Beiträge von Helvetia Laevina

    Laevina blickte zuerst in die Augen des Unbekannten, dann auf seinen Teller und fette Finger. Bedächtig nickte sie zu seiner Frage Salve, Bezalel, mein Name ist Helvetia Laevina und das stimmt, wir haben gerade das Schiff verlassen, welches uns aus Carthago Nova hierher brachte. Mein Sklave ist unterwegs nach passender Unterkunft. Aber er kommt bald zurück. Laevina war zwar vorsichtig, doch sie wußte, dass sie momentan auf andere angewiesen war. Die Erwägung der schnellen Rückkehr ihres Sklaven diente auch zu diesem Zweck. Also lächelte sie dem neuen Bekannten zu und machte einen Schluck vom Obstsaft, den sie sich nach einer Mahlzeit bestellt hat. Der hiesige Wein schien ihr nicht sonderlich konform für eine junge Frau zu sein. Sie hörte, wie manch einer fluchte und die Gesichter sprachen Bände, so verzerrt sahen sie aus, nachdem der gebrachte Wein getrunken wurde. Es muß reiner Essig sein. dachte Laevina. Kennt Ihr Ostia gut?

    Laevina blickte zuerst in die Augen des Unbekannten, dann auf seinen Teller und fette Finger. Bedächtig nickte sie zu seiner Frage Salve, Bezalel, mein Name ist Helvetia Laevina und das stimmt, wir haben gerade das Schiff verlassen, welches uns aus Carthago Nova hierher brachte. Mein Sklave ist unterwegs nach passender Unterkunft Laevina war zwar vorsichtig, doch sie wußte, dass sie momentan auf andere angewiesen war. Also lächelte sie dem neuen Bekannten zu und machte einen Schluck vom Obstsaft, den sie sich nach einer Mahlzeit bestellt hat. Der hiesige Wein schien ihr nicht sonderlich konform für eine junge Frau zu sein. Sie hörte, wie manch einer fluchte und die Gesichter sprachen Bände, so verzerrt sahen sie aus, nachdem der gebrachte Wein getrunken wurde. Es muß ein reiner Essig sein. dachte Laevina.

    Laevina hat für sie und ihre Sklavin etwas bestellt und gab Rufus die Anweisung, dass er auch unterwegs, wenn es lange dauern wird, die Möglichkeit finden, zuminedst ein wenig seinen Hunger und Durst zu stillen. Sie gab ihm ihr Ehrenwort, dass er sie und Dasia in dieser Taverne findet und seine Herrin keine Alleingänge unternimmt. Laevina küsste ihr Amulett, welches ihr ihr Vater vor der Abreise gab, ein altes Familienerbstück, und schwor es feierlich. Sie kannte Rufus all zu gut und gab dieser Forderung nach. Nachdem Rufus verschwand und Laevina in Ruhe ihr Mahl beendete, begann sie zuerst aus Langerweile, dann aus Neugier und Interesse die Gäste der Taverne beobachten. Mehrmals mußte sie sich selbst ermahnen und nicht anfangen zu lachen. Doch machnal sah sie traurige Gesichter und erinnerte sich an ihren Vater. Dasia, wenn Rufus zurück ist, so gehen wir zum Kapitol und bringen Opfer den Göttern für unsere Reise und für das Wohl meines Vaters. Ich finde, wir hätten es auch in Carthago Nova machen sollen, aber Rufus hat so schnell ein Schiff gefunden, das uns nach Italia brachte, so hoffe ich in meinem Herzen, dass Die Götter uns ihre Härte nicht spüren lassen. Doch hier in Ostia würde ich es gern tun.

    Die Reise war sehr beschwerlich, obwohl sie ohne Turbulenzen verging. Laevina verbrachte sehr viel Zeit auf dem Deck und genoß Sonne, Meereswind und die Stille auch, wenn nicht diese Schreie und unmöglicher Lärm der Crew. Aus diesem Grund verließ sie das Schiff mit zweierlei Gefühlen. Sie war einerseits froh, endlich Festland unter ihren kleinen Füssen zu spüren, und andererseits war es für sie schade, dass die Reise zu Ende war. Rufus stürtzte in die Menge nach der passenden Unterkunft für seine Herrin, nachdem er Laevina und Dasia in Sicherheit einer Taverne brachte.

    Schnell wurde ein Handelsschiff gefunden, über den Preis sprach Rufus mit dem Kapitän und Laevina atmete erleichtert auf, als ihr treuer Diener ihr mitteilte, dass sie noch heute Carthago Nova verlassen werden.

    Eine Überraschung? Ihre Stimme bekam leichte mißtrauische Noten. Auch der Blick, obwohl es ihr nicht sonderlich stand, zeigte sich mißtrauisch. Er konnte aus eigener Erfahrung heraus beobachten, weil seine Jahre ihm es erlaubten und einen erheblichen Vorteil gegenüber Laevina schafften, wie sie schnell nachdenkt und diese mißtrauischen Gedanken wegwirft. Wie das leichte höfliche Lächeln wieder auf ihrem Gesicht aufblüht. Ich würde so gern hier bleiben, mit meinem Vater. Es war auf einmal so befreiend, diesem unbekannten Mann die Herzenswahrheit zu verkünden. Ich will nicht nach Rom. Ich will ihn nicht verlieren, aber ich bin stolz, dass er zu seinen Idealen steht und für sie kämpft. Ich bin nur ein Stein, der stört... Sie biß ihre Unterlippe. Auf einmal war sie mehr Kind als junge Frau. Dann wiederum umgekehrt. Ich mag Hispania mit ihrer siedenden Sonne, mit kurzem Frühling und langem Sommer. Mit diesem ständigen Erwarten, wann endlich der Abend kommt, um der Hitze im Hochsommer zu entkommen. Die Winde, die hier wehen, schreien, du bist zu Hause. Aber Rom ist auch die Stadt der Gens Helvetia und ich werde mit Ehre diese Zugehörigkeit tragen, egal, wo ich bin. sie sah ihren Gesprächspartner an und ihr Lächeln wurde reumütig. Wo sind bloß meine Manieren! Ihr Lachen war ansteckend. Ich rede und rede... Du hast bestimmt was besseres vor, als die Ausschweifungen eines jungen unreifen Mädchens zu hören.

    Bald konnte sie schon die Umrisse der Stadt sehen und bat die Männer, obwohl sie wußte, dass ihr Vater gute Nachrichten über die erste Etappe ihrer Reise möglichst schnell erfahren wollte, sie bis zum Tor der Stadt zu begleiten. Sie konnten dieser Bitte kaum widerstehen, es bedeutete nur ein paar Stunden länger als Beschützer an Seite einer hübschen stillen Frau zu verbringen.

    Laevina mit ihrer kleinen Eskorte bewegte sich zu ihrem Ziel. Stätig, ohne Eile und Hast. Die Begleiter waren erfahren genug, um die Kräfte gleichmäßig zu verteilen und so verlief die Reise bis jetzt ohne Schwierigkeiten und Probleme. Laevina war zuerst zu sehr in ihre Gedanken vertieft, um die schönen Landschaften, Leben um sich herum zu bemerken und bestaunen. Um so mehr dann freute sie sich die Szenen, die das Leben uns auf seltsame Weise darbietet, um uns daran zu erinnern, dass es sich lohnt, zu leben.

    Ein warmer, vertrauensvoller und offener Blick kreuzte sich mit seinem. Die rosa Lippen berührte das sanfte Lächeln und gab dieses in seiner einfachen bestechlichen Art an den Mann, dessen Finger ihr Kinn hielten, weiter. Dann kann ich meinem Vater deinen Besuch ankündigen? Die Freude huschte über diese jungen Gesichtszüge und Laevina versuchte sich weich jedoch realtiv bestimmend befreien. Kannst du mir schon sagen, wann ich mit deinem Besuch rechnen kann? Erzähle mir, woher kennst du meinen Vater? Hast du an seiner Seite in Germania gekämpft? Sie überschüttete den guten Mann mit den Fragen. Als sie das verstanden hat, lachte sie einfach leicht kokkett in seine Augen, die mit der feurigen Eifer der Jugend brannten.

    Sie vergaß die Vernunft und ihre Erziehung. Das hat sie an seiner Stimme und dem kurzen Blick verstanden. Mit gesenktem Blick bat sie um Verzeihung. Bitte, verzeih mir, wenn ich dir gegenüber die Stimme erhoben habe. Sei versichert, meine Absicht war es nicht, mich derart zu vergessen. Es ist wahrscheinlich zu viel für mich ihre Hand fuhr zur hohen glatten Stirn und berührte sie, als ob Laevina Kopfschmerzen bekommen würde. Ihr Gesicht zeigte die aufrichtige Reue, dass sie sich gehen ließ, zumindest nach ihren eigenen Kriterien urtleilend. Bist du schon lange in Corduba und dienst den Göttern hier? Seid du und mein Freund alte Freunde? Wenn du meinen Vater kennst, dann vielleicht erfreust du ihn mit deinem Besuch in unserer Casa? Vater wird sich bestimmt freuen. Ich kenne meinen Vater leider so wenig. Zuerst habe ich ihn sogar gehasst Laevina steckte die lockige Strähne ihres Haares nach hinten und glättete ihre Frisur mit der Innenfläche ihrer Hand, eine weibliche Geste, die abtastend gleichzeitig prüft, ob die Frisur sitzt.

    Sie folgte seinen Schritten. Das trotzige Kinn hebte sich in seiner Hochmut und ein Blick, der wußte, was Schmerz, Verlust und Trauer bedeuten, schnitt ihm die letzten Phrasen ab. Die Götter haben mich schon jetzt entschädigt! Ich durfte meinen Vater, den ehrbarsten Menschen kennenlernen, mit ihm sprechen, seine väterliche Liebe erwidern. Ist das nicht ein wunderbares Geschenk der Götter? Was weißt du schon von der Entschädigung der Fortuna! Ihre Stimme war nicht erhoben, die Worte wurden mit Stolz und Inbrust ausgesprochen und in den jungen Augen loderte das, was ein erwachsener und erfahrener Mensch dermaßen vermißt... Glaube und Enthusiasmus der Jugend. Ihre Hand berührte sanft seine in Eifer dieser kurzen Rede. Ich finde mein Schicksal nicht schwer. Es fällt mir nur schwer, meinen Vater hier allein zu lassen. aber es ist sein Wille, dass ich andere Mitglieder der Gents Helvetia kennenlerne. Sie umging die Frage nach dem Ziel ihrer Reise und wie es ihr schien ziemlich geschickt. Warum interessiert dich mein Schicksal? Kennst du meinen Vater? stellt sie zum ersten Mal die Fragen.

    Sie nickte nur, die weichen Lippen berührten seine Wange und hinterließen einen leichten Abdruck. Sie ahnte auch das Schlimmste, doch ihre stoische Erziehung und diese innerliche Treue ihrem Schicksal zeigten sich in vollem Maße bei dieser herzzerreißenden Abschiedsszene. Sie schaute zur Sonne, betete leise zu den Göttern und ging zur Eskorte. Erst dort wandte sie sich zu ihrem Vater und schrie Wir sehen uns, Vater! Mache dir keine Sorgen! dann verließ sie die Casa, den Ort, wo sie ihr Glück unter väterlicher Hand gefunden, ihre Trauer um den Tod ihrer Mutter überwunden hatte. Sulla blieb nur der feine Duft und das Bild einer stillen jungen Frau mit schlankem Körper, den großen Augen ihrer Mutter und dem unbiegsamen Willen ihres Vaters, winkend ihm zum Abschied.

    Meine Mutter dachte, dass ihr Ehemann tot ist. Sie erzählte mir über die Heldentaten meines Vaters mit Stolz. Erst, als meine Mutter vom Aufstand erfuhr und sein Name fiel, teilte sie mir mit, dass mein Vater noch lebt. Doch sie war schon krank und so nahm sie mir auf ihrem Totenbett dieses Versprechen ab, zu meinem Vater zu reisen. Laevinas Antlitz wurde traurig, als sie über ihre Mutter sprach. Man sah ihr an, dass diese Trauer über den Verlust des geliebten Menschen. Die hellen Augen gaben den Schmerz frei, der Laevina viel reifer und in einem anderen Licht zeigte. Und jetzt muß ich auch diesen wunderbaren Menschen, den ich lieben und ehren gelernt habe, verlassen. Ihre Stimme klang leise und entschlossen.

    Vater, ich bin bereit. Sie stand da, in ihrer Reisekleidung, mit einem unschlüssigen Lächeln. Es ist die Zeit, ich weiß. Sie kam ihm zuvor. Rufus ist auch reisefertig. Auch Dasia. Sie kam ganz nah zu ihm und flüsterte. Vater... Götter, sie wollte so gern sagen, wie sehr sie ihn liebt.... ich habe den Göttern Opfergaben gebracht, damit uns deine und meine Reise am Ende zusammenführen.

    Verraeterin???? Dieser Gedanke schoss in ihren Kopf, blieb dort und verursachte Bauchschmerzen. Sie sah diesem Mann ins Gesicht, stolz, hochmuetig, herausfordernd. Was erlaubte er sich, sie mit einem Verraeter-Spruch zu belegen? und was soll das heissen, dass ie Goetter in ihr keine Verraeterin sehen? dann in welcher Person sehen die Goetter einen Verraeter oder eine Verraeterin? Dieser Mann spricht in Raetseln... Ihre weichen rosa Lippen oeffneten zu einem Dank und schlossen sich wieder. Der hochmuetige Blick wurde zu einem fragenden. Die Stimme verlaengerte die Vokale... Goetter waren und sind immer wohlwohlend zur Gens Helvetia und zu meinem Vater, der gegen .... sie stockte und fuhr fort die Ungerechtigkeit kaempft. Auch mit seinem Leben. Die Goetter gaben mir meinen Vater wieder Ihre Stimme ueberschlug mit zaertlichem Gefuehl. Es gibt wenige Maenner, die so stark sind, fuer seine Ideale zu kaempfen! Laevina verspuerte diesen Drang, den Stolz, den sie fuer die Taten ihres Vaters hegte, diesem Mann ins Gesicht zu schleudern. Doch nach dieser hitzigen Tirade besann sie sich und warf einen reumuetigen Blick zu Publius Annaeus Domitianus. Verzeih mir mein stuermisches Verhaltensie versuchte diese Unannehmlichkeit mit einem Laecheln zu beseitigen. Man sah ihr, dass sie aufrichtig sprach und das zur Rede brachte, was sie wirklich empfand. Laevina war irgendwie sogar ruehrend anzusehen in dieser hitzigen Rede. Ihre Wangen erroeten leicht und die blonden Locken der Farbe vom reifen Weizen umspielen ihr noch maedchenhaftes Gesicht. Die Rehaugen schauen auf den stattlichen Mann und die hohe Stirn schien keine unreinen Gedanken zu verbergen.

    Grazil erhob sich Laevina. Ihre ebenmaessigen Gesichtszuege haben sich bei dieser Frage nicht veraendert. Nur ein Hauch von Neugier und leichter Verwunderung ueber diese Frage zeichneten sich in ihrem Blick. Das ist mein Vater. Sie neigte ihren Kopf bei dieser Antwort und... Goetter Goetter, Goetter.... wieviel Stolz und Bewunderung widerspiegelte sich in ihrer Stimme! Appius Helvetius Sulla ist mein Vater wiederholte sie erneut und senkte diesmal den Blick. Kennst du ihn? Nochmal verneigte sich Laevina vor der Statue. Wenn ich unversehrt in den Schoss der Familie meines Vaters in Rom ankomme, werde ich die Goettin im Rom ehren, wie es ihr gebuehrt. Rufus warf einen mahnenden Blick und schuettelte den Kopf. Diese jungen Dinger haben keine Ahnung von Gefahr und plaudern alles und jedem, was sie wissen. - murmelte er. Laevinas Antwort war ein suesses Laecheln einer unschuldigen jungen Frau, beruhigehnd und reumuetig zugleich.

    Auch Laevina kniete sich zu den Fuessen der Statue und ueberliess eigentlich den Vorrang den Maennern. Sie schirmte sich ab und betete leise, ihr dankbarer Blick traf spaeter Publius Annaeus Domitianus und die Gewissheit, dass sie dem Tempel und ihrer Glaeubigkeit gutes getan hat, liess Laevina noch ein paar Sesterzen fallen. Was Laevina gefluestert hat, war unverstaendlich. Nur ein Name fiel immer wieder. Helvet...Sulla... Appius... dann in einem Stueck..Appius Helvetius Sulla
    Dann ... mein Vater... Rufus stand schon auf und wartete in einem respektvollen Abstand zu seiner Herrin.

    sue begann zu weinen, nicht sofort, nciht im Oeffentlichen. Sie sammelte noch genug Kraft, um sich ausziehen zu lassen. Sie sammelte noch genug Kraft, um ihre treue Sklavin mit ihren Traenen nicht unnoetig zu belasten. Doch als sie ganz allein blieb, fluesterte sie in den schwarzen Himmel... Warum, Mutter, warum!!! Goetter, ich bitte Euch, ich flehe euch an, seid barmherzig zu meinem Vater und armer Laevina... Irgendwann schlief sie ein...

    Laevina wiederholte innerlich diesen Namen und blickte mit Respekt auf den Mann. Jegliche Kokkettierung war ihr fremd, also versuchte sie nicht einmal anders zu sein, als sie war. Genau aus diesem Grund war ihr Blick freundlich und offen. Es ist erstaunlich, dass die Bewohner der Stadt Ceres nicht ehrten. Wer würde denn noch uns die Felder voller Weizen und Früchte, Wachstum und Reifen schenken? Ceres ist eine der wichtigsten Göttinnen auf Erden. Verzeih, wenn meine Verwunderung über diese Umstände mich zwingt, meine Stimme zu erheben. Aber..es macht mich sprachlos. Rufus hat die Gaben im Korb. Früchte, eine kleine Strohpuppe, Wein. Und eine kleine Geldspende. Laevina ließ Rufus es machen.