Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    "Nun eine Notlage, fast wie bei mir..." , er schmunzelte: "Doch war mein Krieg etwas weiter im Süden und ich ging nach dem Norden ROM's um nicht erkannt zu werden."


    -Schweigen-


    Dann...


    "Ich habe schon gekämpft als die meisten hier noch Muttermilch nahmen, trotzdem ist dies hier ein anderer Kampf, nicht Mann gegen Mann, sondern ein Gerilliakampf und ich bin froh einen echten germanien auf dieser Patrolie mit zu haben. Wir sollten alles notieren, was uns wichtig erscheint und vor allem die Augen offen halten..., aber das brauch ich dir ja nicht sagen, Tribun..."


    Er lächelte und nahm die Zügel etwas straffer.

    Sie verließen den Exer und ritten langsam los, die Kolonne umfaßte zwanzig Soldaten, den Centurio, Brutus und drei Meldereiter, auch ein Schreiber mit der Kunst des Zeichnens war dabei. Brutus hoffte auf einen ruhigen Ritt...

    Am Exer angekommen, war Manus dabei den neuen Rekruten Leben einzuhauchen. Ein guter Mann, dachte er und rief ihn zu sich, als er seinen humpelten Gang sah, schritt er ihn geschwind entgegen.


    "Optio, solltet ihr nicht im Krankenlager sein? Es verwundert mich einen solchen harten Soldaten in euch zu sehen, aber ihr gefallt mir, es ist schön, wenn ein Soldat sich müht, auch wenn er verletzt wurde. Für ROM!"


    Im selben Augenblick keuchte ein neuer Rekrut an ihm vorbei, er wurde ihm als Decius Germanicus Corvus beschrieben, ein Mann der Germanicus Familie.


    "Das reicht nicht aus, diese Familie hat gute Männer hervor gebracht, mit Waffen und Schild, mit rethorischen Fähigkeiten und mit Handelsgeschick, doch davon scheint er noch weit entfernt zu sein. Macht ihn zu einem Soldaten, bisher kommt er mir eher wie ein kriechender Bettler vor. Aber Manus ihr seid genau der Richtige dafür... " :D


    Dann schaute er sich um, doch sein centurio war noch nicht in Reichweite, so blieb er stehen und betrachtete den Haufen Rekruten von neuem. Einer hinkte schon jetzt, ein weiterer hatte solch einen dicken Bauch, das er wohl eher als Koch durchgehen würde. Ein weiterer war so hager, das er wohl schon beim Anblick des Schildes zusammen brechen würde... die Meisten jedoch waren Durchschnitt, aber wer weiß schon wo sich versteckte Fähigkeiten verbergen?!

    "Gut!" zum Centurio Flavius gewandt "Ihr kennt eure Aufgabe? Ausrüstung und Soldaten sammeln, Pferde satteln und Proviant verteilen, wir treffen uns auf dem Exer."


    In Gedanken..., Sedulus ist für seine Gewaltmärsche bekannt, hätte mich nicht gewundert, aber so hab auch ich es bequemer.


    "Ach Flavius, den schwarzen Hengst lass bitte mit meinem Sattel beschultern."

    Sim-Off:

    Nun ich brauch eigentlich kein Büro, weil mein Schreiber alles erledigt und all dies auch in einem Zelt zu machen geht. Meine Heimat ist das Feldlager, aber bitte, wenn der Kommandeur meint ich bräuchte eins...


    "Salve Centurio Flavius Duccius Germanicus!


    Wir werden eine Patrolie durch römische Gebiete unternehmen, dazu benötigen wir noch einige Soldaten, bitte kümmert euch darum. Bei der Tragweite des Ausfluges frage ich ...." er kam nicht weiter, Traianus war eingetreten und Brutus nahm Haltung an.


    "Salve Legatus Augusti pro Praetore Traianus Germanicus Sedulus!"


    Er wartete auf die Geste, seine Haltung lockern zu dürfen und fuhr fort:


    "Ich wollte soeben einen Boten zu euch entsenden, doch nun da ihr hier seid..." Der Legatus machte seine Ausführungen und Brutus fügte hinzu:" Können wir auf Pferde zählen, oder wünscht ihr einen Marsch zur Erkundung. Bei Zwischenfällen wäre es einfacher einen Melder zu entsenden und nach den voran gegangenen Konflikten mit einigen germanischen Aufrührern sind Zwischenfälle fast schon Normalität geworden...."


    Er schaute auf die Karte und fuhr die Strecke mit den Fingern ab. "Ein gutes Stück." sagte er und schaute seinen Vorgesetzten an.

    Die Stube war wie leer gefegt und doch kam ein Sklave eiligst herbei geeilt. "Was möchtet ihr trinken?"


    "Einen guten Wein und bringt mir einige Oliven dazu, etwas Brot vom Laib geschnitten und zwei geräucherte Würste."


    Er schaute sich um, war der Abend so früh, hatte er etwas verpasst? Nein sicher nicht, doch nutzte Brutus seinen Platz und breitete einige Dokumente aus. Die Kanne Wein und die Schüsseln verhinderten ein Zusammenrollen der Papiere. Entspannt machte er sich ans Werk...

    "Wahrlich große Vorschläge. Bin wieder im Lande und bereit mein Säckchen zu tragen. Doch muß auch weiterhin damit gerechnet werden, das ich schnell wieder verschwinde. Deswegen wäre eine Ausbildungstätigkeit vielleicht etwas unpassend. Unser Kommandeur wird aber sicher etwas passendes für mich finden." :D

    Am Tor erledigte Brutus die Formalitäten und schritt voran hindurch. Dann richtete er seinen Weg nach der Stadt Moguntiacum aus und beschleunigte das Tempo.


    "Na war doch ein recht angenehmer Auftrag oder? Wenn wir mal das mistische Wetter weg lassen, kommen wir auf viele intressante Dinge, die wir sahen, zeichnen konnten und die uns oder dem Imperium für die Zukunft helfen können.
    Doch nun sollten wir uns beeilen, die Thermen warten und ein Besuch in der Taverne, wenn wir rasch laufen, werden wir es noch bis zum Abend schaffen."


    Bei sich dachte er, ein gemütlicher Wachdienst am Limes war da doch ein Zuckerschlecken, aber das sagte er lieber nicht laut.

    "Nach links Magnus, nach links... oder wo willst du denn hin?" Er grinste als Magnus sich verdutzt umdrehte und dabei auf dem Schlamm ausrutschte. Brutus ging nach vorn und half ihm wieder auf die Beine. "Schön nicht, in Germanien?! Immer genügend Regen, der Boden fruchtbar und nass. Genügend Holz um das ganze Imperium zu versorgen, gut die stinkenden Moore, aber etwas schlechtes muß es ja auch noch geben." Erneut lachte er. Dann ging es weiter und wiedermal tief in den Wald hinein...

    Sie fuhren noch gut vier Stunden, bis endlich eine Stadt vor ihren Augen auftauchte. Brutus schaute in das Pergament und war sich sicher endlich am Ziel zu sein. Sie kamen näher und er selbst hüpfte vom Karren, führte die Ochsen und gelangte schließlich Einlass in die Stadt. Der Marktplatz war gut gefüllt. Einige Bauern boten Rinder an und er fand einen , der sogar bereit war einen ordentlichen Preis für die beiden Ochsen und den Wagen zu löhnen.


    Danach klapperten sie einige Stände ab, kauften Fisch, Hühnchen, Brote, etwas an Rüben und Hirse. Auch einige Kannen Mett und ein wenig Milch. Am letzten Stand dann noch zwei Säcke, die Magnus und Aetius gut über die Schulter tragen konnten.


    "So das sollte für den zweitägigen Rückweg ausreichen", sagte er leise zu den Beiden und hoffte darauf, das die Aufzeichnungen auch in dieser Richtung weitestgehend stimmten.


    Sie waren schon ein ganzes Stück von der Stadt weg, als leichter Regen einsetzte und auch diesen Weg in ein schlammendes Meer verwandelte. Subdolus wagte nicht noch ein Späßchen zu reißen und zog am Ende der Gruppe Richtung Heimat, hatte er doch irgendwie das Gefühl, das die Moral am Boden war, ob des Wetters oder auch immer. Germanien bestand eben doch nur aus dunklen Wäldern, gepaart mit Mooren soweit das Auge reichte. Kein Wunder, das hier nur Babaren hausen, dachte er sich...

    Er schaute auf die wenigen Aufzeichnungen, die es über diesen Landstrich gab, dann sagte er zu Magnus: "Zeichne das Gehöft als solches in deine Karte ein, zeichne zudem mit einem dünnen Strich diesen Weg, den wir bisher fuhren nach. Den ersten Steig bis zum ersten Dorf, zeichne etwas dicker, er war doch ein ganzes Stückchen breiter. Vermerke auch, das bei der Stadt eine Palisade drum herum war. Menschen, Vieh und so weiter sollten wir in Zahlen notieren.
    Dies wird eine Skizze sein, sobald wir im Castellum zurück sind, werden wir davon eine richtige Karte anfertigen lassen, so der Legat es wünscht."

    Dann ging er um den Wagen herum und schaute Richtung Osten. Wald nichts als Wald.


    "Wir werden nicht viel weiter nach Norden fahren können, nach diesen Aufzeichnungen, die ich vom Legaten erhielt, wartet dort nur ein riesiges Moor auf uns. Wir fahren also zurück und an der letzten Biegung Richtung Osten, ein Weg sollte den unseren dann kreuzen. Hier einen Bogen geschlagen und hier in dieser bekannten germanischen Stadt verkaufen wir den Karren, dann nehmen wir diesen Marschpfad an der Weser entlang und kehren zurück. Wer auch immer diese Aufzeichnungen machte, ließ sie sehr grob anfertigen, wir werden es verfeinern und eben alle Siedlungen, Gehöfte, Moors, Wälder oder Bäche einzeichnen. Und nun los!"


    Er hatte ihnen auf dem Pergament die Route gezeigt, stieg wieder auf den Wagen und wartete bis auch die beiden aufgesessen waren.

    Germanien ist ganzschön dünn besiedelt, daachte Brutus, nachdem sie erneut einen ganzen Tag gefahren waren. Der Regen hatte nur kurz aufgehört, jetzt schlug er wieder mehr zu.


    In einiger Entfernung sah er Rauch, endlich hoffte er und doch sagte ihm sein Gefühl wir sollten kundschaften und so befahl er es denn auch.


    "Magnus, Aetius steigt ab und nutzt den Wald zum Schutze. Ich möchte, das ihr euch den Ort da vorne anschaut. Wenn alles gut ist, so holt mich mit dem Wagen nach..., seht es als kleine Anschleich-Kundschafterübung an und jetzt los!"

    Nebensächlich warf ich ein... : "Ihr meint vielleicht ich sei ein Babar wie sie, doch werdet ihr es verstehen, wenn ihr einmal die selbe Verantwortung für einige Soldaten haben werdet und im Feindesland seid. Glaubt mir auch für mich war das eben keine leichte Entscheidung, aber wenigstens war sie für unser Leben getroffen, denn diese Leute waren bereits tot."


    Schweigend lenkte ich die Ochsen weiter, trieb sie an... wir brauchten endlich eine trockene Hütte, oder wenigstens einen Felsvorsprung. Diese Herbstregen, einfach schrecklich...

    Er stieg ab und ging durch die Toten, ein paar Pfeile hier, einige Schwert oder Axthiebe da. Nun dachte er sich, ein Örtchen was wohl nicht für den Stammesfürsten arbeiten wollte. Langsam ging er näher an die Hütten heran. Überall Tote, aber keine Waffen oder sonstige Dinge, die man als solche benutzen könnte. Sie waren also völlig macht- und schutzlos gewesen, hatten sich trotzdem verweigert. Ein schlimmer und tötlicher Fehler.
    Mit aller Kraft trat er gegen die Hüttentüre, welche unter lautem Krächzen aufsprang. Nur angelehnt war sie gewesen und im Hause sah es durchsucht aus.


    "Hier werden wir keine Unterkunft finden, auch sonst waren sie sicher gründlich. Laßt uns von hier verschwinden. Ich will keine Ansteckungen haben. Magnus zeichne den Ort mit einigen Kreuzen in die Karte, mehr können wir hier nicht tun und sollten es vielleicht auch nicht."


    Ungläubig schauten sie ihn an, "...aber die Toten, sollten wir sie nicht bestatten?" hörte Brutus sie denken. Doch wußte er genau, was dann geschah. Ein einzelner Reiter von der Stadt, ein Mitwisser, der an dem Ort vorbei kam und sich wundern würde, eine Menge an Münder, die das Gerücht durch die germanischen Wälder trugen und eine große Anzahl neugieriger Augen. NEIN! Wir sollten hier schnell weg und wir sollten alles so lassen wie es war, es war Germanien und nicht ROM, es war fremder Boden und es waren fremde Leiber...


    "Los, los weg jetzt hier, wir werden woanders eine trockene Pleibe finden!"


    Nur unwillig stiegen sie wieder auf den Karren auf und er gab den Ochsen Zunder...

    "Na habt ihr gesehen, das es nicht immer Waffen bedarft? Wir werden mal schauen, ob wir nicht einen schönen Hof finden, um uns ein wenig von den letzten Tagen zu erholen. Vielleicht bekommen wir auch die Ochsen wieder los..."


    Der Weg war immer schmaler geworden und traf auf eine Gabelung, eigentlich wollte Brutus schon ganz gerne weiter nach Norden, doch war der Pfad zu schmal. Also ging es etwas östlich, wohin ich weiß es nicht...