Beiträge von Lucius Hadrianus Iustus

    Ich war an den Wachen vorbeigehumpelt welche mich besorgniseregend und mitleidsvoll nachgesehen hatten. Sie hatten es sich verkniffen etwas zu sagen. So stand ich nun vor meinem Officium. Langsam öffnete ich die Türe und trat ein. Wie ein Fremder sich fühlend blickte ich mich um und ging dann schließlich zu meinem Schreibtisch um mich dort auf einen Stuhl zu setzen und mein schmerzendes Bein auszustrecken. Ich hatte einen Gladiator zu einem Arzt geschickt welcher sich die Wunde noch einmal ansehen sollte. Bis er kam, sah ich mir einige Notizen durch und schlief dabei ein.
    Irgendwann klopfte es schließlich an der Türe. Es war der Arzt. Als ich ihn erblickte mußte ich wohl einen recht müden Eindruck hinterlassen haben, denn der Grieche lächelte.


    Entschuldige, ich muß wohl über der Arbeit eingenickt sein.


    Der Grieche nickte nur wortlos und sah sich die Wunde an und verzog dabei sein Gesicht.


    "Die Wunde schaut nicht wirklich gut aus. Sie ist schwer entzündet. Wenn du Glück hast, geht sie wieder zu ansonsten..."


    Ich wußte was er mir sagen wollte und ich schluckte erst einmal fest. Dies waren ja auch schon meine Befürchtungen gewesen, doch jetzt hatte ich die Bestätigung.
    Der Arzt rief einen Gehilfen zu sich welchen er mitgebracht hatte. Er sollte einige Gräuter besorgen gehen. In der Zwischenzeit schmierte der Arzt schon einmal eine dickliche Salbe um den Wundrand.


    "Ich versuche damit die Entzündung um die Wunde herum ein wenig einzudämmen. Die eigentliche Arznei sind die Gräuter welche ich dir auf die Wunde legen werde, welche ich mit einem Verband stabilisiere. Und dieser Verband bleibt drauf, auch wenn es zu jucken anfängt. Vielleicht können wir so dein Bein retten!"


    Ich nickte nur stumm und ließ es mit mir geschehen.
    Einige Zeit später stand dann auch wieder der Gehilfe samt den Gräutern im Raum.
    Der Grieche legte sie gewaschen auf die Wunde und legte vorsichtig den Verband an.


    "So, dass soll es für`s Erste gewesen sein. Und vergiss nicht was ich dir gesagt habe!"


    Ermahnte er mich mit erhobenen Zeigefinger.


    Ich werde mich daran halten.


    Versprach ich. Schließlich ging es hier ja um mein Bein.
    Dann verabschiedete sich der Arzt samt Gehilfe.


    "Vale Hadrianus Iustus. Eines noch. So wenig wie möglich bewegen, verstanden! Ich seh in einigen Tagen wieder nach dir. Einen schönen Tag noch."


    Den wünsch ich dir auch Asklepius.


    Und nickte dem Griechen halb lächelnd zu.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zuckte mit den Schultern. "Ich hab' dich auch nicht als Gladiator angestellt, denke ich." Er legte den Kopf schief und schien einen Moment nachzudenken. Dann beugte er sich vor und sah Iustus mit einer Mischung aus Abscheu und Lehrerhaftigkeit an. "Also pass' auf, Hadrianus: Ich werde dich vorerst nicht 'rauswerfen, aber wenn du deine Arbeit nicht machst, werde ich das sehr schnell nachholen. Vale!" Jetzt wusste er, dass man ein Auge auf ihn hatte! Die Gladiatorenspiele waren immerhin eine der wichtigsten Mittel des Kaisers, um den Pöbel ruhig zu halten!


    Und wie ich es wußte. So nickte ich dem PU zu und erhob mich.


    Ich weiß bescheid.


    Meinte ich dann nur und grüßte zum Abschied.


    Vale Praefectus Urbi.


    Und humpelte mehr oder wenig zu seinem Officium hinaus.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus verzog das Gesicht. Das war ja widerlich! "Igitt, verschone mich mit deinen Gebrechen!" Er lehnte sich zurück und atmete durch. "Kannst mit mit diesem Bein deine Arbeit machen oder nicht?" Salinator war weder Arzt, noch hatte er überhaupt Ahnung von so etwas!


    Ich kann die Arbeiten in meinem Officium tätigen, ja. Allerdings werde ich mich nicht groß in der Arena tummeln können...


    Gab ich die ehrliche Antwort. Nun konnte der PU damit anfangen was er wollte.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus runzelte die Stirn. Das klang ja nicht besonders motiviert! "Die Frage ist, ob der Kaiser es sich einen Procurator leisten kann, zu dem die Krankheiten öfter kommen..." wurde er etwas klarer. Der Bursche strotzte nicht gerade vor Motivation!


    Wohl eher nicht.


    Antworte ich.


    Allerdings habe ich mir die Krankheit auch nicht ausgesucht.


    Vielleicht hätte ich öfters in einen Tempel gesollt um ein paar Gebete zu sprechen.


    Aber was soll ich sagen, wenn du mir sagst was ich hier gegen machen soll.


    Ich zeigte dem Praefecten mein rechtes Bein. Dort klaffte eine eidrige Wunde welche etwas doppelt so groß war wie ein Denar.


    Ich habe schon alles versucht. Aber so wie es den Anschein hat, schließt sich die Wunde nicht mehr. Ich glaube kurz über lang, werde ich dieses Bein hier einbüßen.


    Tja, auch ich hatte schon bessere Zeiten gesehen.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus nickte mit gespieltem Verständnis. "Bist du öfter krank oder dürfen wir darauf hoffen, dass dein Engagement in Zukunft wieder etwas intensiver wird?" fragte er rieb sich das fette Doppelkinn. "Ich meine, wir können dir auch einen guten Stellvertreter suchen, dem wir dann dein fettes Gehalt zahlen können!" Das war wohl hoffentlich deutlich genug!


    Tja, diese Frage war wohl berechtigt und ich hatte auch quasi schon innerlich darauf gewartet. Allerdings so fett wie der PU tat, war die Bezahlung nun auch nicht. Da hatte ich damals als Magister Officiorum schon einiges mehr verdient.


    Krankheiten kommen und gehen Praefectus, die kann man nicht steuern.


    Erwiderte ich kurz und bündig.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus grinste. Scheinbar wusste Iustus schon, dass er hier nicht um eine Beglückwünschung ging! Er wirkte ja richtig ängstlich! "Salve Hadrianus. Ich wollte mich mal informieren, wie es mit der Ludus Magnus aussieht. Wie ich hörte, hört man wenig von ihr zur Zeit..." Plötzlich richtete Salinator seine Aufmerksamkeit auf die sorgsam gestutzten Fingernägel, wobei er aber immer wieder zu Iustus hinübersah.


    In diesem Moment hätte ich mich am liebsten zurück nach Mogontiacum in mein kleines Officium gewünscht. Aber leider war ich ja nun einmal jetzt hier und nicht dort.


    Nuja, da magst du wohl recht haben Praefectus Urbi. Es ist schwer einen guten Stellvertreter zu finden wenn man selbst einmal, sei es durch Krankheit ausfällt. Du weißt ja sicherlich selbst wie dass so ist. Da kann es dann schon vorkommen, dass der Betrieb etwas ins stocken kommt.


    Ich versuchte so gut es ging eine Unschuldsmiene aufzusetzen. Eigentlich hätte ich es gar nicht gemußt, entsprach es ja fast der Wahrheit.

    Nun hatte ich schon ein klein wenig ein flaues Gefühl in der Magengegend. Allerdings half mir dies auch nicht weiter. So wie es aussah, wurde ich schon sehnsüchtigst erwartet. Ich schluckte noch ein mal fest und atmete tief ein bevor ich schließlich das Officium des Praefectus Urbi betrat.


    Salve Praefectus Urbi. Du hast mich rufen lassen?


    Grüßte ich mit leicht zittriger Stimme.

    Ganz verdattert sah der Wachposten den Urbaner.


    Ähm salve. Du bist nicht von hier oder? Aber hier bist du leider falsch guter Mann. Hier findest du nur Gladiatoren und keine Wagenlenker.


    Erklärte er. Eigentlich sollten die Männer von der Wachmannschaft dies wissen.
    Dann begann er dem Soldaten den Weg zu den Stallungen zu erklären.

    Ist er auch!


    Dass wußten sogar die kleinen Kinder auf der Straße. Was also sollte diese Frage....


    Gibt es deswegen ein Problem für dich oder gar deinem Sklaven?


    Wollte ich dann doch wissen.


    Und wenn nicht als Lanista, so mag er doch dem ein oder anderem neuen Gladiator etwas beibringen

    Mit Freuden sah ich, dass das Essen Morag doch recht zu schmecken schien.


    So, du warst also die Frau eines Kriegers. Und was ist mit deinem Mann geschehen? Wurde er getötet oder auch in die Sklaverei verkauft?


    Wahrscheinlich wußte es Morag noch nicht einmal was mit ihrem Mann geschehen war. In den Wirren des Krieges und der Kämpfe, wurden schon manche Familien auseinandergerissen und man hat sie nie wieder gefunden. Entweder waren die einen Sklaven oder sogar getötet worden.
    Nun begann auch ich mein Essen zu löffeln. Heute war es ganz besonderst bekömmlich.


    Du kannst froh sein. Sonst schmeckt es eigentlich nicht so gut.


    Versuchte ich ihr zu erklären.

    Der alte Gladiator sah Mujet ein klein wenig verägert an. Leider hatte er nun keinen Übungspartner mehr übrig. So meinte er.


    Schau dir die Kämpfenden an, dich nehm ich mir ein ander mal zur Brust!


    Dann wandte sich der Ausbilder an die anderen Neulinge, denn er hatte vorerst genug gesehen und nickte zufrieden.


    Sehr gut! Für heute soll es erst einmal ausreichen, ich habe genug gesehen um euch ein klein wenig einschätzen und beurteilen zu können. Wir sehen uns dann also morgen in alter Frische wieder wenn es recht ist!


    Er nickte den noch Übenden zu und machte sich einige Notizen.

    Ich setzte mich, lehnte aber dankend den Wein ab. Zu meinem Glück mußte ich auch nicht lange auf die Herrin des Hauses warten. So erhob ich mich um sie zu begrüßen.


    Salve Iunia Axilla. Danke, dass du mich empfängst. Ja dem ist so. Ich habe gehört, dass er im Ludus Dacicus gearbeitet hat. Nun ich will es kurz machen. Ich bin Procurator des Ludus Magnus und ich suche für diesen einen neuen Lanista. Es würde mich freuen wenn du deinen Sklaven für diese Arbeit abstellen könntest wenn du ihn nicht für andere Arbeiten benötigst.

    Ich kam also mit Morag in der Mensa an. Einige Gladiatoren nahem gerade ihr Essen ein. Als ich mit meiner Sklavin einen Platz suchte, bemerkte ich, dass einige Gladiatoren ihr hinterher schielten. An einem freien Tisch deutete ich ihr an sich zu setzen und winkte dann auch gleich einen Küchensklaven herbei.


    Bring uns etwas zu Essen und verdünnten Wein.


    Der Sklave drollte sich.


    Ich bin mal gespannt ob dir unser Essen hier schmecken wird. Ansonsten wirst du dich daran gewöhnen müssen. Aber das wird schon...


    Ich zwinkte ihr zu und lächelte dabei.


    Erzähl mir mehr von dir Morga.


    Bat ich sie.

    Ich nickte ihr zu. Ich hatte ebenso Hunger.


    Gut, dann lass uns in die Mensa gehen, dort gibt es sicherlich etwas Essbares für uns.


    Ich deutete ihr an aufzustehen und mir zu folgen. Wahrscheinlich würde ihr unser Essen hier noch nicht einmal schmecken. Allerdings war es wohl besser als mit einem leeren Magen herumzulaufen. Ich würde ja sehen was sie dazu meinte.

    Das war ja interessant. Ich hatte eine Sklavin erworben die es wohl verstand eine Waffe zu führen. So wie es aussah, verstand sich Morag auf Bogenschießen und mit dem Schwert konnte sie wohl auch noch umgehen. Na, vielleicht ließe sich ja auch ihr eine brauchbare Amazone machen, kam mir der Gedanke.


    Bei Gelegenheit wirst du mir deine Künste wohl einmal zeigen dürfen.


    Auch hier fuchtelte ich mit den Händen in der Luft herum um mich halbwegs zu verständingen. Dann begann mir der Magen zu knurren. Auch Morag mußte sehr hungrig sein.


    Du hast Hunger?

    Als mir die Türe geöffnet wurde, war ich schon einmal erleichtert, es war wer Zuhause.
    Wenn jetzt auch noch Iunia Axilla im Hause war, um so besser.


    Ich möchte mit deiner Herrin Iunia Axilla sprechen wenn es geht.


    Antwortete ich höflich.

    Nein habe ich nicht.


    Antwortete ich ruhig.


    Ich hätte ja auch keine benötigt noch durchfüttern können. Also warum sich unnötigen Ballast aufhalsen. Jetzt schaut dies natürlich ganz anders aus. Ich glaube in Rom ohne Sklaven, ist man völlig aufgeschmissen. Drum wollte ich mir ja nun einen zulegen. Oder vielleicht auch eine Sklavin...


    Bei meinem letzten Satz grinste ich ein wenig.