Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    Langsam hatte sich der Alltag im provisorischen Quartier am Forum Holitorium eingeschlichen. Die Milites versahen routiniert ihren Dienst, aber es war nicht schwer zu erahnen, daß sie diesen lieber normal in der Castra versehen hätten inklusive der normalen Freizeiten.


    Daher hatte Minor beschlossen einen Stubensappell zu machen. Schon vor der üblichen Aufstehenszeit hatte er sich erhoben und stand nun laut rufend im Quartier.


    "Aufstehen! Stubenkontrolle!"
    Mehr oder weniger schnell sprangen die Männer auf und stellten sich in einer Linie auf.
    Er inspizierte jeden einzelnen Schlafplatz und fand, daß sich hier und dort kleine Unachtsamkeiten eingeschlichen hatten. Insgesamt war die Ordnung im Quartier zufriedenstellend, was bei der Enge auch nicht anders möglich gewesen wäre.
    "So, ihr habt jetzt 10 Minuten Zeit den Saustall in Ordnung zu bringen und dann tretet ihr mit voller Bewaffnung draußen im Hof an!"
    Den geübten Augen der Milites war nicht entgangen, welche Nachlässigkeiten er mit dem Saustall gemeint hatte und so waren alle Mißstände schnell beseitigt.


    Pünktlich kamen alle Milites im Hof und wurden dort mit dem nächsten Befehl begrüßt.
    " In duos ordines venite! Movemini! (In zwei Gliedern angetreten! Rühren!)
    Ich habe das Gefühl, daß ihr euch momentan ein bißchen langweilt! Daß ihr meint in der Castra und den umliegenden Tavernen wäre mehr los!"
    Forschend blickte er in ihre Gesichter, die ihm regungslos entgegenblickten.
    "Aber da sorge ich gerne für Abhilfe!
    State! Ad dextram! Aequatibus passibus pergite - cursim! "
    (Still gestanden! Rechts um! Im Laufschritt marsch!)


    An der Spitze der Milites lief Minor nun los in Richtung des Theatrum Marcelli. Die Männer folgten ohne Probleme.


    Am Theatrum angekommen bogen sie nach links ab über die Brücke zur TIberinsel.

    Livilla gab sich nicht mit seinen Andeutungen zufrieden, sondern bestand auf eine klare Antwort. Er meinte eine Spur Besorgnis und Nervosität aus ihrer Stimme zu herauszuhören.
    Metellus zog vorsichtig an ihrer Hand um sie zum Anhalten zu bewegen. Er trat noch einen Schritt auf sie zu und hoffte, daß sie dieses als Maßnahme verstand andere Leute von ihrer Unterhaltung auszuschließen.


    Leise sagte er.


    "Die Prätorianer sollen den Aufstand dort niederschlagen und vermutlich auch die Anführer gefangen nehmen. Aber mach dir keine Sorgen, den Berichten nach sind keine Truppen übergelaufen. Die Praetorianer werden es also mit Zivilisten zu tun haben."


    In seinem Blick lag unerschütterliches Vertrauen in Crassus und seine Prätorianer diesen Aufstand schnell zu einem Ende zu bringen.

    Die Strenge in ihrem Blick löste sich und nun war es Livilla, die ihm voranging und an der Hand führte. Die Straße war belebter, es war wohl der abendliche Verkehr zu Festmählern und Gelagen.


    "Hast du in der Acta von den Unruhen in Spanien gelesen?"


    Noch immer sprach er nur so wenig wie möglich über die Angelegenheit und hoffte auf Livillas schnelle Auffassungsgabe.


    "Ich sah den Tribun das letzte Mal, als er meine Vorkehrungen an den Horrea kontrollierte. Kurz danach muß er abgereist sein."

    Überrascht bemerkte Metellus, daß Lvilla an seiner Hand zog und ihn wohl zum stehen bringen wollte. Noch überraschter war er allerdings über das, was sie ihm dann sagte. Noch immer hatte sie diese Distanz nicht zwischen ihnen aufgebaut und auch Metellus Anspannung löste sich weiter.


    Als sie geendet hatte nickte er schweigend bevor er dann doch noch hinzusetzte:


    "Ich freue mich, daß du mich wiedersehen willst - das würde auch ich sehr gerne. Ich gebe dir mein Wort, daß nichts zwischen uns stehen soll!"


    Er wich dem Blickkontakt nicht aus, sondern erwiderte ihn.


    "Ja, das verstehe ich."


    Er überlegte, wie sie es anstellen sollten, sich wieder zu sehen, da er wohl schlecht in die Casa Iulia gehen konnte, wenn Livilla keine zufriedenstellende Erklärung für ihre Familie hatte.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Habt ihr noch das Interview mit dem einen Sportler gesehen, der den Reporter sowas von ver*****t hat... zu köstlich! :D


    Jetzt sind wir nicht nur Weltmeister der Herzen, wie gesagt! :D


    :dafuer: :app:


    Du meinst Marcus Baur? - Von wegen, sie müssten Heiner Brand jetzt wieder aufbauen?


    :D:app: :D :app::D:app: :D



    edit: Rechtschreibung

    Er behielt den scherzenden Ton bei hoffte aber sehnlichst, daß Livillas Cousine nicht auf sie warten würde. :D
    "Da hilft es vermutlich auch nicht, daß einige oder viele ihrer Verwandten ebenfalls Milites sind. Auch daß der Zufall unsere Wege mehrmals kreuzte, wird sie wohl nicht beruhigen."


    Die Familie konnte manchmal schon kompliziert sein. Allerdings wollte er es sich mit Livillas Cousine auch nicht verscherzen, so daß sie es Livilla explizit untersagte ihn noch mal zu sehen. - Wenn die das überhaupt wollte.


    Sie erreichten die beleuchtete Straße, aber Livilla ließ seine Hand nicht sofort los, sondern drückte sie sogar noch fester. Er würde sie sicher nicht loslassen, war es doch ein Zeichen, daß auch sie ihre Unnahrbarkeit manchmal ablegte.


    Er blickte sich noch einmal um, aber konnte niemanden in der Nähe sehen. Sie schien eben etwas verwirrt bezüglich seiner etwas kryptischen Aussage gewesen zu sein, weshalb er hinzufügte:


    "Du erinnerst dich an unser zweites Gespräch? Mein Großcousin Crassus."


    Aber vielleicht hatte sie ja auch noch gar nichts von den Unruhen in Hispania gehört?

    Livilla schien es tatsächlich schwer zu fallen ihm zu folgen und er merkte, wie ihre Hand nach der seinen tastete. Sie erschien ihm eiskalt, Livilla mußte wirklich frieren. Da er seinen Mantel aber nicht dabei hatte, konnte er ihn leider auch nicht anbieten. Aber immerhin ihre Hand konnte er ein wenig anwärmen. ;)


    Nun ging es zügiger vorwärts, da auch er nicht unbedingt länger als nötig in diesem Gassengewirr verweilen wollte. Schließlich konnte er schon den schwachen Schein einiger Fackeln auf der nächsten größeren Straße erkennen.


    Möglichst leise antwortete er.


    "Dein Onkel ist nach Spanien aufgebrochen, wie auch mein Großcousin."


    Er wollte nicht unbedingt laut durch die Straße schreien, daß die beiden mit den Prätorianern nach Spanien aufgebrochen waren und hoffte daß der Zusammenhang ihr auch so klar wäre.
    Wieder in scherzendem Tonfall antwortete er:


    "Ich hoffe es ist nichts verwerfliches, daß ich dich nach hause geleitet habe. Obwohl sie möglicherweise fragen würde, wie es überhaupt dazu kam."

    Metellus hoffte doch sehr, daß Livilla nicht künftig mit einem Dolch in den Grenzen des Pomeriums umherlaufen würde. Aber auf ihrer Expedition konnte der sicher nicht schaden. :D


    Livilla hatte recht, sie mußten sich wirklich beeilen. Sie wurde sicher bald zuhause vermisst und auch er wollte rechtzeitig vor dem nächsten Wachwechsel seinen Kontrollgang bei den Horrea beginnen. Er schlug also ein schärferes Tempo an und überlegte, ob er irgendeine Abkürzung kannte, die nicht zu riskant war. Dank der vielen Patrouillen kannte er sich mittlerweile in diversen kleinen Gassen Roms aus und er bog mit Livilla in eine ebensolche ab.


    "Bleib dicht hinter mir. Nun, dein Onkel dürfte schon aufgebrochen sein. ;) Aber deiner Cousine möchte ich auch nicht unbedingt dadurch auffallen, daß ich abends mit dir bei der Casa Iulia auftauchte."


    Am günstigsten wäre es wohl, wenn sie ihm erlauben würde sie an der Hand zu führen. Da sie aber meistens auf eine gewisse Distanz zwischen ihnen bedacht war beschloß er erst abzuwarten, ob es nicht auch so ging, bevor er diesen Vorschlag machte.

    Ein wenig beunruhigt blickte Metellus sich um, als Livilla laut über Waffen sprach. Andererseits war es aber wohl nicht ungewöhnlich wenn ein Miles das tat.


    "Ja, ich dachte an einen Dolch, der lässt sich leicht..." er stockte kurz ".. irgendwo in der Kleidung verstecken. Allerdings würde ich auch deinem Reisegefährten nicht davon erzählen. Der Überraschungsmoment könnte entscheidend sein."


    Ihm wurde klar, daß er mal wieder vom Schlimmsten ausging und fügte hinzu.


    "Man weiß ja nie, was alles passieren kann."

    Schweigend gingen sie eine Weile nebeneinander. Aufmerksam beobachtete Metellus ihre nähere Umgebung.


    "Keine Ursache. Ich hoffe du siehst mir nach, daß ich in unseren Zusammenprall einen Taschendieb auf Beutefang vermutet habe."


    Es schien schon eine Ewigkeit her zu sein, seitdem sie gegessen hatten. Livlla scheint kurzfristig in Gedanken versunken zu sein.


    Metellus wendet seine Gedanken wieder Livillas Auftrag und sagt recht unvermittelt.


    "Du solltest vielleicht nicht gänzlich unbewaffnet reisen."

    Metellus nickte stumm zu ihrer letzten Feststellung. Er hatte das vage Gefühl irgendetwas nicht ganz richtig gemacht zu haben, da sie ihn wieder mit Princeps ansprach.


    "Dann darf ich dich also nach Hause bringen?"


    Er bemühte sich um einen scherzenden Unterton, auch wenn er sie sowieso nicht alleine gelassen hätte.
    :D

    Metellus meinte einen Stimmungswechsel bei Livilla zu bemerken. Er bemerkte außerdem, daß ein hinzugekommener Verwandter die Situation möglicherweise falsch verstehen könnte. Nicht ohne ein kurzes Aufblitzen von Bedauern trat er einen Schritt zurück bevor er antwortete.


    "Ich weiß nicht..., ich habe wohl darauf gewartet, daß du losgehst."


    Seinen Brüdern, wäre in dieser Situation wohl ein flotter Spruch eingefallen, aber Metellus schlug da ein wenig aus der Art. :D

    Mittlerweile hatte der sich wieder halbwegs von der Überraschung erholt. Nach einer Weile wandte Livilla schließlich ihre Augen ab, aber auch sie bewegte sich nicht. Nun, er würde sicher nicht als erster nachgeben. Außerdem konnte er nicht sagen, daß ihm ihre Nähe unangenehm war.


    "Das können wir gerne, nach dir."


    Er wartete gespannt, wie sie nun reagieren würde.

    Livilla hielt an, aber anstatt weiter mit ihm zu streiten, trat sie näher an ihn heran. Was sollte denn das schon wieder? :D Metellus vergaß völlig, daß er ja noch wütend war.


    Er versuchte zu überspielen, daß sie ihn völlig aus dem Konzept gebracht hatte:


    "Ja, irgendwer muß dir ja hinterherrennen, damit du nicht ins Unheil rennst."


    Ein schiefes Grinsen erschien auf seinen Lippen, er bewegte sich aber nicht von der Stelle.

    Sein Gesichtsausdruck war einen Moment lang wohl nicht der intelligenteste, als Livilla sich tatsächlich umdrehte und wegging. War das ihr Versuch mit dem Erlebten fertig zu werden? Warum konnte er sich nie länger mit Livilla unterhalten, ohne daß die sich gleich über etwas aufregte oder meinte ihre Unabhängigkeit oder ihren Stolz unter Beweis zu stellen?


    Er ging mit schnellen Schritten hinter ihr her und hatte sie schnell wieder eingeholt. Wie konnte jemand nur so halsstarrig sein und ein solches unnötiges Risiko auf sich nehmen. Vielleicht ein wenig harsch versuchte er sie aufzurütteln.


    "Was willst du dir oder mir damit beweisen? Woher weißt du, wer hinter der nächsten Ecke auf dich warten könnte!"