Beiträge von Kaeso Caecilius Macro

    Ich nickte hin und wieder und lächelte, was mich selbst überraschte. Anscheinend schien ich mich tatsächlich auf meine neue Funktion zu freuen. Als der Hochgewachsenere der beiden Männer mir die tabula reichte, nahm ich sie mit einem dankbaren Blick entgegen und warf einen Blick darauf. Dann sah ich meinem Gegenüber wieder in die Augen.


    "Nein keine weiteren Fragen.
    Dann vielen Dank bis hierher, ich werde umgehend machen, was du sagst."


    Ich nickte nochmal zu dem beileidigten Porcus rüber.
    "Und guten Appetit noch." Wobei ich mir da wahrscheinlich keine Gedanken machen muss, fügte ich in Gedanken hinzu.
    Mit eiligen Schritten verließ cih das Büro, auf zu den neuen Kameraden.


    Sim-Off:

    Danke für dein Verständnis.
    Serapio kenn ich noch von der Legio, das ist super, dann meld ich mich gleich bei dem, nach einigen Nebensätzen natürlich ;)

    Sim-Off:

    Deine Figuren sind köstlich :D


    Als ich den Raum betrat, fiel mein Blick unwillokürlich und ganz unvermeidbar auf zwei Gestalten, von denen eine grade, dem Fett an seiner Backe zu urteilen, seine Mittagsmahlzeit zu sich genommen hatte.
    Der andere sah mich ein wenig entschuldigend an, er war es auch, der mich ansprach.


    "Jah, äh Salve. Ich bin von der Legio I Traiana Pia Fidelis hierher versetzt worden. Könnt ihr mir sagen, was ich als nächstes tun muss?"


    Ich streckte dem mit den sauberen Fingern mein unterschriebenes Versetzungsgeheiß entgegen und setzte eine selbstsichere Miene auf.
    Und ich Idiot hatte mir Gedanken daarüber gemacht, ob ich Falten in der Kleidung hatte.

    Neugierig sah ich in jeden Gang, merkte mir jedes Steinchen in der Castra und erreichte dann schließlich das Offizium. +Ich strich nocheinmal meine Kleidung zurecht und hoffte nur, dass man mir die Strapazen der letzten Tage nicht allzu sehr ansah. Ich wollte bei meinem Neustart hier einen wirklich guten Eindruck machen.


    Nach einem kurzen sinnlosen Räusperm, was nämlich eigentlich völlig überflüssig war, klopfte ich dann an die Türe des Rekrutierungsbüros, die Versetzungsunterlagen in der Hand.


    Als von irgendwo drinnen ein "Herien" zu hören war, öffnete ich langsam die Tür, gerade aufgerichtet, in strammer Haltung.

    Sim-Off:

    Kein Problem ;)


    Der Soldat vor mir gab eine imposante Erscheinung hab, sah aber ein wenig grimmig drein, als er seinen Blcik auf mich richtete. Schließlich hellte sich die Miene des Mannes aber doch auf. Ich erwiderte das Grinsen.
    "Von der Legio I Traiana Pia Fidelis." Das war wohl das letzte Mal, dass ich mich so ausweisen würde. Ich genoss nochmal den Klang, was aber mitnichten meiner Entscheidung Abbruch tat. Ich folgte der Hand des Soldaten, die auf ein Casa hinter den Mauern wieß und nickte.
    "Ich denke doch. Vielen Dank erstmal, vielleicht sieht man sich ja noch."


    Nachdem das Tor geöffnet worden war, betrat ich mit stolzgeschwellter Brust mein neues Zuhause. So bald ich können würde, wollte ich mich nach meinem Bruder erkundigen, aber erstmal, zum Rekrutierungsbüro. Bevor ich mir wieder Ärger einhandeln würde.

    Die beiden liefen noch ein ganzes Stück einträchtig nebeneinander her und wären es wohl auch weiterhin, wenn nicht dicht neben ihnen, etwas im Unterholz geknackt hääte, vermutlich ein kleineres Nagetier oder ein Vogel. Diese Kleinigkeit jedoch reichte aus, um einen der beiden in höchste Aufruhr zu versetzen. Der schwarze Hengst hatte die Ohren sofort unruhig nach hinten gelegt und tat einen Sprung nach vorne, sodass Macro, der absolut nicht auf so etwas vorbereitet gewesen war, benahe die Zügel aus der Hand gerissen wären. "Ssssh Audax, ist ja gut." Seine Stimme war eindringlich und beruhigend, trotzdem war leicht herauszuhören, dass er mit diesem kleinen Ausbruch keinesfalls gerrechnet hatte. Die junge Frau zu seiner Linken, die sich wohl auf einer Bank niedergelassen hatte, bemerkte erst recht spät und erst, als sein Pferd ihr so nahe kam, dass es nicht nur peinlich sondern leider auch beunruhigend war. Natürlich dadurch um einiges energischer, riss er an dem Zaumzeug seines neuerstandenen Begleiters , so dass das Pferd in seine Richtung gezogen wurde, sich aber trotzdem nur ganz langsam von dem Schrecken erholte. Unangenehm berührt warf der ehemalige Legionär Audax einen bösen Blick zu und ging schließlich um das schwarze, immernoch nervös trippelnde Tier herum zu der jungen Dame, die in Begleitung einer Sklavin wohl eher auf einen ruhigen Spaziergang statt auf solch einem kleinen Angriff ausgewesen war. Die Zügel behielt er dabei natürlich fest in der Hand.


    Erst jetzt konnte er überhaupt mehr von seinem ungewollten "Opfer" sehen. Sein Gegenüber hatte dunkle, freundlice Augen, braune Haare, die sich eng um das Gesicht schmiegten und eine zarte Figur.
    "Ähm, entschuligung, wirklich, das tut mir furchtbar leid. Ich hoffe dir ist nichts geschehen...?"
    Macro strich seine Kleidung glatt und versuchte nicht allzu schmuddelig auszusehen, während er mit einem Arm noch etwas Abstand zwischen sie und das Pferd brachte.


    Sim-Off:

    Klar :)

    Überrascht richtete sich mein Blick auf ein junges Mädchen, offenbar eine Sklavin. Ich hatte sie erst jetzt bemerkt, jetzt da sie von den Kisten heruntersprang und einige Meter weiter lief. Tat sie das wegen mir?


    "Entschuldige, ich wollte dich nicht..."
    ...vertreiben" führte ich den Satz in Gedanken zu Ende, unsicher, ob sie mich noch gehört hatte. Hatte ich sie einfach erschreckt oder lsg es an meiner Uniform? Vielleicht hatte sie ja irgendwas ausgefressen oder war ihrem Besitzer abgehauen? Andererseits war das unwahrscheinlich, denn in diesem Fall wäre sie wahrscheinlich ganz weggerannt. Ich versuchte ihren Blick nocheinmal einzufangen und sie anzulächeln, so dass sie wusste, dass sie nichts zu befürchten hatte, aber es gelang mir nicht so recht. Resignierend sah ich also wieder zu dem Geschehen auf der kleinen Tribüne. Irgendeiner in der Menge hatte danach verlangt die Sklavin tanzen zu sehen undder Händler unterwürfig sofort darauf reagiert. Erschreckt sah die junge Frau sich um. Zum Teufel, wenn sie doch nur syrisch sprach, woher sollte sie denn auch wissen, was sie tun sollte? Aber sie war schlau, verstand wohl doch, was von ihr verlangt wurde und ich sah wie das Blut in ihren Kopf schoss. Ihr Blick verlor sich irgendwo.
    während ich das beobachtete, merkte ich, wie ich meine Zähne aufeinander presste. Sicher, solche Zurschaustellungen gehörten zum Alltag, doch reichte es nicht, dass sie hier vor uns stand? Unter diesen Umständen konnte sie wohl kaum all ihr Können zeigen. Genug hungrige Augen waren hier dabei, die sich nur daran laben wollten ohne wirklich Anspruch auf die Sklavin erheben zu können. Angewidert wandte ich mich für einige Sekunden von der Szene ab und betrachtete die Kisten neben mir.
    Gutes germanisches Holz.

    Dankeschön.


    Das richtete sich an den Ianitor, der mich in mein Zimmer gebracht hatte. Ich ließ ihn mein Gepäck einfach ans Bettende legen und bat ihn, mir Bescheid zu geben, sobald der Hausherr da sein würde. Dann erst, nachdem ich wieder alleine war, sah ich mich um. Mein Zimmer, mein wunderbares altes Zimmer. Wie ein kleiner Junge schmiss ich mich auf mein Bett und schloss die Augen. Einfach nur da sein und diesen Moment genießen.
    Irgendwann musste die Müdigkeit und Anstrengung des langen Rittes mich wohl übermannt haben. Ich war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen.

    Seit einem Tag war ich nun wieder in Rom und da ich nicht genug von dem Treiben meiner Heimatstadt bekommen konnte und noch zwei Tage Zeit hatte, bevor ich mich bei der Cohortes Urbanae melden musste, trieb es mich zum Zentrum der Stadt, auf den Marktplatz. Einen Moment lang lehnte ich mich an eine der Hauswände, nur um die vorbeeilenden Menschen zu beobachten und mich wieder heimisch zu fühlen. Das hier war einfach nicht zu vergleichen mit der See, mit Mantua oder gar Parthien, das hier war einfach unbezahlbar. Als ein kleiner Junge mich an meinem Bein berührte und dann mit großen Augen zu mir aufsah, gab ich ihm ohne Zögern eine Münze. Warum sollte er nicht teilhaben an dem guten Gefühl, das ich gerade in mir spürte? Mit langen Schritten schlenderte ich an den verschiedenen Ständen vorbei, blieb hier und dort stehen und wurde schließlich von dem Geplärre eines Mannes angezogen, das mich in den Teil der Mercatus Urbi führte, in denen der Sklavenhandel seinen Platz fand. Ich war auch vor meinem Eintritt in die Legio nicht oft hier gewesen, mir gefiel die Geldmacherei mit Menschenleben nicht, auch wenn Sklaven Teil meines Lebens waren. Ein wenig zögernd also schloss ich mich der Menschenmenge an, die sich um Tranquillius und seine Handlanger gebildet hatte, hielt mich aber etwas abseits, in der Nähe einiger aufgestapelter Kisten.


    Die junge Frau die beschämt und in sich gekehrt auf der kleinen Tribüne stand war wohl gerade Gegenstand der Versteigerung. Ich hatte gerade noch etwas von "verspannten Muskeln" gehört, mehr jedoch nicht, doch das Mädchen musste irgendwo aus dem Osten kommen, aus irgendeiner Region, ganz in der Nähe von Parthien, denn die Ähnlichkeit zu den Parthern ließ sich nicht absprechen. Teint und Augen waren es, die mich an die ehemaligen Feinde erinnerte. Verspannte Muskeln...ja die hatte ich gerade, aber wie ich vermutete würden einige der Männer, die den Anschein erweckten, für sie bieten zu wollen, einiges mehr von ihr verlangen als das. Nun, vielleicht irrte ich mich ja und die Kleine würde trotz ihres guten Aussehens eine verwalterische Aufgabe bekommen, später Kinder hüten oder in der Küche eingesetzt werden.
    Durchaus interessiert blieb ich vorerst, vor der Sonne gschützt, im Schatten der Kisten.

    Ich war froh, dass einer der Sklaven vorbei kam, denn der Ianitor schien, verständlicherweise, wie ich zugeben musste, nicht gerade überzeugt. Nunja ich hatte ja auch noch meine Unterlagen von der Legio bei mir mit der ich mich notfalls hätte ausweisen können.
    Aber das war ja glücklicherweise nicht nötig, ich nickte dem Sklaven, der mich trotz leichtem Bartwuchs identifizieren konnte dankbar zu und betrat dann unsere Eingangshalle. Crassus war also schon wieder unterwegs? Dem Kaiser entgegen reisen?
    Typisch, offenbar war er in meiner Abwesenheit nur noch wichtiger geworden.


    "Kein Problem, ich will sowieso erstmal "ankommen". Ist denn mein altes Zimmer noch frei?"

    Jetzt fing es auch noch an zu nieseln. Großartig.
    Macro fuhr sich durch die staubigen, schwarzen Strähnen, die ihm nun feucht und glänzend in die Stirn fielen und versuchte sie aus seinen Augen zu streichen.
    Auch wenn er ziemlich müde, ziemlich erschöpft war von dem langen Ritt, hätte sein Herz nicht wacher sein können. Der junge Mann stieg von dem pechschwarzen Pferd und schloss für einen moment die Augen um tief einzuatmen. Es tat unendlich gut die eigenen Lungen wieder mit der regenklaren Heimatluft, Roms Luft zu füllen.
    Auch wenn er sich anfangs über den kühlen Regenschauer geärgert hatte, bemerkte er jetzt, wie gut der Wetterumschwung ihm tat. Außerdem war es ja nicht so, dass er in einen Platzregen gekommen war, nur hier und da verirrten sich einige Regentropfen auf die Straße, auf den jungen Caecilier und seinen warm schnaubenden Hengst. Zu Hause. Eigentlich hatte macro niemals geglaubt, dass ihm diese Worte so viel bedeuten konnte, aber nach dem Parthischen Krieg hatten sich seine kindlichen Ansichten sowieso stark verändert, auch wenn er es sich nur ungern eingestand, so war er wohl doch schlussendlich soetwas wie ein Mann geworden. Er grinste bei dem Gedanken. Naja so ganz erwachsen werden, würde er wohl nie, auch wenn ihn die letzten Jahre unwillkürlich gezeichnet hatten. Und damit war nicht nur die Narbe gemeint, die nun seine Schulter zierte. alles hätte ganz schnell zu Ende gehen können, wegen der offenen Wunde, hätte er beinahe sein leben lassen müssen das wusste er und es war nur reine Willkür, dass er überlebt hatte, während andere auf dem Schlachtfeld geblieben waren. macro hatte genug vom Töten, mehr als genug. Er war auf ein Abenteuer ausgewesen, als er der Legio beigetreten war und nicht auf so etwas. Natürlich war das idiotisch gewesen, aber diese Erkenntnis hatte ihm lange gefehlt. Und nun war er wieder hier, in Roma, der Hauptstadt, dem Kern Italias, hier wo das Leben pochte. Es würde seine Zeit dauern, bis er wieder der alte war, die erstickenden Schreie, die angsterfüllten Auge, all das Blu, all das Leid hinter sich lassen konnte, aber er würde nicht mehr fort gehen. Seine Pflicht hier erfüllen und für etwas mehr Ruhe und Einträchtigkeit sorgen, statt Teil eines großen Kriegsplans zu sein. Die ganzen letzten Wochen hatte er darüber anchgedacht und war ehrlich enttäuscht von sich selbst, dass er so lange gebraucht hatte, um das so zu sehen. Aber das war jetzt egal. Jetzt war er hier und nichts hätte sich besser anfühlen können.


    Gedankenverloren strich der Zweiundzwanzigsjährige die Flanken seines Pferdes entlang. Mit langen Schritten, aber ohne jede Eile folgte er dem Straßenverlauf, der nun in eine kleine Allee einmündete. Macro hob langsam den Kopf, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die Allee erkannte. Hier hatte er nach seinem Afrikaaufenthalt Fabricianus getroffen. Auf der Wiese hatten sie sich wie kleine Jungen gebalgt.
    Der Gedanke an seinen jüngeren Bruder brachte etwas Wehmut mit sich. Auch wenn schon Monate vergangen waren seit er in Parthien von dessen Tod erfahren hatte, konnte er immernoch kaum glauben, dass er Fabricianus nie wieder sehen würde. Fröstelnd zog er die Schultern hoch. Hier zu sein, brachte ihn ihm auch auf eine ganz eigene Weise näher und verstärkte das wohlige Gefühl in seiner Magengegend. Dass er jemals so sentimental hätte werden können, hätte er vor seinem Eintritt in die Legio wohl auch nicht gedacht, aber diese neue Eigenart würde er sich schon abgewöhnen, wenn er erst einmal wieder auf den Rest seiner Familie, allen anderen voran seinen Onkel traf, dem er bald wieder Ärger machen würde. Crassus und Rom hatten ihn wieder und sollten sich besser auf einiges gefasst machen.


    Sim-Off:

    Wenn jemand einsteigen mag, würde mich das natürlich sehr freuen :)

    Immernoch konnte ich mich nicht satt sehen an der Casa, meinem Zuhause, dass ich in Parthia immer wieder vor Augen gehabt hatte. Ich war endlich wieder da. Mein Blick tastete also die Mauern ab, als der Ianitor öffnete und richteten sich etwas verzögert auf den Mann. Etwas irritiert, sah ich ihn an, ich hatte wohl doch allzu sehr damit gerrechnet, das alles beim alten geblieben war, fing mich aber wieder. Offenbar hatte Crassus also seine Dienerschaft gewechselt, schade eigentlich ich hatte unseren alten Ianitor gemocht. Nichtsdestotrotz sah ich mein Gegenüber freundlich an, schließlich lag es an ihm, mich in Zukunft in die Villa zu lassen und um später nicht im Regen zu stehen, sollte ich mich lieber mit ihm auf einen guten Fuß stellen.


    "Salve zurück. Ich ähm...also mein Name ist Kaeso Caecilius Macro. Ich bin also Teil der Familie...das heißt..ähm, naja ich bin nach dem Krieg in Parthia wieder hier und würde ganz gerne rein."


    Dämlicher ging es wohl nicht. Das musste an dem langen Ritt in der Sonne liegen. Ich deutete irgendwo hinter mich, wo ich mein Pferd stehen lassen hatte.


    "Und es wäre nett, wenn sich jemand um das Tier kümmern könnte, der Große hat einiges mitgemacht."

    Wie viele Jahre war es jetzt her, dass ich diese Casa verlassen hatte? Das Haus schien kam verändert, aber ich selbst wusste, dass ich mich verändert hatte. Ich war ein Kindskopf gewesen, ohne jeglichen Sinn für wesentliche, als ich unsere Villa verlassen hatte und nun? Die Antwort auf diese Frage war schwierig, sicherlich trug ich noch allerlei meines alten Wesens in mir, denn ich würde niemals der wirklich bürokratische Typ sein, das war klar, aber der Krieg hatte mich zwangsläufig verändert und ließ mich Dinge anders sehen. Ob Crassus meinen Brief erhalten hatte? Und ob es meinem Bruder wohl gut ging?
    Von beiden hatte ich keine Nachricht erhalten und während, ich niemals damit gerrechnet hatte, konnten sich schließlich hier ein ganzer Haufen Dinge verändert haben. Nervös kaute ich mir auf der Unterlippe herum, schließlich war ich sonst nicht so nachdenklich.
    Mir einen Ruck gebend, klopfte ich schließlich an die schweren Türen der Casa Caecilia. Ob noch der selbe Ianitor öffnen würde. Neugierig und überwältigt vor Freude, wieder Zuhause zu sein (denn diese stellte sich endlich auch ein ;) ), wartete ich einfach ab.

    Stundenlanger Ritt. Mein Hintern schmerzte. Und nun war ich schließlich hier. Hier, wo mein Bruder gedient hatte und wo ich in Zukunft selbst seinen Teil für Rom tun wollte. Hoffentlich war man auf meine Ankunft vorbereitet. Nervös nestelte ich an den Zügeln meines Pferdes herum und tätschelte den Hengst, der inzwischen nervös hin und hertrippelte. Das pechschwarze, glänzende Tier namens Audax, war meine letzte Anschaffung in Mantua gewesen, bevor ich aufgebrochen war. Es war lange her, dass ich mir von meinem Sold etwas gegönnt hatte und so trug ich auch jetzt den größten Teil meines Ersparten mit mir.
    Nun kam ich den großen torflügeln der Cohortes immer näher und richtete meinen Blick nach oben. Ich konnte nur hoffen, dass das hier, die richtige Entscheidung gewesen war, schließlich ließ ich Freunde und wenigstens ein bisschen Ansehen in der Legio zurück, aber eigentlich machte ich mir darum nicht wirklich Gedanken, denn mein Herz gehörte hierher, nach Rom.


    Als ich die Torwachse sah, erhob ich die Stimme.
    "Salve mein Freund. Ich bin von der Legio hierher versetzt worden, wo muss ich mich melden?"

    Ich Schafskopf…hatte ich wirklich das Salutieren vergessen? Super, ich stand das letzte Mal vor Avitus und dann so was. Überraschender Weise, blieb mein Vorgesetzter relativ ruhig, was wahrscheinlich daran lag, dass er mich nun endgültig los war.
    Was er da sagte war großartig. Ich würde also aufgenommen werden. Freudig nickte ich zu beinahe jedem Wort des Präfekten. Zum Abschluss nickte ich freudig und nahezu feierlich.


    „Ja, alles verstanden.
    Vielen Dank für alles, Praefectus.“


    Wenigstens jetzt salutierte ich.

    Ich kam der Aufforderung nach, öffnete die Tür sacht und schloss sie wieder hinter mir. Meine Arme legten sich, so wie es sich gehörte, stramm an meinen körper und ich ging weiter in das Innere des Zimmers. Mein Präfekt war glücklicherweise anwesend. Ich nickte freundlich, aber doch angemessen, zumindest sollte es so wirken.


    "Praefectus, mir wurde gesagt, dass es etwas zu besprechen gäbe?"
    Doch irgendwie nervös geworden auf den wenigen Metern kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

    Sim-Off:

    entschuldige, aber jetzt bist du mich ja auch los ;)


    So schlug ich also das letzte Mal, wenn ich denn Glück hatte, den Weg zu Avitus Büro ein und erinnerte mich mit jedem Schritt daran, wie ich das erste Mal verlegen vor meinem Präfekten gestanden hatte, zittrig, verlegen und voll neugieriger Scheu. Vielleicht hatte die Legio wirklich das Unmögliche geschafft und mich irgendwo zwischen Liegestützen und Parthien zum Mann gemacht. Auch wenn ein wenig Wehmut bei all meinen Gedanken mitschwang so war ein Wille einfach überwiegend. Ich wollte wieder nach Hause, so schnell wie möglich und wo mein zuhause war, das hatte ich gelernt, ich brauchte keine Reisen mehr. Wie lange diese Einstellung halten würde, war allerdings ungewiss. Aber selbst nach Crassus dem alten Halunken sehnte ich mich ein wenig. Natürlich gestand ich mir das aber nicht ein.
    Als ich bei Avitus Unterkunft angekommen war, zog ich zuerst noch einmal meine Uniform zurecht und strich die Haare zurück, er sollte mich schließlich gut in Erinnerung behalten. Aber noch war ja nichts in trockenen tüchern, noch konnte ich die Nachricht erhalten, dass die CU mich nicht haben wollte. Aber um ganz ehrlich zu sein, ich glaubte nicht daran, mein Bruder hatte mir vor den Parthischen Kriegen erzählt, dass die Stadtwache idringend Leute suchen würde und ich bezweifelte, dass sich das geändert hatte.
    Frohen Mutes klopfte ich also an die beschlagene Türe des Artoriers und trat ein, als ich hereingebeten wurde.

    Ein wenig irritiert sah ich zu Serapio. Seine Reaktion erschütterte mich ein klitzekleines bisschen, nunja etwas mehr als das.
    „Ähm, von mir aus…?“
    Es klang mehr nach einer Frage als nach einer Antwort. War ich vom Regen in die Traufe gekommen? Ich nippte an meinem Becher, während ich meinem Kamerad zuhörte. Sehr motivierend klang das nicht gerade, aber ich wollte mich, nun nachdem mein Antrag endlich bewilligt worden war, nicht in meiner Euphorie bremsen lassen. Ich versuchte es mit einem Grinsen.
    „Naja, wenn das stimmt, klingt das für mich ganz danach als ob die CU dringend jemanden braucht, der da mal ein wenig aufräumt und für Gerechtigkeit sorgt.“
    Serapio lenkte ein und ich war zufrieden.


    Als er jedoch, wohl schon ein wenig vom Wein angeheitert, die Stimme erhob und auch auf mich einen Tost ausbrachte, wurde ich ein wenig verlegen, schließlich war das hier Sparsus Feier und nicht meine, aber offenbar war Serapio in der Stimmung auf alles und jeden anzustoßen und wenn dem so war, hatte ich ja zumindest seine Laune gebessert. Das war einiges wert.
    Und dann auch noch Aristides. Fast meinte ich ein wenig Wehmut in der Stimme des Centurios zu hören, zu den Urbanaern zu gehen, konnte also so falsch nicht gewesen zu sein. Ich erwiderte sein Lächeln. Danke Jungs, ich versuch’ uns keine Schande zu machen. Aber ich bin ja nicht aus der Welt…“ Ein Zwinkern. „…nicht so wie Sparsus.“

    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Er war nicht besonders gut drauf, warum auch immer, vielleicht war es, weil Sparsus nach Germanien gehen würde, soweit ich es mitbekommen hatte, waren die beiden befreundet. Nun, trotzdem würde ich ihm nicht helfen wenn ich die schlechte Laune noch schürrte.
    Ich lehnte mich neben ihn an den Handkarren und sah nach unten während ich schmunzelte und gleichzeitig nickte.
    "Jah, verdammt gut und so schnell werden sie mir hier auch nicht mehr wegbekommen denke ich.
    Ich hab mich erstmal genug ausgetobt.."
    Ich machte eine kleine Pause und sah ihn lächeln an. Es tat gut es auszusprechen, jetzt da es sicher war. "Ich werde zur Cohortes Urbanae versetzt, Serapio, auf mich wirst du demnächst leider auch verzichten müssen."


    Autsch. Das "auch" hatte mir gar nicht passieren wollen, jetzt hatte ich doch den wunden Punkt berührt, wenn ich mich nicht irrte, auch wenn ich nicht glaubte, dass er über meine Versetzung nicht hinwegkommen würde können.


    Nicht undankbar über die kleine Unterbrechung hob auch ich mein Glas und sah zu Sparsus, um ihm zuzuprosten. Dem Gesagten gab es nichts hinzuzufügen, ich beließ es bei einem gewagten Grinsen zu Serapios Worten.