Beiträge von Verres

    Verres war dankbar, dass Titus da war, auch wenn sie sich kaum kannten. Und ob er ihn mochte? Naja, daran dachte er im Moment nicht. Aber dieser Hüne hatte ihm vor dem sicheren Tod bewahrt. Erst langsam kam Verres wieder zu einem klareren Bewusstsein und langsam begriff er, was fast geschehen wäre: Er war fast ohnmächtig in die Bärengrube gefallen. Und es war ihm ziemlich peinlich. Schliesslich war er nicht viel kleiner als Titus und gut trainiert. Doch dieser Zwischenfall musste mit seiner alten Verletzung zu tun haben, dieser Kopfverletzung. Wie auch immer.



    Schwer atmend stand Verres von Titus gehalten an der Wand zwischen irgendwelchen Tierkäfigen und kam langsam zu sich. Er vernahm Titus Worte gerade noch so. Was zwischen seinem Herren und Alibna abging, bekam er gerade nicht mehr mit. Er war nur froh, dass sein Verstand wieder kam und er nicht gefallen war. Schweiss trat auf seine Stirn, aber der Nebel vor seinen Augen lichtete sich und er sah nun den Hünen vor sich, der ihn an den Schultern gegen die Wand drückte, damit Verres nicht umfiel.
    »Danke ...« stammelte Verres leise und erschöpft und nun auch sichtlich erschrocken. Er war bleich, aber er schien wieder da zu sein.
    »Ich weiss auch nicht ... mein Kopf ... meine alte Verletzung ... ich weiss ... auch nicht.« Er deutete Titus an, dass er sich setzen wollte, einfach auf den Boden, denn ihm war noch ziemlich schlecht.


    Und weiter dachte er an Albina und sah nur, wie eng sie mit Quintus schien, aber er verspürte keine Eifersucht: Er war ihr Cousin und eben in der Stunde des Schreckens für sie da und für einen Moment war Verres sogar dafür dankbar, schliesslich konnte er nicht für sie da sein.


    Doch dann war da wieder dieses flehende Bellen neben ihm im einen der Käfige.


    Doch das irritierte ihn. Da war etwas neben ihm. Etwas, das ihm seltsam vertraut vorkam. Es war ein Geruch, aber viel mehr eine Stimme, die ihm etwas sagte. Kaum hatte er sich gefangen, eigentlich war ihm immer noch schlecht, doch dieses Bellen kam ihm so bekannt vor und so wandte er sich leicht irritiert und noch etwas geschwächt zu dem bellenden Wolf um und starrte diesem in dessen so treuen Augen.


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    Der Wolf sprang wie ein Wilder in seinem Käfig herum vor den Gittern, als er Verres Blick sah. Er versuchte durch die Gitterstäbe nach ihm zu lecken, nicht zu beissen und winselte wie ein Irrer rum.


    Verres verstand erst nicht und doch regte sich etwas in ihm. Das konnte doch nicht wah rsein ....

    Verres hatte mehr als einen Schutzengel. Hätte Titus nicht so spontan reagiert, er wäre direkt in die Grube mit den Bären gefallen und vielleicht wäre sie über ihn hergefallen.


    Doch zuerst bekam Verres nichts mit. Seine Knie hatten nachgegeben, auch wenn er es nicht wollte und dann war da ein Griff an seiner Schulter, der ihn von dem Fall in die Grube bewahrte. Aber es war auch noch etwas anderes, was er gehört hatte: Albinas Schrei nach seinem Namen. Nur war er zuerst nicht in der Lage, es zu registrieren, wollte ihm doch sein Geist und Körper einen ganz üblen Streich spielen.


    Doch dank Titus schnellen Eingreifens fiel Verres nicht in die Grube und warum auch immer: Ob es Albinas Aufschrei war oder das schnelle Handeln von Titus, irgendwie kam es nicht ganz so zur Ohnmacht, wie es erst schien. Zwar taumelte er noch, als Titus ihn von der Grube wegzog und ihn so rettete, doch immer noch waren seine Beine lahm und er brach schliesslich dort zusammen, wo Titus ihn hingezogen hatte. Seine Worte hatte er kaum gehört und doch vernommen. »Ich ... ich weiss auch nicht ...« stammelte er vollkommen erschrocken und fix und fertig. Was war da eben geschehen? Er war gerade einer Ohnmacht entgangen. Langsam wurde ihm dies klar. Wirklich besser aber fühlte er sich nicht, doch etwas hatte ihn heraus gerissen und sehr langsam kam er wieder zu sich. Der Schmerz in seinem Kopf liess zwar nicht unbedingt nach, aber er hatte das Gefühl, wieder einigermaßen in der Realität zu sein. Und denn noch hatte er keinen blassen Schimmer, was eben in diesen kurzen Momenten geschehen war.


    Sein erster Gedanke, als er dann halb am Boden lag, galt Albina. Ging es ihr gut? Was nur war geschehen? Doch dann sah er Quintus, wie er seine Albina im Arm hielt und ein Gefühl der Erleichterung durch ströhmte seinen Körper und langsam richtete er sich auf, auch wenn er noch am Boden saß. Er verstand kaum in diesem Moment, was eigentlich passiert war, doch dann kam es langsam: Er wäre fast in die Grube mit den Bären gestürzt und so sah er zu Titus auf und sein Blick war dankbar, wenn auch noch verstört.


    »Danke ... Titus ... ohne dich ...« Er hielt inne. Wirklich gut ging es ihm nicht. Ihm war schlecht und der Schmerz in seinem Kopf brachte ihn fast um seinen Verstand. Eine Nachwehe seiner Kopfverletzung und es war nicht das erste Mal. Doch es war schon Wochen her, dass er es erlebt hatte. Nun war er nur froh, dass nichts passiert war und verstohlen schaute er kurz zu Albina, der der Schreck noch in ihr Gesicht geschrieben war.
    Verdammt, fluchte Verres innerlich. Doch dann musste er erst einmal ruhig atmen.

    Nichts bekam Verres noch grossartig mit, was neben ihm gesprochen oder getan wurde. Das Albina nun auch einen Bären fütterte, ja, aber er hatte kein Gefühl mehr für seine Umgebung oder die Realität, in der er sich befand.


    Verres wurde irgendwie auf einmal so komisch breiig im Kopf. Es ging furchtbar rasch und er verstand gar nicht, was los war, ausser dass er einen fürchterlichen Schmerz in seinem Kopf spürte und dann drehte sich irgendwie alles und ihm wurden die Knie weich. Ein dichter nebliger Schleier schob sich über seine Augen. Der Schmerz wurde immer grösser, fast nicht auszuhalten und seine Gedanken verschwanden auf einmal. Alles ging so schnell, dass er gar nicht mehr reagieren konnte, geschweige denn ahnte, was da gerade passierte. Er fasste sich noch an seinen Kopf und seine Mimik verzerrte sich schmerzlich, als ihm dann die Beine nicht mehr gerade am Boden halten konnten, er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper und dann knickte er ein und drohte in die Grube zu fallen, an deren Rand er stand und hinein gestarrt hatte.


    Würde Quintus es bemerken? Würde er ihn noch rechtzeitig halten können?

    »Ah ....« stiess Verres bemüht gefasst hervor, als er diese Nachricht von Titus vernahm, die ihn wie ein Dolchstoss traf.
    Verres hatte keine Augen für all die exotischen Tiere. Zwar sah auch er sich immer wieder um, doch zu sehr war er in Gedanken. Sie überschlugen sich förmlich und es war ein Wunder, dass man ihm nicht ansah, was gerade in ihm vorging: Diesen Cato kannte Quintus schon seit seiner Kindheit?
    Verres Herz bebte so stark, dass er es unterhalb seines Kinns spürte. Warum in aller Welt mussten sie ausgerechnet jenem Sklaven begegnet sein? Lebten nicht genug Fremde in Rom? Ausgerechnet ein Sklave, der wahrscheinlich sehr vertraut mit Quintus war. Und wusste dieser Cato schon davon, wen er da im Park getroffen hatte? Hatte Albina Cato schon gesehen? Hatten sie womöglich schon mit einander gesprochen?


    Diese Ungewissheit machte Verres fix und fertig. Es raubte ihm leicht den Atem und einmal musste er etwas heftiger nach Luft schnappen. Doch er versuchte sich auch wieder zu beruhigen, denn er musste in dieser Situation einen kühlen Kopf bewahren, Albina zu Liebe. Ihrer beider zu Liebe, auch wenn ihm sein Schicksal fast ein wenig egal war.
    Was hatte er nur getan? War es nicht unfair von ihm gewesen, ihre Gefühle zu bestätigen? Hätte er sie nicht noch mehr abweisen müssen, sie, wo sie doch sicherlich noch vollkommen unerfahren war und er ... er war doch mindestens 10 Jahre älter als sie, auch wenn er sein genaues Alter nicht wusste. Überhaupt wusste er nicht einmal, ob er verheiratet war. Und er erinnerte sich auch an keinerlei Beziehungen zu Frauen, auch wenn er glaubte, das es da welche gegeben hatte. Sein Gedächtnisverlust machte alles nur um so schwerer. Vielleicht war es genau diese innere Einsamkeit, die er empfand, nachdem er in diesem dakischen Dorf aufgewacht war und nicht wusste, wer er war. Hatte er deswegen Albina nicht widerstehen können?


    Und dann hatte sich Albina wieder leicht umgeschaut und als sich ihre Blicke trafen, konnte Verres darin Schmerz, aber auch Zweifel erkennen und umgekehrt blickte auch er nicht gerade glücklich drein, versuchte sich aber nichts anzumerken. Doch wie dankbar war er ihr für diesen kurzen Augenblick. Das Gefühl, dass sie an ihm dachte alleine reichte ihm für einen Moment aus, ruhiger zu werden.
    Dennoch: Wie lange würden sie diese Zerreissprobe, diese Prüfung der Liebe durchstehen?
    Wäre es nicht einfach besser, Verres würde bei nächster Gelegenheit Albina sagen, dass er sie nicht liebte? Sollte er lügen, um sie zu schützen?


    Irgendwann blieb Quintus mit Albina dann vor irgendeiner Grube stehen, so dass auch Titus und Verres nicht weitergingen. Verres hatte nun den Drang, sich neben Albina zu stellen, er wollte ihr nahe sein, suchte er doch nach einem Weg, ruhiger zu werden, um seine Gedanken zu ordnen. Stattdessen stellte er sich mit etwas Abstand neben Quintus an den Rand der Grube und schaute nun ebenfalls herein, doch sein Blick schien nicht die schönen Tiere zu sehen, sondern lediglich seine Augen waren nach unten gerichtet und fixierten dort irgendeinen beliebigen Punkt.


    Verres hoffte, man würde nicht erkennen, wie sehr er gerade in sich gekehrt war und grübelte.
    Und auch wenn er nun hätte zu Albina blicken können, tat er es nicht. Stattdessen starrte er weiter nach unten. Die Worte die gesprochen wurden, Albinas scheinbare Gelassenheit und Fröhlichkeit, alles nahm Verres nur undeutlich wahr, wie durch einen dicken Nebel.
    Und in seinem Kopf begann sich ein Schmerz auszubreiten, so wie er ihn damals empfand, als er mit seiner schweren Kopfwunde aufgewacht war.

    Als Tiutus über seine Blume Albina sprach, als wäre sie ein heisser Feger, wollte Verres gerade wild widersprechen, doch er wusste auch, dass er sich zusammenreissen musste und so spielte er vor, ebenso spielte er sein Grinsen spielte: »Ja, sie ist nicht zu verachten ...« Und doch versuchte er seine Worte so klingen zu lassen, als interessierte ihn die Frau nicht sonderlich. Stattdessen versuchte er sich auf seinen Herren und Albina zu konzentrieren und doch auf Titus einzugehen. Und was er über Cato hörte, erschrak ihn.
    »Ein bekannter Sklave also von unserem Herrn? Sie kenne sich?« fragte er Titus.
    Verres sah dann plötzlich, wie Albina sich umdrehte und zu ihnen schaute. In dem Moment versteifte sich alles in Verres. Dieser Blick. Dieses Gesicht, diese Augen. Gerne hätte er ihr zugezwinkert, doch stattdessen sah er sie nur stumpf an. Wie gerne hätte er ihr einen lieben Blick zugeworfen ... doch das wäre zu auffällig gewesen. Und so war sein Blick schaal, so, als würde er eben nur seiner Arbeit nach gehen: Leibwächter und Sklave. Doch es schmerzte ihn tief. An Titus wandte er dann keine Worte mehr, zu verwirrt war.

    Anscheinend hatte der andere Sklave, Ikarus hiess er, kaum etwas mitbekommen. Zwar hörte Verres ein Geräusch von dessen Schlafstatt, doch dieser schien sich einfach nur umzudrehen. Und das dieser schweiss gebadet war von irgendwelchen Albträumen, konnte Verres in dem diffusen Licht nicht sehen. Und er war mit seinen Gedanken eh bei jemanden anders.
    Und so war Verres schliesslich selig eingeschlafen und träumte von Albina.


    Sim-Off:

    Danke ;) Wenn du magst, können wir hier in der Kammer weiterschreiben. Zwar nicht mit dem Cato Titel, aber Ikarus hat ja alles mit Quintus mitgehört ;)

    Das der Sohn von Quintus Tiberius Vitamalacus gestorben war, hatte sich unter den Sklaven schnell herum gesprochen, denn einige hatten bei dem Familientreffen die Mitglieder bedient.


    Verres hatte nicht einmal gewusst, dass Vitamalacus einen Sohn hatte und war ein wenig erstaunt, denn so viel er wusste, war Vitamalacus nicht verheiratet. Bei Gelegenheit würde er Albina mal danach fragen. Doch eigentlich beschäftigte Verres eh im Moment nur eines: Seine Albina. Wie schön war es gewesen, als er neben ihr in ihrem Bett liegen durfte und sie ihren Kopf auf seiner Brust gebettet hatte und dann irgendwann eingeschlafen war. Wie selig war er gewesen und hatte gehofft, dass er so ewig dort hätte liegen können, doch natürlich war ihm bewusst, dass er da nur von träumen konnte. Und ihm war bewusst, dass er ein ziemliches Risiko eingegangen war. Hätte ihn irgendwer gesehen, hätte dies fatale Folgen für ihn gehabt. Aber sicherlich auch für Albina ... und er mochte gar nicht daran denken. Doch es war alles unendeckt geblieben, dennoch wusste Verres, dass es auch das erst einmal einzige Mal gewesen sein würde, und dabei sehnte er sich doch so nach seiner Blume.


    Inzwischen hatte Verres auch mitbekommen, dass der Mann, der sie, Albina und Verres neulich nach dem Weg im Park gefragt hatte, ein Sklave von Vitamalacus war und nicht nur ein Bote. Auch wenn er ihm noch nicht begegnet war im Haus, so waren Verres Nerven ziemlich angespannt und mit jedem Gedanken war er bei Albina und den Konsequenzen, die auf sie beide zukommen würden, wenn dieser Cato davon erzählen würde, wen er im Park gesehen und küssen sah. Es war zum Verzweifeln. Und wie würde dieser Cato es aufnehmen, wenn er von Verres erfuhr, dass dieser auch ein Sklave von Vitamalacus war? Ein Sklave, der die Cousine seines Herren geküsst hatte und ihn anschliessen den falschen Weg gewiesen hatte? Das Cato dann auch noch die Nacht in einer dunklen Ecke verbracht hatten musste, am nächsten Tag zu spät kam und Schelte bezog, davon ahnte Verres zwar noch nichts, aber er fühlte sich alles andere als wohl.


    Und nun hatte Vitamalacus ihm auch noch gesagt, dass er bei dem Besuch des Tiermarktes mitkommen sollte, an dem auch Albina teilnahm. Die Welt war ungerecht. Natürlich konnte Verres nicht ablehnen und so waren sie schliesslich gemeinsam alle aufgebrochen: Wenigstens war dieser Cato nicht dabei, dass hätte das Fass zum Überlaufen gebracht. Dennoch war es für Verres schrecklich: Er trottete mit diesem Titus hinter Albina und Vitamalacus her und musste so tun, als wenn nichts wäre. Ständig hatte er sie sichtlich vor seinen Augen und musste den braven Sklaven spielen. Nun gut, ihm war klar, dass so etwas immer wieder passieren würde und er liess sich natürlich auch nichts anmerken. Lediglich freundlich hatte er Albina zugenickt, als sie gemeinsam das Haus verliessen. So, wie er es bei jedem getan hatte.


    Doch was auffällig war, nachdem sie alle vier die Villa verlassen hatten: Verres war sehr still. Er hätte sich ja mit Titus unterhalten können, auch wenn er ihn kaum kannte. Aber Verres sagte nichts. Stattdessen folgte er Albina und Vitamalacus schweigsam und auch wenn er Ohren und Augen offen halten musste, um die Umgebung in Augenschein zu nehmen, wanderte sein Blick immer wieder zu Albinas Rücken und auch Po und er konnte sich kaum auf die Umgebung konzentrieren.


    Für den Tiermarkt und den exotischen Tiere hatte er kaum ein Auge. Und dann sah er, wie Albina Vitamalacus ansprach. Ein wenig verstand er ihre Worte, doch als sie ihre Hand auf behutsam auf dessen Arm legte, spürte er einen kleinen Stich in seiner Brust. Nicht, dass er eifersüchtig war, schliesslich waren die beiden mit einander verwandt, aber wie gerne wäre er gerade an Vitamalacus Stelle. Er sehnte sich so sehr nach einer Berührung oder auch nur einem liebevollen Blick von Albina ...
    Stattdessen musste er hinter ihnen her trotten, als wäre nichts und seine Laune sang stetig. Doch er kämpfte auch mit sich und sagte sich immer wieder, dass dies nun einmal so sein musste. Und auch wenn er nicht der beste Schauspieler war, so versuchte er seine neue Rolle gerecht zu werden. Schliesslich schaffte es Albina auch, wofür er sie sehr bewunderte und noch mehr liebte. Dennoch fragte er sich ebenfalls, wie sie sich wohl fühlte und was in ihrem Kopf herum ging.
    Ja, die Welt war einfach ungerecht. Aber wie angespannt Verres auch war, er hatte etwas, was ihn immer wieder zurückholte auf den Boden der Tatsachen: Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte, und nichts anderes zählte ...


    »Sag, Titus, ist dieser Cato ein neuer Sklave?« fragte er schliesslich seinen Nebenmann, während er die Umgebung im Auge behielt. Irgendwann musste Verres ja mal was sagen, und so weit er wusste, war es nicht verboten ....

    Sie war unendlich glücklich. Für diesen Moment, für diese eine Nacht wollte und konnte sie alles andere außerhalb dieses Zimmers ausschalten. Sie richtete sich kurz noch einmal auf ihrem Ellenbogen auf und küsste Verres mit aller Liebe die sie empfand. Wer wusste schon, wann sie diese Möglichkeit wieder haben würden.
    Dann legte sie sich langsam wieder hin, ihren Kopf auf seine Brust gebettet und seinem Hezschlag lauschend. "Ich liebe dich." flüsterte sie leise.
    Dann schloss sie die Augen und von seinem Körper gewärmt und durch seine Anwesenheit geborgen ,schlief sie schon kurze Zeit später ein.


    Und Verres war auch überglücklich, denn er wusste, dass ihre Liebe kaum eine ehrliche Zukunft haben würde. Er war nur ein Sklave und hatte keine Rechte, besonders nicht, wenn es um die Liebe einer freien Frau ging. Doch für diesen Moment war ihm das alles egal. Er spürte seine Albina neben sich, seine Blume, die nun ihren Kopf auf seine Brust bettete und welche er sanft in seinen Armen hielt und ihr liebevoll über den Kopf streichelte, um ihr allen Halt zu geben, den sie brauchte.
    Und als sie dann diese Worte hauchte, da sprach er auch sehr leise und dankbar und glücklich: »Ich liebe dich auch, von ganzen Herzen ...« Und er wollte noch so viel sagen. Doch er liess es, spürte er doch ihren nun langsam werdenden Atem und spürte, dass sie endlich zur Ruhe kam und langsam einschlief. Wie gerne hätte er ihr noch so vieles Schönes gesagt und dennoch tat er es nicht, sondern lag noch eine Ewigkeit wach, seine Blume in den Armen haltend, voller Liebe und Anerkennung.


    Doch nach einer Ewigkeit musste er sich von ihr lösen. Krampfhaft hatte er sich wach gehalten und unterlag der Versuchung, einfach so mit ihr in seinen Armen einzuschlafen. Wie schön wäre es gewesen und wie schön wäre es gewesen, gemeinsam mit ihr aufzuwachen? Aber es durfte nicht so sein. Er musste zurück. Niemand durfte sie beide so sehen. Die Welt war mehr als ungerecht, aber schliesslich fügte sich Verres seines Schicksals.
    Dennoch lag er Stunden wach neben ihr und kurz bevor es hell würde, verliess er ihr Zimmer, verliess er sie, doch er kam kurz darauf zurück, fand sie friedlich schlafend in ihrem Bett und dann legte er ein paar, wenn auch einfache Blumen, neben sie auf das Kissen, welche er eben noch schnell, bevor der Haushalt erwachte, im Garten gepflückt hatte.


    Und dann küsste er sie ganz seicht auf ihre Stirn und verliess sie entgültig und mit schweren Herzens und begab sich in sein Zimmer, in der Hoffnung, dass Ikarus auch noch schlief:


    Weiter: Verres und Ikarus Sklavenunterkunft

    (Aus: Cubiculum Tiberia Albina)


    Schnell huschte Verres leise zurück in sein Bett. Viel Schlaf würde er nict mehr bekommen, bald würde man ihn wecken ... aber ihm war es egal. Glücklich und an Alnima denkend schlief er schliesslich seelig ein.

    Verres war überglücklich, als sie seine Hand nahm und dann so liebevoll küsste und es wurde ihm ganz warm ums Herz. Endlich war er mit Albina alleine und ging davon aus, dass sie hier niemand in der Nacht störte. Ihre Lippen auf seiner Haut waren so magisch und er lächelte warm.


    Als sie ihn dann fragte, ob er sich neben sie legen würde, glaubte er, dass sein Herz aus seiner Brust springen würde. Sie erlaubte ihm, dass er sich neben sie legen durfte? Er bewunderte seine Blume, die, auch wenn sie noch viel jünger war als er, doch wusste, was sie wollte.
    »Sehr gerne!« sprach er aufrichtig. Und dann stieg er sehr behutsam in ihr Bett. Dass er am liebsten mehr wollte, als nur neben ihr zu liegen, zeigte er nicht. Er nahm sie sanft in den Arm, legte die Decke über sie und sich und sprach leise: »Schlafe gut, meine Blume. Und was auch immer geschieht: Ich bin für dich da!« So gut ich es als Sklave kann, fügte er in Gedanken an. Dann küsste er sie sanft auf die Stirn und legte sich, sie im Arm, neben sie. Er war schon etwas angespannt, doch dann genoss er einfach ihre Nähe und Wärme und lächelte in der Dunkelheit glücklich.

    Verres bemerkte, wie unsicher Albina irgendwie war und er versuchte sie zu verstehen. Er selber wusste zwar trotz seines Gedächtnisverlustes mehr als sie, doch wurde ihm das eben erst bewusst und er wollte sie nicht mit etwas behelligen, so stürmisch er auch sein mochte, was ihr einfach noch fremd war. Und er hatte sich auch nicht in ihr Zimmer geschlichen, weil er mit ihr schlafen wollte. Im Gegenteil Zwar sehnte er sich danach, aber seine Liebe zu ihr war aufrichtig. Er wollte ihr Zeit geben, ahnte er doch, dass sie davon noch nicht so viel wusste.


    Und als sie dann so schnell wieder im Bett verschwand und sich bedeckte, da schmunzelte er nur und liess ihr ihre Handlung, merkte er doch, wie unsicher sie war, weil er sie in ihrem Nachtgewand antraf.


    Und dann stammelte sie einige Worte und er hockte sich wieder an ihr Bett, war einfach nur froh, bei ihr sein zu können.
    »Habe keine Angst, meine Blume. Du bist da oben im Bett und ich hocke dir zu Füssen. Nicht, weil ich ein Sklave bin, sondern weil ich gaube, deine Unsicherheit zu verstehen. Ich bin nur gekommen, um dir nahe sein zu dürfen ...« Und dann sah er liebevoll zu ihr auf und er selber fühlte sich so wohl, auch wenn er hier an ihrem Bett kauerte. Und dann tastete seine Hand nach der ihren.

    Verres war froh, dass sie nicht laut um Hilfe geschriehen hatte, denn dann hätte er sich verstecken müssen oder einen anderen Plan sich ausdenken müssen. So aber war er froh, dass sie ihn nun erkannte, wenn auch wohl mit gemischten Gefühlen. Und dann sah er sie neben sich aus dem Bett steigen und zuam Fenster gehen. In seiner Phantasie sah er mehr unter ihrem Gewnd, aber es dauerte nur kurz an, schliesslich war ihm bewusst, das er etwas tat, was in den Augen der Gesellschaft nicht richtig war und Albina sprach es auch an.
    »Es tut mir leid ...aber ich musste dich sehen ...« sprach er aufrichtig, während er ihr nachsah.


    Und dann, nach dem sie eine Öllampe entzündet hatte, welche nur ein schwaches Glimmen hervortat, war er aufgestanden und dann spürte er ihren warmen und lieblichen Körper von ihr an sich und sofort schlang er seine Arme um sie. Oh, wie tat es gut und wie hatte er sich danach gesehnt. Er spürte angenehm prickelnd ihre Arme an seinem Hals und ihren Kopf an seiner Brust und er legte nun sanft eine Hand sanft auf ihren Kopf, während seine andere Hand auf ihrem Rücken ruhte.


    Es tat so gut. Sie zu spüren. Und dennoch wusste er, dass er sehr gefährlich lebte und sie auch.
    »Verzeih, meine Blume, aber ... ich musste dich einfach sehen.« Und dann führten seine Hände an ihr Gesicht, nahmen dieses sanft in die Hände und dann wollte er sie sehr liebevoll küssen.

    Verres sah kaum etwas in der Dunkel, doch kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, hörte er das Rascheln von Gewändern und Decken und dann plötzlich Albinas liebliche Stimme.
    Dass sie etwas in der Hand hielt sah er nur, weil der Mond glücklich scheinte.
    »Nein, nicht, ich bin es Verres ..« flüsterte er leise und huschte gewandt zu ihrem Bett. Dort aber blieb er verharrt hocken und sah sie glücklich und senhsuchtsvoll an.
    »Ich .. ich musste dich sehen, bitte verzeih mir ...« Erwartungsvoll und voller Sehnsucht sah er zu ihr hinauf. Er sah, wie sie in wundervollem Anlitz über ihm auf der Schlafstatt trohnte, in einem sehr ansehnlichen Nachtgewand und ein wenig müde und doch wach.
    Aber dennoch: Sie sah in Verres Augen so lieblich und wundervoll aus ...

    (Aus: Verres und Ikarus Sklavenunterkunft)


    Endlich war er leise angekommen, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.


    Klopfen wollte er erst, aber es war mitten in der Nacht und er wollte kein Aufsehen erregen, auf der anderen Seite wollte er Albina auch nicht erschrecken, schliesslich war es nicht ausgemacht gewesen. Was, wenn sie ihn nicht gleich erkannte und laut losschrie?


    Verres hielt es aber einfach nicht aus und so schlich er langsam los.


    Er kam an ihrer Zimmertüre an, überall war es still im Haus. Leise öffnete er ihre Türe und schlich sich ins Zimmer. Kaum hatte er sich ins Zimmer geschlichen und gerade die Tür hinter sich leise geschlossen ...

    Verres war nach Albina in die Villa gekommen. Er hatte dann eine einfache Arbeit übernommen und war des Nachts in seine Kammer gegangen. Als Ikarus geschlafen hatte, da hielt es Verres nicht aus. Er MUSSTE seine Albina sehen und auch wenn er wusste, dass es Wahnsinn war, so schlich er sich nachts aus der Kammer und zur Albinas Kammer. Er ging dabei sehr leise vor und verliess seine Kammer fast lautlos.


    Dann schlich er leise durch die Casa und wunderte sich noch, wie gut er dies konnte, denn es kam ihm seltsam vertraut vor.


    Weiter:


    Cubiculum Tiberia Albina

    »Danke ....« sagte Verres nur. Wohl fühlte er sich eh nicht, aber der wunderbare Gedanke an seine Albina gab ihm all dem Mut. Und er war sehr froh über ihren Kuss und küsste sie ebenfalls sehr leidenschaftlich. Dann trennten sie sich und in beiden Augen konnte man den Schmerz sehen, einen Schmerz, der beide betraf: Wann können wir uns wieder nahe sein?


    »Wir werden es durchstehen, daran glaube ich.« sprach er dann sehr fest und schenkte ihr sein zauberhaftes Lächeln wie es nur ging.


    Doch dann trennten sich ihre Wege und jeder nahm seinen Weg in die Villa Tiberia.




    edit: Tippfehler

    Verres hatte nun auch Albinas Ausführen aufmerksam zugehört und nickte ab und an bestätigend. Er hatte sich vielleicht viel zu viele Gedanken gemacht, aber er bereute es nicht, schliesslich waren sie da wirklich in eine heikle Sache geraten. Was musste dieser Mann aber auch ausgerechnet in diesem Park vorbeikommen, Rom war doch nun wirklich nicht klein. Leicht gedankenverloren strich er sich mit den Fingern über seinen Bart am Kinn, als er plötzlich spürte, wie Albina sich ihm näherte und ihren Kopf an seine Brust legte. Augenblicklich klopfte sein Herz wieder heftiger und er legte sanft einen Arm um sie. Er fühlte angenehm ihre Nähe und drückte sie behutsam an sich. Es war vielleicht für die nächste Zeit das Letzte Mal, dass sie sich so nah sein konnten, doch statt dies zu sehnsüchtig zu bereuen, genoss er diese letzte Umarmung. Sie würden schon einen Weg finden ...


    Dann sprach er mit sehr warmen Ton in seiner Stimme: »Du hast Recht, vielleicht ist er ja gar kein schlechter Kerl und wir sollten lieber vernünftig mit ihm reden. Sollte er uns dennoch verraten, werden wir sagen, dass er ein gemeiner Lügner ist.« Und dann schmunzelte Verres, obwohl er ziemlich angespannt war. »Hoffentlich verzeiht er mir, dass ich ihn den falschen Weg beschrieben habe. Das war vielleicht etwas kopflos von mir.«


    Einmal strich er ihr noch über ihr weiches, seidenes Haar und sog ihren Duft ein. »Wir sollten uns dennoch beeilen, wer weiss, vielleicht hat er noch einmal nach dem Weg gefragt und kommt schneller hier her, als uns lieb ist.«



    Sim-Off:

    8o Cato steht schon an der Tür :D

    Schweigsam folgte Verres Albina und er wirkte tatsächlich ein wenig eingeschnappt und war es am Anfang auch wirklich, hasste er es doch, gerade von ihr so eine Ohrfeige zu bekommen. Es war nicht der geringe Schmerz, er hasste nur solche Demütigungen für solche, wie er fand, Kleinigkeiten. Denn er hatte auch von Sklaven gehört, die ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu ihren Herren hatten, aber vielleicht schickte sich dies wirklich nicht so bei Frauen, zumindest nicht zu so jungen.
    Und so trabte er ihr nach, zuerst ein wenig mit hängenden Schultern, doch diese strafften sich auf dem Weg der Villa mehr und mehr. Und irgendwann lief er auch neben er her, denn das musste ja nun wirklich nicht sein, wie ein dummer Hund ihr hinterher zu laufen. Und wie sollte er sie da auch vor einem eventuellen Angriff von vorne schützen oder einem Taschendieb im Gedrängel.


    Und als er so neben ihr ging, natürlich nicht Schulter an Schulter, da konnte sie die letzten Meter sehen, wie er leicht verschmitzt schmunzelte, denn Verres war kein Kind von Traurigkeit.


    Schliesslich sprach sie ihn dann an einer Strassenecke an und spätestens jetzt konnte sie sehen, dass er schmunzelte und ihr somit verzieh.


    Da im Moment niemand weit und breit war, beugte er sich nicht zu nah zu ihr und sprach: »Noch so eine Ohrfeige, meine Liebe und ich versohle dir in aller Öffentlichkeit den Hintern!« Seine Worte klangen schon so, dass er es damit ernst meinte, dass er so etwas nicht noch einmal wollte, denn seiner Meinung nach hätte sie auch anders reagieren können. Es war doch nur ein Kuss auf die Stirn.
    Nach dem er ernst gesprochen hatte, wollte er ihr aber auch zeigen, dass er das natürlich nicht ganz ernst meinte, ihr eben nur zu verstehen geben wollte, dass sie es doch selber war, die nicht mit allen Konventionen so einverstanden war und das Römische Gehabe nicht sehr schätze.


    Dann aber ging er erst einmal ernsthaft auf ihre Frage ein: »Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Mann ist nur ein Bote und gibt etwas ab und geht wieder. In diesem Fall wäre es am Besten, wenn er uns gar nicht zu Gesicht bekommt: Sprich: Heute werde ich nicht an der Tür stehen. Gesetz aber dem Fall, er kommt und bleibt länger in der Villa, wird er spätestens irgendwann einen von uns zu Gesicht bekommen. Und dann müssen wir handeln.« Verres legte eine überlegte Miene auf, fuhr dann aber klar denkend weiter fort: »Wir wissen nicht, wen er von uns zu erst zu Gesicht bekommt, daher müssen unsere Geschichten gleich sein. Wir müssen mit ihm reden und ihn, so leid es mit tut, wenn es nicht anders geht unter Druck setzen. Er sah aus wie ein Sklave. Aber selbst wenn nicht: Wir müssen ihm klar machen, dass er dicht halten muss. Wenn nicht, bezichtigen wir ihm, dass er dir sehr unsittlich zu nahe gekommen war, als ... «


    Verrres überlegte noch mal. Und ging alles im Geiste noch einmal durch. Dann sprach er leise: » Angenommen: Der Mann erzählt, dass er uns küssend im Park vorgefunden hätte. Dies streiten wir empört ab und sagen, auch unabhängig von einander, dass es nicht stimmt und er sich das nur ausdenkt, weil er dich unsittlich genähert hatte, als ... ich hinter einem Busch austreten musste ... Dann kam ich dann dazu und wies den Mann entscheidend zurecht ... jetzt st nur die Frage, was es doch für ein grosser Zufall ist, dass wir aus der Casa Tiberia kamen und er zufällig dahin wollte. Das ich ihn in die Irre mit dem Weg geführt hätte, könnten wir auch abstreiten ... «


    Verres war nicht wirklich glücklich mit dem Plan und ihm wurde bewusst, dass es schwieriger war, als er gedacht hatte, obwohl er sich diesen Plan auf dem Nachhauseweg ausgedacht hatte.
    »Mist, dass ist alles noch zu vage ...«

    Alles hatte er erwartet, doch nicht das. Eine leise Zurechtweisung vielleicht, aber keine Ohrfeige. Und er stand dann auch wie angewurzelt da und starrte Albina fassungslos an. Doch schnell wurde seine Mimik ernst und fast ausdruckslos.
    DAS hatte wirklich gesessen. In Verres Kopf überschlugen sich die Gedanken.


    Erst sehr langsam ward er zurück in seiner trostlosen Welt und für einen Moment glaubte er, alles nur geträumt zu haben. Doch spätestens jetzt war ihm klar, in welch brenzlichen Situation er sie beide, aber vor allem Albina gebracht hatte. Und so nickte er nur stumm, als sie sich entschuldigte. Aber er sagte nichts mehr und sie konnte sehen, das in ihm Stürme walten mussten. Aber sie sah an seinem Verhalten auch, dass er sich unterordnete. Ob aus Vernunft, oder aus Enttäuschung, war nicht zu erkennen.
    »Verzeiht, Herrin!« murmelte er nur und dann trat er einige Meter hinter sie.


    Natürlich war es dumm von ihm gewesen. Er wusste es. Aber er ... nein ... kein Aber. Das Leben war eben kein Zuckerschlecken und nun würde er mit ihr zurückgehen, musste das mit diesem Mann klären und dann wohl eine unbegrenzte Zeit abwarten, bis er wieder irgendwann einmal mit ihr alleine sein konnte. Wenn nicht etwas Schreckliches dazwischen kam.


    Was wohl würde kommen? War es nicht eigentlich auf Dauer zum Scheitern verurteilt? Verres wollte nicht daran denken. Und so seufzte er leicht und seine Laune war wieder ein wenig von Zweifeln geplagt.

    Zwar schien der Zauber vorerst ein Ende zu haben, dennoch war Verres sehr glücklich und konnte es noch kaum fassen, was im Park geschehen war. Noch immer schien er wie im Taumel, ganz anders als seine Albina, die irgendwie viel erwachsener und sicherer mit allem um ging, als er.


    Und dennoch war ihm gewiss, dass er nun wieder die Rolle des Sklaven einnehmen musste. Und so folgte er Albina. Doch Sklave sein bedeutete für ihn nicht, zwei Meter hinter seinem Herren oder seiner Herrin herlaufen zu müssen, es sei denn, dies wurde verlangt. Außerdem war er schliesslich ihr Leibwächter und so holte er auf und schritt nun neben ihr, während er sich um sah, um jegliche Gefahr gleich zu erkennen.


    »Ich werde es durchstehen, Albina, glaube mir. Nichts lieber als das!« sagte er dann leise und schenkte ihr ein charmantes Lächeln. EIn wenig aufgeregt, was kommen würde, war er schon und dann sah er sich kurz um, sah kaum einen Passanten und hielt vor Albina inne. Schnell beugte er sich zu ihr, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stellte sich schnell wieder neben sie.
    »Das musste einfach sein, entschuldige ...« grinste er. Viel lieber hätte er sie natürlich zum Abschied viel leidenschaftlicher geküsst.