Eine ganze Weile saßen sie so da ohne ein Wort zu sagen, jeder seinen eigenen Gedanken folgend. Eila spürte, dass das was sie gerade tat, das richtige war und dennoch konnte sie es nicht uneingeschränkt genießen. Noch immer musste sie an Marbod denken und die Gefühle für ihn, die nicht so mir nichts dir nichts verschwinden würden. Noch dazu wusste sonst niemand, wie es derzeit zwischen Marbod und ihr ausgesehen hatte. Jeder, ihr Bruder eingeschlossen, würde keinen Zweifel daran haben, dass die beiden noch immer ein Paar wären. Was würden die bloß alle dazusagen?
Diese und viele weitere Fragen gingen ihr durch den Kopf und einige Zeit verstrich, bevor sie zu sprechen ansetzte.
"Irminar, das alles... also... das zwischen uns mein ich, ist wirklich schön. Aber wie... ich meine, das ist so... neu und ich weiß nicht, wie wir damit umgehen sollen." haspelte sie mehr als das sie sprach.
Beiträge von Duccia Flamma
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Im ersten Moment wirkte Irminar noch irritiert, doch dann , nur einen Augenblick später kam die erhoffte Reaktion. Sie spürte seine Hände auf ihrem Gesicht, die ihr so warm erschienen, und nur eine Sekunde später erneut seine Lippen auf den ihren. Weich, warm und schlichtweg richtig fühlte sich dieser Kuss an. Nach so langer Zeit konnte sie ihren Gefühlen endlich nachgeben und die Erleichterung darüber ebenso wie das Glück, welches sie in diesem Moment spürte, ließen ihr eine Freudenträne über die Wange laufen.
Nach diesem zweiten Kuss strich sie ihm mit der Hand über seine rechte Wange, bevor sie ihren Kopf auf seine Schulter legte, das Gesicht halb in seine Halsbeuge gekuschelt und erst einmal nichts zu sagen wusste. -
Sie sah wie er seinen Arm bewegte und begann sich innerlich schon zu freuen, als er einen Moment zögerte. Das zögern versetzte ihrer Gefühlslage einen dezenten Dämpfer und sie überlegte schon, was sie nun tun sollte, als er es sich anscheinend anders überlegt hatte. Als sie seinen Arm um ihre Schultern spürte, schien in ihrem Bauch ein Feuerwerk der Gefühle hochzugehen, zumindest erschien es ihr so.
Dann, und es war nicht einmal mehr eine Handlung für die sie sich entschied, sondern das einzige, was sie nun zu tun in der Lage war, wandte sie sich leicht zu ihm , ließ die Decke , die sie vorher um zusammengehalten hatte los um ihre Hände bewegen zu können und nahm das Gesicht Irminars saft in eben diese."Nein, ist es nicht." meinte sie dann und gab ihm einen kurzen, aber zärtlichen Kuss. Nur wenige Momente lang berührten sich ihrer beider Lippen, bevor sie sich gerade soweit zurückzog um ihm in die Augen zu schauen. Mit unsicherem Blick schauten ihre großen blauen Augen ihn förmlich fragend an.
Hatte sie das richtige getan? -
Desto näher er ihr kam, desto schwerer fiel es ihr, innerlich ruhig zu bleiben. Schon damals im Treppenhaus hatte sie ihn küssen wollen, sicher nicht weniger als er es wollte. Sie wusste, dass dort Gefühle waren, die sie eigentlich, zumindest damals, nicht hätte haben dürfen. Doch durch die Distanz waren die Gefühle nicht schwächer sondern eher stärker geworden. Während Marbod, auch durch seine Abwesenheit, immer weniger Teil ihrer Gefühlswelt geworden war, war es bei Irminar durch dessen Abwesenheit merkwürdiger Weise ganz anders gewesen. Und letztlich war Marbods Abreise vielleicht das gewesen, was es ihr erlaubte, all diese Gedanken und Gefühle zuzulassen.
Als Irminar ihren Namen sagte, wandte sie ihr Gesicht wieder geradaus und schaute in die Ferne. Alleine dieses eine Wort von ihm machte es ihr unglaublich schwer, einen vernünftigen Satz zu bilden, lag doch in der Art wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, soviel mehr.
"Irminar..." versuchte sie dann einen Satz anzufangen, aber sprach erstmal nicht weiter, weil sie nicht recht wusste, was sie sagen sollte. Einen Moment später versuchte sie es nochmal.
"Das was letztens geschehen ist tut mir ... es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen, das musst du mir glauben." sprach sie dann, blickte ihn wieder an und fuhr fort. "Es war einfach alles viel zu viel. Ich wusste nicht, was ich tun sollte oder wie ich damit umgehen sollte. Weißt du, immerhin war da Marbod... und... ach, ich weiß einfach nicht wie ich es erklären soll."
Gab sie es dann halb verzweifelt auf ihm ihre Gedanken und Gefühle halbwegs sinnvoll erklären zu wollen. -
Was auch immer Irminar an Fassung nomalerweise besaß, in diesem Moment war es anscheinend flöten gegangen. Schon beinahe gequält grüßte er sie und machte einen Schritt auf sie zu, bevor er wieder anhielt. Es brach Eila fast das Herz ihn so zu sehen, wusste sie doch, dass sie Schuld an dieser Situation war.
Obwohl die Nervosität anscheind versuchte einen neuen Rekord an Kribbelintensität bei ihr aufzustellen gemahnte sie sich innerlich nur eingeschränkt erfolgreich zur Ruhe.
Sie zog die Decke, die sie sich gegen den Wind und die damit einhergehende Kälte um die Schultern gelegt hatte, enger um sich ohne den Blick von Irminar zu wenden.
"Setz dich doch zu mir." kam dann eine Aufforderung die für eine Aufforderung deutlich zu wenig Intensität besaß. Eher leise und zögernd kam sie daher, doch ihrer Aussage tat dies keinen Abbruch. -
Sie hatte gerade wieder einmal daran gedacht, wie sie Marbod das erste Mal begegnet war als sie einen Ast knacken hörte. Überrascht und verwirrt blickte sie in die Richtung aus der das Geräuscht gekommen war und erblickte Irminar. Sofort spannte sie sich innerlich leicht an. Es war viel geschehen und seit eben jener Situation im Treppenhaus, als er sie hatte küssen wollen, waren sie einander mit großem Geschick aus dem Weg gegangen. Was jedoch an den Gefühlen die er in ihr auslöste keinen Abbruch getan hatte. Sie blickten einander an und Irminar schien sie ein wenig erschrocken anzuschauen, in der Hoffnung sie hätte ihn nicht gesehen. Hatte er sich an ihr vorbeischleichen wollen? Selbst wenn, dachte sie, sie hätte es ihm nicht verdenken können.
Doch nun war es nun einmal wie es war und so zu tun, als wäre nichts gewesen, wäre nur noch peinlicher gewesen.
Daher schenkte sie ihm ein leichtes Lächeln und begrüsste ihn mit einem "Heilsa.", davon ausgehend, dass er gleich näher kommen würde um sich mit ihr zu unterhalten. Sie konnten sich ja schließlich nicht ewig aus dem Weg gehen. -
Es war viel Zeit vergangen und viel geschehen über das Eila nachdenken musste. Ihre Genesung war soweit fortgeschritten, dass Marga freudiger Weise hatte verkünden können, dass Eila endlich über den Berg war. Sie konnte schon wieder ohne Hilfe gehen, wenn auch eine gewissen Schwäche noch immer ihren Körper beherrschte.
Mittlerweile durfte sie sogar ein wenig draußen in den Gärten sitzen. Und eben dies tat sie gerade. Zwar weitaus länger, als Marga es ihr eigentlich gestattet hatte, doch heute gab es vieles worüber sie nachdenken musste.
Marbod war fort... am heutigen Morgen war er in ihre Kammer gekommen und hatte ihr gesagt, dass er für längere Zeit nach Germania Magna zurückreisen wollte. Und welchen Einwand auch immer sie anbrachte, er hatte sich nicht davon abbringen lassen.
Endlich hatte sie verstanden, warum er sich in den letzten Wochen so selten hatte sehen lassen, ihr gegenüber so kühl gewesen war. Dieser Umstand war ihr zwar aufgrund der Tatsache, dass sie ihren Gefühlen zur Zeit so wenig traute auf der einen Seite zwar recht willkommen gewesen, auf der anderen jedoch hatte sie sich verletzt und vernachlässigt gefühlt.Und nun war er fort, für wie lange war fraglich. Selbst die Frage ob er überhaupt zurückkehren würde, hatte er ihr nicht beantwortet. Er hatte sie verlassen. In jeder Hinsicht in der er sie hatte verlassen können und so saß sie im Garten, starrte Gedankenversunken auf die kahlen Bäume, die durch das klare helle Licht der Wintersonne dennoch einen warme Ausstrahlung bekamen.
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"Ja, das WAR er." betonte sie die Tatsache, dass er nicht mehr lebte. Diese Genugtuung allein war ihr schon all die Schmerzen wert.
Noch lange saßen die beiden so zusammen und unterhielten sich. Immerhin hatten sie viel nachzuholen, so lange wie Loki sie letzten Endes gemieden hatte. Doch nun war vorerst alles wieder in Ordnung. Eila lebte und war auf dem Weg der Besserung, ihr Bruder hatte sich wieder eingekriegt und ... ja, was eigentlich noch. Da gab es noch etwas, was im Busch war... Etwas, was noch nicht in Ordnung war. Doch das gehörte nun nicht hierher. Eila widmete ihrem Bruder ihr gesamte Aufmerksamkeit, froh darum, dass es immerhin stets ein männliches Wesen geben würde, um deren Hintergedanken und eventuellen Gefühle sie sich nicht sorgen musste.
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Eila spürte Irminars Griff und ließ sich von ihm in die Arme nehmen. Einerseits, weil er sie so am besten stützen konnte, andererseits weil sie genau dort gerade sein wollte. Sie spürte wie er ihre Haare aus dem Gesicht strich und langsam nahmen die Dinge vor ihren Augen wieder Form an. Und es waren vor allem Irminars Augen in die sie gerade blickte. Er schalt sich selbst einen Narren, zumindest hatte sie das seinen Worten entnommen. Und dabei war er so viel näher an der Wahrheit als er dachte.
"Es geht schon langsam wieder." meinte sie dann, obwohl sie merkte, wie weich ihr Knie noch immer waren. "Kannst du mich vielleicht zurück in mein Zimmer bringen?" fragte sie ihn. Zwar wusste sie, wie viel das in dieser Situation von ihm verlangt sein mochte. Doch mittlerweile zweifelte sie daran, dass sie es alleine zurückschaffen würde. -
So standen die beiden im Treppenhaus der Casa, konnten weder wirklich vor, noch wirklich zurück und wussten irgendwie nicht, was sie sagen sollten.
Eila blickte Irminar an und sie erkannte, wie er sich fühlen musste. Es tat ihr unglaublich Leid, war doch das letzte was sie eigentlich vorgehabt hatte, jemanden zu verletzen.
"Es tut mir Leid." meinte sie leise und konnte dem Duccier dabei nicht einmal in die Augen sehen. Warum musste das alles so kompliziert sein? fragte sie sich selbst. "Ich denke ich sollte besser zurück in mein Zimmer gehen." meinte sie dann. Es war an ihr zu gehen, da, wenn man jemandem die Schuld an der Situation geben konnte, es ihre war und davon abgesehen, war ihr die Lust auf frische Luft, so unglaublich das Klang irgendwie vergangen. Sie wollte nur noch in ihr Bett, sich irgendwie verkriechen und mit den Göttern hadern. Sie wandte sich rasch um und wollte die ersten Treppen nehmen, allerdings tat sie das, zumindest ihrem Körper nach anscheinend, deutlich zu schnell und bereute es sogleich, als sie merkte, dass ihr schwarz vor Augen wurde.
Sie wollte gerade noch ihre Hand nach Irminar ausstrecken, als sie auch schon merkte wie ihre Knie nachgaben... -
Die Spannung stieg an und ohne Worte war deutlich was nun kommen würde. Sie blickte Irminar an und merkte, wie sein Gesicht dem ihren immer näher kam. Und erst einen Moment bevor die Lippen der Beiden einander trafen wandte sie ihr Gesicht ab. "Nicht..." kam nur ein Hauch ihrer Stimme über ihre Lippen. Der Moment war verstrichen und damit die Gelegenheit etwas zu tun, was Eila vielleicht bereuen würde. Doch wie schwer es ihr gefallen war, der Versuchung zu widerstehen, konnte man kaum beschreiben. Da war etwas, und zumindest dies konnte keiner von beiden nun mehr leugnen.
"Irminar, ich... ich kann nicht. Marbod..." versuchte sie, sich zu erklären, brach aber wieder ab, weil sie einfach selbst noch viel zu verwirrt war. -
Zunächst kam nichts von dem Duccier, doch was hätte er auch sagen sollen. Eila wusste selbst nicht wirklich was mit ihr los war. Das alles war einfach ein wenig viel. Nicht nur, dass sie mittlerweile ihre Idee sich hinauszschleichen in Frage stellte, nein, nun kam auch noch Irminars Anwesenheit hinzu, die sie seit den letzten Begegnungen schlicht und ergreifend durcheinander brachten. Irgendein Teil in ihr versuchte sie, sich mehr auf Irminar einzulassen, mit ihm hinauszugehen, mit ihm zu reden und ... naja, war ja auch egal. EIn anderer Teil von ihr jedoch wusste, dass sie hier an dieser Stelle vielleicht zu weit gehen würde. Sie dachte an Marbod und daran, was er denken würde, wenn er nur die geringste Ahnung hätte, was mit ihr los war. Und das schlechte Gewissen und die böse Vorahnung, wozu das alles noch führen könnte, überwogen gerade.
"Ich...ich denke nicht. Also, dass du es nicht kannst. Aber auch, dass du... es nicht solltest." stammelte sie dann mehr als sie sprach mit relativ leiser Stimme.
Sie blickte ihm dabei auf eine Art und Weise in die Augen, die mehr als tausend Worte sagte. -
Mit hochgezogener Braue musterte Eila das Mädchen. Glaubte sie allen ernstes, sie würde Eila was gutes tun, indem sie ihr ihre miese Lage noch einmal unter die Augen rieb. Immerhin war sie es, die in diesem "traurigen Bett" lag und ein Fenster, dass ihr zeigte, wie das Wetter draußen war, hatte sie auch.
Innerlich schüttelte sie den Kopf... aber nun gut."Das lag evtl. daran, dass ich ne Menge Blut verloren hatte." kommentierte sie die Blässe, die Dagny erwähnte und die eigentlich mehr als selbstverständlich gewesen war. Sie war wirklich noch ein Kind. Doch vielleicht war das sogar ganz gut. Kinder konnten naiv sein und frei heraus reden, ohne dass man es ihnen wirklich verdenken konnte.
"Hmm... das hängt ganz von Marga ab. Sie ist hier mehr oder minder für meine Gesundheit zuständig." gab sie der Duccierin dennoch eine Antwort auf ihre Frage, wann sie wieder hinaus könnte."
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Einige Momente lang funkelten Eilas Augen noch, bevor sie erkannte wie widersinnig das war und sie sich an die Schulter ihres Bruders anlehnte. Sie hatte ihn in den letzten Tagen wahnsinnig vermisst, auch wenn sie den Teufel tun und ihm das sagen würde.
"Aber keiner der so irre ist wie du." meinte sie dann lächelnd.
"Sieh doch endlich ein, dass du für mich nicht weniger bedeutest als ich für dich. Und du weißt doch selbst, dass ich diesen Mann töten musste... ich weiß nicht, wieso, aber ich wusste, dass es das richtige war..." -
Irgendwann nach dem sie an den beiden vorbeigegangen war, kam Irminar hinter ihr her. Sie kämpfte sich immer noch so halb die Treppen hinunter und war sich nicht einmal sicher, ob es ihr wirklich gefiel das Irminar nun da war. Sie blieb auf einem Treppenabsatz stehen und wandte sich zu ihm um.
"Ich weiß gerade nicht mehr wirklich was ich glauben soll." meinte sie dann. Und das bezog sich auf mehr als nur auf den vorhergehenden Kommentar des Ducciers. -
Eila folgte dem Wortwechsel der beiden. Noch immer gab sie sich alle Mühe frei zu stehen und nicht halb so schwach auszusehen wie sie sich fühlte. Was nun, fragte sich die junge Germanin, bei Albins trotziger Haltung. Er schien fast wie Marga zu sein. Aber auch nur fast...
"Ich habe nicht vor in mein Zimmer zu gehen." meinte Eila mit einer Stimme die fester klang, als sie sich fühlte.
"Und da ich weder früher von dir über das Knie gelegt wurde, noch das heute geschehen wird, wäre ich dir dankbar, wenn du mir nun endlich aus dem Weg gehen würdest."
Dann wandte sie sich an Irminar und hob die Hand als wollte sie ihn von etwas abhalten. "Und nein, Irminar, auch von dir lasse ich mir das nicht ausreden. Also macht Platz, alle beide!!" sagte sie bestimmt und schritt zwischen den beiden hindurch. Dieser Diener würde es nicht wagen, sie anzufassen, denn das würde er bereuen und Eilas Drang nach Freiheit war soweit gereift, dass er keine Gegenwehr mehr duldete. -
Der erste Angriff prasselte auf Eila nieder, doch ungerührt holte sie zum Gegenschlag aus. Ihre Augen sprühten förmlich Blitze, als sie zurückschrie :
"ACHJA ??? Ich bin kopflos in die Schlacht gestürmt? Hast du dir selbst mal zugesehen? Wer hat denn damit angefangen. Dass es dir nicht genauso ergangen ist, wie mir, war nur Glück und nichts weiter, so wie du allein durch die REIHEN GETÄNZELT BIST! Aber nein, ICH muss ja auf mein Leben achten! Weil DU ja nicht ohne mich kannst. DU bist kein Stück besser als ich, Lando Irmvolk, und du hast kein Recht , aber auch gar keines, so zu mir zu sein, verdammt nochmal. Die Schmerzen ertrage ich, denn ich habe sie verdient. Die immergleichen vier Wände seit Tagen ertrage ich, denn auch daran bin ich selbst Schuld. Aber DEIN VERHALTEN ist nicht gerechtfertigt."
Sie strich sich eine Strähne aus dem Haar um dann weiter zu reden :
"Ja, ich WOLLTE mit auf diese Reise und ich musste mit auf diese Reise. Ebenso wie ich dem Mörder unserer Eltern das Sax in die Brust stoßen musste. Und hätte er mich getötet, ich hätte es nicht bereut! Du weißt besser als jeder andere was ich meine. UND DIR GING ES NICHT ANDERS! SIND WIR NICHT AUCH UM DER RACHE WILLEN DORTHIN GEREIST?!?"Während sie sprach ereiferte sie sich so sehr, dass sie zwangsläufig versuchte aufzustehen. Doch sobald sie die Bewegung hinter sich gebracht hatte und ihrem Bruder aufrecht in die Augen sehen konnte, verschwamm auch schon wieder alles für einen Moment. Vor Schwäche sank sie ins Bett zurück und versuchte einige Moment zunächst einmal wieder zu Kräften zu kommen. Sie strich sich mit der Hand über die Stirn und merkte, dass die wenigen Worte ihr schon Schweißperlen auf eben jene getrieben hatten und sie hasste es.
Sie öffnete die Augen und sprach , wenn auch nicht so laut dennoch mit nicht weniger zornigem Blick zu ihrem Bruder."Es gibt Dinge die mir Leid tun. Jeder macht Fehler, du widerlicher selbstgerechter verdammter Blödmann von einem Bruder, der du bist. Es war ein unaufmerksamer Moment, dem ich diese Wunde verdanke. NICHT MEHR UND NICHT WENIGER! Das hätte JEDEM von uns passieren können..."
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Eila raffte sich so gut es ging und ließ die Wand los, als sie merkte, dass der kleine alte Mann wohl doch ein größeres Hindernis als befürchtet sein würde.
"Dann grüße ich dich, kleine Waldfee..." sagte sie gerade noch und wurde dann schon von Irminar unterbrochen. Irminar? Das konnte doch nicht wahr sein. Zur Zeit schien alles irgendwie durcheinander zu laufen. Und auch wenn Eila nicht leugnen konnte, dass die Tatsache den Duccier zu sehen, sie freute, vielleicht sogar zu sehr freute, sagte sie vorerst nichts außer: "Oh...Irminar. Heilsa!" während ihr Wangen, in dem dunklen Flur dennoch für die anderen glücklicherweise nicht erkennbar, leicht erröteten.
Dann schaute sie vom einen zum anderen und fragte sich fieberhaft, wie sie sich hier wieder rausreden konnte. Während Aulus zu wissen schien, was Sache war und dementsprechend reagierte, so schien auch der Alte irgendwas zu ahnen. Welch eine verflixte Situation. Es musste doch ein Vorbeikommen geben. Gespannt wartete sie auf Irminars Reaktion. -
Eila hatte wahrlich mit allem gerechnet nur nicht mit Dagny.
"Öhm...naja..." meinte sie und überlegte kurz ob sie sie wirklich wieder wegschicken sollte. Aber irgendwie wäre das wohl doch ein wenig sehr unfreundlich gewesen. Was dieses Kind jedoch von ihr wollte, wusste sie nicht so recht. Nunja, sie würde es herausfinden.
"Komm rein." meinte sie demnach um der Höflichkeit willen. "Und ich weiß, wer du bist. Irminar hat mir bereits von dir erzählt."
Sie musterte das Mädchen ein paar Momente. Ihre grünen Augen zu den roten Haaren verliehen ihr unweigerlich ein trotziges Aussehen und man erkannte, dass sie sich langsam auf der Schwelle von einem Kind zu einer Frau entwickelte. Für Eila war sie daher vorerst mal ein Kind.
"Mir geht es im übrigen schon besser, da das ja der Grund deines Besuchs gewesen zu sein scheint." gab die junge Germanin der Duccierin die Auskunft die sie scheinbar hatte haben wollen. -
Verdammte Axt!, fluchte Eila innerlich, als sie auf einmal eine Stimme vernahm.
Sie blickte die Treppe herunter und sah einen ihr unbekannten kleinen alten Mann. War er nur Gast oder Diener? Sie wusste es nicht, aber es spielte auch keine Rolle. So wie sie sich an der Wand entlang bewegte würde jeder erkennen, dass da was nicht stimmte, ob nun Fremder oder Bekannter.
"Ähm... Eila ist mein Name. Ich gehöre hier sozusagen zur Familie. Es ist alles in Ordnung, du kannst ruhig weitermachen, was auch immer du gerade vorhattest." versuchte sie locker und gewinnend leicht zu lächeln.