Beiträge von Helvetia Calvina

    Sie lächelte und blickte auf ihre Hand die er nun langsam los ließ. Ich werde mich bei dir melden wenn etwas ist. Bis morgen und schlaf gut, sagte sie und drehte sich dann selbst um, um zu ihrem Lager zu gehen und es sich so gemütlich we nur möglich zu machen. Als sie dann endlich lag und sich zugedeckt hatte fiel sie auch bald in einen tiefen Schlaf.


    Leider war er nicht ohne Träume und sie schlisf sehr unruhig. Sie saß wieder auf dem Wagen und plötzlich waren diese Männer um sie rum und wollten sie vom Wagen zerren und verschleppen. Wieder erklungen diese Schreie von denen die getötet wurden. Calvina hatte es nicht geschafft zu entkommen denn in ihrem Traum waren die Männer schon beim Wagen als sie das alles bemerkte. Sie wurde von ihnen runtergezerrt und in die Tiefen des Waldes mitgenommen.


    Ihr Kopf rollte von einer auf die andere Seite und ihr Gesicht glänzte von einem feinen Schweißfilm der sich auf ihrer Haut gebildet hatte. Die Decke mit der sie sich zugedeckt hatte war halb von ihrem Körper gerutscht als sie plötzlich mit einem lauten Schrei aufwachte und ihr Herz ihr bis zum Hals schlug und sich nicht beruhigen wollte.

    Zu hundert Prozent fühlte sie sich nicht sicher aber sie wollte ihm Glauben schenken, dass nichts schlimmes passieren konnte. Hier gab es so viele Soldaten da musste schon eine sehr große Gruppe kommen und sie überfallen und sie hielten ja alle Wache. Dann wünsche ich dir eine gute und erholsame Nacht Decius. Mögen die Götter über deine Träume wachen, sagte sie ruhig und sah auf ihre Hand die noch in seiner lag. Ob sie wirklich ein Auge zumachen konnte dessen war sie sich noch nicht sicher.

    Ein angenehmes Gefühl war es ihre Hand in der seinigen zu spüren und sie nahm sie auch nicht weg. Ihren Blick richtete sie die meiste Zeit als sie zurückliefen auf den Boden und nur manchmal nach vorne. Zwischenfälle werden doch hoffentlich ausbleiben auf die können wir verzichten, denn von denen hatte ich glaube ich jetzt genug wenn ich ehrlich bin. Ich denke schon, dass ich gut schlafen werde. Es war ein schöner Abend und die Sterne werde ich mir behalten. Langsam kamen sie dem Platz immer näher wo die Händler ihr Lager aufgeschlagen hatten und auch ihr Platz war schon bereitet. Es kann in der Nacht auch nichts geschehen?

    Calvina war froh, dass sein Angebot noch stand ansonsten hatte sie keine Idee mehr gehabt wo sie hätte bleiben sollen. Ohne Sesterzen in der Tasche und Bekanntschaften war man doch im Ausland ziemlich aufgeschmissen. Deinen Eltern werde ich sehr gerne helfen und ja, vielleicht. Es behagte ihr nicht so wieder bei den Händlern schlafen zu müssen aber sie wollte nichts dagegegen sagen da sie ja seinen Standpunkt schon kannte. Calvi legte ihre Hand in seine und ließ sich vom Boden aufhelfen bis sie sicher auf ihren eigenen Füßen stand. Ich freue mich wenn wir in der Stadt sind meinte sie leise und richtete mit einer Hand ihre Tunika, die andere lag noch in seiner.

    So schnell würde sie auch kein eigenes Haus bekommen ohne finanzielle Mittel war es mehr als nur schlecht. Verlegen sah sie ihn an. Falls dein Angebot noch steht würde ich das gerne annehmen und vorrübergehend auf deinem Gut bleiben. Ich könnte ja Arbeiten und helfen wenn das geht. Es war ihr ziemlich unangenehm das anzusprechen und musste dann bei seinen weiteren Worten wieder schmunzeln. Ja so war das Soldatenleben eben. Ich werde gleich zurück zu den Händlern gehen und dort schlafen, etwas anderes hatte ich auch nicht gedacht, dass mit unter den Sternen war eher als kleiner Spaß gedacht. Calvi senkte ihren Blick und richtete sich weiter auf blieb dann aber noch sitzen da er auch noch nicht aufgestanden war und sie warten wollte was er noch zu sagen hatte.

    Es mochte sein, dass er nicht so viel wusste über die leuchtenden Sterne am Firmament aber es war für sie etwas neues darüber was erzählt zu bekommen und deswegen hörte sie ihm auch aufmerksam zu und lauschte seinen Worten und sah seinem Finger nach, der ihr die ganzen Sterne zeigte. Calvi drehte ihm den Kopf zu da sie noch immer auf dem Rücken lag und ihn dann so besser ansehen konnte.
    Wo ich schlafen möchte? Wie meinst du das? Ich kann auch hier unter den Sternen schlafen, meinte sie mit einem Schmunzeln und stützte sich dann auch auf einen Ellenbogen ab und versuchte sich etwas weiter aufzusetzen. Nur heute schien sie ziemlich tollpatschig zu sein denn sie kam etwas zu schnell nach oben und dotzte mit ihrem Kopf gegen sein Kinn. Auf der Stelle lief sie rot an weil ihr das so peinlich war und wollte schon nach ihm greifen. Ach jeh das tut mir leid das war keine Absicht. Ich hoffe ich habe dir nicht weh getan?

    Das möchte ich doch hoffen, aber lass und doch lieber von schöneren Dingen reden und nicht von Wunden und Tod. Calvi stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und ließ sich langsam nach hinten auf die Decke sinken bis sie auf ihrem Rücken lag und die Sterne betrachten konnte. Erzählst du mir mehr über die Sterne dort oben? Wie kommt es, dass es Sternenbilder gibt. Ich kann da nichts erkennen ausser schöne leuchtende Punkte. Sie kam sich vor wie ein kleines Kind was ihrem Bruder oder Vater fragen stellte und sah ihn an. Ihre Schultern waren wieder von der Decke enthüllt worden als sie sich hingelegt hatte.

    Nicht weit von ihnen entfernt ließ einer der Soldaten etwas blecherndes fallen und Calvi ruckte wieder ein Stück weg. Sie hatte sich erschreckt und blickte in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Man konnte ein paar Stimmen hören und wie einer der Soldaten rummeckerte, allerdings konnte sie nicht verstehen was er sagte.
    Die Götter haben über dich gewacht wenn du solch einem Schlag entkommen konntest. Zum Glück ist dir nichts weiter geschehen. Calvi sah wie seine Hand an seine Seite griff und legte zögerlich ihre Hand auf seine. Es war eine Berührung die nur für weniege Augenblicke anhielt dann zog sie ihre Hand wieder weg.

    Ihr Blick haftete sich länger als sonst an ihn und sie beobachtete ihn als er sprach. Sie war sich dessen nicht bewusst wie nah sie sich waren auch wenn sie den Hauch seines Atems auf ihrem Gesicht spüren konnte. Wie kam es zu deiner Verwundung? wollte sie wissen und hielt völlig still. Sie wollte sich nicht bewegen sondern ihn einfach nur ansehen. Calvi konnte sehen wie sich der Schein der Fackeln die man aufgestellt hatte Gesicht wiederspiegelten. Wie das Feuer die Schatten warf auf alles was es erreichte. Ein kleiner Anhänger meiner Großmutter den sie mir als Kind geschenkt hatte bevor sie zu ihren Ahnen ging, sagte sie und griff mit einer Hand etwas in den Aussschnitt ihrer Tunika und zog ihn raus. Es war ein rötlicher Stein mit goldenen, feinen Linien der in einer goldenen Fassung steckte.

    Der Himmel war schön mit seinen Sternen anzusehen und das Schimmern spiegelte sich in ihren Augen wieder. Es war seltsam so weit weg von zu Hause den Himmel zu betrachten zusammen mit einem Mann neben sich. Es gibt sie sicher aber ich bin noch keinem begegnet der sich mit den Sternen beschäftigt. Früher habe ich mit meinem Bruder manchmal den Himmel in der Nacht betrachtet wenn ich nicht schlafen konnte aber das ist schon sehr lange her.
    Wieder lächelte sie und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. Wie kommt es, dass du dich so mit den Sternen auskennst? Magst du sie?

    Sie beugte sich auch weiter zu ihm rüber und sah an seinem Arm entlang hinauf in den Himmel. Die Sterne waren schön aber sie hatte Probleme damit etwas da oben zu erkennen. Es waren Sterne aber Bilder erkannte sie da keine. Ich sehe sie aber kann nicht viel erkennen. Wie kann das sein, dass der Himmel hier gleich is mit dem aus Rom. Germanien ist doch weit weg und müsste es dann nicht anders aussehen? fragte sie ihn und lehnte sich gegen seine Schulter.

    Calvina schaffte es nicht lange seinem Blick so stand zu halten denn langsam spürte sie diese Hitze in ihrem Gesicht. Ein wenig beschämt sah sie dann zu den Bäumen die sich im seichten Wind wiegten. Ihren waren die Worte ausgegangen oder sie traute sich einfach nicht mehr etwas zu sagen da sie diese seltsame Stille nicht unterbrechen wollte. Um wenigstens etwas zu machen setzte sie sich etwas anders auf der Decke hin und stieß ihn dabei versehentlich an der Schulter an. Oh verzeih das wollte ich nicht, meinte sie schnell und zog ihre eigene Decke wieder über ihre Schultern die wieder am rutschen gewesen war.

    Calvina zog die Decke noch fester um ihre Schultern und blickte in die Dunkelheit des Waldes der hinter dem Lager sie umschloss. Schlechte Menschen wird man auf der ganzen Welt finden und an jeder Ecke neben den guten, denn von ihnen gibt es ja auch noch welche. Calvina lächelte ihn ebenfalls an und fand es sehr schön endlich mit jemand anderen zu reden ausser mit den Händlern wo sie kaum etwas zu sagen hatte.
    Man kann nur hoffen, dass sie niemals die Überhand gewinnen werden. Also die, die die Herrschaft abschütteln möchten. Wieder sah sie ihn an. Calvina sah im zum allerersten mal in die Augen und lächelte.

    Mit ihrer freien Hand griff sie nach der Decke die er ihr um die Schultern legte und hielt in der anderen den Wasserschlauch fest. Seine Worte waren nicht einmal so verkehrt und es war bestimmt gut, dass sie aus dem Käfig ausgebrochen war bevor es ganz zu spät gewesen wäre. Sein Angebot mit der Decke nahm sie mit einem Lächeln an und setzte sich hin. Ihre Beine zog sie seitlich an ihren Körper und machte es sich bequem.
    Es ist eine große Stadt und sie ist voller Menschen. Es ist schon schön da zu leben aber auch langweilig und gefährlich. Ich wurde dort schon zwei mal überfallen und man muss sich wirklich hüten wenn man auf den Märkten ist nicht überfallen und ausgeraubt zu werden. Es gibt große Parkanlagen in denen man sich aufhalten kann und wo man viele Liebespaar sieht. Den Kaiser selber erblickt man leider nur selten oder wie ich gar nicht. Ich habe ihn noch nie gesehen leider. Ansonsten kann ich dir nicht viel erzählen. Mein Vater und Bruder leben noch dort oder sind weggezogen, ich weiß leider nicht.
    Rom war wirklich nicht so eine tolle Stadt wie man es sich immer vorstellte aber jeder hatte eine andere Meinung und gesehen haben sollte man sie schon.
    Calvina nahm noch einen Schluck aus dem Schlauch un reichte ihn dann an Albius weiter dabei musste sie ihn anlächeln.

    Calvina wartete einfach und war in ihren Gedanken als er wieder zu ihr kam und ihr den Schlauch reichte. Sie nahm ihn mit einem Lächeln entgegen und trank einen Schluck wobei ihr die leichte Decke von den Schultern rutschte und auf den Boden fiel. Ich kann es selber nicht genau sagen, aber ich habe angst vor dem Ärger den ich sicher noch bekommen werde sollte ich irgendwann wieder zu Hause sein. Zur Zeit will ich nicht zurück dazu war zu viel vorgefallen aber irgendwann ..... und dann wird es riesen Ärger geben. Das sind so Dinge die mich immer wieder beschäftigen und ob es richtig war, dass ich gegangen bin ohne ein Wort zu sagen.

    Das ist sehr jung aber es ehrt dich wenn du schon so weit gekommen bis in diesem Alter. Hättest du etwas zu trinken für mich? Calvina lächelte ihn an und ließ dann ihren Blick etwas umherschweifen um sich das Lager eines Soldaten anzusehen. Sie musste gestehen, dass sie noch nie eines gesehen hatte, ausser das ihres Bruders aber er war nur bei den Vigilen und nicht bei der Ala oder der Legio. Der Gedanke an ihren Bruder riss sie wieder etwas zurück denn es stand noch so viel Ärger ins Haus, dass sie am besten nicht weiter dran dachte.

    Das werde ich machen sowie sich mir die Gelegenheit bietet, aber ich habe es nicht eilig damit, denn ich habe ja Zeit. Wie alt bist du eigntlich? Ihr war die Frage grade in den Sinn gekommen da sie ja selber erst 18 Sommer zählte und noch sehr jung war. Den Blicken der Soldaten wich sie einfach aus und überhaupt wusste sie nicht warum sie alle so zu ihnen sahen als sie den Weg entlang gingen, denn es war doch etwas normales, dass sich ein Mann mit einer Frau unterhielt.
    Als sie bei seinem Lager ankamen blieb sie stehen und sah es sich an. Ein Feuer brannte auch hier wie bei den anderen Lagern und es war nicht direkt neben den anderen, dass man auch etwas reden konnte ohne, dass es fünf andere Ohrenpaare auch mitbekamen.

    Ich bin nicht wälerisch sonst wäre ich wohl kaum seit so vielen Tagen auf einer solch unkomvortablen Reise unterwegs lachte sie ihn an und folgte ihm dann zu seinem Lager, die Gegend dabei immer anschauend. Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass es nun wirklich sicher war mit den ganzen Soldaten die hier Wache hielten. Du scheinst großes Ansehen zu genießen bei deinen Männern wie ich das sehe. Wie bist du zu dieser Truppe gekommen und dann noch in diesem Land?

    Nun Reisegfährten würde ich sie nicht nennen. Ich habe mich nicht mit ihnen angefreundet. Sie haben mich gegen Geld mitgenommen und das war es auch schon und ich bin eigentlich froh wenn ich die Gruppe hinter mir lassen kann. Natürlich ging sie aber mit ihm mit und ihr war auch schon aufgefallen, dass die Wachen ihre Posten bezogen hatten. Es war ein sehr komisches Gefühl so bewacht zu werden aber auch ein sicheres. Wir können ja auch an eines der Feuer gehen wo nicht so viel los ist und da etwas essen wenn es dir nichts ausmacht.

    Wie ich sagte, ich kenne hier niemanden ausser einen und da weiß ich nicht wo er überhaupt ist und ob er noch da sein wird wenn ich irgendwann ankommen werde. Es ist eine verzwickte Sache scheint es mir. Auch sie war etwas nachdenklich und dachte darüber nach ob es richtig gewesen war einfach Rom auf eigene Faust zu verlassen und in ein wildfremdes und dazu noch gefährliches Land zu reisen. Es hätte sie das Leben kosten können, aber sie lebte noch.
    Nein habe ich noch nicht, antwortete sie auf seine Frage hin.