Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    "Gut, gut... dann lasse ich gleich mal die Köche die Küche anheizen." Ein Wink und der Sklave an der Tür huschte los. "Natürlich gibts hier besseren Fisch und ich muß gestehen zu Anfang hab ich mich davor gedrückt mehr Fisch zu essen. Aber mittlerweile ist der Speiseplan deutlich Fischlastiger. Die See bietet einfach hervorragend frische Auswahl. Wenn es dich nicht stört, können wir auch heute Abend vollkommen auf dunkles Fleisch verzichten." Ein Blick huschte durch den Raum. Sie würden es sich schon bequem machen können. "Magnus und ich sind für seinen Bruder durch Dick und dünn gegangen als wir ihn aus Parthia heraus geholt haben. Ich denke ich gönne ihm seinen Posten. Klar mach zur Zeit ich die Arbeit, aber seine Krankheit ist mit Sicherheit auch kein Vergnügen. Geld ist nicht alles in dieser Welt. Zumal die Armee uns alles hier stellt, man muß es nur richtig anpacken." Er grinste kurz, denn es war oft nicht leicht den Magazinoffizier vom Sinn und dringender Notwendigkeit einiger Bequemlichkeitsgegenstände zu überzeugen. "Nicht die Legion ist es sondern dein Stand, der dir solche Posten verleiht. Aber ein bisschen Vorwissen ist als Regionarius natürlich auch nicht schlecht vorallem dann, wenn man vom Papiertiger zum Spannungssenker draußen in den Straßen wird. Aber du hast es ja wohlbehalten überstanden." Subdolus trank aus und schenkte nach. "Dem Senator Germanicus Senior bin ich verpflichtet. Er holte mich aus der Gosse als ich mal fast ganz unten war und bot mir einen Neustart an, den ich nicht ablehnen konnte. Seitdem nutzt er meine militärische Erfahrung um seine Ränkespiele zu führen. Immerhin war er es auch, der mich nach Parthien schickte, um den Senator zurück zu holen. Was es ihm gebracht hat, weiß ich jetzt garnicht so genau. Mir öffnete es wieder den Weg ins Militär. Dafür bin ich mehr als dankbar. Aber ihm? Nun... ich hab einfach keine Ahnung von Politik und bin auch froh, wenn ich mich da raushalten kann."

    Zitat

    Original von Ein Nauarchus der Flotte
    Optio Publius mußte in die Liste schauen, denn der Zwanzigste war wirklich schon lage her. Doch dann fand er den abgelegten Zeichensatz recht flott. "Ja Tribun der Cursus Publicus hat dieses Schreiben am Zwanzigsten gebracht und nein der Quästor wurde seit dem noch nicht gesehen. Aber vielleicht ist er auch an einem anderen Hafen eingeschifft." Vermutungen hatte der Optio ansich nicht anzustellen. Er merkte das spät und biss sich auf die Zunge. Ein Schmerz huschte durch die Mimik.


    "Egal, ich will sofort unterrichtet werden, taucht der noch auf. Ansonsten gehen wir davon aus, das er nicht mehr kommt. Es brauch also kein Schiff bereit gemacht werden. Sollte der Quästor doch am Tor erscheinen, können wir immernoch reagieren. Immerhin hat er es dann bis zu seinem Eintreffen nicht eilig gehabt, dann darf er auch nicht erwarten, das wir es besonders eilig haben. Leg das Schreiben im Archiv ab, Optio Publius und unterrichte die Anderen davon."


    Und schon machte der Tribun kehrt und verschwand wieder in seinem Officium.

    Zu späteren Zeiten im Leben der Matter Natura würde man wohl die Gedanken in Betracht ziehen der Optio wäre auf Drogen. Aber zu dessem Glück hatte dieser nur wenig Worte benutzt und seinen abgedrehten Blick zu interpretieren? Nun dazu hatte Subdolus wahrlich weder Zeit noch Lust. "Moment! Noch bist du hier und noch hast du dich an die Etikette des Exercitus Romanus zu halten!" Das wäre ja noch schöner, wenn der Stab dem Ausscheidenden hinterher traben müßte. "Deine rechtmäßige Entlassung wurde bereits beurkundet. Für alle weiteren Verfahrensweisen sind wir hier nicht zuständig. Du wirst dich nach Rom bemühen müssen, um den Wunsch Bürger zu werden realisiert zu bekommen." Für den Tribun war die Sache damit erledigt. Er konnte sowieso nicht verstehen, wie leichtsinnig der römische Staat seine Grundfeste -das Bürgertum- schwächte indem er solcherlei niederes Volk einzugliedern verlangte. "Vale Marcus Classicus."

    "Wir können hier essen. In Misenum gibt es genau das, was es in Rom auch gibt. Aber vielleicht darf ich dir eins der besten Lupanare zeigen. Die Mädchen sind jung, aber keiner Kinder mehr und sie verstehen was sie dort machen. Es darf also genossen werden." Er grinste. Subdolus hatte dahin bereits einen angemessenen Teil seines Lohnes geschafft. Zweimal darüber nachgedacht den Schuppen zu kaufen und am Ende doch davon Abstand genommen. Laut den Gerüchten solch ein Freudenhaus aufzusuchen war weit alltäglicher als selbst eins zu besitzen. Das Damoklesschwert bohrte sich all zu rasch ins frische Fleisch und all zu schnell wurde aus dem Besitzer ein Bestatteter. "Senator Vinicius Lucianus war erst vor wenigen Monaten da. Nun ich weiß es nicht und die Ärzte scheinen auch zu verzeifeln. Nun ich hoffe nur er hat sich in Aegypten nichts eingefangen oder in Parthien sogar. Denn dann wäre unsere Hoffnung unbegründet, das sich die Krankheit irgendwann von selbst legt." Herius nahm einen Schluck. "Dein Patron... das ist gut. Du solltest wirklich einen so einflussreichen Mann und Senator aus Fürsprecher haben. "

    Die Zeit erklärte sich als durchaus raubend. Im Officium vor den Zimmern des Praefecten zur Linken und des Tribunen Hadrianus zur Rechten war gähnende Leere. Alle Optio ausgeflogen und doch wagte es ein ehemaliger Classis Unteroffizier einfach so ins Officium zu schneien. Nicht das es hier in Misenum groß Gefahr gab, Schnee zu sehen, aber dieser Moment ließ das Gesicht von Subdolus ausreichend tief gefrieren. Ihm war zwar bewußt, das er selbst diesen Hampelmann für weitere zwei Monate hatte an die Classis gebunden, aber ihm waren die tiefgründigen Abgründe nicht bewußt in welchen sich der Optio 'außer Dienst gestellt' bewegte. "Das werden wir noch sehen." Herius wußte natürlich, das Classicus bald auftauchen würde, dafür lag schonmal die Akte in der Nähe. Doch er überlegte schon wie diese Art des respektlosen Verhaltens gegenüber eines Vorgesetzten noch passend vermerkt werden konnte. "Vorher gibt es einiges zu regeln. Zuerst mußt du den Beweis erbringen frei geboren zu sein. Danach werden wir in Rom anfragen, ob es die Aemilier gibt." Und das konnte dauern.

    Ja das "hintenrum zur SL Gerenne" kenne ich aus gegebenen Anlass. Ohne den Spieler hinter einer ID etwas 'reinwürgen' zu wollen, hoffe ich persönlich, das er im Rollenspiel mit dieser ID kein Fuß mehr auf den Boden bekommt, denn wer es im Simon nicht gebacken bekommt seine ID lebendig wirken zu lassen und statt dessen Entscheidungen übers SL Team per Brechstange anfordert, der hat meiner Meinung nach in einer rollenspiellastigen MN nix verloren.


    Rom war nie auf einen Schmusekurs aufgebaut. Die Meisten hier gehen aber davon aus, das alle Entscheidungen, die Spielabläufe, das Geschehen immer und jederzeit im Smilieschnellverfahren durchlaufen. Ganz so als gäbe es keine Höhen und Tiefen. Nun langweilige Rollenspielanimationen gibts genug. Das IR sollte sich seine Einzelstellung bewahren, anstatt simon Geschehnisse simoff per Eilantrag zu entscheiden.

    "Ja die Duccier man sagt ihnen nach eine Seuche zu sein. Mir haben sie auch nur Ärger eingebracht." Das war jedoch viele Jahre her und keiner von damals lebte mehr. Er selbst war durch den Hardes gegangen und am Ende wieder aufgestiegen. Subdolus wußte jetzt wie heiß es da unten war. "Nun wenn du Hilfe brauchst, dann kann ich sie dir geben. Wie nun falls es ein Startkapital ist zum Beispiel oder meine Verbindungen. Ich biete es dir an Lucius. Wende dich an mich, wenn dir etwas zu deinem Glück in Rom fehlt." Der Schuß war so klein, das man zwar einen Hauch Geschmack auf der Zunge spürte, mehr aber auch nicht. Er leerte seinen Becher und stand auf, um den Krug zu holen. Dummerweise hatte er diesen nämlich nicht mit zum Tisch gebracht. Als der Vater wieder saß, schenkte er nach und blickte zu seinem Sohn, ob dieser ebenso noch Durst hatte. "Magst noch einen Spritzer? Wenn du Hunger hast oder Appetit können wir heute zusammen essen. Du bleibst doch ein paar Tage oder?!" Das durfte Lucius gerne als Aufforderung verstehen. Herius kannte in Misenum so manch feuchtfröhliche Lokalität und auch an Lupanaren mangelte es in der Stadt nicht. "Seit einem reichlichen Jahr. Doch ist mein jetziges tun völlig unterbezahlt. Da bin ich froh, das die Betriebe saugut laufen. Sonst müßte ich mich wohl einschränken. Kennst du Decimus Magnus? Er ist mein Praefectus, aber schon sehr sehr lange krank. Ich bin mir nicht sicher wie lange ich noch all das hier alleine schaffen soll. Nur gut, das es möglich ist soviel nach unten zu dirigieren. Aber was jammere ich, wieder Tribun..." Er grinste und hob den Becher hoch.

    Die Sonne neigte sich bereits danieder. Sie verschand in diesen Wochen schon zeitiger über den Dächern der Stadt und hauchte dem Stützpunkt der Classis früh das Gefühl von Schatten ein. Diese Stunden waren nicht mehr so heiß, wie wenn die Strahlen auf die Baracken drückten und jede Arbeit darinnen zur Anstrengung werden ließen. Der Tribun Hadrianus saß wie üblich in seinem Officum und bereitete Befehle für die auslaufenden Verbände vor. Diese Arbeit geschah im Vorlauf von zwei Wochen. Noch immer hatten sie alle Hände voll zu tun und weit weniger Schiffe wie Seemänner zur Verfügung, um alle angefragten Konvois zu schützen. Denn neben diesen alltäglichen Fahrten war die Classis Misenensis ebenso für die Ordnung auf dem westlichen Mare Internum zuständig. Ständig blühte ein Schwarzhandel, der gestört werden wollte, Schiffe schmuggelten an den Hafenwärtern vorbei, indem sie kleine Buchten anliefen und so Steuern und Abgaben zu sparen. Erst letzte Woche hatte die Classis bei Rusaddir eine handvoll Halbstarker dabei erwischt, verurteilt und umgehend exikutiert. Doch der Effekt hielt nie lange an. Meist waren die nächsten Boote schon am nächsten Tag unterwegs, um das lukrative Geschäft voran zu treiben. So wie Schwarzhändler nicht müde wurden, so durfte auch die Classis dort nicht müde werden. Und dann gab es ja noch die Piraten. Jene die sich das Gut eben anderweilig besorgen wollten, wenn's schon nicht mit der eigenen Kasse reichte. Sie schreckten weder vor Blutrünstigkeit zurück noch davor ihre Beute ungesehen ins sicher geglaubte Versteck zu fahren und dafür die einstige Besatzung bei der Plünderung über die Planke zu schicken. Man hörte, das es im Osten vom Westen ruhiger wurde, aber um die Meeresenge von Tingis von jeher gerungen wurde. Die Classis fuhr dort mit einem sehr erfolgreichen Konvoi Streife doch war es unmöglich die gesamte See zu überwachen.


    Dem Tribun wurde ein Schreiben gereicht...


    An Primus Decimus Magnus
    Praefectus Classis
    Misenum


    Salve Praefectus Decimus,


    in den nächsten Tagen wird ein Magistrat kommen, L. Iulius Centho, der vom Senat als Quaestor Classis eingesetzt wurde. Er hat unter anderem die Aufgabe bekommen, nach Alexandria zu fahren. Ich möchte dich daher bitten, alles für seine Aufgabe vorzubereiten, die er nach Gesetz zu tun hat und ihm jedwede Unterstützung zukommen zu lassen, die er für seine Aufgabe benötigt, auch wenn diese über das normale Maß eines Quaestor Classis hinausgehen sollte. In einem solchen ungewöhnlichen Falle bitte ich jedoch um eine Nachricht von dir.


    Vale bene,
    Ma. Aemilius Cerrinius
    Consul


    Da er wie meist nicht gleich zu lesen begann, verschwand der Optio wieder nach draußen und Subdolus mußte sich bemühen hinaus zu gehen, nachdem er den Inhalt erfasst hatte, sowie das Datum überschug.


    "Optio Publius, der Brief ist vom Zwanzigsten?!" Er blickte fragend drein. "Vor reichlich zwei Wochen also. Der angekündigte Quästor ist aber noch nicht eingetroffen?"


    So belanglos war dieser Besuch sicherlich nicht, das einer der anderen Tribune diesen Quästor empfangen, bewirtet und abgefertigt hatte. Ohne das man dem Praefectus Classis Bescheid gegeben hätte. Dieser Informationsfluss ging nur über den Tribun Hadrianus und er wüßte nicht, das Magnus derweil besserer Gesundheit war und andere Befehle ausgegeben hatte.

    "Hat sich denn etwas an Mogi geändert bevor du weg gegangen bist? Ich würde zu gerne erfahren wie es der II. geht und dem Limes."


    In ihm tauchten eine Menge Geschichten auf, die seine Zeit am Germanienwall geprägt hatten. Schöne wie auch unheimlich gefährliche Monate und Jahre. Jetzt aber regierte Subdolus in Italia. Weiter verbessern war eigentlich garnicht drin, denn wie er über die Monate begriffen hatte, war die Classis Romana schon das größte militärische Potenzial, was ein Mann befehligen konnte. Das der Praefectus Magnus danieder lag, tat ihm zwar in der Seele leid, aber es verschaffte ihm auch eine Rolle, die er nur zu gern ausfüllte.


    "Germanien ist schön, im Winter jedoch bitter kalt. Nun bist du wieder hier. Was wirst du tun oder besser gesagt was willst du machen? Kann ich dir irgendwie helfen?"


    Subdolus war beim Geschmack des Gebräu's weniger zimperlich. Einige Schlucke nahm er und stellte den Becher dann wieder ab. Falls Lucius Hunger hatte, konnten sie später noch zusammen speisen. Er hatte sich den Nachmittag eh frei genommen, nachdem eine ganze Hundertschaft neuer Rekruten am Morgen sein Officium gestürmt hatten, um endlich Nautae zu werden.

    Sim-Off:

    Du mußt ja nicht unser Schiff nehmen. Hier ist die SMA jedenfalls ganz tot, ansonsten röchelt sie noch. Als Seemann wird man doch so pfiffig sein und eine Seepassage nach Misenum nehmen. Nichtmal zwei Tage weg also.


    "Äh sonst noch was?" Julius war es nicht gewohnt mit Fremden umzugehen. Üblicherweise hatte er seine Ruhe egal ob bei der Arbeit oder danach. Daher ging ihm auch nicht auf, das er den Namen des Magister so noch garnicht gesagt hatte.

    Subdolus knurrte etwas unverständlich, er liebte keine Überraschungen. Aber er war natürlich trotzdem froh Lucius wieder mal zu sehen.


    "Als Tribun der größten römischen Militäreinheit darf es schon etwas angemessen in dessen Wohnraum ausschauen. Doch zuviel des Prunks brauch ich auch nicht. Die meiste Zeit bin ich sowieso im Officium drüben. Wir haben zur Zeit wirklich alle Hände voll zu tun und bräuchten ein paar mehr, um es zu schaffen."


    Herius trat an eine Anrichte und füllte zwei Becher. Ohne zu fragen kam in Beide ein Spritzer Wein. Völlig klares Wasser schmeckte einfach nicht.


    "Was hast du die letzten Jahre gemacht und wo hast du dich rumgetrieben?"


    Im Anschluss platzierte er sich in einem Sessel gegenüber. Ihm war nicht danach sich hinzufletzen. Die Becher kamen auf ein Tischchen zwischen ihnen.

    Das es kein Büro war, würde der Sohn spätestens dann sehen, wenn sich die Türe öffnete. Subdolus kam selbst. Er hatte seinen Brustpanzer abgelegt und trug über die bequeme Tunika eines Soldaten einen Umhang. Dieser war nicht besonders auffällig gearbeitet aber unheimlich bequem.


    Der Türriegel ächzte, als er gehoben wurde. Herius trat in die entstehende Lücke zwischen Gang und seinem Wohnbereich und schaute äußerst überrascht drein. Wieviel Jahre hatte er sein Sohn Lucius nicht mehr gesehen?


    "Meine Güte, Lucius. Das ist aber eine Überraschung. Komm rein. Du hättest mir doch schreiben können, das du kommst..."


    Doch bevor er den Weg frei gab, hob er beide Arme und legte seine großen, leicht rauen und vom Alltag beim Militär gezeichneten Hände auf den Schultern links wie rechts vom Kopf Lucius ab. Der Satz: Mensch bist du groß geworden, war vielleicht etwas irreführend, aber er bot sich im Gedächtnis gerade an und wurde doch nicht ausgesprochen. 8)


    "Komm..." Der Vater führte den Bub ( :P ) herein, schloss die Tür und zeigte auf eine üppige Sitzgruppe, die auch zum Liegen geeignet war. "Setz dich doch, was magst du trinken, Lucius?"

    Ein Finger flog über die Liste. Sie war noch lang und der Tribun hoffte sie trotzdem heute noch zu beenden. Die Rekruten kamen sehr sporatisch an diesem Morgen. Entweder hatten sie am Vorabend zuviel gefeiert oder aber sie hatten Bange davor was sie im Dienst eines Nauta erwartete. Doch beide Gründe würden nicht über die Tatsache hinaus reichen, das es heute soweit war echte Nauta zu werden. "Echion, ah ja hier haben wir dich." Herius blickte auf, eine Zusatzinformation stand hinter dem Namen. "Dem Ausbilder zur Folge hast du dich im Grundtraining pasabel geschlagen. Das hört man gern. Nur weiter so. Auch mit der Ernennung zum vollwertigen Nauta ist die Zeit des Schwitzens nicht vorbei." Er grinste kurz und griff dann nach links. "Hier und danach meldest du dich nochmal im Vorzimmer. Der Nauarchus Antonius sucht noch paar Freiwillige..."



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    ECHION


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V KAL SEP DCCCLX A.U.C.
    (28.8.2010/107 n.Chr.)
    .


    ZUM
    NAUTA - CLASSIS MISENENSIS


    Primus Decimus Magnus

    Da konnte einem doch glatt der Mund offen stehen bleiben. Aber Herius hatte in seiner langen Zeit beim Militär wirklich schon viel erlebt. Er mußte unwillkürlich grinsen auch wenn diese Bitte noch so ernst war. "Soso und wer legt das fest?" Ohne weitere Worte schritt er zur Tür steckte kurz den Kopf nach draußen und gab einige Anweisungen. Dann als Subdolus wieder seinen Schreibtisch erreicht hatte, fixierte er den Optio mit den Augen. "Die letzten Monate hast du was getan unter dem Banner der Classis Misenensis?" Eine rein obligatorische Frage, denn die Vita des Optio würde man ihm gleich bringen.


    ...


    Kaum dran gedacht schon stand ein Scriba im Raum, um die Akte zu übergeben und sogleich wieder auf den Hacken gedreht zu verschwinden. Herius brauchte nicht lang, denn die Akte war ziemlich dünn. Er senkte den Blick auf die vor ihm liegenden Zeilen.


    "Ahja Ausbildung der Neuen und Training der Truppe. Schön. Nun es gibt da nur ein kleines Problem Marcus Classicus. Die Classis befindet sich in der Hochsaison. Wir brauchen jeden Mann und ich werde eine solche Urkunde nicht beim Praefectus Classis Magnus vorlegen, wenn ich dessen Antwort darauf schon vorher weiß."


    Der Tribun hob den Kopf und lehnte sich mit einem Fragen im Gesicht zurück. Wollte der Optio die Truppe wirklich um jeden Preis im Stich lassen?

    "Ahja..." Lucius war sich nicht sicher wie dieses Gerücht es schaffte so lange in den Straßen zu verweilen. Die Organisation war geschwächt worden seit dem Tylus eigene Wege ging und Roms Wirtschaft durch immer neue Zusammenschlüsse korrumpiert wurde. Doch es war nicht seine Aufgabe darüber zu entscheiden. Das mußte der Magister machen und dieser war nicht da. Daher blieb Lucius nur eine Antwort übrig: "Da mußt du weiter reisen. In Misenum findest du den Magister der Handelsvereinigung. Er dient dort als Offizier bei der Classis Misenensis. Der kann dir weiter helfen. Ganz bestimmt..." Lucius war drauf und dran sich wieder seinem Schaffen zuzuwenden...

    In Monaten wie diesen hatte die Flotte alle Hände voll zu tun Roms Macht auf den Meeren zu sichern und auszubauen. Während man im Westen Piraten jagte, forderten im Osten die Araber die Classis zunehmend heraus ging es um wichtige Zolleinnahmen und Steuererhebungen derer sie gewillt waren zu umgehen. Hier in Misenum schien die Lage eher entspannt zu sein. Doch das war sie bei Weitem nicht, denn die Stützpunkte in Italica wollten ihre Befehle erhalten, die Händler buhlten um den größtmöglichen Begleitschutz, die Stadt Rom forderte ihre Versorgung ein. All dies trug dazu bei, das im Dock gähnende Leere herrschte. Kam ein Konvoi herein, dann mußte dieser schnellstmöglich wieder flott gemacht und ausgerüstet werden. Nauta und Miles gingen von Bord, frische Kräfte steuerten schon bald erneut auf die offene See hinaus, um ihren Kontaktpunkt rechtzeitig zu erreichen und den nächsten Konvoi sicher über das Mittelmeer zu geleiten.


    Herius war in dieser Zeit zum reinen Bürohengst verkommen. Eher unbeabsichtigt, denn die meisten Aufgaben mußte er für Magnus übernehmen, der immernoch in einer Krankheit gefangen war. Viel lieber hätte er einer Mission beigewohnt, die vor wenigen Wochen nach Westen aufgebrochen war, um Sicila zu umrunden und kleinere Übergriffe auf Handelskähne aufzuklären. Doch dafür war keine Zeit. Die Verwaltung, die Administration durfte nicht im totalen Chaos verschwinden.


    Überrascht hatte er daher vernommen, das ihn einer der Optio's aufsuchte.


    Intressiert war er, was Marcus Classicus ihm zu berichten hatte.


    Er saß noch hinter dem Tisch, der schon lange nicht mehr für die vielen Pergamente und Tabulae ausreichte. Nun da die Tür offen stand, erhob er sich allerdings und ging auf die rechte Seite des Raumes, um an einem Regal für Wachstäfelchen auf den Optio zu warten....

    Während Bezalel sich seit Monaten die Radieschen von unten anschaute, wirbelte Julius wie ein Wind durch die Räumlichkeiten, um dagegen anzukämpfen, das sich Staub absetzte. Er blickte überrascht hinter einem großen Eichentisch auf, als er ein zaghaftes 'Salve' vernahm. "Salve..." Julius erhob sich mit entschuldigender Miene. Seine Siluette zeigte die eines noch sehr jungen Mannes, der wahrscheinlich gerade erst die toga virilis erhalten hatte. "...willst du zur Socii Mercatorum Aurei?" Julius nahm hinter dem Tisch platz. Er war für ihn viel zu groß, aber zumindest hatte er an einem Stuhl etwas getan, damit er nicht mit dem Kinn auf der Tischplatte hing.