Beiträge von Trucidator

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    Original von Decimus Artorius Corvinus
    Dass das Wettverbot wieder aufgehoben wurde, kam den Wachen nur recht, denn sie unterhielten sich bereits seit Stunden darüber, auf welchen Gladiator sie auf den nächsten Ludi ihren Wochensold verwetten sollten. In Misenum gab es nicht oft Ludi, aber den Gerüchten nach, wollte der Duumvir welche veranstalten und das erfreute das Herz der Wachmannschaften. Eine der Wachen hatte Trucidator schon des öfteren gesehen und so wurde der Gladiator ohne weitere Probleme durchgelassen...


    Trucidator nickte den Wachen kurz zu und ritt dann langsam weiter in die Stadt ein.


    Und wieder prasselten Fragen auf ihn ein. Er brauchte einen Moment, ehe er sich sammeln konnte.


    Trucidator hat uns die Aufträge geben. Er war mal Gladiator. Ich kenne nur ihn und Corbulo.


    Stultus sah den Miles verwirrt an. So viele Fragen auf einmal. Mühsam erinnerte er sich noch an eine.


    Der Chef... also wir haben unsere Aufträge immer von Trucidator bekommen.


    Sobald er den Namen gesagt hatte, bekam er wieder Zweifel, ob der nicht herausfinden würde, dass er seinen Namen verraten hatte. Andererseits war er nicht mit ihnen in der Zelle gewesen.


    Seine Gedanken wirbelten wild durcheinander.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Also doch! Hatte sich Sedi doch nicht verhört - ein Tiberier, ein Patrizier hier im Loch. Na das war doch mal was... :D


    Wie kommt es das ein Patrizier bei so einem Sauhaufen mit mischt Stultus? Das ist wahrlich ein Fressen für die Acta! ;)


    Erschreckt reagierte er auf die Aussage des Miles:


    Ich gehöre nicht der Gens Tiberia an. Tiberius ist mein Praenomen. Ich weiß nicht, wer meine Eltern waren.


    Auf seinen Cognomen und wie er dazu gekommen war, ging er nicht näher ein; allerdings war es ja auch nicht sehr schwer zu erkennen, wie er dazu gekommen war.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Ich versteh Dich nicht Mann! Geht das ein wenig lauter und deutlicher? Du brauchst vor uns keine Angst haben. Wenn Du mit uns zusammen arbeitest geschieht Dir nichts - mein Wort drauf!


    Stultus war bei den ersten lauten Worten zusammengezuckt in der Erwartung geschlagen zu werden. Aber die Schläge blieben aus.


    Ich heiße Tiberius Stultus, wohne in Transtiberim und arbeite wo und wann ich was bekomme.


    Nun klang die Stimme fester und er versuchte so laut zu sprechen, dass der Miles zufrieden war.



    Stultus setzte sich hin und konnte kaum seine Angst unterdrücken. Er mochte ja nicht der Hellste und Mutigste sein, aber niemand konnte Schlösser so gut öffnen wie er. Allerdings hatte er auch nie Milites gegenübergestanden, da seine Einsätze immer Teil eines wohlausgearbeiteten Plans waren.


    Er schwieg, während er überlegte was er nun tun konnte. Nach allem, was er so über Milites gehört hatte, würden sie sicher nicht zögern ihn zu foltern. Wie schon im Lagerhaus entschied er sich für das für ihn Logischte: Er redete.


    Ich heisse Tiberius St...Stultus. Ich arbeite, wo ich Arbeit finde und ich wohne in Transtiberim.


    Seine Stimme klang ein wenig zittrig und leise.


    Corbulo hätte laut vor Wut schreien können, als die Milites auf Stultus zeigten. Ausgerechnet Stultus...


    Langsam schien auch der zu verstehen, daß er gemeint war und sein Gesicht nahm einen verängstigten Ausdruck an, als er den Milites folgte.


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    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Auf seinen Wink hin schlossen die Wachen die Zelle auf und ließen die Gefangenen einzeln vortreten.


    Schließlich meinte Minor den Mann erkannt zu haben, von dem sie gesprochen hatten.


    "Ich glaube der ist es" meinte er zu Sedi "Was meinst du?"


    Unwillig traten die Männer einzeln vor und fragten sich, wen sich die Milites wohl zum Verhör ausgesucht hatten.


    Corbulo überlegte fieberhaft, welche Strategie die Milites wohl verfolgten und wer wohl als erstes einknicken würde. Er jedenfalls nicht, soviel stand fest.

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    Original von Quintus Caecilius Metellus
    ...
    "Der Tote kommt auch auf den Karren. Und der da vorne auch."
    ...
    "Ihr werdet den Karren schieben! Fluchtversuche werden unnachgiebig bestraft. Aber macht euch keine Hoffnung, die Milites werden euch nicht töten, aber sie wie man Gefangene fluchtunfähig macht!"


    Sie sahen wie Vipsanius unsanft neben der Leiche des Commodus auf den Karren geworfen wurde. Corbulo überlegte fieberhaft, wie er hier wieder rauskommen könnte, tot oder lebendig. Alles war besser als in einem Kerker vor sich hinzurotten oder gefoltert zu werden.
    Ein Blick auf seine Mitstreiter sagte ihm allerdings, dass er keinerlei Unterstüztung von ihrer Seite aus zu erwarten hatte.


    Nachdem der Offizier ihnen befohlen hatte, den Wagen zu schieben, wurden sie auch schon von den Milites zum Wagen gestoßen. Sie nahmen alle eine geeignete Position ein und warteten darauf, daß es losging.

    Resigniert hatten sich die Männer fesseln und in den Hof transportieren lassen, wo sie unter den strengen Blicken der Milites warten mußten.


    Vipsanius konnte sich immer noch nicht aufrechthalten und war von zwei Milites quasi mitgeschleift und schließlich unsanft auf dem Boden abgesetzt worden.


    Auf dem Hof hatten sie die Gemini und Stultus vorgefunden, die die Milites wohl vorher überwältigt hatten.

    Wie er geahnt hatte, war der Miles tatsächlich zur Truhe gestürzt, so daß Trucidator in der Zwischenzeit in aller Ruhe aus dem Fenster und über die Dächer entkommen konnte. Selbstverständlich kannte er alle möglichen Fluchtwege in- und auswendig, so daß die Milites nun keine Chance mehr haben würden ihn noch zu fassen.


    Er mußte jedenfalls fort aus Rom und er hatte eine - fast wahnsinnige- Idee, wo sein Weg ihn nun hinführen sollte.

    Sie hatten immer weiter zurückweichen müssen und standen nun aneinandergedrängt. Die Milites hatten Vipsanius gefesselt und nun kam auch die Nachricht, daß Trucidator sie im Stich gelassen hatte. Sie konnten die Aussage des Miles noch nicht einmal anzweifeln, da der sonst das Officium kaum wieder lebend verlassen hätte.


    Iuvencus warf als erster seine Waffen zu Boden und machte das Zeichen der Aufgabe, Milo folgte ihm sofort.


    Und dann waren auch schon die Milites bei ihnen.


    Nun war alles aus.


    Trucidator wollte gerade die Papiere verbrennen, als ein Miles in den Raum platzte. Und wo ein Miles war, würden bald weitere auftauche, soviel war ihm klar.


    Das hättest du wohl gerne! Du wirs dich entscheiden müssen...


    Mit diesen Worten ließ er die Kerze in die schwere Truhe fallen und erreichte mit wenigen Sätzen das Fenster.

    Trucidator war in sein Officium zurückgekehrt, um einige Schriftstücke zu holen. Da brach plötzlich ein Tumult in der Lagerhalle aus.
    Durch einen Spalt in der Tür verfolgte er die Szenen die dort anschließend vor sich gingen.


    Er zuckte zusammen als der Angriff unkoordiniert und unkontrolliert wurde, die Milites waren da viel disziplinierter. Dabei hatte er seinen Leuten immer und immer wieder versucht Disziplin beizubringen.


    Die Chancen standen hier jedenfalls schlecht; gegen diese Horde Soldaten konnte auch er nichts mehr ausrichten.


    Er schloß die Truhe auf und deckte sich mit Geld ein, das noch in der Kiste war. Er hätte sich verfluchen können, daß der große Geldsack schon in der Lagerhalle war.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Nun? Gebt ihr jetzt auf? Noch habt ihr die Chance!


    Aufgeben? Niemals! Los Männer zeigt ihnen, wer euch das kämpfen


    gelehrt hat!


    Corbulo schrie seine Männer wieder vorwärts.


    Die Männer sammelten sich erneut, bloß Vipsanius Versuche aufzustehen erwiesen sich als erfolglos. Etwas weniger ungestüm bewegten sie sich wieder auf die Milites zu, einige verwendeten die Hocker als Scutum-Ersatz, um die Hastae-Angriffen besser abzuwehren.


    Nun zeigte sich der Unterschied zu den Milites, als die Männer anfingen mit Geschrei loszustürmen und mit ihren Waffen wild gegen die Wand aus Scuta anzurannten.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Männer last es gut sein! Ihr kommt hier sonst nicht lebend raus! Draußen vor der Halle stehen noch mal so viele Milites wie wir hier sind und durchkämmen die restlichen Räume. Was glaubt ihr was hier los ist wenn einer von uns hinaus rennt und sie holt?! Jetzt könnt ihr noch mit dem Leben davon kommen - seid doch nicht so dumm!


    Sedulus hoffte das sie auf seinen kleinen Trick hineinfallen würden.


    Corbulo spürte, dass einige Männer die Worte des Miles überdachten. Die Linie wurde unmerklich langsamer.


    Was nützt es uns, wenn wir lebend hier rauskommen?
    Entweder ihr lasst uns in eurem Carcer verschimmeln oder wieder werden später umgebracht. Dann nehme ich es doch lieber mit euch auf!


    Bei diesen Worten ging wieder ein Ruck durch die Männer. Der Gedanke an den Carcer war für keinen besonders verlockend.


    Mit neuer Entschlossenheit erhöhte sich wieder das Tempo der Linie. Bald würden sie in Reichweite zum wahren Kampfbeginn sein.



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    Die Versammlung schreckte hoch, als plötzlich ein Haufen Milites in den Raum stürzte. In kürztester Zeit überwanden sie jedoch den Schreck und zogen ihre Waffen. Kein Zweifel, diese Männer hatten nicht erst eine bewaffnete Auseinandersetzung hinter sich.


    Da der Strom der Milites abgerissen war, schien ein überhasteter Angriff wenig Sinn zu machen.


    Zusammen bleiben! Kompakt stehen! rief Corbulo.


    Das war jetzt seine Chance seinen Fehler wieder auszubügeln.
    Zwar waren die Milites knapp in der Überzahl, aber das musste nichts heissen.


    Langsam rückten die Männer auf ihre Gegner zu, einige hatten sich zusätzlich zu ihren Stichwaffen noch mit den Hockern bewaffnet, auf denen sie kurz zuvor gesessen hatten. Schritt für Schritt näherten sie sich den Milites.