Beiträge von Marcus Tiberius Gracchus

    Original von Marcus Tiberius Gracchus




    Marcus Tiberius Gracchus
    Tarraco
    Provincia Hispania



    EILBRIEF


    Lucius Aelius Quarto
    Administratio Imperatoris
    Palastium Augusti
    Roma
    Provincia Italia


    M. Tiberius Gracchus L. Aelio Quarto s. d.


    Salve Aelius!
    Mein Name wird dir unbekannt sein. Ich entstamme dem Geschlecht der Tiberier, mein Vater ist Manius Ahala. So wirst du aber doch meinen Bruder, Tiberius Durus, kennen und auch der Name meiner Schwester, Honoria, sollte dir ein Begriff sein. Aber nun zum eigentlichen Grund meines Schreibens geschäftlicher Natur. Ich habe vor mich am Kaiserhof zu bewerben. Es wäre mir eine Ehre im Palast meines Kaisers zu dienen. Die Stelle, die ich anstrebe, wäre in der Finanzverwaltung, nämlich die des Rationalis. Ich habe mich schon über diese Stelle informiert und erfülle alle mir bekannten Vorraussetzungen. Ich möchte diesen Brief nicht mit unnützen Sachen füllen, daher bleibe ich bei den wichtigsten Informationen. Momentan bin ich als Aquarius in der Regio Hispania Tarraconensis tätig.
    Dieser Brief bezweckt eigentlich nur eines. Nämlich möchte ich gerne eine Antwort von dir auf die Frage, ob ich Chancen auf die von mir angestrebte Stelle habe. Ich bin bereit nach Roma zu kommen um ein Bewerbungsgespräch, in dem ich gerne auf nähe Details meines Lebens eingehe, mit dir oder dem zuständigen am Kaiserhof zu führen. Doch ist mir eine Reise nach Rom auf meine alten Tage zu teuer und zu aufwendig um dann gleich an einer Vorraussetzung zu scheitern, die ich übersah. Ich wäre dir zutiefst dankbar, wenn ich eine Antwort erhalte.


    M. Tiberius Gracchus


    ANTE DIEM XII KAL DEC DCCCLVI A.U.C.


    Schon früh war Gracchus zu dieser Versammlung aufgebrochen. Es war bestimmt intressant zu hören, was die Plebejer dachten. Und zu Essen gab es bestimmt auch gut. Hoffte Gracchus zumindest.
    Auf seinen Stock gestützt stieg er aus der Sänfte und bewegte seinen fülligen Corpus die Treppenstufen zur Curia hoch. Überall sah man Angestellte, die einem sofort den Weg zum großen Versammlungssaal wiesen. Seine Sklaven schafften Platz für Gracchus. Vorerst blieb er neben der Tür stehen und betrachtete das Treiben.

    Sim-Off:

    Sorry, letzte Wochen keine Zeit gehabt.


    Die Art des Pompeiers sowie des Helvetiers gefiel Gracchus nicht. Wobei der Pompeier wusste wovon er sprach, beim Helvetier war er sich da nicht so sicher.



    "Du sprichst davon, die Patrizier hätten es nicht verdient adlig zu sein, aber hast du es denn verdient dich einen römischen Bürger nennen zu dürfen? Was hast du tolles gemacht, so dass man dir das Bürgerrecht verlieh? Nichts, du hast es geerbt."

    Ein Sklave hielt den Vorhang zur Seite, so war es der Frau möglich bequem einzusteigen. Ein Lächeln umspielte Gracchus Lippen. Lange hatte er nicht mehr solch eine wunderschöne Frau neben sich gehabt. Allein mit ihr in einer Sänfte. Eine Schale mit Trauben lud zum Zugreifen ein.


    "Erzähl mir ein wenig über dich, Caecilla..."

    Gracchus stutze. Hatte sie doch von einer Taberna gesprochen.


    "Verzeih, Caecilla. Ich dich wohl missverstanden. Ich dachte du wolltest die Cena in einer Taberna einnehmen."


    Der Patrizier schmunzelte und gab den Sänftenträgern einen Wink. Daraufhin hoben diese das Gefährt wieder an.


    "Dann komm mit in meine Villa. Ziehst du es vor zu laufen oder willst du in meine Sänfte steigen?"


    Gracchus kratzte sich am Hinterkopf. Sie selbe Stelle, die immer juckte. Die Sänfte war geräumig und bot spielend Platz für zwei Personen. Dementsprechend gab es auch mehr Träger. Gracchus zog den Vorhang noch ein Stückchen mehr zu Seite, so dass sie einsteigen konnte.

    Er war schon ein wenig enttäuscht, zeigte das allerdings vor der Frau nicht.


    "Aber werte, Caecilla - Ich darf euch doch Caecilla nennen?"


    Er machte eine kurze Pause.


    "So eine Einladung kannst du doch nicht ausschlagen. Das Essen ist vorzüglich, meine Köche sind ware Wundersklaven."


    Er hoffte, dass er es noch schaffte sie zu überzeugen und schaute ihr nun in die Augen.

    In eine Taverne wollte sie. Vergeudetes Geld eigentlich. In diesen schmutzigen Bruchbuden konnte man garnicht richtig schlafen. Aber wem das Geld für ein vornehmes Gasthaus oder eine Casa fehlte, der musste sich eben mit so etwas zufrieden geben.


    "Taberna..."


    Gracchus versuchte nachdenklich auszusehen, schaute aber mehr auf den wohlgeformten Körper der Frau. Sehr hübsches Ding. Vielleicht sollte er es drauf anlegen und eine Nacht mit ihr verbringen. Sie sah naiv aus, dass würde einfach werden.


    "Es gibt da einige am Hafen... Aber komm doch mit in meine Villa und speise mit mir!"


    Er gab einem Sklaven ein Zeichen, daraufhin eilte dieser sofort zur Villa und gab da den Sklaven Bescheid ein richtiges Mahl zu bereiten. Gracchus zweifelte nicht daran, dass die Frau annehmen würde.

    Seine Sänfte schob sich langsam durch die Volksmasse. Es würde bald beginnen zu dämmern, und Gracchus wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Villa sein. Er war leichtsinnig gewesen, und hatte Brutus weggeschickt, einen Brief bei einem alten Freund abliefern. Jetzt stand er mit nur einem Leibwächter da, in mitten des Pöbels. Auf Grund eines Menschenauflaufs kam der Verkehr gänzlich zum Stehen. Die Träger setzten die Sänfte neben einem Gewürzhändler ab. Ungehalten warf Gracchus einen Blick aus der Sänfte. Währendessen wandte sich der Leibwächter von Gracchus an eine Frau, die sich bei dem Gewürzhändler umsah.


    "He, Süße..."


    Leicht stubste Mascior die Frau an und strich ihr über die Schulter. Grinsend warf er einen kurzen Blick zu einem seiner Mitsklaven. Die Frau sah nicht wie eine Frau des adligen Standes aus, also konnten sie gewiss ein wenig mit ihr rumspielen. Doch zu ihrem Leid bemerkte Gracchus ihr Treiben.


    "Mascius! Lass das!"


    Sofort wich der Leibwächter zurück und verschwand aus dem Blickfeld seines Herrn. Dieser wandte sich nun an die Frau. Die Sänfte wurde einige Schritte nach vorne getragen, so dass Gracchus direkt neben der Frau stand.


    "Verzeih bitte das Verhalten meines Sklaven. Tiberius Gracchus, mit wem habe ich die Ehre?"

    "Lass auch das Forum leeren. Dort sollen Stände mit gratis Essen und Trinken aufgebaut werden."


    Professionelle. Das konnt dauern.


    "Wenn du nur Profi's haben willst, dann würde ich mich mal umschauen. Das kann dann aber schon ein wenig dauern."

    Gracchus ging tagtäglich seiner Arbeit nach. Heute hatte er sich vorgenommen eines der Reservoire bei Tarraco zu inspizieren. Seine Sänfte brachte in den Hügel hinauf. Dort stieg er aus seinem Gefährt und umrundete als erstes das Gebäude. Es wies keinerlei äußerliche Schäden auf. Es war schön verputzt und neben der Eingangstür hing ein kleines Marmortäfelchen, in das eingraviert war, dass das betreten des Reservoirs für Unbefugte verboten war. Gracchus zog einen Schlüssel hervor und schob ihn in das Schloss. Zweimal musste er ihn drehen, dann klickte es und die Tür ließ sich öffnen. Zwei Servi Publici folgten ihm und der eine kümmerte sich sofort um die quietschende Tür. Die Porta wurde geölt, während Gracchus weiter ins innere Vordrang. Auch innen war nichts wirklich beschädigt. Alles in Ordnung. Über eine Treppe gelangte er auf das Dach des Reservoirs. Auf der schmalen Fläche, auf der man stehen konnte, stand Gracchus und blickte über Tarraco von dem auf einem Hügel errichteten Gebäude. Er hatte gute Augen und sah bis zum Meer.

    "Schiffe, Schiffe. Doch keine Schiffe. Das würde schon zu groß werden. Lass die die paar Mann abstellen und lass diese eine Parade durch die Stadt machen."


    Er lehnte sich zurück.


    "Nimm Sklaven. Davon gibts genug. Die kriegst du überall. Aber ein paar professionelle Musikanten brauchst du. Hör dich mal in der Stadt um."

    Noch ein weiterer Bürger. Der Kleidung nach Plebejer. Skeptisch musterte Gracchus ihn und bedeutete ihm dann sich zu setzen.


    "Werter Atius, ich denke, dass der Proconsul vom Senat entmachtet wird. Es ist Zeit für einen neuen Statthalter. Lange genug saß der Matinius nun an der Spitze der Provinz, hat ein Vermögen wie kein anderer gehortet und fast nichts getan."

    Wilde Tiere? Was wollte der Mann denn damit?


    "Nein, keine wilden Tiere würde ich sagen. Lass die Flotte ein paar Mann abstellen. Vielleicht zwei- dreihundert. Die sollen eine kleine Parade abhalten. Dann noch Tänzerinnen. Und Musikanten. Soll ich dir bei der Organisation des Festes behilflich sein?"

    Sich dezent zurückhaltend stieß Gracchus an.


    "Du verstehst mich falsch, Duumvir. Die Wasserleitung wird morgen oder übermorgen einsatzfähig sein und ihren Betrieb aufnehmen. Der Architectus meinte, dass man das Fest nicht unbedingt mit dem ersten Wasserfluss abhalten müsse. Besser wäre es, wenn die Stadt so schnell wie möglich versorgt werden würde."


    Gracchus lehnte sich etwas zurück und blickte dem Duumvir in die Augen.




    Marcus Tiberius Gracchus
    Tarraco
    Provincia Hispania



    EILBRIEF


    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia, Roma
    Provincia Italia


    M. Tiberius Gracchus M. Tiberio Duro s. d.


    Leider hast du dabei Recht. Ich war öfter unterwegs letztes Jahr. Seitdem bin ich zwar wieder in Hispania, habe es allerdings versäumt dir meinen Wohnort mitzuteilen.


    Es ist natürlich schade, dass du dich noch keine feste Beziehung eingegangen bist. Ich habe mich von meiner letzten Frau scheiden lassen. Genaugenommen hatte ich auch schon eine davor. Die letzte, Sulpicia, war eigentlich eine gute Frau. Aber sie hat mich nach einiger Zeit nicht mehr geliebt. Eine Trennung war unvermeidbar.


    Schreib, wieso lebt Honoria, meine sowie deine Schwester, nicht mehr in Roma? Ich hörte sie war curulische Aedilis. Wo ist sie hin? Dass Livilla in der Villa unter deiner Aufsicht lebt, freut mich sehr zu hören. Ich würde mich freuen, wenn du ihr meine liebsten Grüße ausrichten könntest. Quintus. Das sagt mir nichts. Welchen Quintus meinst du? Ich habe von einem aus der Gens Tiberia gehört, der momentan den Cursus Honorum bestreitet. Eine Stufe vor dir glaube ich.


    Eine Anstellung habe ich mittlerweile gefunden. Ich bin nun Aquarius der Regio Tarraconensis. Ich habe bereits die Ehre gehabt den Flavius kennen zu lernen. Ein sehr netter Mann. Leider hat er Hispania bereits wieder in Richtung Roma verlassen. Er plant wohl zum Praetor zu kandidieren, sollte der Kaiser ihn in den Stand eines Senators erheben.


    Die letzten Jahre. Eine gute Frage. Ich war größtenteils auf einer kleinen Insel im Meer zwischen Griechenland und Asia. Wie hieß es doch gleich? Mein Gedächnis lässt inzwischen etwas nach, so habe ich doch auch den Namen der Insel vergessen. Dort habe ich das schöne Leben genossen. Eine wirklich schöne Villa hatte ich dort. Und einen guten Freund, der mich in dieser Villa hat wohnen lassen. Hier in Hispania wohne ich nun alleine in der Villa Tiberia. Nur zusammen mit diesem Abschaum.
    Es freut mich zu hören, dass du am Kaiserhof tätig warst. Wo du doch Advocatus des Kaisers bist; ich hörte von einem großen Verfahren gegen einen ehemaligen Aedilen. Einen Hevecius oder so in der Art. Bist du an diesem Verfahren beteiligt? Die Anklage beschuldigt den Ex-Aedilis doch der Volksverhetzung? Ein wahrhaft schweres Vergehen. Solltest du unter anderem den Staat vertreten, so bitte ich dich, führe eine gute Verhandlung, so dass der Kaiser diesen Mann hart verurteile.


    Alles Liebe, Gracchus



    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLVI A.U.C.
    Tarraco






    Marcus Tiberius Gracchus
    Tarraco
    Provincia Hispania



    EILBRIEF


    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica, Roma
    Provincia Italia


    M. Tiberius Gracchus M. Germanico Avaro s. d.


    ehrenwerter Senator Germanicus. Ich habe deinen Aushang mit größtem Intresse gelesen und wäre durchaus intressiert dir ein Stück Land über eine Quadratmeile zu verkaufen. Es liegt südlich von Tarraco. Eine ausgezeichnete Lage. Man kann es sowohl als Baugrund für Villen, sowie aber auch zum anlegen von Feldern verwenden. Solltest du ein Intresse an diesem Grundstück bekunden, so antworte doch bitte. Eine entsprechende Besitzurkunde wird dir nach Zahlung einer gewissen Summe gesendet.


    M. Tiberius Gracchus,


    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLVI A.U.C.
    Tarraco