Beiträge von Publius Annaeus Domitianus

    Arg, verdammt ! rieb ich mir die Schläfe. Irgendwas hatte mich getroffen und ich sah mich um, wer der Übeltäter sei.


    Da sah ich die beiden Milizionäre. Nicht mal auf sakralen Grund kannten diese auch nur ein Fünkchen Ehrfurcht. Ich lächelte in mich hinein, tiefgründig und geheimnisvoll. Der Zorn des Gottes würde sie für diesen Frevel strafen.


    Dann rannte ich weiter und war kurz darauf verschwunden.

    Langsam brannten die Gaben hinunter und der Rauch stieg immer weiter. Mein Blick wanderte nach oben und so sah ich wie sich die Rauchsäule auf wundersame Weise teilte. Ein Zeichen ? Fürwahr, das wird es sein.
    Erleichtert atmete ich auf. Der Gott hatte das Opfer angenommen. Nun würde sich zeigen, in welche Richtung das Schicksal Cordubas sich drehen würde.


    Nachdem ich die ruhende Asche auf dem Foculus entfernt und alle Utensilien wieder an ihren Platz gestellt hatte, begab ich mich langsamen Schrittes hinaus aus dem Tempel, nicht ohne ein letztesmal einen Blick auf die Statue des Optimus Maximus zu werfen, und es war, als sähe er mich direkt an.
    Aber vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, und das kam von den vielen Weihrauch, der noch im Raum lag und sich nur langsam verzog.


    So trat ich nach draußen, in der Gewissheit, den Gott hinter mir zu haben.

    Ich hatte mich entschlossen, einen Brief zu schreiben, adressiert an das Provinzialcollegium in Tarraco und ich muß wohl recht blauäugig und naiv gewesen sein, daß ich annahm, das Collegium würde meinen Brief erhören und sich nur einen Bruchteil damit beschäftigen. Doch ich war der festen Meinung, daß es jemand erfahren mußte, und erst recht jemand vom Cultus Deorum in Hispania, und so sah ich es als Pflicht meinen Arbeitgeber, an desen Weisungen und Pflichten ich schließlich gebunden bin, die Lage zu schildern, unabhängig davon, ob es gehört wurde oder nicht.



    ad collegio provinciale
    tarraco


    Hochgeschätzte Sacerdotes !


    Ich bin kein berühmter Mann, und auch an überquellenden Reichtum mangelt es mir. Ich bin Publius Annaeus Domitianus und wenn Sie meinen Namen schon einmal vernommen haben, dann vielleicht deswegen, weil ich als Sacerdos in Corduba meinen Dienst für den Cultus Deorum verrichte.


    Ich schreibe diese Zeilen, um einen aktuellen Bericht über den Zustand der Religiösität in Corduba und Umgebund abzugeben, den Zustand der göttlichen Bauten und den Zuwachs priesterlichen Nachwuchses.


    Doch möchte ich als erstes mein Bestürzen bekunden, über jene wenig ruhmreichen Ereignisse, die in Corduba seit einigen Wochen vonstatten gehen und von denen Sie, wertes Collegium, bestimmt schon erfahren haben.
    Die hiesige Regionalverwaltung unter der Leitung des Comes der Region hat sich von Rom und dem Imperator losgesagt, hohe Stadtbeamte, die sich dagegen gestellt haben, sitzen im Carcer oder wurden längst hingerichtet. Sie planen die republikanische Revolution, proklamieren die Restauration der alten Zustände einer vor-augusteiischen Epoche. Sie kontrollieren den ein- und ausfahrenden Warenverkehr und erhalten teils materielle Unterstüttzunge von umliegenden Städten.
    Die Priesterschaft in Corduba, die sich fast alle ausnahmslos zum Augustus bekennen, werden in ihren Opferzeremonien stark beschränkt. Restriktionen sind an der Tagesordnung. Die pax deorum ist in Gefahr. Die Religiosität verlottert, die Einnahmen des Cultus Deorum sinken, was dazu führt, daß Reparaturen an den großen Tempeln der Stadt nicht vorgenommen werden können, abgesehen davon, daß die Wirtschaft in der Stadt so gut wie brach liegt.
    Dunkle Wolken ziehen auf und ich möchte den Tag nicht erleben, wenn der Zorn der Götter sich auf uns niederschlägt.


    Was den Zulauf an priesterlichen Nachwuchs angeht, so geht er stetig bergab. Junge Söhne aus reichen Hause ziehen immer öfter die Verwaltungslaufbahn vor, statt den Dienst an den Göttern. Es wird Zeit, den Bürgern wieder ins Gewissen zu reden wie wichtig die pax deorum für ihr eigenes Wohl ist. Einige scheinen das beileibe vergessen zu haben.


    Untertänigst


    P Annaeus Domitianus
    sacerdos iovis

    Viel war es nicht und so langsam kamen mir die Zweifel, ob der göttliche Iuppiter diese Gaben überhaupt annehmen würde. Kein Stier - wo sollte ich einen solchen auch herbekommen - oder sonstige Kostbarkeiten, vornehmlich Feldfrüchte, Gerste, Hafer, Obst, aber auch Brot und Wein.


    Ich weiß nicht, ob es meine anfängliche Naivität war oder mein schier unermeßliches Vertrauen in das Einsehen, welches die Götter mit uns haben sollten, in jener mißlichen Lage, in der wir uns nun schon seit mehreren Wochen befanden.


    Ich legte die Gaben auf eine Operschale und plazierte sie auf dem foculus, direkt vor dem großen Standbild des Optimus Maximus. Dabei kniete ich mich selbst auf den kahlen Steinboden, zog den oberen Zipfel der Toga über meinen Kopf und entzündete den Weihrauch. Wenn nur nicht einer der oberen Priester mich jetzt entdecken würde.


    Der Weihrauch breitete sich schnell aus und stieg mir in die Nase. Ich streckte meine Arme in die Höhe und sprach die Worte, daß nur ich und der allmächtige sie verstehen konnten.


    "O allmächtiger Iuppiter Optimus Maximus !


    Dir zu geben und zu opfern, kniee ich vor Dir in der Asche deinerselbst,
    alles zu geben, was mein Herz zu geben vermag,
    Deine Macht und Deine Großmut zu erfahren wie Du Deine Taten oft vollbracht.
    So nimm von mir diese Gaben, meine eigene Frömmigkeit,
    an der sollst Du dich laben.
    So geb ich Dir, daß Du mir gibst und was Du mir hast gegeben,
    will ich Dir auf ewig vergelten.


    Ich bitte Dich, gerechter Gott,
    erhöre meine Bitten und Rufe, verschone diese Stadt, die stolze,
    die sich rühmt des irdischen Herrschers Heimat zu sein,
    verschone diese Menschen, die getrieben in frevelhafte Litaneien.
    Zeige Deine Macht und Deine Großmut zu erfahren wie Du Deine Taten oft vollbracht.


    O allmächtiger Iuppiter, zeige Dich mächtig und erhaben,
    so will ich Dir zu Ehren, ein Haus der Freude richten, wo
    es ruft und schallt Deinen Namen.
    Denn so gebe ich, was Du gegeben."


    Anschließend drehte ich meinen Oberkörper nach rechts, um das rituelle Ende des Gebets anzuzeigen. Darauf goß ich den Wein aus einem Krug in im Boden vorhergesehene Löcher. Langsam plätscherte die Flüssigkeit und verschwand schließlich ganz im Boden.
    Dann wurden die Gaben verbrannt. Weißer Rauch stieg auf, der durch eine Dachöffnung nach oben ins Freie auftauchte.
    Demütig senkte ich das Haupt und verharrte in Stille.


    LL M Decimus Livianus
    Castra Legio I, Mantua
    PRO ITA



    Salve patronus !



    Die Tage unserer letzten Zusammenkunft reichen schon weit in die Vergangenheit, seit du damals auf Befehl des göttlichen Imperators an die Rheingrenze versetzt wurdest. Mein letzter Brief liegt auch schon eine Weile entfernt, und doch komme ich nicht umhin, Dir von den Vorfällen zu berichten, die seit wenigen Tagen den Süden Hispanias plagen. In Corduba ist es ausgebrochen. Republikanische Kräfte haben es unternommen, sich gegen den Kaiser zu stellen und Spanien in ein Blutbad der Terrorherrschaft getaucht. befreit.


    Dies alles schreibe ich dir, damit du weißt wie es um diese Provinz bestellt ist. Aus Tarraco, der Provinzhauptstadt, hörte man noch nichts. Entweder fangen die Republikaner jeden Boten ab, der auch nur die Stadtgrenze passieren will, oder die da oben stecken längst mit drin. Mehr kann ich dir leider nicht schreiben, da ich annehmen muß, daß alles meiner Worte gelesen und notfalls zensiert wird.


    So verbleibe ich mit Grüßen


    dein treuer Cliens



    Domitianus


    zensiert durch die Postbehörde der autonomen Provinzverwaltung Baetica

    Gefährlich war es geworden, und ruhig. Schon seit längerem waren die Stadttore abgeschnitten und nur streng kontrollierte Warentransporte zogen in die Stadt.
    Das machte sich natürlich auch auf dem Markt bemerkbar, und bei den Leuten. Die Nahrungsvorräte waren knapp, denn es kam nicht genügend Nachschub und das meiste ging gewiss zur Versorgung der Rebellen, ihrer Soldaten und dem Genuß ihrer Führer drauf.


    So kam es wie es oft kam, während eines Krieges, die Leidtragenden waren die Zivilbevölkerung. Der Ärger staute sich zu allem Überfluss, als die Obersten beschlossen die Nahrungsmittel zu rationieren. Aufeinmal standen Frauen, Kinder und Greise vor den Lagerhallen der Stadt, doch sie standen vor verschlossenen Türen und alle Müh war vergebens, sich mit dem Nötigsten einzudecken.
    Doch während gleichzeitig der Mangel die Not verstärkte, feierten die Führer der Rebellen saftige Orgien, der Wein floss in Strömen und die Dirnen waren willig und jung.


    Ohne Frage war die Stimmung gereizt innerhalb der Colonia und die Lage angespannt. Ich betete jeden Tag zu den Göttern, zu Merkur dem Schutzgott der Reisenden, und damit auch der Boten, daß mein Brief in Emerita ankommen möge. Lange würden wir diese Situation nicht mehr durchhalten und es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis erste zivile Opfer zu beklagen sein würden und das ganze in einen Bürgerkrieg mündete.


    Aus Vorsicht, nicht erwischt zu werden, aus irgendwelchen unerpfindlichen Gründen prangerte mein Bildnis an einigen Plakaten überall in der Stadt, von Fabius und Mummius hatte ich nebenbei nichts mehr gehört, auch nicht von Mephisto und ich hoffte, daß sie noch am Leben wären, obwohl das Leben in den feuchten, modrigen Kerkern der Befestigungsanlage gewiss kein angenehmes war.


    Ich erreichte den Vorplatz zum Tempel des Iuppiter Optimus Maximus, unbeschadet, und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Hier auf sakralen Boden fühlte ich mich sicher. Die Rebellen würden es nicht wagen, das Eigentum des Gottes, erst recht des Höchsten aller Götter, zu schänden. Jedenfalls bildete ich es mir ein. Die Rache wäre ohne Frage grausamer und furchterregender als jede menschliche Rache sein konnte.


    Langsam schritt ich die Stufen hinauf in das Innere des großen Tempels, in dem die Statue des Höchsten auf mich herabschaute. Sorgfältig begann ich daran, die Gaben auszubreiten.

    Leicht angetrunken war Iulius, ein Römer in besten Jahren als er auf das Forum trat und den letzten Kandidaten bei seiner Rede hörte.


    "Versteh ich das richtig, du kandidierst zum Duumvir von Carthago Nova ? Und warum stellst du dich dann auf das Forum hier in Tarraco ? Was geht die Bürgerschaft von Tarraco Carthago Nova an ?? - Verzieh Dich, wir haben unsere eigenen Probleme hier !"

    Viele Wochen war der Brief unterwegs gewesen, ehe er schließlich Rom erreichte und in dem Briefkasten eines gewissen Senators verschwand.



    Hochverehrter Senator !


    Töricht wären meine Bestrebungen, euren Ruhm und eure Taten, euer Ansehen, welches ihr für Rom und den Kaiser gewonnen habt, in schnöde Worte zu kleiden, deren Beschreibung in keinster Weise euch gerecht werde.
    Euer Name ist in Rom und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, so mag es nicht verwundern, daß ich mich mit diesen Worten ausgerechnet an Euch wende, der ihr doch stets als Ehrenmann, als Mann mit Prinzipien anzusehen ward.
    Nichts lege mir ferner als auf diese profane Art und Weise, wie die Schlange im Schlamm kriechend um Hilfe zu erbitten. Rom wurde nicht groß und stark, weil es Mitleid zeigte, sondern weil es seine Stärke durch eindrucksvolle Demonstrationen unter Beweis zu stellen vermochte.


    Schändliche Verbrecher, zu meiner Schande Römer, die jeglichen Geboten der römischen virtus, der Aufopferungsbereitschaft vor dem Kaiserkult und der Verehrung des göttlichen Pantheons missen ließen, haben hier in Corduba, welches in den Süden der Provinz Hispania gehört die Herrschaft an sich gerissen. Sie nennen sich Republikaner, und doch ist es eine Schande, daß sie sich als Römer sehen. Sie rufen offen zum Kampf gegen den Imperator aus und jeden, der sich als ein Anhänger des göttlichen Caesar zu erkennen gibt, bringen sie um.


    O edler Senator, Abkömmling von bester römischer Tradition, ich schreibe Dir diese Zeilen, Dich zu informieren über die Zustände, die in diesem Reich plagen. Auf Deinen Einfluss und Deine Macht bauend, vertraue ich darauf, daß diese Zeilen bei Dir in richtigen Händen liegen. Schildere dem Imperator von diesen Zuständen, prangere es öffentlich im Senat an ! Rom muß begreifen wie weit sich diese Provinz von ihr entfernt hat.


    In der Hoffnung, daß dieser Brief sein Ziel erreicht, doch um nicht unnötig in die Hände der republikanischen Rebellen zu fallen, verzeih meine anonyme Unterschrift. Es ist gefährlich geworden, kaisertreu zu sein.


    Untertänigst


    P A Domitianus

    Wie ein Blitz traf es mich, als ich ihren Namen auf der Zunge hatte. Kein Schurker, kein republikanischer Handlanger, kein gemeiner Einbrecher. Sie. Wie kam sie hier rein ?


    Sie hatte Tränen in den Augen. Ihre sanften Lippen zuckten gar weinerlich und erwartungsvoll sah ich sie an, ich war sprachlos.


    "Scantilla, du bist es ! Wie kommst du hier her ?" flüsterte ich. Der Mond lag stille über dem Impluvium in der Mitte des Raumes.


    In einem Schwall emotionsgeladener Kräfte brach sie ihr Schweigen.


    "Mei...mein Vater, ee..r..er ist gefangen genommen. Sie haben ihn erwischt."


    Ihre dünne Stimme vibrierte und mehrmals mußte sie schlucken.


    Entführt ? Gefangen ? Ich konnte es ahnen. "Von wem ? Scantilla, von wem ?"


    Die Aufgewühltheit in ihren Worten entsprach ihrem momentanen Gemütszustand und sie mußte sich mehrmals fangen, bevor sie die Frage beantworten konnte.


    "Soldaten" krächzte sie. Es war als hätte sie ihre Stimme verloren. "Am Stadttor. Ich bin ihnen gefolgt. Dann wurden sie ergriffen."


    Sie hatten es nicht geschafft. Trauer spiegelte sich in meinem Gesicht. Fabius und Mummius, gefasst, dazu Mephisto. Jetzt war niemand sicher. Ich nicht, und auch nicht Scantilla. Sie mußte hier so schnell wie möglich weg.
    Fieberhaft suchte ich nach einem Plan, doch ich fand keinen.


    Da es schon spät war, führte ich Scantilla in eines der leerstehenden cubiculi und begab mich selbst in meines.

    Die Bewegungen verstummten, doch den Atem konnte ich deutlich vernehmen.


    "Sprich, wer bist du ? Zeig Dich !"


    Ich war auf alles gefasst. Mein Arm verkrampfte, meine Finger ballten sich zur Faust.


    Langsam tastete ich mich in der Dunkelheit, in der Hoffnung, den Eindringling am Schopfe zu ergreifen. Ich bewegte mich langsam voran.


    "Wo bist Du ?"


    Dann erwischte ich etwas, ein Stück Stoff. Das Ende einer Tunika oder eines ähnlichen Gewands. Ich zerrte mein Opfer in die Mitte des Raumes, wo der Lichtschein des Mondes durch die Deckenöffnung die Szenerie spärlich erhellte.


    Ich erschrak, als ich sah, wen ich sah und sprach voller Verwunderung "Scantilla !"

    Nach Stunden des Formulierens und Schreibens, Ausradieren und Neu-Formulierens standen vor mir die folgenden Worte geschrieben.


    Hochverehrter Senator !


    Töricht wären meine Bestrebungen, euren Ruhm und eure Taten, euer Ansehen, welches ihr für Rom und den Kaiser gewonnen habt, in schnöde Worte zu kleiden, deren Beschreibung in keinster Weise euch gerecht werde.
    Euer Name ist in Rom und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, so mag es nicht verwundern, daß ich mich mit diesen Worten ausgerechnet an Euch wende, der ihr doch stets als Ehrenmann, als Mann mit Prinzipien anzusehen ward.
    Nichts lege mir ferner als auf diese profane Art und Weise, wie die Schlange im Schlamm kriechend um Hilfe zu erbitten. Rom wurde nicht groß und stark, weil es Mitleid zeigte, sondern weil es seine Stärke durch eindrucksvolle Demonstrationen unter Beweis zu stellen vermochte.


    Schändliche Verbrecher, zu meiner Schande Römer, die jeglichen Geboten der römischen virtus, der Aufopferungsbereitschaft vor dem Kaiserkult und der Verehrung des göttlichen Pantheons missen ließen, haben hier in Corduba, welches in den Süden der Provinz Hispania gehört die Herrschaft an sich gerissen. Sie nennen sich Republikaner, und doch ist es eine Schande, daß sie sich als Römer sehen. Sie rufen offen zum Kampf gegen den Imperator aus und jeden, der sich als ein Anhänger des göttlichen Caesar zu erkennen gibt, bringen sie um.


    O edler Senator, Abkömmling von bester römischer Tradition, ich schreibe Dir diese Zeilen, Dich zu informieren über die Zustände, die in diesem Reich plagen. Auf Deinen Einfluss und Deine Macht bauend, vertraue ich darauf, daß diese Zeilen bei Dir in richtigen Händen liegen. Schildere dem Imperator von diesen Zuständen, prangere es öffentlich im Senat an ! Rom muß begreifen wie weit sich diese Provinz von ihr entfernt hat.


    In der Hoffnung, daß dieser Brief sein Ziel erreicht, doch um nicht unnötig in die Hände der republikanischen Rebellen zu fallen, verzeih meine anonyme Unterschrift. Es ist gefährlich geworden, kaisertreu zu sein.


    Untertänigst


    P A Domitianus


    Ich war erleichtert. Das Schreiben hatte mir viel Kraft gekostet. Ich ließ den stilus auf den Tisch fallen und griff nach dem Kelch mit Wein, doch er war schon wieder leer.
    Seufzend erhob ich mich von meinem Platze, der Weinvorrat war im unteren Bereich des Hauses und so stieg ich die schmale Wendeltreppe hinunter, als ich im Schatten des Hauses aufeinmal ein Rascheln und Atmen vernahm. Mein Herz klopfte. Meine Aufmerksamkeit erreichte wieder ihr Zenit.


    "Wer da ?" zischte ich.

    Sim-Off:

    ähm, entschuldige, wenn ich so hereinplatze, aber ihr wisst doch wie der Ablauf der Kampagne von statten geht. Ist es nicht da ein wenig unglaubwürdig, wenn der Kaiser jetzt schon bescheid weiß, gerade nach dem aktuellen Fortlauf der Kampagne ? :)


    ok, entschuldige mich schonmal für meinen simoff Kommentar zu der Sache hier, aber das ist mir aufgefallen und klingt für mich so ein wenig ungereimt.

    Sim-Off:

    Ich kann ja zur Zeit nicht hier sein, jedenfalls wäre das sim-on schwer zu erklären wie ich nach Tarraco komme, finde die Diskussion aber gut und überfällig.
    Meiner Meinung nach sollten wir die aber simoff führen, da es sich so freier diskutieren lässt und auch Aspekte ansprechen lässt, die man simon uU nicht ansprechen kann oder nur schwer.


    Ich habe aus diesem Grund bei der SL um ein Privatforum für diese Thematik gebeten und wenn sie dem zustimmt, würd ich vorschlagen, daß wir uns da beraten, wie man ein neues Konzept für Spanien ausarbeiten könnte, sozusagen in direkter Konkurrenz zu dieser Syriengruppe. ;)


    Spanien wird nicht untergehen. ;)


    /edit: Die Diskussion hat sowieso einen starken simoff Touch. Simon leben bestimmt nicht zehn Leute in Spanien und da hat Spanien auch keine Bevölkerungsprobleme. ;)

    Mephisto hatte die beiden hochrangigen Vertreter sich bis kurz vor das Stadttor geführt. Sie kamen von der Seite, unmittelbar unterhalb der Stadtmauer. Die in einiger Entfernung sich befindenden, gröhlenden Männer beachteten sie nicht. Jene waren ohnehin zu weit weg und durch vinum und otium anderweitig beschäftigt. Doch die Wachen am Tor, die die einfallende Straße der Stadt kontrollierten waren offenbar darauf eingeschärft, besonders wachsam zu sein.
    Für einen kurzen Moment ärgerte sich Mephisto, daß sie so leichsinnig waren, anzunehmen ein völlig angetrunkener und disziplinloser Haufen milites würde sie erwarten.


    Er hielt inne. Die Schritte verstummten. Dann fasste er einen Plan, wobei ihm die engstehenden insulae in dieser Gegend zu gute kommen sollten.




    Sim-Off:

    Bitte immer auf die Schaltfläche http://www.imperiumromanum.net/forum/hispania/replypost.gif klicken und zur Übersichtlichkeit auch die Signatur aus dem Post rausnehmen, wenn du Sulla nicht persönlich spielst. ;)

    "Psst, Rufus, bist du es ?" - "Ich bin hier drüben !" ertönte eine dumpfe Antwort. Das Stroh raschelte und die tiefe Dunkelheit in diesem hintengelegenen Trakt der städtischen Mansio, wo normalerweise die Pferde untergebracht waren, ließ nur schemenhafte Umrisse von schweren Gebälk und pallisadenartigen Abtrennungen erkennen. Die Rebellen hatten alle Pferde beschlagnahmt. Ich tastete mir meinen Weg durch den kleinen Stall und schlurfte dabei über den blanken Steinboden, daß das Stroh mich zwischen den Zehen piekste.


    Rufus lehnte an einer der Abtrennungen, die die Boxen der einzelnen Pferde trennten, er saß dabei auf dem Boden mit dem Rücken an die hölzerne Wand gelehnt.


    "Da bist du ja !"


    "Ist dir jemand gefolgt ?"


    ...


    "Nein, die Burschen konnte ich abschütteln !"


    "Hast du den Brief ?"


    Ich überreichte Rufus das Schreiben, daß zum sicheren Transport mit einem Geschnüre zusammengerollt war. Gesiegelt durch die beiden Dekurionen würde es seine Aussagekraft nicht verfehlen, und ich mußte unweigerlich an die beiden denken, ob sie die Flucht geschafft hätten, und mein Diener Mephisto ihnen den Weg weisen konnte.


    "Du brichst am besten sofort auf, ich vertraue dir. Niemand kennt diese Stadt so wie du. Sagt dir der Name Emerita was ?"


    Der Junge nickte.


    "Gut. Das Lager befindet sich sicher etwas außerhalb. Zeig ihnen den Brief und mahne zur Eile. Möge Merkur dir hold sein !"


    Rufus verstaute den Brief unter einem langen Mantel, die Kapuze hatte er ins Gesicht geschlagen, nur mehr die untere Hälfte seines Gesichts war jetzt zu sehen.
    Nach Emerita würde es etwa sieben Tage dauern, wenn er sich ein Reittier organisieren vermochte, würde er auch schon eher dabei sein. Jede Sekunde war kostbar, und so verschwand der Bote um die Ecke, nur er allein wissend, wohin ihn sein Weg verschlagen würde.

    "Erzähl' das meinem Meister ! Der alte Sack hat bis morgen eine Lieferung nagelneuer Schlösser zu erfüllen, und ich bin dabei unabkömmich. Du entschuldigst also, jede Verspätung zieht er mir vom Lohn ab." :(


    Auf die letzten Worte des Quintus entgegnete ich "Ich werde es ihm ausrichten !"


    Ich hatte mich schon einige Schritte entfernt, wartete aber noch ab, bis dieser Widerling seinen starren Blick von mir löste.