste ich nicht Silanus war ständig außer Haus gewesen, hatte Zissou ja kaum einmal gesehen.
    Trotzdem zweifelte ich daran, dem jungen Princep hilfreiche Informationen geben zu können.
    Ich fuhr mir durch die etwas wirren Haare und versuchte mich auf die kommenden Minuten, wenigstens etwas vorzubereiten.

    Ich versuchte mir auf dem Weg nach unten nun gänzlich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und bemerkte schließlich, dass Rodes die Tür wieder zugemacht hatte. Dieser ungestüme junge Sklave hatte uns schon oft in Verlegenheit gestürzt. Noch einmal atmete ich tief ein, dann öffnete ich. Ein junger, großgewachsener Mann mit dunkelblondem Haar stand vor mir und sah auf als ich die Türe aufmachte.
    Entschuldigend versuchte ich ein Lächeln.
    "Verzeih unser Sklave ist sehr unbedacht, natürlich hätte er Dich hereinbeten sollen. Ich hoffe ich kann es ein Stück weit wieder gut machen, indem ich es nun tue."


    Meine Stimme war noch etwas leise und kaum konnte ich ihn ansehen, sicherlich war mein Aussehen erschreckend, so wie ich die letzten Tage verbracht hatte und angesichts meiner derzeitigen Verfassung.

    Maecia ließ sich einfach nur von ihm festhalten und schluchtzte lautlos. Er war immer, immer dagewesen, seit sie lebte un einer der beiden Pfeiler gewesen, die ihr ganzes Leben gestützt hatten, seit dem Tode der Eltern. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie wieder sprechen konnte.


    "Ich weiß nicht..ich... ich denke nein.."


    Es klopfte und Maecia ließ ihren Cousin langsam los, der sie liebevoll und mitleidig ansah.

    "Ja?"


    [Blockierte Grafik: http://img122.imageshack.us/img122/3169/sklave2zf7.jpg]


    "Herrin? Es ist jemand an der Porta und möchte Euch sprechen" Unsicher sah Rodes auch zu Silanus, den er hier nicht erwartet hatte.


    Maecia war schon versucht ihn wegzuschicken, kam aber dann auf den Gedanken, dass es jemand der CU sein musste.

    "Ich komme gleich."
    antwortete sie und sah noch einmal zu Silanus. Schnell wischte sie sich die Tränen weg.