Verres war dankbar, dass Titus da war, auch wenn sie sich kaum kannten. Und ob er ihn mochte? Naja, daran dachte er im Moment nicht. Aber dieser Hüne hatte ihm vor dem sicheren Tod bewahrt. Erst langsam kam Verres wieder zu einem klareren Bewusstsein und langsam begriff er, was fast geschehen wäre: Er war fast ohnmächtig in die Bärengrube gefallen. Und es war ihm ziemlich peinlich. Schliesslich war er nicht viel kleiner als Titus und gut trainiert. Doch dieser Zwischenfall musste mit seiner alten Verletzung zu tun haben, dieser Kopfverletzung. Wie auch immer.
Schwer atmend stand Verres von Titus gehalten an der Wand zwischen irgendwelchen Tierkäfigen und kam langsam zu sich. Er vernahm Titus Worte gerade noch so. Was zwischen seinem Herren und Alibna abging, bekam er gerade nicht mehr mit. Er war nur froh, dass sein Verstand wieder kam und er nicht gefallen war. Schweiss trat auf seine Stirn, aber der Nebel vor seinen Augen lichtete sich und er sah nun den Hünen vor sich, der ihn an den Schultern gegen die Wand drückte, damit Verres nicht umfiel.
»Danke ...« stammelte Verres leise und erschöpft und nun auch sichtlich erschrocken. Er war bleich, aber er schien wieder da zu sein.
»Ich weiss auch nicht ... mein Kopf ... meine alte Verletzung ... ich weiss ... auch nicht.« Er deutete Titus an, dass er sich setzen wollte, einfach auf den Boden, denn ihm war noch ziemlich schlecht.
Und weiter dachte er an Albina und sah nur, wie eng sie mit Quintus schien, aber er verspürte keine Eifersucht: Er war ihr Cousin und eben in der Stunde des Schreckens für sie da und für einen Moment war Verres sogar dafür dankbar, schliesslich konnte er nicht für sie da sein.
Doch dann war da wieder dieses flehende Bellen neben ihm im einen der Käfige.
Doch das irritierte ihn. Da war etwas neben ihm. Etwas, das ihm seltsam vertraut vorkam. Es war ein Geruch, aber viel mehr eine Stimme, die ihm etwas sagte. Kaum hatte er sich gefangen, eigentlich war ihm immer noch schlecht, doch dieses Bellen kam ihm so bekannt vor und so wandte er sich leicht irritiert und noch etwas geschwächt zu dem bellenden Wolf um und starrte diesem in dessen so treuen Augen.
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Der Wolf sprang wie ein Wilder in seinem Käfig herum vor den Gittern, als er Verres Blick sah. Er versuchte durch die Gitterstäbe nach ihm zu lecken, nicht zu beissen und winselte wie ein Irrer rum.
Verres verstand erst nicht und doch regte sich etwas in ihm. Das konnte doch nicht wah rsein ....