Caius ist verstorben. Genau hier genaugenommen.
Mir macht die ID keinen Spaß mehr, da setze ich sie lieber anders ein
Ciao bis zum nächsten Mal!
Euer personifizierter Mob von Rom!
Ab ins Elysium, denn der Tod ist nur eine weitere Herausforderung
Caius ist verstorben. Genau hier genaugenommen.
Mir macht die ID keinen Spaß mehr, da setze ich sie lieber anders ein
Ciao bis zum nächsten Mal!
Euer personifizierter Mob von Rom!
Ab ins Elysium, denn der Tod ist nur eine weitere Herausforderung
Caius durchwanderte die Subura auf dem Heimweg von seiner heutigen Zechtour. Das Geschenk, das er heute Morgen von seinem Patron erhalten hatte, war aufgebraucht. Es hatte für einen billigen Rausch gereicht.
Als er so vor sich hin torkelte, stand plötzlich eine Gestalt vor ihm. Sie war groß, kräftig und hatte einen blitzenden Dolch in der Hand.
"Geld oder Leben."
erklang aus dem Mund mit fauligen Zähnen.
"I...ich hab' nix."
entschuldigte sich Caius und wollte bereits weitergehen. Er war schon ein paar Male von Banditen überfallen worden, aber das machte ihm nichts aus. Bei ihm gab es ohnehin nichts zu holen.
Doch dieser Bandit war hartnäckiger, denn er packte den Terentier und hielt ihn sich dicht vors Gesicht, sodass Caius den Geruch von Zwiebeln und billigem Wein wahrnahm.
"Ich sagte Geld oder Leben! Das ist kein Witz!"
Zur Unterstreichung seiner Haltung hielt er Caius nun den Dolch an die Brust. Der besoffene Caius war ein wenig unwillig. Er war müde und wollte nur heim zum Frau und Kind. Zum Kind eigentlich nicht, das plärrte ohnehin nur!
"Ich hab' dir gesssacht: Ich haaab' nix!"
"Was für ein Pech für dich!"
erwiderte der Bandit mit einem bösen Grinsen und stach zu. Ein Schrei entfuhr dem Mund des Caius Terentius Brutus, dann brach er zusammen.
Hier in der Subura hatte keiner Interesse daran, die Cohortes Urbanae zu treffen, deshalb öffnete sich nicht einmal ein Fenster. Still und leise röchelnd fiel Caius in den Matsch des Fäkalgrabens an der Seite der Gasse. Während er hastig durchsucht wurde, spührte er langsam den Schmerz des Stiches, der seine Lungen erwischt hatte, durch den Körper ziehen. Schließlich hörten die grapschenden Hände auf und ganz allein und unbeachtet blieb Caius liegen. Eine Ratte huschte an seinem Kopf vorbei, blieb sitzen, als warte sie, dass ihr Frühstück endlich tot war.
"Pulchra!"
hauchte der faule, arbeitslose Klient zuletzt, dann starb er in einem Bächlein aus Fäkalien und Straßendreck...
...kehrte Caius erneut in die Spelunke am Kanal ein. Dies war inzwischen eine seiner Lieblingskneipen auf den endlosen Zechtouren durch die Stadt geworden. Eigentlich konnte er sich das nicht leisten, aber sein Patron ließ ja genug für die Familie springen und so waren die Gelegenheitsarbeiten, die er hin und wieder ausführte, für seine Touren reserviert.
Wieder einmal saß er da und trank den billigsten Wein, den er gerade so bezahlen konnte, bis er betrunken war...
Als Caius am nächsten Tage zur alltäglichen Salutatio aufbrach - zum gleichen demütigenden Spiel, das er jeden Tag mitmachte - las er die Notiz. Toll, diese Schnösel von der Veneta und Praesina! Wenn man so viel Geld in den Arsch geschoben bekam, war man natürlich besser als Phillipus - nein, sie waren nicht besser! Nur reicher!
So stapfte er weiter durch den leichten Sumpf, der sich in der unbefestigten Straße sammelte...
Nach einer durchzechten Nacht erschien der stockbesoffene Caius wieder in seinem angestammten Heim. Langsam trottete er die Treppe hinauf, wobei er mehrere Male zu stürzen drohte.
Im zweiten Stock war es so weit: Er trat daneben und rauschte und großem Lärm die Treppe hinunter. Erst am Fuße kam er zum Liegen. Der Grieche, der seine Tür öffnete und mit einer Öllampe hinausleuchtete, um die Lärmquelle zu finden, konnte den Umriss erkennen, den Caius darstellte.
Er trat auf den Liegenden zu und leuchtete ihm ins Gesicht, wo er eine blutende Nase und eine aufgeplatzte Augenbraue erkennen musste.
"Ich...wo...wo...wohn'...obm"
lallte Caius. Doch der Grieche, der als Lehrer tätig war, zog nur eine Augenbraue hoch und schloss sich eiligst wieder in der Wohnung ein. Einem Betrunkenen helfen, der so schäbig aussah - das war nicht seine Sache!
So schlief der betrunkene Terentier ein und erwachte erst, als am nächsten Morgen Pulchra, seine angetraute, ihn sanft mit einer Ohrfeige weckte.
"Wo bist du gewesen? Und wie siehst du überhaupt aus?"
zeterte sie los.
"Ich habe dir gesagt, du sollst nicht so viel trinken. Wo sollen wir jetzt eine neue Tunika hernehmen? Sie nur: Alles vollgeblutet!"
Sie zerrte ihn hoch und stützte ihn, da Caius seinen Gleichgewichtssinn noch immer nicht gefunden hatte. So erreichte das Paar endlich die Dachwohnung und Pulchra ließ ihren recht wortkargen Mann auf das gemauerte Bett fallen, damit dieser seinen Rausch ausschlafen konnte.
Caius trat ein und fühlte sich sofort unwohl.
"Salve...Patron!"
meinte er vorsichtig.
"Ich...ich würd' Dich bitten, Patron...naja...bisschen Geld?"
druckste er herum und wurde sogar leicht rot. Eigentlich hasste er es, ein Bittsteller zu sein.
Caius war noch ordentlich beim Anfeuern, als er merkte, wie gottserbärmlich die Römer kämpften.
"Roma victrix, Roma victrix...Roma...reiß' dich zusammen, beim Herkules!"
Schweigend verfolgte er, wie der Römer geköpft wurde, dann den folgenden Kampf.
"Jetzt macht mal was!"
Langsam wurde Caius immer zorniger, als er merkte, dass die Karthager offensichtlich den Sieg davontrugen.
Er drehte sich zu seinem Nachbarn.
"Also des is' doch...also nee!"
Er nahm einen Schluck Wein, um seine trockene Kehle zu befeuchten, dann sah er wieder in die Arena. Seine Miene verdüsterte sich. Kurz schien er mit sich zu ringen, dann brüllte er endlich
"Habet!" (Er hat ihn!)
Immer wieder feuerte er nun "karthagische" Gladiatoren an. Er hatte definitiv keine Lust, solche Weicheier anzufeuern!
"Habet, habet!"
Immer wieder konnte man nun die Gladiatoren bejubeln, die ihre Gegner schlugen - teils gleich tot, teils nur schwer verwundet, um Gnade bittend.
"Also die haben nix verdient!"
meinte er und zeigte seinen Daumen...
Caius hatte bereits den vierten Becher des kostenlosen Weins, als die Karthager einmarschierten. Er hatte bereits von mobilen Türmen gehört, mit denen die Armee Stadtmauern erklomm, aber noch nie gesehen. So beobachtete er das fahrbare Ungetüm begeistert. Seine Favoriten waren jetzt die Karthager - die waren nicht so langweilig wie die Römer!
"Hieron - Hieron - Hieron!"
gröhlte er und erntete dafür die kritischen Blicke seiner Nachbarn. Diese versuchten sofort, ihn zu übertönen...
"ROMA VICTRIX!!"
Caius sah abfällig zu ihnen herüber. Die hatten doch keine Ahnung! Und überhaupt - die hatten ja nichtmal halb so viel Wein getrunken wie er - in vino veritas!
Caius war ganz begeistert von all den Geschehnissen um ihn herum. Während er seine Stimme immer wieder mit dem kostenlosen Wein ölte, jubelte er mit den anderen, als der Verurteilte von den Geparden in Stücke gerissen wurde.
"Habent, habent!"
Noch einmal nahm er einen Schluck Wein, dann bediente er sich bei dem Sklaven mit dem Brotkorb. Brot und Spiele - was wollte man mehr?
Caius hatte sich bereits am frühen Morgen auf gemacht, um die Ludi zu sehen. So hatte er diesmal nicht einmal einen alten Mann von seinem Platz vertreiben müssen, sondern saß schon da, als der Großteil der Bevölkerung ins Kolosseum strömte.
Einen weiteren Vorteil hatte sein frühes Kommen: Er konnte bereits Wein trinken, den er nicht einmal bezahlen musste!
"Hier, komm her!"
rief er deshalb dem Sklaven zu und nahm sich gleich drei Becher...
Die Werbung beachtete er kaum. Sein Patron hatte ihm zwar eine Tunika von diesem Schneider beschafft, aber die Tunika war...nunja, eine ganz normale Tunika gewesen...
Caius war wieder einmal in seiner schäbigen Toga zur Villa Tiberia marschiert, um dem Patron seine Aufwartung zu machen. Er hatte neue Informationen...und außerdem keifte seine Frau schon seit Tagen, dass sie mal wieder ein Stück Speck wollten. Vielleicht fiel ja etwas aus der herrlichen Küche ab...
*KLOPF KLOPF*
Caius verfolgte unauffällig das Gespräch am Nebentisch. Der Hühne hatte offensichtlich ein gut gehendes Geldeintreibeunternehmen...vielleicht würde das für seinen Patron nützlich werden irgendwann...wer wusste schon, wann es wieder zu Straßenkämpfen kam...der dicke Leibsklave konnte ihn sicher nicht beschützen. Andere Klienten hatten schon einmal erzählt, dass der Patron von einem Banditen zusammengeschlagen worden war...
So setzte er sich unauffällig dazu und meinte
"Salve!"
Caius lachte und jubelte und achtete kaum auf die Umgebung, wo die Prätorianer sich unauffällig näherten. Stattdessen holte er sich einen Becher Wein und kam gerade zurück, als die Schauspieler sich entschlossen, besser zu verschwinden. Plötzlich herrschte rege Betriebsamkeit und Caius blickte sich verwirrt um. Tatsächlich waren auffällig viele Togenträger in der Menge, aber da war auch ein richtiger Patrizier! Na sowas!
Bevor es Ärger gab stürzte Caius seinen Wein hinunter und lief ziellos in die nächste Gasse...
Caius stand hinter seinem Patron und verfolgte die Diskussion. Eigentlich war ihm der Kandidat sympathisch, sein Patron hingegen schien ihn abgrundtief zu verachten, weshalb er eine finstere Miene aufsetzte und mit den Knöcheln knackte.
Caius war gerade unterwegs zu seiner Stammtaverne, als er das Schauspiel sah. Er pfiff anerkennend, als Flora auftrat und klatschte Beifall, als das Schauspiel sich entwickelte, wobei er derb lachte.
Caius stand nahe der Rostra, wo ihn ein Koordinator aus dem Hause Tiberia hingestellt hatte. Die Klienten sollten möglichst breit verteilt sein, damit sie zum einen mehr wirkten und zum anderen, wenn noch weitere Zuschauer kamen, gut dazwischenstanden und zum Beifall anregten.
Caius klatschte, nachdem er halbherzig zugehört hatte
Die kritische Frage der Aedilin hingegen interessierte ihn wieder nicht mehr. Politik war was für die da oben - ihn interessierte das nächste Wagenrennen, das Brot von der Frumentationsliste und ob die Taberna seiner Wahl geöffnet hatte!
Caius gehörte zum Gefolge des Tiberiers und verfolgte die Rede kaum. Stattdessen tauschte er sich mit seinen Mitklienten aus über den unverschämten Brotpreis, die nächsten Spiele und den alltäglichen Klatsch der Großstadt. Doch dann begann sein Patronus zu klatschen und sofort stimmte Caius mit ein
Auch wenn er nicht wusste, für wen oder aus welchem Grund - das Wissen war nicht seine Aufgabe...
Caius war ebenfalls erschienen, um dem Equus October beizuwohnen, denn das Rennen, das veranstaltet wurde, wollte er auf keinen Fall verpassen - und schon gar nicht die folgende Jagd um den Schweif!
So stand er in der Masse, die kaum etwas von den Kulthandlungen sehen konnte und wartete, dass irgendetwas passierte...
Mit Entsetzen hatte Caius zugesehen, wie Philippus Thrax den ersten Platz und damit den Einzug ins Finale verpasst hatte. Nun hatte es auch keinen Sinn mehr. Gemeinsam mit einer Gruppe Russata-Fans marschierten sie in der Pause zum Aurata-Block - man musste schließlich Aggressionen abbauen!
Caius schubste einen jungen Mann im gelben Gewand
"Und, fühlst dich wohl toll, hä?"
Der junge Aurata-Fan sah Caius und seine Meute mit großen Augen an.
"W..was?"
Aber Caius packte den Mann
"Hörst du schlecht?"
"N...nein. Lasst mich doch einfach gehen!"
"Das würde dir so passen!"
wandte ein anderer Russata-Fan grinsend ein, dann machte er eine Faust und rammte diese in den Magen des Aurata-Fans, der sofort zusammenknickte.
Ein paar andere Aurata-Fans erschienen und stellten fest, dass einer der "Ihren" getroffen worden war.
Sofort schritten sie ein und Caius bekam einen Schlag auf den Mund, dass er sofort zu bluten begann. Die beiden Parteien begannen eine wilde Schlägerei, bis endlich das Aufsichtspersonal des Circus dazwischenging und Caius versuchte, gemeinsam mit seinen Freunden zu fliehen...
Caius gröhlte begeistert. Die Schlacht von Zama war genau nach seinem Geschmack. Die Elefanten, die Legionen, die Reiter - es gab alles, was das Kriegerherz begehrte.
"ROOMAAA VICTRIX!!!"
brüllte er immer wieder beteiligte sich auch an einer Welle, die gerade durch das Amphitheater ging. Noch einmal bediente er sich an seinem Wein, dann starrte er wieder gebannt auf die Arena: Hannibal gegen Scipio!