Beiträge von Duccia Clara

    Nocta schnaubte leicht, ihre Ohren bewegten sich aufmerksam hin und her, sie verstand meine Gefühle.


    "Nein, das ist eben nicht normal, ich bin eine Römerin, eine Fremde..."


    Ich sah Valentin nun direkt in die Augen:


    "In meinem Herzen empfinde ich viel mehr als eine Dankbarkeit, ich empfinde
    eine tiefe Bewegung, aber auch eine Zusammenangehörigkeit mit Dir und Deiner Familie und bin stolz ein Teil dieser zu sein..."


    Von Gefühlen überfüllt wollte ich wieder mich an seiner Brust ausweinen, dann
    aber umarmte ich meine Stute und begrub mein Gesicht in ihrer Mähne...

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    "Ich habe sofort gesehen, dass Helios Dich mag, es ist mir eine Ehre, wenn
    Du ihn annimmst und zu einem Rennpferd ausbilden wirst, sieh nur mal, so ein schönes Geschöpf, er wird bestimmt alle Rennen gewinnen..."


    Ich sah Helios an, wie er so stolz da stand und Valentin beobachtete.


    "Ich soll Dir für alles danken, lieber Valentin...das werde ich tun mein
    ganzes leben..."


    sagte ich leise und streichelte meine alte "Nocta"

    Ich freute mich zu sehen, wie liebevoll Valentin die Pferde ansah:


    "Zephir ist schon Rennen gelaufen, aber Helios braucht eine Ausbildung, wenn Du ihn magst, er gehört Dir. Ich werde dann "Zephir" Venusia schenken als Hochzeitsgeschenk, sie hat mir schon Die Einladung geschickt"


    Ich streichelte meine "Nocta":


    "Die hier wird nicht mehr richtig laufen können, sie war mal verletzt und Damian hat sie gepflegt..."

    Im Stall sah ich sofort meine Lieblinge:


    "Oh, Valentin, das sind meine Pferde: Das ist "Zephir", das hier "Helios", und das ist meine Stute "Nocta"


    Nocta sah mich böse an, weil ich nun so lange sie alleine ließ


    "Sind die nicht schön? Alle sind die Rennpferde, aber Nocta lasse ich niemals rennen, sie gehört nur mir"

    "Ich habe meine Börse hier bei mir, und wäre Dir sehr dankbar wenn Du mich
    begleitest, die Leute wollen bestimmt so schnell,wie möglich nach Hause, nach Brutannia.."


    sagte ich und wurde wieder traurig, ich werde wohl nie mehr dorthin gehen...


    "Natürlich, wenn Du noch ein wenig Zeit für mich hast"

    "Gut, es freut mich zu hören"


    sagte ich und nahm seine Hand entgegen, die schon zu lange in der Luft war


    "Aber Du wirst auch meine Hälfte verwalten, nicht wahr?"


    ich lächelte Valentin zärtlich an


    "Ich muss nach meinen Leuten sehen, sie entlohnen, und nach Hause schicken, dann zeigst Du mir, bitte den Stall, dort sind auch meine Pferde untergebracht und die vermissen mich bestimmt..."

    "Du musst mich entschuldigen, lieber Valentin Germanicus, aber, wie ich schon sagte verstehe ich nichts vom Geldanlegen oder Verwalten,ich meine,wenn Du die Hälfte akzeptierst, kannst Du es dann auch benutzen, ausgeben, oder was auch immer...?"


    fragte ich und dann:


    "Ich akzeptiere Deinen Vorschlag nur wenn die Hälfte vollkommen Deine ist"

    "Ich danke Dir für Deinen Vorschlag, ich mache Dir aber einen anderen. Ich behalte meine 400 000, also mein Gift und die restliche 600 000 überschreibe ich Dir. Es ist ein guter Kompromiss"


    Ich stand auf:


    "Verstehst Du denn nicht, sonst kann ich nicht hier bleiben ... Du kannst doch das Geld gut gebrauchen, ich nicht... "


    ich sah Valentin mit viel Traurigkeit an:


    "Wenn Damian hier wäre, hätten wir das gebrauchen, aber jetzt... Du kannst es als sein Erbe an die Familie betrachten"

    Als ich unterwegs zum Valentins Arbeitszimmer war, kam ich am Kaminzimmer
    vorbei.
    Ich betrat das Zimmer und fand es sehr gemütlich, ich war einmal schon hier,
    aber in einem erbärmlichen Zustand.
    Ich setzte mich für einen Augenblick um mich ein wenig auszuruhen.
    Plötzlich kam ein Junge im Zimmer, fragte mich, ob ich Duccia Clara bin und
    überreichte mir dann einen Brief. Ich war sehr überrascht und freute mich
    auf die Post. Es war eine Einladung zu den Hochzeitfeierlichkeit von Venusia
    und ihrem Bräutigam. Es war mir auch eine große Ehre zur Hochzeit eingeladen
    zu werden. Ich freute mich aufrichtig für Venusia und wünschte ihr in
    meinen Gedanken viel Glück.
    Ich blieb noch einen Moment im Zimmer und dann ließ mich in Valentins
    Arbeitszimmer bringen.

    "Aber, Valentin, ich kann mit dem Geld überhaupt nichts anfangen, immer hat mein Vater alles für mich erledigt, und dann Damian,


    sagte ich leise
    "Du hast doch so einen großen Besitz und muss für die ganze Familie sorgen, ich brauche nur wenig Geld, was so eine Frau braucht..."


    ich machte eine kurze Pause und fuhr fort:


    "Ich bitte Dich, sonst kann ich nicht zur Familie gehören, bitte, Du kannst doch das Geld verwalten, das kann doch nicht in einer Kiste einfach liegen..."


    "Bitte, nim es an... Du wirst mit dem Geld viel Gutes tun können..."


    Meine Argumente waren nun verbraucht, mit der Hoffnung sah ich nun


    Valentin verzweifelt an

    "Oh ja, es geht wieder, ich brauche eben Zeit, aber ich möchte auch nicht, dass alle hier in Casa traurig werden, ich werde mich bemühen, nicht mehr zu
    weinen..."


    sagte ich und seufzte...


    "Es gibt noch etwas, was ich Dir sagen möchte, und zwar - mein Vater hat Damian 400 000 Sesterzen als Gift für mich gegeben, Damian hat niemals das Gold angerührt... Als mein Vater starb, verkaufte ich den ganzen Besitz, ich wusste Damian wird nie mehr seine Heimat verlassen. Nun habe ich fast 1 000 000 000 Sesterzen mitgebracht, daher diese starke Begleitung. Da ich jetzt zur Familie gehöre, was mich sehr glücklich macht, möchte ich das ganze Geld Dir überlassen, eben für die Familie, Du kannst bestimmt es sehr gut verwalten..."


    ich sah Valentin fragend an...

    Allmählich beruhigte ich mich in seinen Armen. Ich sah nach oben in seine Augen
    und sagte, fast flüsternd:


    "Du hast auch gelitten, nicht wahr? Du kennst den unerträglichen Schmerz des Verlustes, ich spühre es, hier in Deinem Herzen..."


    Dabei berührte ich seine Brust..., und... die war ganz nass...


    "Ach, Valentin, ich habe Dich ja nass gemacht, es tut mir so leid..."


    Ich lächelte und die ganze Spannung ließ nun nach...

    Das Essen war köstlich. Auf einmal bekam ich einen großen Appetit... Ich war
    Valentin dankbar, dass er mit mir etwas zusammen aß.
    Ich mochte diesen großen, starken Mann mit seinen sanften, klugen Augen. Er
    strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und ich schenkte ihm mein volles Vertrauen.


    "Danke für die ausgezeichnete Mahlzeit, lieber Valentin Germanicus... Vieleicht wird es mir gut tun darüber zu reden, vielleicht aber auch nicht, ich werde es trotzdem versuchen..."


    Ich machte eine kleine Pause, sammelte meine Kräfte zusammen und fing an
    zu erzählen:


    "Ich lebte mit meinem Vater schon lange in Britannia. Meine Mutter starb, als ich noch klein war... Mein Vater war bei der Verwaltung in den Römischen
    Kolonien tätig. Er kannte die Sprachen der Einheimischen dort und war als Dolmetscher unentbehrlich. Damian kam nach Londinium um seine militärische
    Ausbildung zu beenden und dort haben wir uns kennen,- und später auch
    lieben gelernt... Er war oft bei uns zu Hause und es war eine schöne Zeit...
    Dann haben wir geheiratet und wohnten im großen Haus meines Vater.
    Damian hat immer wieder über seine Heimat gesprochen, wie er seine
    Schwester Dagmar vermisst...und nach einem Jahr haben wie beschloßen
    nach Germania zu gehen. Aber gerade als alles für die Reise vorbereitet wurde, erkrankte mein Vater schwer... So blieb ich um ihn zu versorgen.
    Damian wollte warten bis mein Vater wieder gesund wird, aber ich habe ihn überredet doch zu reisen. So haben wir uns verabredet, dass, wenn er nach einem Jahr nicht zurück kommt, soll ich ihm nach Mogontiacum folgen... Nun bin ich hier und... und..."


    Ich nahm einen Schluck Wasser -


    "Mein Vater starb auch..."


    fügte ich schluchzend hinzu und bedeckte mit meinen Händen mein mit
    Tränen überströmtes Gesicht...

    "Ja, ich werde es versuchen...."


    Es war wirklich alles neu für mich in diesem Haus, die Gastfreundlichkeit und
    die Art wie die Menschen hier behandelt wurden bewunderte ich sehr.


    "Aber ich kann nicht alleine essen, bitte iß auch etwas..."


    bat ich Valentin und schenkte ihm mein bestes Lächeln

    Vor seinem Entgegenkommen war ich tief berührt und mir kamen wieder die
    Tränen:


    "Entschuldige bitte..."


    sagte ich kaum hörbar, dann lächelte ich ihn an:


    "So viel kann ich gar nicht essen! Käse und Obst werden vollkommen reichen .... und ein Stückchen Brot vielleicht...ja es reicht ...soll ich hier in Deinem Arbeitszimmer speisen?""


    fragte ich und sah ihn unglaubwürdig an

    Ich machte das Fenster auf. Die kühle, reine Luft tat mir gut.
    Dann rief ich nach einer Bediensteten, die mir half mich anzukleiden,
    ich brachte meine Haare in Ordnung und ich ließ mich zum Valentins
    Arbeitszimmer begleiten.

    Mit großer Dankbarkeit und Erleichterung vernahm ich seine Worte.


    "Ja, ich werde das tun, ich möchte sehr die Casa kennenzulernen..."


    sagte ich, immer noch verlegen und lächelte Valentin an -


    "Bis später, Valentin Germanicus"


    er lächelte zurück und verließ mein Cubiculum.


    Vor Scham bedeckte ich mein Gesicht mit den Händen und blieb noch
    eine Weile im Bett liegen bis ich mich wieder fassen und aufstehen konnte.