"Das Handelshaus ist was?" Eila war von der Nachricht völlig überrascht. "Was ist denn passiert? Und sag so etwas nicht. Du weißt, dass ich so etwas nicht hören will." meinte sie dann. Eila verdängte jeden Gedanken daran, dass ihr Bruder ernsthaft krank sein oder gar sterben könnte. Und auch wenn die ungesunden Geräusche, die seine Lunge beim Sprechen machte, alles andere als gut klangen, erlaubte sie sich nicht weiterzudenken.
"Kann man denn nichts dagegen machen? Hat Marga keine Idee, was dagegen helfen könnte?" Üblicherweise hatte der gute, aber strenge Geist des Hauses doch für alles irgendwo noch ein kleines Geheimrezept gehabt.
"Oh, du wirst es nicht glauben, Loki. Ich bin über Gallien hinaus bis zur Heerstraße im Norden Galliens gereist... Es ist ähnlich und dennoch anders. Sie haben auch sehr viel Wald, aber es ist noch kühler und häufig neblig oder verregnet. Es gibt so viel zu sehen. Ich bin zunächst bis Dubris geritten, dem Hafen in Nordgallien. Dort ist wenig mehr als das Kastell und das Hafengebiet selbst. Aber von dort aus konnte man übersetzen. Ich bin dann an der Ostküste weitergeritten, bis hin zu eben jener Heerstraße. Am liebsten wäre ich noch weiter in den Norden geritten, aber die Soldaten rieten mir davon ab. Alles was nördlicher liegt, sei unsicheres Gebiet. Und dann dachte ich daran, was du mit mir anstellen würdest, würde mir etwas zustoßen und davon erfahren, dass ich bewusst in solch gefährliches Territorium gereist bin und hab mich schmunzelnd für eine Route zurück Richtung Süden entschieden..." Sie musste bei der Erinnerung lachen. Sie wusste noch genau, wie vor ihrem inneren Augen ein vor Wut tobender Loki erschienen war und sie ungeachtet ihres Alters übers Knie gelegt hatte.
"Da siehst du mal, was für einen Einfluss du von mir hast. Selbst wenn ich fast am Ende der Welt bin, hab ich noch Angst vor deinem Zorn." grinste sie ihn dann an.