Beiträge von Kaeso Caecilius Macro

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    ...



    Nicht unerwartet erfolgte das Startzeichen und Macro spannte Oberkörper, wie auch Beine an. Genau wie Priscus hatte auch er eine leicht geduckte, stabile Haltung eingenommen, wartete jedoch auf einen Angriff. Zweimal wurde er getäuscht, reagierte aber noch rechtzeitig um daraus keinen Nachteil zu ziehen, wich zurück und nahm wieder die selbe Position ein.


    Der Optio war wendig, das war auch nicht wirklich verwunderlich, denn genau wie auch Macro hatte er das beste Training erhalten. Mit einer blitzschnellen Bewegung schnellte der Gegner des jungen Caeciliers jedoch tatsächlich vor und umklammerte dessen Arm. Diese Art des Angriffs kam unerwartet und es kostete den Angegriffenen ziemlich viel Anstrengung, sich gegen die beiden starken Arme zu wehren, die ihn über die Schulter des Anderern zu Boden bringen wollten. Schließlich schlang Macro seinen rechten Arm um eben jene Schulter und warf sich so zurück, dass seine Füße dort blieben, wo sie sein sollten, römischer Erde. Mit einer nun zugegeben schlechteren Ausgangssituation -sein Griff war ziemlich unsicher- versuchte Macro mit aller Kraft Priscus nun seinerseits aus dem Gleichgewicht zu bringen.

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Während er sich weiter locker machte, beobachtete Priscus, wie sich die anderen Wettkampfpaare zusammen fanden. Das Los hatte offenbar die Gewinner der beiden vorherigen Wettkämpfe gleich in der ersten Runde gegeneinander gebracht. Einer würde also schon ziemlich bald die Hoffnung auf einen zweiten Sieg begraben müssen.


    Priscus machte noch ein paar Dehnübungen für die Beine, während er die anderen beobachtete und auf seinen Gegner und das Zeichen zum Start wartete.


    Macro war ein wenig spät dran, denn bei den Wettkämpfen im Speerwurf hatte er sich nur auf den Zuschauerrängen wiedergefunden. In dererlei war er nie besonders gut gewesen, besonders seit seiner Verletzung der Schulter, eine der vielen bleibenden Erinnerungen an Parthien. Das gerade diese ihm jetzt keine Schwierigkeiten machen durfte, wusste Macro, war aber zuversichtlich -bis er sah, wer sein Gegner war. Einige der anderen umkreisten sich bereits, als der junge Mann mit entschuldigender Miene den Kampfplatz betrat.


    Ihm gegenüber fand er nur einen Moment später Priscus und damit einen Optio, eine Tatsache, die ihn zwar einen Moment schlucken ließ, dann aber spannte er die Muskeln an. Leicht würde er es dem Offizier nicht machen, das war klar. "Dann wollen wir zwei mal hm?"
    Er nickte kurz und grinste, bevor er auch, mehr um zu zeigen, dass er das auch konnte, als auch wirklichem Nutzen heraus, begann die Arme kreisen zu lassen. Es hatte keine Überheblichkeit oder Angriffslust in seiner Stimme gelegen, aber dass Macro das hier ernst nahm, war leicht zu erkennen.
    Er stellte sich einen Moment später breitbeinig und stabil hin und wartete wie Priscus auf das Startzeichen.

    Sim-Off:

    sorry jungs, hatte aber bescheid gesagt ;)


    Was dieser Kerl da von sich gab, gefiel Macro gar nicht und es war nur für ihn zu hoffen, dass er unglücklich in seiner Wortwahl und nur dumm, nicht provokant war, denn das würde weniger Scherereien machen. Rupus jedenfalls war wütend geworden und das zu Recht, es dauerte einen Augenblick bis Macro nach einem langen Blick zwischen den beiden kaum merklich mit dem Kof schüttelte und seufzte. Das würde ja auch nichts ändern, dieser Marcellus würde schon in der CU seine Strafen kriegen, wenn er dieses respektlose Verhalten beibehielt, ganz sicher.
    Aber noch war es nicht so weit und er sollte seine Chance kriegen -auch wenn Macro bezweifelte, dass er diese zu nutzen wissen würde.


    Froh, dass er es nicht tun musste, sah er zu wie Rupus etwas ruppig die Durchsuchung durchführte und zückte gleichzeitig das Wachbuch.
    "Das man nichts besitzt hat nichts mit Höflichkeit zu tun, es gibt viele Peregrini, Bettler, Landstreicher die sich besser zu benehmen wissen als du... GERADE, wenn man sonst nichts besitzt, sollte man sich wenigstens Anstalt behalten, du bist Römer, mann. Und offenbar willst du Rom bald represäntieren."


    Er warf noch einen letzten Blcik auf die Füße des anderen, dann zu Rupus und schnitt eine Grimasse.
    "Also Marcellus, wie ist dein vollständiger Name?"

    Macro lächelte als Kiya sich höflich vor ihm verbeugte und erwiderte es mit einem galanten Kopfnicken. Er versuchte ihr Alter einzuschätzen, wie viele Sommer mochte sie schon erlebt haben? 18, 19 vielleicht. Nun alt genug zumindest, um nicht zu schüchtern zu sein, um auf sien Angebot einzugehen und der junge Soldat war froh darum. Auch wenn ihm noch eben nicht nach Gesellschaft gewesen war, so sah es jetzt schon anders aus, denn das hier war neu und anonym und hatte nicht viel mit den quälend bekannten Gesichtern seines Alltags zu tun.
    "Das wäre... nur allzu gerecht und würde mich von meinem schlechten Gewissen befreien." Ohne es wirklich bewusst zu tun, schnitt er eine Grimasse.
    "Nein wirklich, sehr gern, mal sehen...."


    Er musste sich strecken, um nach einer Taberne, einem Saftstand oder ähnliches Ausschau zu halten und das, obwohl Macro eher groß gewachsen war. Die aufgespannten Sonnensegel, nubische Hünen, die ihre Herren vor Gaffern und Dieben bewahrten und einfach viel zu viele Köpfe machten es schwer sich einen Überblick zu verschaffen. Trotzdem erblickte er, wonach er gesucht hatte. Nur einige Schritte von ihnen entfernt gab es einen Stand an dem einige Säfte, Honigwein und quellwasser verkauft wurde, sogar einige Cathedrae waren daneben aufgestellt, sodass man sich für einen Moment setzen konnte -natürlich nur als Kunde.
    Mit zufriedener Miene huschte Macros Blick wieder zurück auf Kiyas hübsches Gesicht.


    "Ich hab was gefunden. Hier entlang."
    Und ohne ein weiteres Wort schlängelt er sich zwischen zwei Patrizierinnen hindurch, nicht wirklcih auf eine Weise, die einem Vertreter des römsichen Gesetzes gerecht wurde, aber auf eine, die unverwechselabr zu ihm gehörte. Es war eigentlich ganz leicht.

    Zugegebenermaßen ziemlich erleichtert, verwandelte sich Macros betretene Miene nur einen Augenblick später und das gewohnte Grinsen, das so viel besser zu ihm passte, fand wieder auf sein Gesicht zurück. Die junge Frau schien ihm tatsächlich schnell seine Unachtsamkeit vergeben zu haben und in ihrer jetzigen Freundlichkeit, gewannen die markanten grünen Auge nur noch an Wärme und Schönheit. Es blieb nur zu hoffen, dass ihr kleiner Stimmungswechsel nicht an dem Unterschied von Bürger und Sklavin hing, sondern an der Tatsache, dass es in diesem Menschengewirr wirklich nur schwer war, sich voranzubewegen, ohne seine Artgenossen in Mitleidenschaft zu ziehen...daran oder an sienem unverwechselbaren Charme.


    Ihre Augen strahlen unter ihrem Lächeln und der junge Caecilier tat nichts lieber, als es zu erwidern.
    "Umso besser, aber falls dir noch etwas einfällt... noch kannst du mich hemmungslos ausnutzen." Er verschränkte einen Arm hinter dem Nacken, während er sie ansah. Überraschenderweise war es schon so eine kleine Begegnung mit einer Fremden, einer, die nichts mit seinem Alltag, dem Leid und Tod Roms, zu tun hatte, die ihm gut tat, ohne dass er es in diesem Bewusstsein hätte spüren können.


    Kiya also, ein schöner Name und einer, der ihn in seiner Vermutung, sie sei eien Ägypterin, bekräftigte.
    "Ich heiße Macro, der Rest ist egal, alle nennen mich so und du sollst es auch tun.
    Lass' das 'Herr' einfach weg, wenigstens das."


    Er zwinkerte ihr kurz zu und trat dann noch einen Schritt näher an sie und den Stand mit dem Holzspielzeug heran, um einem untersetzten Patrizier mit Anhang Platz zu machen, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Menge schob und nicht danach aussah, als würde er sich entschuldigen, wenn einer seiner Sklaven das einfache Volk aus dem Weg stieß.
    Macro warf einen flüchtigen Blick auf den Mann mit dem festen Willen so niemals zu enden. Nein, auch nicht als Senator.

    Einige der wenigen verbliebenen Oliven fielen zu Boden und rollten über die gepflasterten Steine des Platzes, um irgendwann unter römischen Sandalen ihr Ende zu finden. Macro fuhr herum um zu sehen, wer da versehentlich sein Opfer geworden war und nun nur ungern einen Fluch unterdrückte, das war aus der Tonlage leicht herauszuhören, und fand sich plötzlich großen grünen Augen gegenüber, deren Audruck nur als wütend bezeichnet werden konnten. Schuldbewusst ließ er ein schwaches Räuspern hören, noch bevor er etwas anderes sagen konnte.


    "Oh, ähm Verzeihung, ich war... war in Gedanken."
    Er versuchte es mit einem Lächeln, war aber nicht ganz sicher, ob es bei seinem Gegenüber ankam.
    "Das ist natürlich keine Entschuldigung, nur ein, hrm, Erklärungsversuch. Es ist noch dazu ziemlich eng hier und... nunja es tut mir wirklich Leid, kann ich es irgendwie wieder gut machen?"


    In der Hoffnung einem nicht allzu erbarmungslosen Blick zu begegnen besah er sich die junge Frau, die er da beinahe über den Haufen gerannt hatte genauer. Der Keidung und ihrem Aussehen nach zu urteilen, musste sie eine Sklavin oder Peregrina sein. Ihre langen Haare fielen in so unverwechselbarem Schwarz auf ihre Schultern, ihre Haut war von einem so sonnengebräunten Ton, dass sie ohne Zweifel Ägypten entstammte oder wenigstens aus der direkten Nähe des roten Meeres. Inzwischen fast ein wenig belustigt, wurde seine Körperhaltung almählich etwas entspannter, ihr Stand schien ihrem Temperament keinerlei Abbruch getan zu haben.

    Auch Macro blickte mit einer Mischung aus Belustigung und Abneigung auf die bloßen Füße des Neuankömmlings. Der Typ hatte wirklich, mit welchem Ziel er auch immer gekommen war, keinerlei Ahnung davon wie man einen guten Eindruck machte, auch seine Art mit den beiden Diensthabenden umzugehen, ließ stark zu wünschen übrig.


    Ohne seinen Widerwillen also zu verstecken zog Macro eine Augenbraue hoch, während Rupus redete und blickte dem Mann vor ihnen direkt ins Gesicht, der es selbst jedoch nicht einmal für nötig hielt, sein Gegenüber anzusehen, während es mit ihm sprach.


    Der Brusche suchte also Arbeit. Hier. Das zog natürlich einiges Misstrauen nach sich.
    Nicht uninteressiert, ob Rupus mit seiner Vermutung Recht hatte und dieser Marcellus gar kein römischer Bürger war, wartete er ab, was dieser zu sagen hatte. Vielleicht tat der erste Eindruck ihm ja unrecht und es war nur die Nervosität, die ihn so schäbig wirken ließ...nunja das und de fehlende Fußbekleidung.

    Gemeinsam mit Tychicus, Rupus und einigen anderen Kameraden betrat Macro den Campus und das überraschend wach und munter. Es wurde langsam eine Spur wärmer in den letzten Tagen und allein das war schon Grund genug, guter Laune zu sein. In das klare Licht den neuen Morgens tretend, musste der Miles für einen kurzen Moment die Augen zusammenkneifen, nur um einen Moment später seinen Platz in der Formation zu finden und mit gerecktem Kinn, geradem Rücken und Brustkorb das Abbild eines römischen Militärs abzugeben.
    Hier, vor den Baracken wartete auch schon ihr Centurio auf sie und etwas später als die anderen bermerkte Macro, was der Decimer in der Hand hielt. Dann abe,r genauso neugierig wie alle anderen, besah sich der junge Caecilier die Gegenstände genauer, das eine war ohne Frage ein Optiostab und die leisen Stimmen hinter und vor ihm, bestätigten ihm diesen Verdacht, das andere sah aus wie eine kleine Tafel, die aufwendig hergestellt worden war. Fand heute so eine Art strategisches Rollenspiel statt?


    Serapio schien es fast zu genießen, dass mehr noch als sonst alle Augen gespannt auf ihm lagen und ließ noch eine Weile mit einer Erklärung auf sich warten, denn zuvor ging er wie gewöhnlich und, es schien fast so als geschehe das noch langsamer als sonst, alle Formalitäten durch.
    Macro stellte sich noch etwas aufrechter hin, als der Centurio bei ihm anbelangt war und wartete ruhig ab, was der Morgen noch so bringen würde. Beinahe gespenstig wie ausgeglichen er heute war.

    Ziemlich unsanft, aber sein Kamerad konnte es vermutlich nicht anders, wurde Macro von Rupus, mit dem er heute am Haupttor Wache halten musste, angestoßen. Seine Augen richteten sich zuerst auf den muskelbepackten Hünen sich, der nach vorne nickte, dann auf den Mann der langsam näher kam. Der Blick des Fremden war beinahe ausschließlich auf den Boden geheftet und Macro kam nicht umhin, sich zu fragen, woher der andere mit diesem eingeschränkten Blcikfeld, überhaupt wusste, wann er stehen bleiben musste, um nicht einen von ihnen Beiden, Rupus und ihn selbst, anzurempeln. Etwas an ihm, sorgte dafür, dass der ujunge Caecilier den Neuankömmling argwöhnisch zu mustern begann. Dann, als Rupus nicht witer reagierte, räusperte Macro sich.


    "Halt!" Zugegeben, das war überflüssig, der andere hielt ja schon, stand stocksteif vor ihnen.
    "Wie ist dein Name und was möchtest du?"

    Im Gehen schloss der junge Mann für einen kurzen Moment die Augen und genoss das Gefühl etwas Zeit für sich zu haben. Mit einer Hand voll gefüllter Oliven schlenderte der Dunkelhaarige über die Trajansmärkte und das noch langsamer, als es hätte sein müssen, fast provokant, doch gerade das zu sein, lag Macro ja mehr, als alles andere. Nach den Spielen in Mantua hatten seine Kameraden und er etwas mehr Freizeit als sonst, mussten nicht ständig in der Kaserne anwesend sein -verdient, denn sie hatten den Legionären und allen anderen Teilnehmern ja tatsächlich gezeigt, aus welchem Holz sie gemacht waren. Macro grinste bei dem Gedanken daran, er und Serapio waren nicht zu schlagen gewesen und er selbst hatte einige Ranghöhere geschlagen.
    Es war nicht ganz so kalt heute, wie in den vergangenen Tagen, wenigstens nicht so kalt, wie in Mantua und der Dreiundzwanzigjährige war gewillt, das Beste aus so einem Tag zu machen, auch wenn er nicht anders konnte, als sich indes den Sommer herbei zu wünschen. Sein Blick fiel nur beiläufig auf die Auslagen der Geschäfte, die hier vor allem Gewürze und verschiedenste Weine anboten, das alles war nichts Neues für ihn. Er war nicht hier, um einzukaufen, vielmehr wollte er... ja, was eigentlich? Mal wieder die Einsamkeit suchen?
    Er war lange nicht mehr in der Casa Caecilia gewesen, ging zur Zeit den gemeinsamen Abenden mit den CUlern, Festen und Veranstaltungen aus dem Weg und er selbst hätte nicht sagen können, warum. Vielleicht lag es doch an dem Besuch in Mantua, vielleicht an all den Erinnerungen, die damit verknüpft waren, vielleicht auch nur daran, dass Serapio und er nicht über den Vorfall bei den Unterkünften hatten sprechen können. Müde fuhr er sich mit einer Hand durch das widerspenstige Haar, spürte den Muskelkater von den Exerzier-Übungen und seufzte. Hatte er das hier nicht genießen wollen? Er wusste, dass ihn die letzten Jahre verändert hatten, sehr sogar, aber wie konnte es sein, dass der alte Macro, dieser verrückte Kerl, dem kein Risiko groß genug, kein Abenteuer zu wahnwitzig gewesen war, sich nur noch so selten blicken ließ?
    Die schmalen Durchgänge zwischen Marktständen und Interessierten wurden unmerklich schwieriger zu passieren. Zu sehr in Gedanken, um darauf zu achten, schlängelte Macro sich durch Adel, Bürger, Peregrni und Sklaven. Erst, als er ungewollt seine Schritte beschleunigt hatte und mit voller Wucht mit jemandem zusammen stieß, der sehr viel mehr unter diesem "Zusammentreffen" leiden musste, sah er auf, einen Moment lang verwirrt und dann, sofort mit entschuldigendem Blick.



    Sim-Off:

    edit: reserviert ;)

    Ein wenig japsend und doch stolz hatte Macro das Ziel als Zweiter erreicht. Hinter Serapio einzutrudeln war ja nun wahrlich keine Schande und mit einem zufriedenen Lächeln stellte er fest, wie gut sie, die CU-Jungs abgeschnitten hatten. Er schloss sich für einen Moment dem Applaus der Menge an und schenkte seinem Centurio dann ein breites, anerkennendes Grinsen. Der Decimer war einfach nicht zu schlagen gewesen, Serapio hatte mit vollem Recht gewonnen.


    Und ja, er hatte Recht in den anderen Disziplinen ließ sich sicher auch noch was machen. Mit ein paar langen Schritten und immer noch heftig atmend, gesellte sich Macro zu den anderen Urbanern. Neben Tychicus blieb er stehen und berührte kurz seine Schulter. "Ist bei dir denn alles in Ordnung?"


    Als er den Blick seines Kameraden einfing, war die kurzzeitige Sorge jedoch wieder aus seinem Gesicht gewichen, der junge Caecilier verschränkte einen Arm hiner dem Kopf und die Mundwinkel zogen sich wieder merklich nach oben. "Man kann sagen was man will, das war doch ein guter Auftakt seitens der Cu, hm?"

    Er hatte Freigang. Mehrere Stunden einfach nur für sich und Macro spürte in aller Intensität, wie sehr er sie brauchte. Gestern hatten er und ein Kamerad die verstümmelte Leiche eines jungen Mädchens, einer Peregrina, gefunden und der Anblick des kleinen Körpers ließ ihn noch immer nicht los, auch wenn er viele Tote, viel zu viele Tote, fast Kinder noch in den parthischen Kriegen gesehen hatte. Er wusste, dass die Entscheidung seinen Dienst der CU zu widmen die richtige gewesen war, jeder Tag bestätigte ihn ganz unbewusst darin und doch wäre es so viel einfacher gewesen, nur den Verwalter seines Onkels zu geben oder etwas ähnliches.
    Es war ein schöner Tag, die Sonne stand hoch und die eingetretenen Blätter auf den Fußwegen sahen aus, wie eingetretene Farbkleckse, die dem Grau dieser Jahreszeit warme Farben gaben. Einzelne Vögel reisten über den Himmel, ließen sich vom herbstlichen Wind tragen und spielten mit den Böen, die auch jetzt fast zärtlich durch das Haar des Caeciliers strichen. Macros Schritte führten ihn auf den Marktplatz. Seinen Blick zu Boden gerichtet und die Gedanken irgendwo zwischen gestrigen Gassen und heutiger Schönheit, schweiften unbestimmt umher.
    Es war kaum ein Wunder, dass es gerade bei diesem Wetter viele Menschen auf den Marktplatz getrieben hatte. Die Händler priesen mit Übermut ihre Ware an und alle Schichten Roms waren zusammengekommen, um aufeinander zu treffen oder eben diese Ware zu begutachten. Der junge Mann hatte dafür jedoch kaum Augen, eher ziellos schlenderte umher, warf zwar ab und an einen Blick umher, doch so ungerichtet, dass er kaum etwas wahrnahm, außer die Zeit, die er seit langem wieder zum ersten Mal für sich hatte. Die Lautstärke, die so ein Markttag mit sich brachte, blendete er nur zu gerne aus, er zog den Kopf zwischen den Schultern ein und schloss für einen Moment im Gehen die Augen. So plötzlich aber, dass er beinahe erschrocken wäre, wenn das, was er hörte nicht so sacht und schmeichelnd gewesen wäre, war da noch etwas anderes in der Luft, etwas anderes, als das Raunen der Umherstreifenden, die Stimmen der Verkäufer und Gauner dieses Tages und der Geruch nach Gewürzen, wildem Obst und Freiheit. Ganz zärtlich, so als wollte sie einem die Sinne berauben, legte sich eine Melodie um den jungen Mann, eine helle Stimme, die freundlich und doch sehnsüchtig in gälischer Sprache sang. Macros Augen öffneten sich schnell, als er sich umsah, um zu sehen, woher dieser Gesang kam. Es war nicht schwer dem leichten Spiel, der weichen Stimme zu folgen, viel zu sehr, war er darauf bedacht, sie nicht mehr aus den Ohren zu verlieren, so leise er sie auch nur hörte, zwischen all dem anderen...Lärm, Lärm der ihn mit einem Mal widerwärtig und gleichgültig vorkam, weil er die Stimme dämpfte und drohte sie zwischen Ausrufen von schmutzigen Fisch- und Sklavenhändlern, Tricksern und Gauklern untergehen zu lassen. Ziemlich unsanft schob sich Macro eilig zwischen ein paar Umstehenden hindurch, sicher, dass er in die richtige Richtung lief. Immer weiter drückte er sich zwischen Römern hindurch, so eng, dass man ihm vermutlich den Geldbeutel abnahm, doch was zählte das schon? Vorsichtig schob er ein Kind zur Seite, tat einige Schritte zwischen zwei Ständen hindurch und schließlich sah er sie. Auf einer kleinen, bescheidenen Bühne, überspannt mit einem großen Sonnensegel stand eine schlanke, junge Frau mit dunklem Haar, das sich leicht an ihren Körper schmiegte, während sie sich sacht zur Melodie ihres Liedes bewegte. Ihr Gesicht war markant, aber unbestreitbar schön geschnitten, aber was wirklich faszinierte, waren ihre Augen, die, zumindest auf den Abstand hin, den Macro nun zu ihr hatte, ungewöhnlich hell aussahen, von dunklen Wimpern umrahmt und einfach so, dass man nicht den Blick abwenden wollte, zumindest galt das für Macro, der nun, ziemlich andächtig und nur sehr langsam näher kam und von hinten an die kleine Menge, die sich um die Bühne gebildet hatte, herantrat, sodass er auch noch, als die junge Frau ihren wunderschönen Gesang beendete, etwas abseits stand. Wie aus einer Trance erwachte er und stand einfach nur da. Wohin hätte er auch gehen sollen, jetzt, wie hätte nur irgendein Wesen jetzt weggehen können, einfach so?

    Kleine Atemwölkchen, drei davon, machten sich auf in dne Himmel zu den Göttern. Die Wand, an der Macro lehnte, war auch nicht gerade wärmend und so stieß er sich kurzfristig wieder von ihr ab, um eben doch nur aus eigenen Kräften zu stehen. Ein Blick zur Seite wurde jedoch gleich darauf zu einem erschreckten Starren und schon ahnend, was nun kommen würde, wandte der Caecilier sich nun ganz in die Richtung seines Centurios, der die Arme verschränkte und ihm direkt in die Augen blickte.
    Serapios Worte bestätigten nur, was Macro im selben Moment erwartet hatte und von einem wirklichen schlechten Gewissen begleitet senkte Letzterer die Augen. Was ihm in diesem Moment aufrichtig leid tat, war, dass er Serapio mit solcherlei Respektlosigkeiten dazu zwang sich zwischen Freundschaft und Rang zu entscheiden und das war wirklich nicht fair. Er war sein Centurio, hatte es nach allem, was er in Parthien und auch hier, zurück in Rom, geleistet hatte, wirklich verdient und damit auch, dass Macro ihm den selben Respekt entgegenbrachte, wie er es gegenüber Avitus getan hatte. Ihn zu solchen Worten, wie er sie nun aussprach, zu bringen, tat ihrem Verhältnis nicht gut und war schlicht nicht richtig.
    Also war es die Wahrheit, als Macro nun antwortete.
    "Ja, Centurio Decimus, natürlich. Verzeih mir, ich verspreche, es wird nicht mehr vorkommen."


    Er hoffte, dass seine Augen die selbe Überzeugung ausstrahlten wie seine Stimme, denn er sah Serapio direkt an. "Ich verspreche es."
    Seine Stimme war nun leiser, aber nicht minder ernst. Ja, er hatte ein Problem mit gewissen...Ordnungen, aber Serapio hatte jeden Respekt wirklich verdient und es würde nicht mehr vorkommen.

    Ein wenig erleichtert war er schon, dass keiner innerhalb der Gerberei mehr Anstalten machte, sich gegen den Arm des Gesetzes, sprich Macro selbst zu stellen, denn gegen diese Überzahl an Sklaven und Gerbereibesitzer hätte der junge Caecilier nicht wirklich etwas ausrichten können. Auch Culter zeigte sich nun ziemlich handzahm, schielte ab und an Richtung Gladius, gab das eine oder andere Röcheln von sich und ließ sich sonst bequem mitschleifen, womit er wiederum Macros rechten Arm trainierte. Die schwache Blutsspur, die er hinterließ und den Weg der Beiden begleitete, bemerkte Macro nicht.


    Als sie die Insula wieder erreichten, wo Macro seinen Centurio und seine drei Kameraden wusste -und es dauerte eine Weile, denn einmal bog der Miles falsch ab- stand die gesamte Urbaner-Truppe vor dem Gebäude und hatte noch einen Mann bei sich, der nicht gerade begeisterte drein blickte. Ein wenig stolz zog Macro Culter hinter sich her, erwiderte mit einem Grinsen das respektvolle Kopfnicken Rupus, der inzwischen wieder hier angelangt war und blieb schließlich stehen, den Dieb immer noch gepackt. Die elichte Wunder, die er hatte, schmerzte nicht sondern, ließ ihn den Kopf eher noch ein Stück höher anheben, in der Hoffnung, dass sie ihn ein wenig verwegener aussehen ließ.
    Er nickte knapp zu der Aufforderung Serapios, bevor er anfing zu berichten.
    "Kamerad Rupus und ich standen hier Wache, wie befohlen, als wir hörten, dass jemand aus einem Fenster der Insula gesprungen war, vermutlich auf der Flucht vor Euch. Auf diese Vermutung hin, haben wir den Flüchtenden natürlich verfolgt und...Rupus ist irgendwann stehen geblieben..um den Rückweg zu sichern und ich hab unseren Flüchtenden schließlich in einer Gerberei schnappen können -nachdem er versucht hat sich zu wehren."
    Macro ließ sein Schwert sinken und Culter endlich los, fast schon ein wenig angewidert. Wenn er jetzt versuchen zu fliehen, in seinem Zustand und inmitten von Urbanern, war er wirklich dumm.

    Sim-Off:

    Es tut mir wirklich, wirklich, wirklich ganz doll leid.
    Aber jetz ist Macro da, also watch out ;)



    Macro hatte es zunächst geschafft ziemlich gut zu starten. Ein Fuß nach dem anderen setzte sich, als sei er dafür gemacht und nunja, das war er im gewissen Sinne ja auch, vor den anderen, schnell und unaufhaltsam. Der junge Caecilier war niemals ein schlechter Läufer gewesen, ganz im Gegenteil und selbst seine Brüder hatte er in Kindertagen ziemlich alt aussehen lassen, wenn es um Wettrennen und Fangspiele ging. Derer erinnerte sich Macro auch jetzt mit einem Lächeln auf den Lippen, während er mit Tychicus und einem anderen jungen Mann auf ungefährer Augenhöhe relativ weit vorne lag. Aus den Augenwinkeln konnte Macro sehen, dass Serapio sein Centurio und Freund auch an Tempo zulegte, wie eine Gazelle, die vor einem Löwen flieht, wenn auch nur fast so elegant.
    Und dann, gerade als sie die 30 Fuß Markierung erreicht hatten, stauchelte Tychicus neben Macro und fiel soweit zurück, dass er auch dessen Blickfeld verschwand. In der Hoffnung, dass sein Kamerad sich nichts getan hatte, rannte Macro weiter, vielleicht auch gerade, weil er merkte, dass einige sich von dem kleinen Zwischenfall seines Kollegen hatten aus der Ruhe bringen lassen. Es war seine Chance und Macro war gewillt sie zu nutzen. Mit kräftigen Bewegungen, rannte er noch schneller, schneller, so schnell wie es sein körper zuließ, während er seinen eigenen Atem ächzend, aber gleichmäßig und verhältnismäßig ruhig im Ohr hatte. Tatsächlich hatte er es sehr weit vorgeschafft und als zweiter schließlich, erreichte er die 50 Fuß Markierung.
    Macro biss die Zähne aufeinander und spürte den alten Ehrgeiz in sich aufkommen, genauso wie den Schalk im Nacken, der von dort nie ganz verschwand. Das hier war noch zu schaffen und er würde es Serapio zumindest nicht allzu leicht machen.

    Dicker, schwerer Qualm, wie er nur von Stroh, vielleicht ehemals feuchtem Stroh kommen kann, kam mir aus dem Inneren des kleinen Schuppens entgegen und ich hob die Hand vor mein Gesicht um nicht alles davon einzuatmen. Das Klagen vor mir wurde derweil immer wehleidiger und meine Bewegungen gleichzeitig ein wenig zittrig aus Angst mich gleich einem schrecklichen Szenario gegenüberzusehen. Den Kopf zwischen den Schultern eingezogen und die Augen zu tränenden Schlitzen zusammengepresst, folgte ich mehr meinen Ohren als den restlichen Sinnen. Gebälk und aufgeschichtetes Stroh brannten knisternd lichterloh, so hell, dass ich mich wunderte, nirgendwo den oder die Verursacher der herzerweichenden Laute zu entdecken. Doch die Geräusche kamen von rechts, wurden immer lauter als ich mich in diese Richtung wandte und ich kniete mich schließlich hin, um das Stroh beiseite zu schieben, dass hier noch unberührt war, jedoch nicht mehr lange sein würde. Vorsichtig rückte ich immer näher und endlich teilte ich das Heu so, dass ich die kleinen Notleidenden sehen konnte. In einer kleinen Mulde und jämmerlich maunzend hatten sich hier drei kleine Kätzchen, kaum einige Wochen alt, zusammengerollt und sahen mich nun verschreckt mit großen dunklen Augen an. Erleichtert, dass ich wohl nicht zu spät kam, auch wenn ihr Fell viel zu unnatürlich aufgewärmt war und mir selbst der Pelz schmerzhaft brannte, lächelte ich.
    "Hey, keine Angst ihr drei, ich hol' euch hier raus."
    Meine rechte Hand schloss sich um das erste Tier und zog es an meine Brust, wo es ein verdutztes Krächtzen von sich gab, die anderen beiden wurden gleich nachgeholt.
    "Sooo." Gerade als ich mich mit der Linken vom Boden abstieß um aufzustehen und endlich aus diesem verfluchten Rauch zu kommen, hörte ich jedoch, ganz leise noch ein leises Rascheln, kaum wahrnehmbar und unsicher, ob es nur von züngelnden Flammen verursacht war, arbeitete sich meine Rechte wieder fahrig durchs Heu, bis sie schließlich -ich glaubte gar nicht mehr daran- tatsächlich noch etwas Flauschiges ertastete. Ohne nachzudenken und besonders zärtlich zu sein, bei diesem letzten kleinen Unglückswurm, riss ich das schmächtigste Fellknäuel an mich und rannte die wenigen Schritte wieder nach draußen, bevor ich noch eines der Tierkinder fallen ließ, denn ich hatte sie verständlicherweise nur etwas notdürftig in meinen Armen platziert. Die kalte Luft die mir jetzt wieder entgegenschlug war so frisch, dass ich nicht anders konnte als einfach nur erleichtert so viel davon in meine Lungen aufzunehmen, wie irgendwie möglich. Und nach wenigen Sekunden lief ich wieder auf Serapio zu, rußig, breit grinsend und ein wenig wie ein frischgebackender Vater, während hinter mir langsam, aber trotzdem viel zu schnell, der ganze Schuppen in Flammen aufging.

    Macro zog angesichts des Wetters ganz unbewusst die Schultern nach oben und den dunkelhaarigen Kopf ein, als er aus den Unterkunftsbaracken trat und blickte sich nach den Kameraden um, mit denen er sich auf den Weg nach Mantua machen würde. Die Aussicht auf eine kleine Herausforderung -wiedermal- gefiel ihm durchaus, genau wie seine Kameraden, denn mit Serapio und Tychicus würde es sicher nicht langweilig werden. Der Wind allerdings machte ihm ein wenig Sorgen, ziemlich eisig, strich er durch die Haare des Caeciliers und riss an seiner Kleidung, auch die Faust, die den Gurt seines Gepäcks hielt, fühlte sich schon nach wenigen Schritten etwas klamm an, aber Macro war Mann genug es zu ignorieren -noch. Vielleicht lag sein starkes Temperaturempfinden ja überhaupt nur an seiner Müdigkeit und die würde schon bald vergehen, der Weg war schließlich lang genug, um den Körper abzulenken.
    Ob er in Mantua in einer Disziplin gewinnen konnte oder nicht, dies war etwas worüber der junge Mann sich noch keine Gedanken gemacht hatte, es war einfach nicht Macros Art sich über Zukünftiges so sehr den Kopf zu zerbrechen, aber er wollte es versuchen, das allein gab ihm schon sein Ehrgeiz auf. Einen Fuß vor den anderen setzend, sah Macro schon bald zwei seiner Kameraden vor sich auftauchen, gerade die zwei, derer er eben schon gedacht hatte und ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
    Noch bevor er an ihrer Seite war, rief er ihnen entgegen.
    "Morgen Jungs. Dann wollen wir Mantua mal ein bisschen aufmischen, was?"


    Um Serapio gegenüber nicht vollständig respektlos zu erscheinen, salutierte er im Gegensatz zu seinen Worten ziemlich zackig in dessen Richtung, verriet sich allerdings durch sein weiterhin Bestand habendes Grinsen.
    Macro wusste nicht wie viele Kameraden sich noch anschließen würden, doch mit Sicherheit waren noch andere als diese Beiden mit von der Partie. Immer noch nicht ganz fit, lehnte er sich neben den Redivivier, gespannt, was der Tag noch bringen konnte und würde.