Die Kühle im Raum wich in meinen Gedanken schlagartig der Hitze, doch da war er jener Mann, der mit mir vor wenigen ungequälten Augenblicken noch über Zierfisch-Liebhaberei palabert hatte. Völlig ruhig saß er da, sicher waren seine Ohren spitzer als jene Schwänze, die Schwertfische hinter sich her zogen. Nein hier würden wir uns niemals offenbaren. Dazu brauchte es einen eigenen Raum, einen wo die Wände so dick waren, das auch angelegte Ohren nur ein leises Summen vernahmen.
Gracchus war zuweit gegangen, er hatte mich mit seinen verhöhnenden Worten heraus gefordert. Nur weil ich unserem Vater auch nach seinem Tod Gehör schenkte und mich an die vorbereiteten Stufen, Regeln und Tafeln hielt, sollte es mir nun zum Nachteil gereichen. Ich wußte nicht, warum ich so dachte, war es Neid, Missgunst oder unbändige Liebe?
So wenig hatten wir uns früher zu sagen, so zweischneidig war unser erstes Gespräch seit vielen Jahren. Ich würde warten, geduldig und immer in seinem Schatten. Zeit war genug und bis dahin würde ich versuchen ihn zu verstehen. Doch vorsichtig mußte ich sein. Zuviel Nähe konnte mich mitreißen, konnte mich verraten, würde mich nicht in jenem Licht erscheinen, wo ich stand.
"Unser Weg wird das Ziel sein, Gracchus und ich werde mit Bedacht nach Unterstützung fordern, sollte das Ziel weiter sein, als eingeschätzt."
Meine Hand glitt ganz von allein in jene Schale, wo sich einige der frischeren Leckereien tummelten. Es war nicht die Zeit zum Austernessen, auch wenn es Furianus anders sah.