Beiträge von Duccia Clara

    Aus dem Schlaf gerissen machte ich große Augen und starrte den Jungen an,


    "Was sagst du da, ein Gaius Artorius? ... Kenne ich nicht ... aber gut, sag ihm ich komme bald, nun geh schon ..."


    der Junge verschwand sofort, ich gähnte genüsslich, rieb meine müden Augen, setzte mich im Bett auf und schüttelte
    den Schlaf von mir. Dann stand ich auf und machte mich erstmal frisch, dabei versuchte ich mich zu erinnern, wer dieser
    Artorius war? aber es kam nichts ... Dann machte ich mich auf den Weg ins Atrium.

    Mit großer Aufmerksamkeit hörte ich dem Buchhändler zu, und als er mir die Rolle gab, nahm ich die behutsam in
    die Hände und betrachtete sie von allen Seiten.


    "Danke Dir, aber dieses Pflanzenbuch habe ich bereits, obwohl in einer anderen Ausführung .., ich bin auf der Suche
    nach einem Buch über Heilpflanzen, also in medizinische Richtung ...dabei dachte ich an Dioskurides "Materia Medica".


    mit diesen Worten gab ich ihm die Rolle zurück und wartete auf seine Antwort

    Der nette Verkäufer war sehr höflich und ließ mich seine Bücher ansehen. Eine Weile betrachtete ich Rollen aus
    Papyrus, die kunstvoll mit kolorierten Bildern versehen waren.... Mit schwarzen Pferden, die Streitwagen zogen
    und viele Kampfszenen darstellten, zu grausam für meinen zarten Gemüt ...dann stöberte ich dort durch die Bücher
    weiter, fand aber nicht, was ich suchte.


    " ... Du hast eine große und schöne Auswahl an Literatur hier, ich brauche aber ein Buch über Kräuterpflanzen.
    Hast Du eine solche Lektüre? ..."

    An einem schönen Tag begab ich mich in Begleitung einer Sklavin zum Markt, um mich ein wenig zu zerstreuen
    und mir etwas Schönes zu kaufen. Eine bunt gemischte und lärmende Menge drängte sich auf dem Marktplatz.
    Nach einem Bummel durch den Platz entdeckte ich einen Bücherstand und meine Augen strahlten vor Freude!
    Ich kam näher und betrachte den Tisch mit verschiedenen Buchrollen und Schriften in allen Ausfertigungen.


    "Salve, guter Mann ... Ich möchte mir gern diesen Bildband ansehen, darf ich?"


    fragte ich mit einem kleinen Lächeln und sah den Verkäufer an




    Heute fühlte ich mich nicht wohl und beschloss im Bett zu bleiben. Eine Sklavin brachte mir das Frühstück und
    ich bat sie, Tilla zu mir zu schicken. Die habe ich schon lange nicht mehr gesehen ...
    Die Sklavin verließ das Zimmer und ich lag noch eine Weile da und wollte an nichts denken, betrachtete nur die
    schöne Wandmalerei und bin dann wohl wieder eingeschlafen ...

    So saßen wir gemütlich da und, obwohl es draußen etwas kühl war, haben wir unser Essen genossen. Wir plauderten
    und unterhielten uns ganz gut. In der frischen Luft bekam ich einen großen Hunger und aß mit einem großen Appetit.
    Die Speisen waren delikat und der Wein erfrischend. Und ich hatte das Gefühl, dass wir beide unser Beisammensein
    auch genossen. Prisca war eine Augenweide und in der Blüte ihrer Jugend.


    Ich bereute es bereits, Prisca über meine Krankheit und meinen armen, toten Mann erzählt zu haben, denn ich merkte,
    wie ihr Gesicht sich auf einmal verdunkelte und sie meine Hand ergriff. Dabei musste ich mich beherrschen, um nicht
    gleich in Tränen auszubrechen.


    "Liebe Prisca, meine Krankheit ist schwer, aber der Arzt sagte, wenn ich mich schone und mich im Winter am Meer
    aufhalte, werde ich vielleicht sogar gesund ... auf keinen Fall darf ich mich erkältet und ich muss jeden Abend eine
    Schale Stutenmilch trinken ..." - ich seufzte leicht - "...auch sagte er, ich brauche Liebe und Zuneigung..."


    fügte ich leise hinzu und senkte meinen Blick, meine Liebe war weit weg, ... mein unerfüllter Traum ...
    Dann vernahm ich Priscac bedrückte Stimme, die über ihre Mutter sprach und mich mit einem Blick voller Wehmut
    ansah


    "Ja, es ist schade, dass Du Regulus nicht kannte, er war ein außergewöhnlich freundlicher Mensch und ich verdanke
    ihm sehr viel... Und es tut mir sehr leid zu hören, dass Deine Mutter diese Welt schon verlassen hatte, ach, die Götter
    sind manchmal sehr grausam und wir sind ihnen hilflos ausgeliefert ..."


    Mitfühlend drückte ich Priscas Hand, bevor sie ihre von meiner löste.


    "Aber das Leben geht weiter und ich danke den Göttern, dass wir uns getroffen haben, ja wir trinken auf uns und auf
    diesen schönen Tag!"


    Wiederholte ich Priscas Worte, denn besser könnte man sich auch nicht ausdrücken und hoffte, mich mit den Göttern
    auf diese Weise wieder auszusöhnen


    "Natürlich gebe ich Dir heute Abend noch die Adresse der Villa und die Nachricht für meinen Sklaven..., es ist sehr
    liebenswürdig von Dir, mir zu helfen ... "


    Während Prisca mit Tilla über den Wein sprach, verspeiste ich noch eine saftige Birne und fühlte mich wohl.


    "Ein Spiel? Das ludus deltae spielte ich zum letzten Mal als ich noch ein Kind war, aber wenn Du sagst,
    es ist nicht anstrengend, dann bin ich dabei!"

    Eigentlich wollte ich über meine Krankheit nicht reden. Aber die Sklaven wussten schon davon, wenn auch nichts
    genaues. Da aber Prisca mich so nachdenklich ansah und sie außerdem längst mein volles Vertrauen gewonnen
    hatte, seufzte ich tief, nahm eine Olive und betrachtete sie eine Zeit lang gedankenverloren.


    "... Ich kam nach Mogontiacum, um meinen Mann zu treffen,.. fand aber nur sein Grab ... " - es fröstelte mich
    und zwei Tränen liefen mir über die Wangen.


    "Seine Familia hat mich aufgenommen und ich arbeitete in der Bibliothek der Schola Germaniae. Aber das Klima
    hat mich krank gemacht und meine Lungen zerstört".


    Es war das erste Mal, dass ich diese Worte laut ausgesprochen hatte, bis jetzt wollte ich es nicht wahrhaben,
    aber es war nun mal eine Tatsache, mit der ich leben musste ... Wie lange noch?
    Aber heute war ein schöner Tag und ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Erzählte nun weiter:


    "Also, ich arbeitete in der Bibliothek und da habe ich die Bekanntschaft mit den aurelischen Sklaven gemacht ..."
    dabei musste ich schmunzeln, "aber Marcus Corvinus habe ich persönlich damals nicht kennengelernt, ja, und
    es ist schade, dass wir uns nicht dort getroffen haben, liebe Prisca ..."


    Als Prisca über ihren Aufenthalt in Mogontiacum sprach, bemerkte ich, wie sie einen Augenblick inne hielt und
    ich wollte keine Fragen stellen. Vielleicht erzählt sie mir irgendwann selbst, was sie bedrückte.


    "Aber ich kannte gut Varus Aurelius Regulus, den ich in Britannia kennengelern habe, wir waren sehr befreundet,
    er war ein echter Freund ... und stand mir immer zur Seite ... und nun bin ich ja hier, weil ich ihn nach so vielen
    Jahren besuchen wollte ..., aber... aber er wird das nie erfahren ..."
    - fügte ich leise hinzu.


    In diesem Moment kam schon Tilla mit dem Wein. "Für mich bitte verdünnt, Tilla, danke ...", sagte ich zu
    dem Mädchen und war froh das Thema zu wechseln und blickte Prisca lächelnd an:


    "Sagst Du zwei Sklaven?, es ist natürlich besser, und ich bin Dir sehr dankbar dafür"


    dann hob ich auch meinen Becher und trank einen großen Schluck:


    "Auf Dich, Prisca!"

    Eine Weile schwiegen wir beide. Prisca betrachtete die Natur und ich versank in Gedanken voller schmerzhafter Erinnerungen.
    Dann vernahm ich Priscas Stimme, die über Mogontiacum sprach und ich kehrte wieder in die Gegenwart zurück


    "Ach, wann warst Du in Mogontiacum? Ich habe zwei Jahre dort gelebt, aber wegen meiner Krankheit musste ich
    Germanien verlassen ..."
    ... und auch meinen geliebten Cupidus... fügte ich in Gedanken hinzu und seufzte wieder.


    Inzwischen setzten wir uns "zu Tisch". Ich hatte einen großen Hunger und aß mit einem großen Appetit ... Tilla hat sich
    wirklich Mühe gegeben, alles so schön zu servieren. Und es wunderte mich nicht, dass Prisca so nett zu Sklavin war, schließlich
    war Tilla ein fleißiges Mädchen und auch noch krank. Sie sah immer noch etwas blass aus, aber freundlich, wie immer.
    Nachdem ich meinen Hunger ein wenig gestillt habe, wandte ich mich wieder Prisca zu


    "Ach, danke Prisca, aber ein Sklave reicht, der muss ja nur die Nachricht überbringen. Mein Achilleus kommt gut allein
    mit zwei Pferden zurecht, er kennt sich bestens mit Pferden aus, in seiner Jugend war er ein guter Wagenlenker..."


    ich trank einen Schluck verdünnten Wein und fuhr fort


    "Nein, ich werde hier keine Zucht betreiben, ich lasse meine Pferde in Britannia, das Gras ist dort saftig und hoch, die
    fühlen sich wohl da ... und mein Verwalter kümmert sich aufopfernd um sie ... ach, der Wein schmeckt herrlich ...."

    Gemeinsam spazieren wir durch den Garten an diesem Frühlingstag und, obwohl es für die Jahreszeit zu kalt war, fühlte
    ich mich in der Gesellschaft dieser jungen, faszinierenden Frau wohl. Und wir hatten viele gemeinsame Interessen.


    "Oh, danke ... ich werde mir dieses Plätzchen merken und, wenn der Nachthimmel klar ist und ich nicht schlafen kann,
    komme ich hierher, um die Herrlichkeit und Erhabenheit der Sterne zu betrachten ... "


    Langsam gingen wir weiter und plauderten über dies und das. Die Natur webte bereits die schönsten Teppiche aus Blüten
    in allen Farben, aber:


    "Der Frühling machte sich aber langsam in diesem Jahr, nicht wahr ? Aber sehr bald werden die Tage wärmer
    und natürlich bunter..."


    Darauf freute ich mich schon sehr, dann sprach Prisca über Britannia, was mein Herz heute zum zweitem Mal betrübte,
    denn ich habe schon darüber mit Ursus gesprochen und so antwortete ich auch so kurz wie möglich


    "Ja, ich lebte mit meinem Vater viele Jahre in Britannia und ich habe ein kleines Anwesen da, aber dann lebte ich
    in Mogontiacum und nun habe ich vor, in Rom zu bleiben, das nordische Klima ist für mich nicht geeignet ... Britannia
    ist schön, aber es regnet zuviel und es gibt zu viele Aufstände ... ich würde sagen, es ist nicht ungefährlich dort ..."


    Ich seufzte schwer, vielleicht werde ich eines Tages Prisca mehr darüber erzählen, aber nicht jetzt ...
    Und da erblickten wir beide auch schon Tilla mit ihrem Korb und ich freute mich, das Thema zu wechseln. Wir näherten
    uns der Bank, auf der Tilla versuchte, ihren Korb auszupacken und ich beobachtete vergnügt, wie sehr sie sich bemüht
    hat, alles schön und richtig zu machen.


    "Ach ja, die Lösung ... nun, ich dachte, warum sollte ich selbst nach Brundisium fahren, wir können einen Sklaven mit
    einer Nachricht dorthin schicken, und mein Sklave, der mich auch nach Rom begleitet hat und sich immer schon um
    meine Pferde gekümmert hat, wird dann die Rappen hierher bringen ... was meinst Du dazu, Priska?"

    Über einen Spaziergang mit Prisca durch den Garten freute ich mich sehr. Ich nickte zustimmend und folgte der einladenden
    Geste der Dame.


    "... Aber gerne, ich habe mich sofort in diesen Garten verliebt als ich diesen herrlichen Ort betrat und es ist mir eine Freude,
    Dir Gesellschaft zu leisten, werte Prisca ... . ... Ach, Dein Name klingt so wunderschön ..."


    Als Prisca mich dann über meine Interessen fragte, überlegte ich, wo ich anfangen sollte, lächelte leicht und versuchte,
    mich kurz zu fassen


    "... Außer Pferde ... Nun, ich lese gerne und ich beschäftige mich viel mit Astronomie, mein Lehrer hat mir die Sternkunde
    beigebracht und mich gelehrt, die Sterne zu lieben und den Kosmos zu erkennen..."


    die Erinnerung an meinen alten Lehrer, der auch nicht mehr lebte, machte mich traurig und ich schwieg einen Moment, in
    Gedanken versunken... Dann sprach Prisca wieder über meine Pferde und streichelte dabei meinen Arm, diese kleine Geste
    berührte mich sehr, ich sah sie dankend an und erzählte weiter


    " ... Ja, ich habe eine Rennpferdezucht. in Britannia, die Pferde stammen alle von meiner Zucht ... Du wirst Dich in die
    verlieben, wenn Du sie siehst... . In Brundisium warten noch zwei auf mich, die sind wahre Ungeheuer, rabenschwarz und
    wild ..."
    "
    sagte ich mit weicher, zarter Stimme ...


    " ... Du fragst Dich vermutlich, warum ich an Hektor gedacht habe, nun Ursus hat mir Hektor und Sertorio vorgeschlagen,
    um mich nach Brundisium zu begleiten, dabei sagte er, dass Hektor mehr von Pferden versteht, so hoffte ich, er könnte
    mich begleiten, aber ... wenn er nach Germanien muss, ... nun ja, da kann man nichts machen ... "


    dass Hektor mich schon einmal in meinem Cubiculum besucht hat, erzählte ich nicht, wenn Prisca nicht davon wusste,
    könnte er Schwierigkeiten bekommen, das wollte ich aber nicht.


    "Wollen wir uns nicht auf eine Bank setzen? Der junge Frühling hat mich müde gemacht ... und ich glaube, es gibt eine
    Lösung des Problems"


    Ich hatte eine Idee ...

    Ursus hat meinen Blick verstanden, kam mir sofort zu Hilfe und schilderte Prisca mein Anliegen. Dann sprach er mit Tilla, die
    ich nicht sehen konnte, das Mädchen zeigte sich nicht und blieb im Verborgenen... Schließlich wollte er gehen:


    "... Danke, Ursus, für diesen interessanten und aufregenden Rundgang, ....ja, wir sehen uns dann später ..."


    ich lächelte ihn an und winkte ihm zum Abschied mit der Hand.


    "Oh, ja, Ursus hat mir hier viel gezeigt und viel erzählt, ich bin beeindruckt von der Schönheit und Herrlichkeit der Villa ... und
    der Garten ist einfach bezaubernd ..."


    sagte ich zu Prisca, die auf mich einen sehr angenehmen und charmanten Eindruck machte, zudem war sie eine sehr schöne
    Frau. Als ich dann aber hörte, dass Hektor nach Germanien muss, betrübte es mich ein wenig und ich dachte kurz nach, bevor ich wieder sprach


    "Es tut mir leid, das wusste ich nicht, die Zeit wird aber nicht reichen, nehme ich an ... Auf jeden Fall muss ich so schnell
    wie möglich nach Brundisium, ich werde keine Ruhe finden, solange ich meine Rappen nicht bei mir habe ... ja, sie kommen
    hierher, wir haben mit Ursus schon darüber gesprochen ... und ich hoffe, es wird Dir auch eine Freude sein, meine Pferde
    zu sehen ... die sind sehr schön und edel ... "


    dabei seufzte ich tief und senkte meinen Blick, so sehr vermisste ich meine Lieblinge ....

    Mit einem verschmitzten Lächeln berührte ich leicht seine Hand


    "Oh nein, Ursus, Du brauchst Dich nicht zu fürchten, Du bist ein wunderbarer, herzlicher Mensch und mir sehr sympatisch !
    Und was meine Zukunft angeht ..., so denke ich ...."


    den Satz konnte ich nicht zu Ende bringen, denn plötzlich vernahm ich schnelle Schritte und sah eine Frau von anmutiger Gestalt,
    die sich uns näherte. Sie begrüßte Ursus und auch mich und dann, mit einem freundlichen Lächeln, stellte sie sich mir vor. Und
    obwohl Ursus mich der Dame bereits auch vorgestellt hatte, sagte ich mit einer weichen Stimme:


    "Sei gegrüßt, Aurelia Prisca, wie Ursus schon sagte, ich bin Duccia Clara und es ist mir eine Ehre, Dich endlich kennen zu
    lernen ... . Verzeih, wenn wir Dich eventuell gestört haben und Dich baten hierher zu kommen ..., es geht um Deinen Sklaven
    Hektor ..."


    ich machte eine Pause und lächelte Prisca an, dabei überlegte ich, wie ich nun mein Anliegen vortragen könnte ... aber auf
    einmal erschien es mir nicht mehr so einfach zu sein ... und ich blickte Ursus hilfesuchend an ...

    Tilla entfernte sich, offensichtlich gab es da zwischen Ursus und ihr ein kleines Missverständnis, aber weil ich Tillas
    Gebärdensprache nicht beherrschte, verstand ich auch nicht, was da los war ... Nun, neugierig bin ich nicht ... Dann
    sprach Ursus wieder zu mir und ich musste unwillkürlich lachen


    "Ach, Ursus, vor allem bist Du ein schrecklich guter und sehr netter Mensch, und danke für alles .... aber so viele Sklaven brauche
    ich eigentlich nicht, Tilla und Caelyn reichen mir vollkommen, und Hektor hat mir versprochen mich zum Markt zu begleiten ...
    Ich würde mich natürlich auch sehr freuen die Damen des Hauses kennen zu lernen, es wäre mir eine Ehre ..."


    Als Ursus mich über meine Zukunftspläne fragte, wurde ich nachdenklich, denn meine Zukunft sah düster aus, darüber wollte und
    konnte ich jetzt nicht sprechen, später werde ich vielleicht Ursus über meine Krankheit erzählen, aber heute noch nicht


    "Eigentlich habe ich noch keine Zukunftsplanung, denn meine Zukunft liegt in den Götter Händen, aber irgendwann wollte ich wieder arbeiten,
    ja, ... irgendwann... "

    " ... Oh, danke, Tilla, mir geht es gut... "


    ich lächelte zufrieden, dann aber habe ich bemerkt, dass Ursus etwas verärgert hatte und er sprach zu Tilla in einem
    strengen Ton. Worum es ging habe ich nicht mitbekommen, das ging mich ja auch nichts an. Ich blieb unbeteiligt stehen
    und sah mich nach einer Sitzmöglichkeit um ...

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    "Ich fühle mich auch wohl in diesem Haus, Ursus, und bin unendlich dankbar für die Gastfreundschaft, die mir entgegen gebracht wurde ...
    und hier habe ich meine Ruhe gefunden ..."


    Ich senkte meinen Blick und seufzte ... Langsam gingen wir durch den Garten und unterhielten uns noch eine Weile.


    "Gibt es hier im Garten einen Springbrunnen? Ein vor sich hinplätschernder Springbrunnen mit schöner Fontäne kann
    im heißen Sommer Wunder wirken ... "


    den Satz konnte ich nicht zu Ende bringen, denn da kam schon Tilla mit ihren Glöckchen, sie sah noch etwas blas
    aus, aber wie immer fröhlich und gut gelaunt, ein nettes Mädchen ...


    " Ach, Tilla, grüße Dich, es freut mich Dich wieder zu sehen ... wie geht es Dir, ich habe gehört, du warst krank?"

    Der Spaziergang durch den Garten hat mir gut getan und Ursus angenehme Stimme wirkte beruhigend auf mich


    "Nun, Du hast Recht, wir werden uns keine Sorgen machen und einfach abwarten. Ob diese Gerüchte stimmen,
    werden wir schon bald erfahren ..."


    Der Gedanke, dass der zukünftige Kaiser krank war, machte mich traurig und erinnerte mich am meine Krankheit,
    die noch nicht ganz geheilt war und in jedem Moment sich wieder zurück melden konnte. Aus diesem Grund wollte
    ich meine Pferde so bald wie möglich hierher bringen, wenn mir etwas zustößen sollte, hier wird man sich richtig um
    sie kümmern, dessen war ich mir sicher.


    "Es freut mich zu hören, dass Tilla wieder gesund ist, ja, Ursus, es wäre nett von Dir, wenn Du das für mich tust ... und ich
    bin Dir sehr dankbar dafür..."

    " ... Eigentlich möchte ich so bald wie möglich nach Brundisium fahren, aber ich denke, ich soll zuerst Hektors Herrin fragen,
    ob sie ihm erlaubt, mich zu begleiten ..."


    Der Garten sah schon jetzt herrlich aus und ich atmete die frische Luft ein. Der Frühling lag in dieser Luft und nach den grauen
    Tagen war die Sehnsucht nach Licht und Farbe besonders groß.


    "Ja, Ursus, der Garten zeigt sich schon jetzt, wie ich sehe, im Frühlingsgewand und ich könnte mir vorstellen, wie schön es hier
    sein wird, wenn alles blüht ..."


    Mit großem Interesse hörte ich zu, was Ursus mir über Valerianus erzählte und wurde nachdenklich -


    "Es ist gut zu hören, dass wir uns keine Sorgen haben sollen, aber es tut mir leid, dass Valerianus krank ist und wir sollen wirklich beten
    und uns wünschen, dass er gesund wird und bleibt ... was fehlt ihm denn?"

    Ursus Augen leuchteten als wir den Stall verlassen haben, nun, meine auch, denn ich war mehr als zufrieden, dass meine
    Pferde so gut versorgt waren, gute Laune hatten und auf keinen Fall nervös wirkten. Ich verabschiedete mich zärtlich von
    beiden und nahm wieder dankend Ursus Arm an. Langsam gingen wir ins Haus zurück und dann führte Ursus mich zum
    Garten.


    "Danke, Ursus, ich brauche natürlich Begleitung, und ich denke dabei an Hektor ... wir haben uns schon kennengelernt,
    und er hat mir seine Hilfe auch angeboten ..."


    Unter welchen Umständen wir uns kennengelernt haben, erzählte ich nicht, lächelte nur in mich hinein


    "Ja, mit dem Kaiser tut es mir leid, uns bleibt nur hoffen, dass wir bald einen neuen haben werden ohne Streitereien und
    Bürgerkrieg ..."


    Im Garten herrschte eine zauberhafte Atmosphäre, auch wenn es noch kühl war, erwachte der Garten jetzt allmählich
    mit den ersten Vorboten des Frühlings aus seinem Winterschlaf und kündigte sich bereits mit den ersten Blüten an


    " Ach, es ist immer wieder schön zu erleben, wie die Natur zu neuem Leben erwacht ..."


    fasziniert sah ich mich um

    Artaius schaute Ursus mit großen Augen und gespitzten Ohren an, was bedeutete, dass er Ursus mochte, aber als er mich
    lachen hörte, wieherte er leicht, es war seine Art zu lächeln und zeigte, dass er heute gut gelaunt war, was mich auch sehr freute.


    "Es wäre mir auch eine Ehre, wenn Du bereit bist mein Pferd zu reiten ..., wann immer Du möchtest, es wird auch ihm gut
    tun , die Bewegung und die frische Luft ..."


    sagte ich höflich und lächelte bescheiden.


    "Ich habe gehört, dass der Kaiser tot ist, die Sklaven sprachen darüber, aber ich weiss nicht, was passiert ist ... auf jeden
    Fall ist es ein trauriges Ereignis ..."
    - ich wurde nachdenklich und seufzte leicht


    "Ich bin mir aber sicher, dass eine glänzende Zukunft Dich erwartet, und Du wirst Rom ehrenvoll dienen ..."


    Und weil Ursus das Thema wechseln wollte, sprach ich wieder über meine Pferde:


    "Oh ja, die beiden anderen sind genauso rassig und edel, Du wirst es schon selbst sehen ...., ich werde aber bald selbst
    nach Brundisium aufbrechen und bringe dann die Pferde natürlich mit ..., wollen wir wieder ins Haus zurückgehen, Ursus?"