Ich war an den Wachen vorbeigehumpelt welche mich besorgniseregend und mitleidsvoll nachgesehen hatten. Sie hatten es sich verkniffen etwas zu sagen. So stand ich nun vor meinem Officium. Langsam öffnete ich die Türe und trat ein. Wie ein Fremder sich fühlend blickte ich mich um und ging dann schließlich zu meinem Schreibtisch um mich dort auf einen Stuhl zu setzen und mein schmerzendes Bein auszustrecken. Ich hatte einen Gladiator zu einem Arzt geschickt welcher sich die Wunde noch einmal ansehen sollte. Bis er kam, sah ich mir einige Notizen durch und schlief dabei ein.
Irgendwann klopfte es schließlich an der Türe. Es war der Arzt. Als ich ihn erblickte mußte ich wohl einen recht müden Eindruck hinterlassen haben, denn der Grieche lächelte.
Entschuldige, ich muß wohl über der Arbeit eingenickt sein.
Der Grieche nickte nur wortlos und sah sich die Wunde an und verzog dabei sein Gesicht.
"Die Wunde schaut nicht wirklich gut aus. Sie ist schwer entzündet. Wenn du Glück hast, geht sie wieder zu ansonsten..."
Ich wußte was er mir sagen wollte und ich schluckte erst einmal fest. Dies waren ja auch schon meine Befürchtungen gewesen, doch jetzt hatte ich die Bestätigung.
Der Arzt rief einen Gehilfen zu sich welchen er mitgebracht hatte. Er sollte einige Gräuter besorgen gehen. In der Zwischenzeit schmierte der Arzt schon einmal eine dickliche Salbe um den Wundrand.
"Ich versuche damit die Entzündung um die Wunde herum ein wenig einzudämmen. Die eigentliche Arznei sind die Gräuter welche ich dir auf die Wunde legen werde, welche ich mit einem Verband stabilisiere. Und dieser Verband bleibt drauf, auch wenn es zu jucken anfängt. Vielleicht können wir so dein Bein retten!"
Ich nickte nur stumm und ließ es mit mir geschehen.
Einige Zeit später stand dann auch wieder der Gehilfe samt den Gräutern im Raum.
Der Grieche legte sie gewaschen auf die Wunde und legte vorsichtig den Verband an.
"So, dass soll es für`s Erste gewesen sein. Und vergiss nicht was ich dir gesagt habe!"
Ermahnte er mich mit erhobenen Zeigefinger.
Ich werde mich daran halten.
Versprach ich. Schließlich ging es hier ja um mein Bein.
Dann verabschiedete sich der Arzt samt Gehilfe.
"Vale Hadrianus Iustus. Eines noch. So wenig wie möglich bewegen, verstanden! Ich seh in einigen Tagen wieder nach dir. Einen schönen Tag noch."
Den wünsch ich dir auch Asklepius.
Und nickte dem Griechen halb lächelnd zu.