Beiträge von Flavia Arrecina

    Arrecina, Lavinia, wie auch immer, sie war mittlerweile irgendwie immer verwirrter, denn der Name Arrecina war ihr auf einmal in den Kopf gekommen, ließ alles über sich ergehen und sich helfen. Vielleicht war es auch ganz gut so, denn sie fühlte sich wieder viel zu schwach um auch nur einen Handschlag selber zu machen. Viel konnte sie Olivia nicht erzählen, denn sie wusste es ja einfach nicht mehr, was sie irgendwann noch in den Wahnsinn treiben würde. Alles was sie machte war hin und wieder einfach nur nicken oder den Kopf schütteln, aber mit dem Sprechen hielt sie sich weitesgehend einfach nur zurück.
    Das BAd war angenehm gewesen und hatte ihre Sinne neugeweckt, die Kleidung die sie aber anziehen musste war mehr als gewöhnungsbedürftig denn diese schien fast aus einer anderen Zeit zu stammen. Auch hier ließ sie alles über sich ergehen, wie die Frau ihr half in die Tunika zu schlüpfen und sie einigermaßen auf ihre Größe passend zu machen. Wohl fühlte sie sich auf keinen Fall, eher immer schlimmer und sie musste an den Mann aus dem anderen Zimmer denken, an seinen Kuss und an seine Worte. Es war so seltsam und sie wünschte sich mehr zu wissen über sich und über ihn.


    Als Olivia sie nun aus dem Bad führte und zu ihrer Herrin brachte ging sie nur langsam, denn aus einem unergründlichen Grund hatte sie es nicht eilig bei dieser fremden Frau anzukommen. Skeptisch schauend betrat sie diesen Saal und wieder umfing sie etwas unheimlich und dunkles.


    Arrecina musste schlucken als diese Frau sich zu ihr drehte und auf sie zukam. Sie erinnerte sie an jemanden den sie kannte und bei dem sie vor noch all zu langer Zeit gewesen war. Ein Erinnerungsfetzen, der sich nicht in das Bild fügen wollte weil es hinter Schatten und Nebeln verschwunden war. Kurzer Schwindel suchte sie heim, aber verschwand auch wieder.

    "Ich.....Lavinia? Ja sicher. Medium? Was?"

    Arrecina hatte Angst und sah die Frau auf seltsame Weise an. Sie wusste nicht von was sie sprach und wollte weg von hier, irgendwo anders hin, am besten in die Arme von Crassus. Crassus? Ihre Gedanken überschlugen sich und sie spürte einen Kloß in ihrem Hals, denn das war ein Name mit dem sie nichts anfangen konnte.


    "Warum bin ich hier?"

    Vollkommen verwirrt blickte Arrecina vom einem Zum anderen und sie schreckte zusammen, als Rutger so barsch wurde zu der Frau. Sie erzitterte einen Moment und suchte nach Gedanken, aber die wollten sich nicht ordnen lassen. Es war immer noch als würde sie jemand festhalten und nicht loslassen wollen. Nachdem Olivia wieder verschwunden war und sicher nicht glücklich darüber zu sein schien sah sie Rutger an. Das Quitschen der Tür hallte noch sehr unangnehm in ihren Ohren nach.


    "Aber sicher bin ich Antonia ...... oder nicht?" Sie sprach leise und wusste nicht ob sie gegen ihn ankam, aber es war so seltsam und sie hatte da auf einmal ein Gefühl in sich was sie nicht beschreiben konnte. Arrecina lehnte ihr Gesicht in seine großen Hände und wollte vermeiden, dass er sie noch einmal wegnahm. "Ich bin so verwirrt," begann sie wieder zu flüstern und genoß den Kuss und den Geschmack seiner Lippen.


    Es war alles so schnell vorbei, dass es schmerzte, denn etwas anderes schlich sich wieder in ihr Herz, eine Angst die schon die ganze Zeit da war, eine Angst, weil sie wieder aus diesem Zimmer gehen musste und der Fremden ausgeliefert war. Sie war nett und all das, aber hier war alles so unheimlich, vor allem weil sie nicht wusste wer sie selber war. Nur ein Name, ein Name der ihr nichts sage, das war sie und das stellte ihre ganzen Gedanken auf den Kopf.


    "Bis später," sagte sie zu ihm und trat neben ihm aus der Tür nach draussen auf den Gang. Olivia sah nicht glücklich aus, aber Arrecina auch nicht. Sie folgte ihr bis zu dem Bad und wäre vor Ekel fast wieder weggelaufen. Eigentlich dachte sie, dass in diesem Haus jemand wohnte, aber irgendwie schien es, als wäre die Räume sei einer Ewigkeit nicht mehr genutzt worden. Stumm sah sie an die Decke und wünschte sich es nicht getan zu haben. Die Hand die um ihr Herz lag wurde immer fester und fester, aber sie durfte sich nichts anmerken lassen.


    Nachdem das Wasser geprüft wurde begann sie sich zu entkleiden und stieg hinein. Die Wärme tat auf der Stelle gut, aber diese Gefühle blieben. "Wie lange lebt ihr hier?" stellte sie dann eine Frage, weil die Stille unerträglich war.

    Er erzählte so viel und doch verstand sie nur die Hälfte davon, aber das war egal, denn sie war mit ihm zusammen und es schien das Richtigste auf der großen weiten Welt zu sein. Sie gehörte zu ihm, egal was ein anderer sagen würde, egal was sie machen würden, sie war sich sicher, dass sie bei ihm bleiben wollte, bei diesem fremden und doch nicht fremden Mann. "Deine Sippe?" Sie hatte wieder keine Ahnung von was oder wem er da sprach und ein verwirrter Blick war die Folge, der aber von seinen Berührungen wieder weggewischt wurde. "Ich schaffe alles was du nur willst, wenn du mich nicht alleine lässt." Dennoch schon wieder verstand sie nicht warum sie sich verkleiden sollten und ihr lagen so viele Fragen auf der Zunge, die sie nicht aussprechen konnte. Er redete ja fast so als waren sie beide auf der Flucht. Oder waren sie es sogar? Der Gedanke erschreckte sie, denn einen Moment lang blitzte ein Bild von einem Wasserfall auf, dann das eines Messers und schon war wieder alles dunkel und hinter der dicken Nebelwand verschwunden, unerreichbar für Arrecina.


    Schon wieder das Klopfen und er wollte doch etwas sagen, er wollte ihren Namen nennen, aber sie hatte noch einen anderen Buchstaben gehört und etwas in ihrem Hals schnürte sich zusammen. Da war was, da war sie sich sicher und alleine dieser kleine Gedanke würde sie noch in den Wahnsinn treiben. "Ich...," stammelte sie und bekam ihren Blick von Rutger nur mit größter Mühe los und dem Blick dem sie dann ausgeliefert war ließ sie um einiges in sich zusammensinken. Es kam ihr fast so vor als hätte man sie bei etwas verbotenem erwischt. Ganz langsam ließ sie Rutger los, denn sie hatte ihre Hände noch an seinen Schultern liegen.


    Den Vorwurf in der Stimme von Olivia hörte sie sehr gut raus und war sie nicht auch geschockt? Das konnte sie leider nicht genau sagen, aber schuldbewusst sah sie nun die andere an, aber stand noch nicht vom Bett auf. Es war ihr unheimlich hier zu sein und sie wurde geplagt von einem unheimlichen und seltsamen Gefühl. "Das Bad?.....Ja ich komme gleich," sagte sie ziemlich abwesend.


    Sie wollte gar nicht gehen sondern hier bei ihm bleiben. Hier fühlte sie sich geborgen und geliebt, wenn sie es auch nicht erklären konnte, aber war sie in dem anderen Zimmer beschlich sie ein komisches Gefühl.

    Er war sich ganz sicher darüber im klaren was er da grade mit ih anstellte. Sehr sicher war sie sich da, denn alleine sein Blick hätte einen Wald in Feuer aufgehen lassen und er hatte es bei ihr schon längst geschafft, denn er hatte etwas an sich dem man nicht wiederstehen konnte, egal wie sehr man sich dem widersetzte. Seine berührung, die wie eine Feder wirkte in ihrem Gesicht ließen ihre Augen glitzern und sie brauchte nichts zu sagen um zum Ausdruck zu bringen was sie in diesem Moment fühlte. Ihr Lächeln brachte ihre weißen Zähne zum Vorschein und das kleine Grübchen was sie hatte. Er brachte sie ganz schön aus der Bahn, was eigentlich nur relativ selten geschah. Zaghaft strichen ihre Finger den Weg nach, den seine Hand gegangen war und seine Offenheit ließ sie weiter erröten aber auf eine ganz angenehme Art, auch wenn ihr Körper grade drohte zu verbrennen.


    Seine Worte schafften sie und als er von Ovid noch einmal anfing, blieb jedes Wort für ernige Sekunden in ihrem Hals stecken. "Dann sollte ich wohl bei dir in die Lehre gehen", sagte sie frech und mit einem festeren Lächeln als eben, denn auch sie fing sich irgendwann wieder, egal wie heiß ihr grade war. Alles andere war vergessen, aber ihre Stimme hatte deutlich gemacht, dass sie gerne das Spiel weiter spielen würde. Die Spannung wollte auch gar nicht mehr weichen und Arrecina wusste, dass es bei ihm nicht anders war. Es war als könnte sie es sogar spüren und bald schon greifen.


    Die Einladung ließ sie nur noch weiter schmunzeln, denn sie war eigentlich genau da wo sie hinwollte, denn welches Mädchen wollte nicht gerne mit einem solch charmanten Mann einmal speisen, geschweige denn überhaupt beisammen sein? Das Lächeln wurde zu einem kleinen aber frechen Schmunzeln und sie kam ihm beim laufen ein wenig näher, dass ihr Arm den seinigen berührte. "Ich fände es eine ausgezeichnete Idee und würde deine Einladung mit Liebe annehmen. Aber sag mir wann hast du dies vor? Jetzt? Oder dachtest du da an einen anderen bestimmten Zeitpunkt?" Arrecina hatte fast geflüsterte und ihre Fingerspitzen der anderen Hand waren auf einmal an seinem Arm aufgetaucht und hatten an diesem entlanggestrichen. Natürlich aus reiner Absicht versteht sich.

    Diese ganzen zarten Berührungen riefen tausend kleine Erinnerungen in ihr vor, aber sie schaffte es nicht diese zu fassen und sie wurden immer wieder von ihr weggetrieben wie die Wellen die gegen einen Felsen schlugen und nie dablieben. Sie kamen und gingen und ihr fehlte einfach die Zeit um sie festzuhalten und zu forschen was sie nun waren. Ein Sturm tobte in ihrem inneren, ein Sturm von tausend Gefühlen, denen sie schutzlos ausgeliefert war, wie sie auch ihm schutzlos ausgeliefert war.


    Sie hörte einen Seufzer und merkte erst später, dass sie es ja selber gewesen war die seufzte, weil seine Lippen sich wieder mit ihren vereinigeten. Er war für sie so fremd wie ein anderes Land und doch zu vetraut wie der beste Freund es nur sein konnte. Sanft strich ihr Atem über sein Gesicht hinweg und sie hatte ihre Arme schon längst um seinen Hals geschlungen und hielt ihn fest. Arrecina konnte nicht anders als sich ihm hingeben, ihrem Leibwächter, der er ja sein sollte. Sie vertraute ihm, dass spürte sie und es schien alles seine Richtigkeit zu haben was sie da grade machten.


    Die Stimme die von weitem erklang schien als würde sie aus ihrem Kopfe kommen, deswegen schenkte sie ihr keine weitere Beachtung und wollte einfach nur bei diesem Mann hier sein, der ihr soviel geben konnte, vor allem, der sie kannte und ihre Erinnerungen hatte. Er sollte bei ihr bleiben und sie nicht mehr alleine lassen, soviel stand für sie schon einmal fest. Wahrscheinlich hatte die Stimme wieder gesprochen und Arrecina löste aus den Kuss aber sah einfach nur in die Augen dieses Mannes, denn zu etwas anderem schien sie grade nicht mehr in der Lage zu sein. Sie waren eins und sie wollte eins sein und such die Schmerzen im Kopf konnten das nicht verhindern. Soviel stand in seinen Augen und soviel wollte sie in ihnen noch lesen.

    Arrecina spürte immer noch seine Haut unter ihren Fingern und meinte jede kleinste Struktur von dieser spüren zu können. Auf der einen Seite schien er so friedlich zu wirken und auf der anderen konnte man Anstrengung erkennen. Sie riss ihre Augen auf, als Rutger auf einmal ihre Hand umschloss und ein Messer in der Hand. Sie hatte nicht reagieren könne und wusste auch gar nicht was das sollte. Sie starrte ihn einfach nur aus großen Augen an und spürte wie ihr Herz immer schneller zu schlagen schien. Leise stieß sie ihren Atem durch ihre leicht geöffneten Lippen und ihr Körper stand unter enormer Anspannung, aber sie machte keine Anstalten sich zu wehren, dazu war sie viel zu gefangen und das nicht nur von seinem Griff.
    Erst als er zu sprechen anfing wurde ihr Herz etwas langsamer und als dann das Messer weg war konnte sie wieder erleichtert durchatmen, aber sie spürte immer noch dieses merkwürdige Gefühl wenn einem das Adrenalin durch die Adern schießt.


    Immer noch fast unfähig zu sprechen ließ sie diese zarte und schon fast zärtliche Berührung seines Daumens auf ihren Handrücken zu. Warum er überhaupt so reagiert hatte wusste sie nicht und sie vergaß auch danach zu fragen. "Ich..", begann sie kurz, aber ließ ihn dann reden, denn irgendwie schaffte sie es nicht etwas zu sagen, sondern spürte weiter seine Hand, die merkwürdige Gefühle in ihr weckte mit denen sie nichts anfangen konnte. Sie vertraute ihm, das wusste sie, aber sie kannte ja nicht einmal seinen Namen. Oder doch? Dieses R ging ihr wieder durch den Kopf, aber die restlichen Buchstaben waren einfach verschwunden und sie zweifelte, dass sie wieder kommen würden. Wer war er wirklich, dass er so mit ihr sprach und sie so berührte?


    Langsam merkte sie wie sie auf ihren Armen eine Gänsehaut bekam und dann setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante und blickte ihm in die Augen. Diese schienen eine ungeheure Wärme auszustrahlen. Ihre nackten Füße berührten kaum den Boden als sie da saß. Arrecina nickt und wollte ihm zuhören, spürte seinen Finger auf ihren Lippen und dann ein zucken in ihrem Körper. Fragend sahen ihre Augen ihn an und auch Neugier war in ihnen zu erkennen und viele Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Jedes Wort von ihm, jede Berührung machte das alles nur noch schlimmer, dass es in ihr begann zu schreien wer er denn sei. Eine Frage, nur eine Frage, aber sein Kopfschütteln ließ sie verstummen, noch bevor sie ihre Lippen wirklich geöffnet hatte.


    Er verwirrte sie und dann doch wieder nicht und diese Gedanken verwirrten sie noch viel mehr. Da war etwas gewesen, das wusste sie. Es war so viel geschehen, aber was war es? Und waru fühlte sie sich in seiner Gegenwart so sicher obwohl sie ahnte, dass sie das nicht sollte. Mitkommen? Ihr schwirrte der Kopf und kleine Blitze schienen in diesem zu zucken und je näher er ihr kam desto schlimmer wurde es. Die Berührung seiner Lippen auf ihrer Wange machten sie wahnsinnig und sie schloss ihre Augen. Es war nicht lange, aber so lange um einen klaren Gedanken zu fassen, allerdings waren diese alle im Nebel verhüllt.Ihre Finger zuckten in seiner Hand, als sie etwas fester seine umschlang und ihr Atem ging ein wenig schwerer als normal.


    "Ja", war ihre einfach Antwort, nicht mehr als ein Flüstern, nicht mehr als ein Schatten in der Nacht und doch so überdeutlich als hätte sie diese geschrien. Wer war er, dass sie dem zustimmte obwohl man ihr doch gesagt hatte, sie wurde hier erwartet in diesem unheimlichen Haus. Und wie zur Bestätigung heulte der Wind durch den Kamin und ließ das Feuer gefährlich dunkler werden, aber das merkte sie nicht, denn nachdem sie wieder ihre Augen geöffnet hatte war sie gefangen in seinem Blick.

    Genauso quitschend wie sie die Tür geöffnet hatte, schloss sie diese auch wieder und erschrack bei dem erneuten Geräusch, denn es klang so unwirklich in ihren Ohren. Es war alles so unwirklich und man konnte fast denken, dass man sich in einem seltsamen Traum aufhielt, was sie sowieso dachte. Keine wirkliche Erinnerung drang zu ihr durch. Alles war von einer dicken Nebelwand umhüllt und was dahinter war, wurde einfach nicht freigegeben, auch wenn sie sich noch so sehr bemühte.
    Arrecina ging immer weiter auf das Bett zu, sie hatte gesehen, dass dort eine Gestalt lag und wollte wissen wer es war. Ihre nackten Füße machten auf dem Boden fast keine Geräusche und es glich fast der Bewegung einer Katze wie sie sich vorwärts bewegte.


    Am Bett angekommen sah sie den Mann dort liegen und betrachtete ihn. Er war einfach auf die Seite gekippt und eingeschlafen. Leider hatte sie seinen Namen schon wieder vergessen, aber etwas mit einem R war es gewesen, aber weiter kam sie einfach nicht. Einige Haarsträhnen hingen ihm in der Stirn und er sah so....so...es war etwas Vertrautes an ihm. Sie konnte es nicht beschreiben, er war ein Fremder und doch war da etwas was sie wissen ließ, dass sie beide etwas miteinander verband.


    Zögerlich hob sie hier Hand an und strich ihm die Haare aus der Stirn. Er hatte auch ein paar Verletzungen und nun sah sie auch an seiner Hand einen Verband und ein noch merkwürdigeres Gefühl machte sich breit. Vorsichtig strichen ihre Finger an seinem Gesicht entlang und sie versuchte sich zu erinnern, aber es fiel ihr nichts ein. Auch hier kam ihr ein lauer Windzug durch den Kamin unbd ließ das Feuer flackern und die Schatten auf seinem Gesicht sonderbar tanzen.

    Arrecina fühlte sich hier weder heimisch noch wohl und sie konnte sich nicht an diesen Namen, den sie schon wieder vergessen hatte, erinnern oder gewöhnen. Es war fast als würde er einfach nicht zu ihr gehören, als wäre er einfach etwas was man ihr aufdrängte. Die Gänsehaut auf ihren Armen wollte gar nicht mehr weichen und schien mit jedem mal schlimmer zu werden. Der Name passte doch gar nicht zu ihr, auch wenn er schön war, aber er war fremd. Das Gefühl frass sich immer tiefer in ihr Sein und schlich sich in ihr Herz. Es brachte sie noch um ihren Verstand und da konnte auch Olivis nichts dagegen machen, auch nicht als sie versuchte ihr Mut zuzusprechen, dass sie bald wieder wissen würde wer sie wirklich war. "Das tut mir leid zu hören, dass dir auch einmal etwas ähnliches widerfahren ist und es spricht mir Mut zu, dass es sich bei mir doch bald ändert und ich endlich dann erfahren werde wer ich wirklich bin.Danke." Sie sagte es nur, damit sich Olivia etwas besser fühlte, aber sie selber konnte damit ihre Gefühle nicht ändern.


    Kurz runzelte sie ihre Stirn und es bildeten sich kleine Falten auf ihrer noch so jungen Haut. Warum Olivia nicht weiter sprach wusste sie nicht, aber sie wollte nicht nachfragen denn sie meinte zu wissen, dass sie das alles nur noch mehr verwirren würde und das war sie ja nun wirklich schon zur Genüge. Das Klingeln der Glocke riss sie aus ihren Gedanken und es war deutlich zu sehen, dass sie zusammenzuckte und nicht wusste was das war. Aber zum Glück klärte sie Olivia gleich wieder auf. Die Herrin also.... "Ja gehe nur ich werde hier sein und sicher nicht weglaufen", gab sie ziemlich abwesend von sich. Wo sollte sie auch hin? Irgendwie war sie wirklich froh, dass man sie alleine ließ und als endlich die Tür zufiel seufzte sie leise. Diese Bewegungen der Vorhänge machten sie nervös, es schien als wäre hier jemand der sich Streiche für sie ausdachte und ihre Nerve strapazierte.


    Länger hatte sie keine Lust in dem Bett liegen zu bleiben und auch nicht weiter in dem Zimmer zu bleiben also stand sie mit wackeligen Beinen auf. Ihre nackten Füße berührten den Boden und sie knickte ganz kurz ein. Ihr Bein schmerzte und ein Verband, der frisch war, war um dieses geschlungen. Nun tastete sie auch an dem Verband entlang der sich an ihrem Kopf befand, direkt an ihrer Stirn und über ihren Augen. Olivia hatte etwas von ihrem Leibwächter gesagt und zu dem wollte sie, nein sie musste denn etwas in ihrem Kopf sagte ihr, dass er wusste was los war. Also ging sie ganz langsam durch das Zimmer ohne sich weiter umzusehen und öffnete die Tür und ging hinaus in den Gang. Zuerst war sie sich nicht sicher ob sie es sich richtig gemerkt hatte, aber Olivia sagte etwas von einer rechten Tür also öffnete sie diese einfach einmal. "Hallo?", fragte sie ganz leise und betrat noch langsamer das Zimmer. Sie konnte dabei nicht verhindern, dass die Tür etwas quitschte.

    Nur wirklich widerwillig ließ sie sich auf dem Bett festhalten, denn sie wollte aufstehen und warum sollte sie schon fallen, sie fühlte sich doch eigentlich ganz gut, wenn man von dem pochenden Kopf absah den sie hatte wegen dem Sturz. Eigentlich taten ihr aber die ganzen Knochen weh, auch ihr Bein, aber warum das wusste sie nicht "Ich bin wer?" Arrecina war heute sehr schwer von Begriff, denn dieser Name sagte ihr ja nichts weiter. Es waren leere Buchstaben und nichts anderes sonst. Buchstaben die sich zu einem ganz seltsamen Namen zusammensetzten, so fremd wie sie sich selber war. Diese ganzen Informationen aufzunehmen war schwer, sie hörte sie aber sie konnte sie einfach nicht verarbeiten. Sozusagen in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus.
    "Doch ja.....Nein." Enttäuscht sah sie auf das Bett, welches so seltsam wirkte und fremd."Doch ein Pferd, ein schönes Pferd, an das kann ich mich erinnern und an Dunkelheit und Blitze, aber das war es schon. Mir sagen die Namen die du mir nanntest nichts, sie sind fremd wie alles hier so fremd ist." Es war unheimlich und es machte ihr Angts. Mit großen Augen, in denen man ihre Angst lesen konnte sah sie sich um und suchte einen weiteren Anhaltspunkt aber sie fand keinen einen.


    "Ein Bad wäre schön", sagte sie völlig abwesend und ihr Blick wanderte immer noch. "Remus? Ich würde gerne mit ihm sprechen, wenn er doch bei mir war sollte er doch noch mehr wissen oder?" Nur warum war sie hier Gast? Das Zimmer sah so merkwürdig aus, so alt und wie aus einer anderen Zeit und es roch komisch. Arrecina zuckte als der Stoff ihren Arm streifte und das Feuer für einen Moment so aussah als würde es ausgehen. Das Gefühl von dem Stoff auf ihrer Haut hinterließ eine Gänsehaut und das Gefühl von Angst, von Beklommenheit und noch etwas unaussprechlichen. Ich sehe mich heute auch zum ersten mal, dachte sie sich. "Warum aber bin ich hier zu Besuch? Weißt du das?"

    Mit glasigen Augen sah Arrecina zu der Frau auf, die ihre Hand ergriffen hatte. Zuerst wollte sie sich wieder aus diesem Griff winden, aber unterließ es dann doch. Der Name der genannt wurde, wie sie heißen sollte, war ihr so unbekannt wie das Gesicht der jungen Frau vor ihr. Da waren so viele Dinge in ihrem Kopf, die sie nicht benennen konnte und Gesichter die weiß waren, weil einfach die Details fehlten und dann diesen Brummschädel, den sie gar nicht losbekommen wollte.
    "Was?", fragte sie verwirrt und es war ja eigentlich klar gewesen, dass sie vollkommen verwirrt sein würde. "Mein Leibwächter? Antonia Lavinia? Ist das mein Name?", fragte sie die Frau. Diese vielen Fragen machten sie noch mehr durcheinander und sie wusste gar nicht von was sie da sprach.


    "Was für ein Überfall? Von was sprichst di eigentlich und was mache ich hier? Wer bin ich? Ich kann mich an nichts erinnern." Durcheinander begann Arrecina ihren Kopf zu schütteln, als würde sie so ihre Gedanken sortieren können. Es machte ihr Angst hier zu sein, weil sie vor allem nicht wusste wer die Frau war, wessen Zimmer das war, und wo sie war und alles zusammen. Arrecina war kurz davor in Panik zu geraten, denn es war alles fremd, sogar ihr Körper erschien ihr fremder als fremd zu sein. Dies war wohl auch ein Grund warum sie sich aus den Griff wandt und nun versuchte aufzustehen. Dabei beachtete sie ihre Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl nicht weiter, aber wenn sie noch länger liegen blieb würde sie keine Luft mehr bekommen. "Ich will nichts trinken"
    sträubte sie sich gegen das Glas und hatte nun schon ihre Füße vom Bett gestellt. "Du hast gesagt ein Leibwächter war bei mir? Wo ist er?" Fragend sah sie Olivia an und versuchte zu ergründen ob sie die Frau schon einmal gesehen hatte, aber sie kam immer wieder zu dem Entschluß, dass sie diese Frau nicht kannte.

    Arrecina war im Park und stand einem Mann gegenüber. Sie wusste, dass sie ihn kennen sollte und spürte auch, dass sie beide etwas miteinander verband, aber sie konnte sich nicht an seinen Namen erinnern. Er schien ihr auf der Zunge zu liegen, doch es war fast als würde sie ihn einfach nicht aussprechen können. Ihre Augen waren die ganze Zeit auf ihn gerichtet und sie fühlte sich in seiner Gegenwart sehr wohl, vielleicht wohler als sie es durfte. Sein Lächeln und seine Präsenz waren so stark, dass sie das alles schon fast fühlen konnte, auch als er sie berührte. Doch gleichzeitig drang zu dieser Wärme noch eine unaussprechliche Kälte hinzu. Sie konnte es sich nicht erklären, auch wollte sie ihm gerne etwas sagen, aber die Worte schafften es nicht ihre Lippen zu verlassen und so öffnete sie nur ihren Mund und schloss ihn gleich wieder. Dann drehte er sich weg und ging einfach, er ließ sie einfach stehen und sagte kein Wort. Was hatte sie falsch gamcht? Sie wollte ihn aufhalten...


    ... doch es ging nicht, ihre Füße schienen festgewachsen zu sein, denn sie kam keinen Schritt vorwärst. Nein nicht festgewachsen sondern sie waren gefesselt und auch ihre Hände. So lag sie auf dem Boden und musste einen Mann beobachten, der sich an einem Feuer zu schaffen machte. Verwirrt sah sie ihn an, aber auch er schien sie nicht weiter zu bachten und machte sich weiter an seinem Feuer zu schaffen. Arrecina spürte wie sich langsam etwas in ihrem Hals immer enger zusammenzog und sie keine Luft mehr zu bekommen schien. Ein Schmerz durchzuckte sie, aber sie wusste nicht woher er kam. Im nächsten Moment sah sie ihm, dem Mann, in die Augen. Er hatte etwas getan, sie wusste nicht was, aber es war falsch.........


    Arrecina rührte sich auf dem Bett und ihre Stirn glühte vor Fieber. Sie merkte nicht, dass sie in einem warmen und weichen Bett lag und man sich um sie gekümmert hatte. Immer noch hielt das Fieber und die Kopfschmerzen sie gefangen und ließen sie einfach ihren Träumen nicht entkommen. Es waren verwirrende Bilder von Personen zu denen sie sich hingezogen fühlte, die sie kannte und gleichzeitig doch nicht kannte. Leise seufzte sie auf und drehte ihren Kopf auf die andere Seite.


    ....Diese Augen wollten ihr nicht aus den Kopf gehen und sie sah sie wieder an. Ihre Hand strich sachte über das Gesicht des Mannes, der sich über sie gebeugt hatte. Was hatte er mir ihr gemacht und warum war sie bei ihm? Warum fühlte sie sich bei ihm wohl und gleichzeitig wieder nicht? Dann wurde er von zwei anderen Männern von ihr gerissen und geschlagen, getreten und dann stand da das Kreuz. Verwirrt blickte sie hinüber und wusste nicht warum die beiden Männer das taten. Was war hier los? Sie wollte schreien und sagen sie sollen ihn los lassen, aber sie hörten sie nicht, egal wie laut sie rief, oder dachte sie nur, dass sie das tat? Im nächsten Moment blitzte es grell vor ihren Augen auf..........


    Mit einem Ruck saß sie aufrecht im Bett und keuchte. Kleine Punkte tanzten vor ihrem Auge und machten sie ganz wahnsinnig. Ihre Finger rieben über ihre Augen und sie spürte, dass sie einen Verband trug. Dann versuchte sie wen oder etwas in dem Zimmer, in dem sie lag auszumachen aber sah nur Schatten. Wo war sie hier? Was war geschehen und warum war sie hier?


    Aber die wichtigste Frage war wohl: Wer war sie?

    Die junge Römerin lag auf der anderen Seite der Ruinen im Schlamm und regte sich nicht mehr. Der Regen prasselte immer weiter auf ihr Gesicht und mischte sich mit der rötlichen Farbe die sich auf ihrem sonst hellen Gesicht verteilte. Eine große Platzwunde prangte an ihrer rechten Schläfe und das Blut lief in feinen, dünnen Rinnsalen über ihre Haut und wurde dann von dem Regen weggespült.


    Nachdem Phaidra durchgegangen war und Rutger runtergeschmissen hatte, hatte sich Arrecina noch mit aller Kraft die sie aufbringen konnte an der Mähne von Phaidra festgehalten, aber auch ihre Kräfte waren schon vollkommen am Ende gewesen, alleine durch das Fieber, dass sie sich nicht lange hatte halten können und kurz hinter den Ruienen abgeworfen wurde. Dummerweise war sie dabei genau auf die Kante eines der vielen Steine gestoßen und auf der Seite liegen geblieben. Als würde sie schlafen lag sie da auf der Seite, einen Arm oben liegend der ander ruhte auf ihrem Bauch, eigentlich schlief sie ja auch, denn sie war bewusstlos.


    Am dunklen Himmel zuckten weiter die Blitze, auch wenn der Donner nicht mehr ganz so laut dröhnte. Immer wieder wurde ihr leblos scheinender Körper von diesen grellen Blitzen erhellt. Von Phaidra war keine Spur, sie schien verschwunden, als hätte sich der Boden aufgetan und sie verschlungen. In Arrecinas Kopf blitzten viele Bilder auf und es schien eine Art Film abzulaufen, auch wenn sie das nicht kannten in der damaligen Zeit. So viele Bilder sah sie, so viele verschiedene Gesichter, zu denen keine Namen passten. Es waren einfach nur Bilder und noch mehr Bilder und wieder Bilder. Sie begannen sich zu drehen, aber Arrecina schaffte es nicht diese verschwinden zu lassen, es schien als war sie gefangen in ihren eigenen Gedanken. Gedanken in denen sie sich nicht wohlfühlte, denn sie kannte sie nicht.


    Der Regen wurde etwas weniger, aber es fiel noch genug um einen die Haut bald aufweichen zu lassen. Trotz des Regens hatte sich eine Ratte aus ihrem Unterschlupf gewagt und besah sich nun das große Wesen, welches fast vor ihrem Eingang lag etwas genauer. Schnüffelnd kam sie näher und lief die Seiten von Arrecina ab.

    Nie hätte sie das geträumt einmal bei einem solchen Unwetter hier draussen zu sein. Es war ein einziger Alptraum und sie wünschte sich, dass sie wenigstens hätte etwas dagegen machen können, vielleicht aufwachen, aber die ganzen letzten Tage waren ein Alptraum aus dem es kein Erwachen für sie zu geben schien. Ihre Schenkel pressten sich feste an den Körper des armes Pferdes und auch ihre Hände, die sie mittlerweile beide an seinen Armen liegen hatte und sich fast an ihm festkrallte. Ihr Fieber war immer noch nicht wirklich gesunken, aber der etwas kühle Wind brachte ihr zumindest gefühlsmäßig Linderung. Ob sie seinen Worten Glauben schenken sollte oder nicht, da war sie sich nicht sicher, aber beruhigen konnte sie sich nicht, denn dazu hatte sie viel zu große Angst. Auf seinen deutlich gereizten Ton ging sie nicht ein, denn ein Streit war das letzte was sie beide nun gebrauchen konnten, deswegen schwieg sie einfach. Wenn Phaidra wenigstens nicht immer so durchdrehen würde, denn ihre ruckartigen Bewegungen ließen sie schwindelig werden und sie hatte noch mehr Angst runterzufallen.


    Einige der Rindenstücke trafen sie in ihrem Gesicht und etwas auch im Auge. Sie versuchte zwar das kleine Stückchen rauszubekommen, aber es war ziemlich schwer bei dem Wind, der einem immer wieder die Haare ins Gesicht wehte das zu machen, aber letztendlich schaftte sie es dann doch. Leise betete sie vor sich hin und hoffte, dass die Götter Gnade zeigen würden, auch wenn ein Germane bei ihr auf dem Pferd saß und dieser etwas unrechtes getan hatte. Und wieder kam der Regen und wieder wurde sie nass bis auf die Knochen, was ihrem gesundheitlich angeschlagenen Körper sicher nicht zu Gute kommen würde. Wie gerne hätte sie etwas getan, das Wetter verscheucht, ihren Vater herbeigezaubert oder einfach nur etwas hier her beordert wo sie sich unterstellen konnten. Aber nichts von ihren Wünschen wurde Wirklichkeit.


    Endlich, dachte sie sich, als sie an diese Ruinen kamen, sicher gab es einen Platz wohin sie gehen konnten. Ihre Angst schwand nicht aber sie fühlte sich deutlich besser als vorher und versuchte selber etwas zu sehen, aber die Regentropfen peitschen ohne Unterlass in ihr Gesicht. "Was ist DAS?" fragte sie ihn mit schriler Stimme, als auch sie diesen seltsamen Ton hörte und ihre Finger begannen sich förmlich in seinen Arm zu bohren, als dann auch noch der Blitz bals neben ihnen runterging konnte sie nicht mehr und schrie laut auf in ihrer Panik. "Ich will hier weg", schrie sie auf und zappelte ziemlich auf dem Pferd rum, was einem Schlagen schon fast gleich kam. Der Donner hallte immer noch in ihren Ohren und das Herz schien für sie einen Moment aufgehört zu haben zu schlagen. Die Villa konnte sie nicht sehen, denn dazu zappelte sie einfach viel zu sehr, als wollte sie versuchen von dem Rücken des Pferdes zu springen um diesem Unwetter zu entkommen.

    Keine Angst haben? Er hatte gut reden, sicher war er aufgewachsen in den Wäldern von Germanien, da brauchte er auch keine Angst zu haben, aber sie war noch nie draussen gewesen wenn ein Unwetter genaht hatte. Niemals hätte sie sich das gewagt. Ihr Kopf tat immer noch so höllisch wh und hin und wieder war ihr kalt und im nächsten Moment glaubte sie in einer Sauna zu sitzen. Genauso wechselte ihre Stirn die Temperatur. Arrecina war einfach nichts gewohnt und so war es klar, dass ihr das kalte Wasser vom Vormittag ziemlich zugesetzt hatte, aber sie kam noch nicht einmal dazu sich zu wundern, dass er sie gar nicht dafür bestrafte, dass sie ihn verletzt hatte. Er schien es einfach so hinzunehmen, als wäre nichts gewesen, aber sie konnte darüber nicht weiter nachdenken, zumindest nicht jetzt. "Ich hoffe du hast wirklich recht und wir finden dort etwas" sagte sie ganz leise, weil sie ihm ja nicht widersprechen wollte, schließlich war er der Wilde und nicht sie.


    Als er sich nun von ihr löste stand sie auch langsam auf, auch wenn sie sich ziemlich wackelig auf den Beinen fühlte, aber sie hatte keine andere Wahl als es zu tun. Der Wind bließ nun viel schlimmer als noch eben und ließ ihre Haare in alle Richtungen flattern, in der Ferne konnte sie das helle Blitzen sehen und nach einer Weile auch das tiefe und gefährliche Grollen eines Donners. Etwas in ihrem Magen sagte ihr, dass es gar nicht gut war, was sich da über ihnen am Himmel zusammenbraute. Hatten die Götter ihre Hände im Spiel? Wollten sie Rutger abhalten sie weiter zu verschleppen? Es gab so viele Möglichkeiten und keine dieser gefiel ihr wirklich, denn sie machten ihr alle fürchterliche Angst. Kurz hielt sie sich an Rutger fest bevor er ihr auf Phaidra half und sie ihre Finger in die Mähne vergrub.Nachdem sein Arm um sie gelegt war, legte sie eine Hand auf seinem Arm um sich festzuhalten und im dadurch noch etwas näher sein zu können. Immer noch hatte sie Angst, auch wenn er bei ihr war, aber es schien alles noch etwas dunkler zu werden und es war einfach nur fürchterlich unheimlich.


    Mit einem Ruck drehte sie sich auf die Seite als der Ast krachend in das Wasser fiel und schaute dabei Rutger entgeistert an. "Bist du sicher, dass wir etwas finden? Und was ist nun wenn nicht? Und wir hier draussen ohne Dach oder Höhle über dem Kopf dem Sturm ausgesetzt sind?" Deutlich konnte man die aufkeimende Panik in ihrer Stimme hören, auch wenn diese ziemlich belegt klang.

    Dieser Mann konnte einem tausend Dinge durch den Kopf gehen lassen indem er nur einen Satz sagte oder einem nur eine Berührung schenkte. Von heute an wusste sie, auch wenn sie ihn nicht kannte, dass sie ihn gar nicht mehr missen wollte. Für immer wollte sie bei ihm bleiben und sie wusste, dass sie es schaffen würden, denn es war der Wille der Götter. Sie hoffte es, dass es so war, denn etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen, schließlich hatten sie sich erst vor so kurzer Zeit kennengelernt und bei Weitem wussten sie noch nicht alles von sich. Seine Lippen, jede Bewegung von ihnen machte sie fast wahnsinnig. Denn zu gerne wollte sie diese kosten, aber wusste auch gleichzeitig, dass es einfach nicht gehen würde. Nicht hier, nicht heute und nicht so lange sie sich nicht wiedersahen, aber das würde sie, egal wie.
    "Auch du hast deinen Platz in meinem Herzen und zwar den größten Teil davon. Ich kann es nicht wirklich fassen wie man sich zu einem Mann so hingezogen fühlen kann, wie ich es bei dir tue. Ich weiß nur, dass mein Herz mir den Weg weist und es sagt mir, dass es bei dir bleiben möchte und dafür auch alles in Kauf nehmen wird was nötig ist um dies alles umzusetzen." Arrecina lächelte ihn wieder an und dabei leuchteten ihre Augen wieder auf, als würden tausend Sternlein in ihnen blinken. Selten hatte es je etwas männliches geschafft sie so zum leuchten zu bringen, eigentlich nur einer, und der war verwandt mit ihr und durfte sie eigentlich nicht anfassen, auch wenn sie sich nicht an solchen Verboten störte. Sie waren kein wirkliches Hindernis, denn es waren nur Verbote die man umgehen konnte, denn dazu waren sie eigentlich da und auch wenn man Crassus und ihr verbieten würde sich zu sehen, dann würde sie einen Weg finden, denn es waren nur Worte oder man müsste sie in ein Zimmer sperren und das würde ihr Vater ganz sicher nicht wagen, zumindest dachte sie es.


    Nocheinmal durchströhmte sie ein wundervolles Gefühl, als seine Hand langsam von ihrer glitt, war aber gepaart mit der Erkenntnis, dass sich die gemeinsame Zeit schneller dem Ende näherte als sie es gewollt hätte. Wie gerne hätte sie ihn doch festgehalten nur um ihn einmal zu umarmen, ihn einmal ganz nahe bei sich zu spüren und nur einmal ihre Lippen seine kosten zu lassen, aber sie würde Geduld aufbringen, das wusste sie und sie würde es versuchen, auch wenn sie sicher nicht zu den geduldigen Menschen gehörte, aber hier ging es um weit mehr. Hier ging es um Liebe, um Liebe die aus heiterem Himmel auf die Erde stürzte und sie beide getroffen hatte und sie wusste einfach, dass es sich lohnen würde dafür zu kämpfen.


    "Ich werde warten und wenn es mein halbes Leben dauern würde. Ich werde dafür kämpfen, denn keiner kann meine Gefühle auslöschen auch wenn ich sie selber nicht verstehen kann, da sie auf einmal einfach da waren. Es sind wundervolle Gefühle die ich empfinde und ich möchte sie auf ewig mit dir teilen." Wieder wurde sie rot, denn solche Worte hatte auch sie noch nie zuvor gesprochen, es war das erste mal für sie, aber sie kamen von Herzen wie so vieles auch noch. Als er diesen Schritt zurück ging war es etwas endgültiges und sie wäre gerne auf ihn zugekommen, aber das hätte den Abschied wohl noch schlimmer gemacht. "Vielleicht werden wir uns dann ja morgen schon sehen dürfen, oder der Zufall will es und ich werde von meinem Vater dann zu dem Gespräch gerufen. Ich freue mich und ich werde hoffen, dass es gut enden möge. Es ist in Ordnung, ich muss leider auch langsam los, sonst schlagen sich in fünf Minuten die Sklaven vielleicht wirklich noch den Kopf ein und das möchte ich hier grade nicht. Ich freue mich auf ein Wiedersehen und wünsche dir bis dahin nur das Beste."

    Also ich finde dieses Entscheidung doch schon ein wenig krass. Auch so manche Meinungen die hier geäussert werden. Ich möchte auch gar nicht so auf diese ganzen Meinungen eingehen sonder meinen eigenen Senf dazu geben. Zum einen soll hier historisch gespielt werden, aber zum anderen wird es das doch gar nicht. Ich will nicht sagen, dass ich es mache, sicher nicht, aberr eigentlich die meisten auch nicht.
    Auch habe ich nicht vor oder hatte, je eine politische Laufbahnanzugehen, aber dennoch kann ich die weiblichen IDs verstehen die nun ziemlich dumm da stehen.
    Eigentlich dachte ich immer ein RPG / Micronation was auch immer sei dazu da Spielspaß zu haben, mal den Alltag hinter sich zu lassen und einfach mal was anderes zu machen als man sonst macht.
    Wenn man wirklich historisch spielen will, dann dürften die Frauen hier gar nichts machen, nicht einmal in den Ämtern arbeiten, ein eigenes Konto haben oder gar "frei" sein, denn eigentlich standen die meisten Frauen unter der Patria Potestas einen anderen und hatten somit eh nichts zu melden. Nun wenn man wirklich will, dass Frauen nur noch zu Hause sitzen, Weben, Spinnen, Kochen und die Sklaven ärgern, auf den Markt gehen und das Geld der Männer ausgeben, dann befürchte ich werden die männlichen IDs hier bald ziemlich alleine da stehen und jammern weil es den weiblichen Ausgleich nicht mehr gibt. Eigentlich sieht man doch schon jetzt, dass es dem IR an Frauen fehlt. Aber mit solchen Regelungen, wo dann auch doch wieder Ausnahmen gemacht werden, kommen sicher keine weiblichen IDs dazu.


    Mir könnte es eigentlich egal sein, aber ich denke da auch an andere Spielerinnen, die viel dafür machten oder machen um einen politischen Weg einzuschlagen, und dann nun einfach so einen solchen Entscheid preis zu geben finde ich unfein, man hätte es auch anders bezw. wirklich mit Ankündigun tun können. Und doch ist es eine unnötige Regeleung, denn dann müssten auch andere Dinge geändert werden um historisch zu spielen.