Fibius fiel der Mann ins Auge, der sich lautlos hinter sie gesetzt haben mußte, als er aufgestanden war. Er schien wegen irgendwas erheitert und das verwirrte ihn noch mehr. Er nickte dem Duumvir zu, nachdem er zu ihm sagte "Hab Dank, Duumvir, vale !", bemerkte den Fremden mit einem seltsamen Blick und verließ das officium.
Beiträge von Publius Annaeus Domitianus
-
-
"Nun, die Gens Annaea lebt schon in diesen Regionen seit den Tagen des ruhmreichen Lucius Annaeus Seneca, dem Älteren, und dem weitaus berühmteren Lucius Annaeus Seneca Minor, welcher im übrigen mein Onkel war." sprach ich nicht ohne Stolz.
"Eine Bekanntmachung ? Kann sein. Wenn es die Bekanntmachung ist, über die mittlerweile halb Corduba spricht und zu der auch noch der kleinste und unbedeutendste Bürger eine Meinung zu hat, dann werde ich sie sicher schonmal gehört haben."
-
Fibius überlegte. Dabei legte er den linken Zeigefinger auf die Unterlippe.
"Ähm,...,ich werde jetzt besser gehen. Ich habe Deine Zeit lange genug in Anspruch genommen, Duumvir."
Mit diesen Worten erhob er sich.
-
Wild und heftig ruderte Optatus mit den Armen, um seinen Unmit Luft zu machen. Mit bitterbösen Blick sah er den Duumvir an, seine Augen wurden ganz schmal. "Das ist eine Unverschämtheit, Duumvir. Offenbar bist Du Dir der Tragweite Deiner Worte nicht bewusst und ich will hoffen, sie kamen Dir im Falle einer geistigen Umnachtung, die Dich heimgesucht haben mag. Ich werde einen Brief schreiben, deine Absetzung fordern. Sei Dir gewiss, Duumvir, deine Tage als oberster Magistrat der Colonia sind gezählt."
Wutschnaubend drehte er sich um und verließ das officium. Wie jemand nur wegen so viel Dummheit sein politisches Begräbnis initiieren konnte.Fibius saß derweil auf seinen Platz, ehe er das Wort erhob. Er wußte nicht so recht, was er sagen sollte. Er war kein großer Redner und ordnete fieberhaft seine Gedanken.
-
"sic est, so ist es - schon mein ganzes Leben."
Ich tauchte auf und setzte mich senkrecht auf die Steinbank am Beckenrand, so daß nun mehr meine Schultern das Wasser bedeckte.
"Mein Name ist Annaeus und Du scheinst neu hier zu sein, wenn Du mir diese Frage stellst."
-
Der Dicke, dem man an seiner Kleidung sah, daß er von vermögenden Standes und Würdenträger der Colonia war, hielt es nicht für angebracht, sich zu setzen. Er war viel zu sehr echauffiert über diese Sache und Unverständnis machte sich in seinen Gedanken breit, was man denn da noch begründen müsse. Die Sache war ja ohnehin eindeutig.
"Das Edikt rüttelt an den Grundpfeilern der civilen Verwaltung der Colonia. Es ist ein Affront gegen die Traditionen. Wenn jeder dahergelaufene Tagelöhner und Bettler mit seiner Stimme einen Beschluss blockieren kann, wird kein Reicher mehr, kein wohlhabender Bürger mehr in dieser Stadt seine Sesterze lassen."
Der junge Fibius, so war im übrigen sein Name, entgegnete diesem sofort "Er hat doch nur Angst um seinen Posten, seinen überschwenglichen Luxus, seine Ämter und Würden, die ihn nähren."
-
Der Dicke zwängt sich sogleich durch den engen Türrahmen, so daß für den Nebenmann überhaupt kein Platz mehr ist, weshalb er sich hinten anstellen muß, wenn er nicht von dessen Gewicht erdrückt werden will.
Wild gestikulierend ruft der Dicke, den Duumvir erkennend, "Salve Duumvir, mein Name ist Magnus Optatus. Ich habe die Bekanntmachung gesehen und sehe mich dazu genötigt, ein VETO gegen diesen Aushang zu verhängen."
Der Jüngere, der dem Dicken ins officium folgte, bekam die Worte des Mannes gut mit und noch bevor der Duumvir antworten konnte, fügte dieser an. "Oh nein, ich möchte ein Veto einlegen, und zwar gegen das Veto diesen Mannes !" deutete er auf seinen Nebenmann.
-
Der Dicke war durch die langen Säle gehetzt auf der Suche nach dem richtigen officium. Sein Verfolger hatte im gebührenden Abstand abgewartet, wohin es diesen trieb. Möglicherweise suchte er ja nur die latrinen auf und war deswegen so in Eile.
Als dieser schließlich sein Ziel erreicht zu haben schien und vor der Tür eines officiums stehen blieb, um dort zu klopfen, dämmerte es dem Verfolger plötzlich, warum dieser so in Eile die Versammlung aufeinmal verlassen und zum officium des duumvirn gerannt war.Geschwind eilte er selbst auch zum officium, stellte sich neben den Dicken, von dem er daraufhin einen rügenden Blick kassierte, um zu warten, wann die Tür auf ihr Klopfen hin geöffnet werden würde.
-
Aufeinmal - als ich mich gerade entfernen wollte - kam dem wohlbeleibten Römer eine Idee. Wie von einer Biene gestochen, hastete er die Stufen hinauf in das Gebäude der Curia Iulia und man hörte wie er unter der Last seines Wanstes zu kämpfen hatte. Er keuchte und stöhnte leicht, und einige der Umstehenden machten sich schon lustig über den schwitzenden Sack, fragten sich aber wohl auch, was dieser vor hatte.
Ein anderer der Gegenpartei ergriff die Gelegenheit und folgte dem Dicken leichtfüßig beschwingt die Stufen rauf, um zu sehen, wohin dieser wolle.Ich ging derweil meinen Weg, da die Diskussion nichts neues ergab und zum Erliegen kam. Außerdem hatte ich noch auf dem Markt allerlei zu erledigen, unter anderem die richtige Sau für das Opfer heute nachmittag zu finden.
So verließ ich den Ort des Geschehens.
-
Einige Leute standen an diesem Tag um das Anschlagsbrett vor der städtischen Curie, wo ein Bediensteter die neuesten Verlautbarungen der Stadtväter aushing. Offenbar erregte ein Aushang ganz besonders die Gemüter einiger Umstehender, denn sie fielen sogleich in eine ausgedehnte Diskussion ein.
Die Älteren und Konservativen schienen ihr Mißtrauen nicht zu verbergen gegen diese neumodische, radikale Veränderungen der alten Strukturen. Wohingegen jüngere und minder einflussreichere darin einen richtigen Schritt hin zu einer Hellenisierung der alten Strukturen sahen, in der jeder Bürger, gleich welchen Standes seine Meinung sagen konnte.Interessiert und angezogen von dem Disput bahnte auch ich mir meinen Weg zu den Aushängen und das betreffende Edikt zu begutachten. Die Worte, die ich dort laß, überraschten mich in der Tat, und ich mußte sie ein zweitesmal lesen, während ein etwas älterer Mann in dunkler Toga und einer immer größer werdenen Halbglatze auf seiner Stirn links an meinem Ohr vorbei in tiefer, leicht aufgewühlter Stimme seinen Gedanken Gewicht zu verleihen wußte. "Schon seit den Tagen des glorreichen Augustus wurde diese Stadt immer durch den Ältestenrat, den Decurionen der Stadt regiert. Daran hat sich nie etwas geändert und daran darf sich im Interesse der Stadt auch nichts ändern..." - "Wohl eher in Deinem Interesse !" witzelte ein junger Bursche, der kaum älter war als ich, als er den Alten unterbrach. Ein zweiter Mann kam dem Alten zu Hilfe, dem die Toga etwas zu stramm saß. "Er hat doch recht. Die Regierung unserer Stadt muß in verantwortungsvolle Hände gelegt werden. Jemand, der sein Vermögen für die Stadt aufbringt, wird auch vielmehr daran interessiert sein, daß mit seinem Geld gut umgegangen wird, als jemand der kein As in der Tasche hat."
Der Wortschwall ging weiter, hüben wie drüben, und ich lauschte noch ein wenig fasziniert der spannenden Debatte. Doch, meine Meinung verfestigte sich, daß die amtierenden Magistrate da etwas ausgelöst hatten, was das Leben in Corduba grundlegend verändern würde. -
Vergnügt plätscherte ich mit den Füßen im Wasser. Den Kopf in den Nacken gelegt, vergaß ich ganz meine Umwelt. Das heiße Wasser öffnete meine Poren und ich schwitzte. Es war angenehm.
Aufgeweckt wurde ich als sich aufeinmal ein Mann neben mich saß. Ein wenig überrascht sah ich auf und grüßte den Besucher, den offenbar an jenem Tage dasselbe Bedürfnis trieb, förmlich.
"Salve, civis !"
-
Als ich an jenem Abend nach hause komme, erwartet mich, wie fast jeden Abend, bereits Mephisto im Atrium. Diesmal hält er in seiner Hand einen Brief und seine nicht wenig erfreuliche Gestik und Mimik deutet daraufhin, daß er den Brief schon gelesen hat. "Zeig her ! Was hast Du da ?" trat ich auf ihn zu und nahm ihn den Brief ab. "Oh, aus Tarraco. Es ist vom Provinzcollegium....Ceres-Tempel...Opfer...." laß ich über die Zeilen drüber. "Einkaufen ? - Mephisto, machst Du das für...nein, warte, das mach ich lieber selbst, gleich morgen früh."
-
[Blockierte Grafik: http://img132.imageshack.us/img132/2268/forummettempel2in0.jpg]
Am heutigen Tage hatte ich Opferdienst in einem der Tempel der Stadt, genauergesagt in dem Tempel der Göttin Ceres, Göttin der Landwirtschaft, des Getreides und der Fruchtbarkeit.
Da Corduba von großer Landwirtschaft geprägt war, war Ceres für die Menschen hier eine sehr wichtige Göttin, doch der Andrang hielt sich an jenem morgen noch in Grenzen und für gewöhnlich erschienen die erste Opfernden nicht vor der Mittagsstunde im Tempel.
Ich saß an einem kleinen Tisch, in einer der unzähligen Nischen im Inneren des Tempels, nicht weit von dem großen Eingangsportal entfernt und bilanzierte die Einnahmen und Ausgaben des Tempelbetriebs. Ja, auch ein Tempel war ein Betrieb und für die amtierenden Magistrate war es von hoher Wichtigkeit was die Unterhaltung der jeweiligen Tempelanlagen kostete und was sie möglicherweise aus eigenem Säckel beisteuern mußten.In regelmäßigen Abständen, so etwa jede Stunde, wenn der Zeiger der großen Sonnenuhr vor dem Platz die Markierung überquerte, machte ich eine kleine Runde durch die Tempelanlage, sah nach dem rechten und schaute, ob evtl Bittsteller vor dem Eingang warteten. Wie überall in der Stadt, so herrschte auch hier ein Priesternotstand und immer wieder beschwor ich es als Zeichen der Zeit, daß die Religiösität abnahm, und der Zorn der Götter uns ereilen würde. Boten brachten immer wieder Nachrichten aus allen Ecken des Reiches. Das römische Wege- und Verkehrsnetz war bestens ausgebaut. Es gab Erzählungen von nicht angenommenen Opfern, von umgekippten Statuen, gestohlenen Weihegaben, selbst Tempelschändungen befinden sich darunter.
Nun zähle ich schon seit zwei Wochen die Tage, seit der letzte Brief des Provinzcollegiums erreichte und ich verfluchte innerlich die Trägheit des Collegiums, ein Haufen alter Säcke, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen. So hoffte ich weiter, irgendwann einmal selbst ein stattlicher Sacerdos zu werden, Ansehen zu genießen und an den städtischen Versammlungen beizuwohnen.
-
Angenehm plätscherte er in dem lauen Wasser. Die ewige Geräuschskulisse aus klappernden Sandalen und anhaltenden Gesprächen stieg bis zur Decke. Ich nahm sie gar nicht mehr war und tauchte ganz darin ab.
...
Nach einer Weile verließ ich das tepidarium und begab mich ins caldarium. Ein Hauch von schwüler Hitze lag in dem Raum und langsam glitt ich das heiße Wasser bis sich mein Körper an die Temperaturen gewöhnt hatte.
Sim-Off: will niemand ?
-
Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
"Muß" gibts nicht.
Danke.Damit wäre meine Frage geklärt. Es reicht folglich, wenn ich sim-on zwar bezahle, aber auch wenn ich kein Wi-Sim Konto habe, kann mir der Cursus Publicus den Transport der Post nicht verweigern.
-
Ist das so einfach ? Was ist mit den anderen gegebenheiten, wo man "was bezahlen muß" ?
Die Frage ist doch, ist die Wi-Sim nur ein nettes Beiwerk, ein Schmankerl oben drauf, was man spielen kann, aber nicht in Anspruch nehmen muß, oder ist die Wi-Sim so eng in die Spielphysik eingeflochten, daß es eine Quasi-Pflicht gibt, da ohne diese, das Spiel nur halb funktioniert ?
Kann ich ohne Wi-Sim Konto zum Beispiel theoretisch Ritter werden, nur vom finanziellen Aspekt, daß man ein Standesgeld bezahlen muß ?
Mir scheint diese Sache nicht ganz klar. Und das mit dem Sim-Off der Wi-Sim habe ich auch nicht verstanden.
-
Ja, das meine ich. Wenn sie nicht Pflicht ist, dann kann man die Leute auch nicht zwingen, ein Konto zu haben, um zum Beispiel Briefpost durch den cursus publicus zu bezahlen.
-
Ich hätte mal eine Frage an die Verantwortlichen hier: Gibt es eine Pflicht zur Wi-Sim ? Muß jeder, der hier mitmacht ein Konto in der Wi-Sim haben ? Und ist die Wi-Sim mehr sim-off oder sim-on ?
-
Der geneigte Leser fragt sich, was mit diesem Post bezweckt werden soll.
-
Ein verstaubter Postbote erreichte nach Wochen seiner unendlichen Reise die nördlichen Gefilde der Poebene. Mantua war sein Ziel und er fand die Villa eines Lucius Annaeus Florus, für den dieser Brief bestimmt war.
An L Anneus Florus
RomaSei gegrüßt Lucius Annaeus Florus !
Sofern Dich dieser Brief erreicht, wird mein Opfer an die Götter seinen Zweck erfüllt haben. Seit ich jenen mysteriösen Brief erhalten und eine Aufzeichnung mit deinem Namen bekommen habe, grübele ich darüber, ob es möglicherweise einen mir unbekannten Zweig der annaeischen Sippe gibt.
Mein Name ist Publius Anneus Domitianus, ich bin der Sohn des Anneus Mela, und obwohl ich meinen Vater nie kennengelernt habe, bin ich stolz darüber, sein Soh zu sein und jenem großartigen Geschlecht anzugehören.
Auch Du scheinst ein Annaeus zu sein und so würde es mich glücklich schätzen, wenn meine Bestrebungen vom Glück begleitet werden. So würde ich mich erfreuen, von Dir ein Lebenszeichen zu erhalten, um meine quälenden Ungewissheiten beseitigen zu können.Vale
P Annaeus Domitianus
Corduba, Baetica