Beiträge von Germanica Paulina

    Paulina spürte die Berührung ihres Gatten und auch, wie sehr sie sich nach dieser gesehnt hatte. Sie schmiegte ihr Gesicht an die starke, männliche Hand von Sedulus und blickte ihn leicht verträumt an. "Wir sollten nie wieder so lange voneinander getrennt sein." meinte sie dann, streckte ihre Hand aus und fuhr ihrem Mann zärtlich über die Wange. Sie merkte, wie sich in ihr die Vorfreude auf das regte, was gleich noch folgen würde...

    "Ja, da wirst du wohl recht haben." meinte Paulina dann gleichermaßen auf beide Aussagen ihres Verwandten bezogen. Sie freute sich, dass er ihr nicht böse zu sein schien und damit wohl wirklich nichts mehr einer guten Beziehung zwischen den Beiden im Weg stand.
    Bei Victors nächsten Worten wurde Paulinas Lächeln noch einen Tick breiter. "Gut, dass du es ansprichst. Ich will sie dir natürlich nicht vorenthalten. Mich trieb nicht nur der Wunsch nach einem Wiedersehen hier her, wenn auch das an erster Stelle. Ich wollte dich zu einem Convivium einladen, dass Sedulus und ich planen." Naja, planen tat es zwar mehr sie selbst, während Sedulus schlichtweg sein Einverständnis gegeben hatte und mit Anwesenheit glänzen würde, aber das spielte ja keine Rolle. Hauptsache sie konnte endlich wieder ein paar Leute einladen.
    "Wir dachten an ein kleines Essen mit einigen Freunden und Verwandten. Jetzt, wo wir endlich wieder in Rom sind.Und letztlich natürlich auch um unseren kleinen Engel vorzustellen."

    Froh über das Angebot sich zu setzen, schritt Paulina von Victor geführt zu den Stühlen und ließ sich dann dort nieder und lächelte auf seine Frage hin. "Ja, es war Germanien. Und naja, was heißt gefallen? Sedulus war mit seinem Posten ziemlich glücklich. Ich fand es vor allem kalt und unwirtlich. Nichts im Vergleich zu Rom... Und irgendwie hab ich dort nicht wirklich den Zugang zur Bevölkerung gefunden." Bei Victors nächsten Worten wandelte sich Paulinas Lächeln zunächst in ein Strahlen, als sie an ihre Tochter dachte und dann doch wieder in einen Ausdruck des puren schlechten Gewissens. "Ohja, es tut mir wirklich Leid, dass du das nur gehört hast. Ich hätte schreiben müssen, verzeih mir." Sie wusste, dass dieses Thema hatte aufkommen müssen. Aber dennoch änderte nichts daran, dass es ihr sehr unangenehm war. Keinem ihrer Verwandten hatte sie von ihrer Schwangerschaft oder der Geburt ihrer Tochter geschrieben... Das war schon wirklich kein Kavaliersdelikt mehr und tat ihr nun, da sie merkte, dass Victor ihr nicht mehr Böse war, nur umso mehr Leid.
    "Aber ja, es stimmt. Ich war schwanger und habe im letzten Jahr eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Sie heißt Sabina und ist einfach wunderschön." Langsam kam ihr Lächeln wieder. Es war garnicht möglich von ihrer Tochter zu sprechen ohne das verräterische und stolze Lächeln.

    Paulina hörte garnicht auf zu lächeln, so sehr freute sie sich darüber, endlich mal wieder von einem ihrer Verwandten umgeben zu sein.


    "Ohja, es könnte kaum besser sein. Ich bin erst vor wenigen Wochen wieder hier in Rom angekommen."


    Es waren Jahre vergangen, seit sie einander gesehen hatten und es hatte sich so vieles in dieser Zeit ereignet. Ein wenig schämte sich Paulina in diesem Moment schon, dass sie nicht vorher schon den Kontakt zu Victor gesucht hatte und ihm wenigstens mal einen Brief geschrieben hatte.


    "Und dir? Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?"

    "Ach Herrje, Sedulus, sei nicht immer so geizig." neckte Paulina ihren Gatten dann. Schlimm genug, dass er schon immer mit dem Haushaltsgeld knauserte. :D


    Auf seine Sticheleien ging die Germanica garnicht weiter ein, sondern streckte ihm kurzer Hand die Zunge raus, wie sie es schon damals bei ihrer allerersten Begegnung getan hatte.


    Langsam schritt sie in Richtung ihres Schlafzimmers durch das Atrium und meinte dann verheißungsvoll.
    "Hmm... mal abwarten, wie müde wir noch sind, wenn wir im Schlafzimmer angekommen sind."
    Das ihr Mann ihr folgen würde, so eindeutig einladend, wie sie vor ihm herlief, zog Paulina keinen Augenblick lang in Frage.

    Und schon wenige Momente später betrat Paulina gefolgt von Sedulus das Schlafzimmer. Hier hatte sich nichts seit ihrem letzten Besuch verändert, aber das war auch nicht nötig gewesen. So lange das herrlich große und äußerst bequeme Bett hier Platz hatte, war Paulina durchaus zufrieden.
    Auf eben jenes Bett schritt sie zu, wandte sich dann zu Sedulus um und setzte sich auf die Bettkante. Herrlich, dachte sie dann. Nach der langen Zeit in der Kutsche und verschiedenen Gasthöfen war sie äußerst dankbar für diese Abwechslung. Sie lächelte ihren Gatten an und ließ sich dann mit Freuden zurückfallen.
    "Hmmm...wie schön, wieder hier zu sein." gab sie dann wohlig von sich.

    Gut, sie hatte also sein Einverständnis. "Sehr schön." meinte sie dann lächelnd mit einem kleinen Hauch von Triumph in ihrer Stimme.


    "Ich dachte mir, wir laden Adria samt Sohn und Ehemann ein. Das wird wirklich mal Zeit. Und dann eben auch Vespa mit ihrem Gatten. Wollen wir noch jemanden einladen?" fragte sie dann. Wenn man schon einmal Leute einlud, machte der ein oder andere mehr später auch kaum noch einen Unterschied.
    "Ich meine, Platz genug haben wir hier ja." meinte sie dann in Anbetracht der Größe dieser Casa.

    Nur wenige Augenblicke hatte Paulina verweilt und sich gefragt, wie Victor reagieren würde, als dieser auch schon das Atrium betrat. Sie musterte ihn kurz und kein Anzeichen der alten Streitigkeiten spiegelte sich in seinem Antlitz oder seinem Verhalten wieder. Lächelnd ging auch sie ihm daraufhin entgegen und umarmte ihren Verwandten, als hätte nie etwas zwischen ihnen gestanden.


    "Salve, Victor! Ich freue mich ebenso, dich wiederzusehen." meinte sie dann lächelnd, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte. "Ich hoffe ich habe dich mit meinem unangekündigten Besuch nicht allzu sehr überrascht." Und das hoffte sie wirklich. Immerhin kündigte man seine Besuche in der Regel im Vorhinein an, vor allem, wenn man sich so lange nicht gesehen hatte. Doch auch ein wenig aus Angst, er würde sie abweisen oder irgendwelche Gründe vorschieben, keine Zeit zu haben, hatte sie dies unterlassen.

    Von der Porta her kommend betrat die Germanica das Atrium des Hauses. Sie schritt langsam um das Impluvium herum und bemerkte, dass sich hier in den letzten Jahren kaum etwas verändert hatte.
    Mit geringem Interesse musterte sie ein altbekanntes Wandgemälde, während sie auf Victor wartete. Sie war gespannt darauf, ihn wieder zu sehen. Wie würde er wohl auf ihren überraschenden Besuch reagieren?Sie strich sich eine ihrer blonden Locken leicht nervös aus dem Gesicht und steckte diese kurz wieder in die ansonsten einwandfreie Frisur zurück.

    Der Sklave nickte zufrieden und trat dann selbst einen Schritt zur Seite um seiner Herrin den Weg frei zu machen. Paulina ließ sich nicht zweimal bitten, nickte dem Ianitor kurz zu und ging dann ins Atrium voraus. Den Weg kannte sie ja noch recht gut...

    Wie üblich kündigte der Sklave seine Herrin an.


    "Meine Domina, Germanica Paulina, wünscht den ehrenwerten Gaius Octavius Victor zu sprechen."


    Paulina stand wenige Schritte hinter ihm und verfolgte das Geschehen.

    Sedulus Handbewegung amüsierte Paulina schon ein wenig, aber sie ließ es dennoch so im Raume stehen. Immerhin war Sedulus einverstanden, das reichte ihr schon.
    Den nächsten Kommentar tat sie dann mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. "Ach, wer nun wen einlädt ist ja letztlich auch egal."
    Dann musste Paulina lachen. Ja, sie und Sedulus hatten in mancherlei Hinsich schon einen ganz speziellen Draht. Und von einem Gedanken zum nächsten fiel ihr dann auch wieder ein, dass die beiden ja eigentlich was anderes vor hatten. Mit einer unübertroffen weiblichen Bewegung erhob sie sich lächelnd aus ihrem Stuhl und machte einen Schritt Richtung Sabina und wies den Sklaven an, die kleine in ein für sie hergerichtetes zimmer zum schlafen zu bringen. Als der Sklave wenige Augenblickte später dann mit dem Töchterchen verschwunden war, wandte sie sich mit verheißungsvollem Blick an ihren Gatten.
    "Wenn ich mich recht erinnere, wollten wir glaub ich... naja, uns ein wenig ausruhen."

    "Ohja, du bist ganz gewiss ein viel beschäftigter Mann, mein Schatz." meinte Paulina dann ohne eine Spur ihres Grinsens abzulegen. Sie wusste genau, was ihr werter Gatte hier versuchte und das würde sie ihm nicht durchgehen lassen.
    "Aber selbst so ein pflichtbewusster Senator wie du wird für ein solches Treffen Zeit finden. Das will ich dir zumindest raten." Sie beäugte Sedulus daraufhin kritisch und hoffte, dass er sie verstehen würde. Sie sah es überhaupt nicht ein, sich um alle Angelegenheiten allein kümmern zu müssen und auch der werte Herr konnte sehr wohl bei einem Besuch seiner Schwester anwesend sein.

    Zunächst einmal blieb Paulina eine Zeit lang einfach vor der Porta der Casa Octavia stehen und schaute sich das ihr allzu bekannte Haus an. Es war lange her, dass sie das letzte Mal hier gewesen war. Es war zu ihrer Hochzeit gewesen...
    Seit dem waren Jahre vergangen und Paulina hatte sich viel zu lange davor gedrückt, das Gespräch mit Victor zu suchen. Damals war er gegen ihre Hochzeit gewesen und das hatte sie ein wenig entzweit. Doch heute, als Mutter und in Anbetracht ihrer Situation sah sie das alles etwas anders und wollte, dass sich die Familien aussöhnten.


    In eine ihrer besten Tuniken gekleidet stand sie nun da und das dunkle Gelb des Stoffes unterstrich noch mehr den goldenen Ton ihrer Haare. Sie machte eindeutig etwas her, aber sie war ja mittlerweile auch nicht mehr irgendwer, sondern die Frau eines Senators von Rom und dementsprechend wusste sie sich auch zu präsentieren. Sie gab dem Sklaven, der sie begleitete das Zeichen anzuklopfen und wartete dann auf eine Reaktion...


    Ob Victor überhaupt da war?

    Zunächst einmal blieb Paulina eine Zeit lang einfach vor der Porta der Casa Octavia stehen und schaute sich das ihr allzu bekannte Haus an. Es war lange her, dass sie das letzte Mal hier gewesen war. Es war zu ihrer Hochzeit gewesen...
    Seit dem waren Jahre vergangen und Paulina hatte sich viel zu lange davor gedrückt, das Gespräch mit Victor zu suchen. Damals war er gegen ihre Hochzeit gewesen und das hatte sie ein wenig entzweit. Doch heute, als Mutter und in Anbetracht ihrer Situation sah sie das alles etwas anders und wollte, dass sich die Familien aussöhnten.


    In eine ihrer besten Tuniken gekleidet stand sie nun da und das dunkle Gelb des Stoffes unterstrich noch mehr den goldenen Ton ihrer Haare. Sie machte eindeutig etwas her, aber sie war ja mittlerweile auch nicht mehr irgendwer, sondern die Frau eines Senators von Rom und dementsprechend wusste sie sich auch zu präsentieren. Sie gab dem Sklaven, der sie begleitete das Zeichen anzuklopfen und wartete dann auf eine Reaktion...


    Ob Victor überhaupt da war?

    Paulina überlegte einen Moment, änderte ihre Meinung aber dennoch nicht. "Nein, ich werde erst einmal alleine zu ihm gehen und dann je nach Verlauf eine Einladung aussprechen."


    Paulina beäugte noch einmal kurz ihre Tochter, die sich auf der Decke, die ihr Vater ihr organisiert hatte pudelwohl zu fühlen schien. Dann blickte sie wieder zu Sedulus.
    "Natürlich ist die Idee gut. Sie ist ja auch von mir, Schatz." :D

    Paulina fiel so einiges ein,was schlimmer sein mochte als Sabber auf der Toga, aber verkniff sich in diesem Moment mal ausnahmsweise einen Kommentar.


    Bei Sedulus kaum beschreibbaren Lauten konnte sie ein leich sadistisches Grinsen nicht unterdrücken. Wo kämen wir denn dahin, wenn sich die Männer wirklich vor jeder unliebsamen Verpflichtung drücken würden.


    "Ja, meine ich." sagte sie dann immer noch grinsend. "Es wird sicher sehr schön." Paulina würde sich gleich morgen daran machen Einladungen zu schreiben.

    Paulina war erfreut, dass Sedulus die ganze Angelegenheit so locker betrachtete und lächelte fröhlich.


    "Nunja, ich denke ich werde zunächst einmal allein zu ihm gehen. Aber ich werde ihn dann zu nächste Gelegenheit einmal zu uns zum Essen einladen. Wir müssen ohnehin mal ein ordentliches Convivium geben, findest du nicht?"


    Ja, es wurde durchaus einmal Zeit, dass Paulina und ihr Gatte Gäste empfingen. Es konnte ja nicht angehen, dass sie hier in Rom so zurückgezogen lebten, wie sie es in Germania getan hatten. Sie würde Victor einladen, und Balbus und Vespa natürlich, Adria und ihr Gatte würden auch eingeladen werden...

    Die Augen rollend nahm Paulina ihrem Gatten Sabina wieder ab. War ja irgendwie klar gewesen, dass der Mann im Haus bei dem Wort "Sabber" die Flucht ergriff. :D


    "Meine Güte. Es gibt wirklich Schlimmeres." tadelte sie ihn dann, wenn auch liebevoll.


    Dann weiteten sich Paulinas Augen. Diese Idee war ja großartig. Warum war sie selbst noch nicht darauf gekommen. Das hatte sie von ihrem Gatten nun wirklich nicht erwartet. :P
    "Eine fabelhafte Idee, Liebling!!" Sie überlegte schon, wann man das einrichten konnte, als Sedulus schon wieder anzeichen machte, sich drücken zu wollen. "Ach, keine Sorge, Sedi, wir finden schon einen Termin, an dem du Zeit hast." meinte sie dann unschuldig, strafte sich selbst aber durch ihr Grinsen Lügen.

    Paulina überlegte einen Moment ob sie Sedulus Frage ehrlich beantworten sollte. Immerhin wusste sie nicht, wie ihr Gatte mittlerweile zu Victor stand, nach den ganzen Scherereien mit der Hochzeit. Aber sie entschied sich, es ihm zu sagen. Er würde es ja ohnehin spätestens dann mitbekommen, wenn sie Victor besuchen würde.
    "Ich habe nur gerade überlegt, ob ich Victor nicht einmal besuchen sollte. Es ist seit der Hochzeit so viel Zeit vergangen..." erklärte sie dann und verschob den Plan mit ihrem Mann "Mittagsschlaf zu halten" vorläufig ein wenig nach hinten. Das sollte eventuell vorher geklärt werden.