Erleichtert hörte Eila Dagmars Worte. Schwangeren Frauen, so hatte sie gehört, musste man alles zutrauen. Nun wieder entspannter lächelnd, ging sie einen Schritt auf Aulus zu, nahm ihm sein Schwert ab und gab ihr das stumpfe, mit dem sie selbst gekämpft hatte.
Das scharfe Schwert reichte sie dann an Dagmar weiter.
"Nur zur Sicherheit." meinte sie dann kurz und trat zwei Schritte zur Seite um einen besseren Überblick über das, was Dagmar vorhatte, zu gewinnen.
Beiträge von Duccia Flamma
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"Ach, das geht doch noch. Wart ab, bis du kurz vor der Niederkunft bist." lächelte Eila auf den Kommentar mit dem Platz. Wenn sie dachte, welch einen Umfang Frauen mitunter annehmen konnten, war das was sich jetzt langsam begann abzuzeichnen garnichts.
Dann allerdings fielen Eilas Mundwinkel für einige Moment wieder abrupt nach unten und sie machte große Augen. Das Frauen noch bis kurz vor der Geburt harte Arbeiten verrichten kam öfter vor, aber Waffenübungen mit einem scharfen Schwert waren doch noch etwas anderes. Dennoch unterließ sie weitere Bemerkungen dazu, hatte sich Dagmar ja klar ausgedrückt und wusste Eila doch, wie empfindlich Frauen in der Schwangerschaft aufgrund der Hormone mitunter reagierten."Wie du meinst." meinte sie dann nur.
"Du kannst mir ja vormachen, wie du Irminar entwaffnest und ich schau genau hin." bei ihren Worte warf sie, die zwischen den beiden stand, Irminar einen Blick zu, den Dagmar nicht sehen konnte und der deutlich besagte "Pass ja auf!" und "Ich will jetzt nicht mit dir tauschen.".
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Erfreut und entsetzt zugleich darüber, dass sie Irminar auf seinen Rücken befördert hatte, stand sie einen Moment lang mit dem Schwert auf seine Brust gerichtet über ihm. Bei seinen Worten begann sie ebenso wie er zu lächeln.
"Entschuldige bitte." meinte sie dann freundlich, bot ihm ihre linke Hand an und half ihm wieder auf die Füße zu kommen.
Zumindest hatte sie nun die Hoffnung in der Verzweiflung eines echten Kampfes vielleicht doch genug Kraft zur Selbstverteidigung aufbringen zu können.
Als Irminar wieder stand, wandte sie sich zu Dagmar um, deren Worte sie zwar verstanden, aber nicht sogleich beantwortet hatte.
"Heilsa Dagmar. Ich habe dich garnicht bemerkt." meinte sie dann freundlich.
"Dein Rat klingt gut, vielleicht sollten wir das auch üben." wandte sie dann während sie sprach den Blick von der Duccierin wieder zu ihrem Verwandten.
Dann jedoch, nicht zuletzt um der Höflichkeit willen senkte sie vorerst ihr Schwert um sich ein wenig mit Dagmar zu unterhalten.
"Wie geht es der werdenden Mama denn?" fragte sie lächelnd. -
Ein wenig verwirrt von dem in seiner Aussage enthaltenen Kompliment wurde Eila einen kurzen Moment rot. Natürlich kannte sie ihr Wirkung auf Männer, doch hatte sie bisher nicht mitbekommen, dass sie diese anscheinend auch auf Irminar hatte. Die folgenden Worte des Ducciers spiegelten dann jedoch eben jene, ihre eigene, Ansicht wieder und sie konnte nur hoffen, dass er das im wirklichen Fall auch so betrachtete.
Auf seine letzten Worte hin begann sie zu grinsen. "Ja, ich werd schon auf die aufpassen." lachte sie dann, bevor sie einen Moment später ihr Sax hob und Irminar damit signalisierte, dass es weiter gehen konnte. Ihm einen Moment Zeit gebend, bis er bereit war, führte sie dann direkt eine Folge für ihre Konstitur doch recht kräftiger Schläge durch, die Irminar im ersten Moment zu überraschen schienen...
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Mit diesen Wunden traf Aulus einen wunden Punkt der jungen Germanin. Es war ihr Wunsch dieses Unternehmen zu begleiten und ihr Bruder hatte dem zugestimmt. Dennoch wollte sie für niemanden auf dieser Reise ein Last sein.
"Kannst du dir vorstellen, dass es Frauen gibt, die vielleicht nicht beschützt werden wollen ? Ich will euch nicht, in eurer aller Sorge um mich, im Wege stehen. Kämpfe an meiner Seite, als wäre ich ein Mann. Bin ich zu schwach, so soll das mein Schicksal sein." meinte sie dann in ernstem Ton.
Nicht einen Wimpernschlag mehr als auf die anderen Mitglieder der Reise sollten die Männer auf sie verschwenden und sich dadurch selbst in Gefahr bringen. Sie wusste, dass dies etwas war, was sie nur schwer, wenn überhaupt würde durchsetzen können, doch es war etwas an dem ihr sehr viel lag.
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Der Kampf mit Aulus war alles andere als leichte Arbeit und das ein oder andere Mal hätte Eila, wäre dieser nicht so vorsichtig gewesen, sicher dessen Klinge zu spüren bekommen.
Als Aulus sich aus seiner defensiven Haltung herausbegab und damit Eila wieder in die Defensive zwang, perlten bereits kleine Schweißtropfen über ihre Stirn. Doch so anstrengend es war, so gut tat es auch, wieder ein Sax zu führen. Als er, für sie völlig überraschend ihrem Schwinger ausgewichen war, und sie Sekunden später Aulus Klinge vor ihrer Kehle spürte blieb sie abrupt stehen. Völlig überrascht von seinem Vorgehen und der Tatsache in die Augen blickend, dass sie in einem echten Kampf nun tot wäre, die Möglichkeit der Versklavung und Vergewaltigung ihrerseits einmal ausgeschlossen, blickte sie ihn zunächst mit großen Augen an.
Ihr bis dahin völlig angespannter Körper löste sich erst, als Aulus sein Sax sinken ließ. Sie schluckte kurz und erst dann begann auch ihr Gesicht zu entspannen und ein Lächeln zu zeigen."Ja, da hast du wohl recht." kommentierte sie seine Aussage das vorbei sein betreffend.
Dann wischte sie sich mit dem Ärmel ihres Kleides über die Stirn und damit die Schweißperlen weg. "Ich kann nur hoffen, dass ich im Ernstfall beim Bogen bleiben kann. Kriegswunden mögen für Männer eine Zierde sein, aber Frauen stehen sie nicht besonders gut." schmunzelte sie dann.
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Eila erwiderte das Grinsen Irminiars, war eben jenes doch mehr Herausforderung als jedes seiner Worte zuvor.
Sie reagierte auf seine noch saichten Angriffe mit mehreren Paraden, und war selbst erstaunt, dass diese Bewegungen ihr noch immer recht vertraut waren. Dennoch erkannte sie auf der anderen Seite das Problem, welches ihr als Frau nun einmal in die Wiege gelegt worden war : mit der Kraft, die sie besaß, die Schläge eines deutlich stärkeren Gegners abzuwehren erforderte ungemeine Mühe.
So entschied sie sich, dass, wenn sie ihre Fähigkeiten halbwegs sinnvoll einsetzen wollte, sie aus der Defensive die sie so sehr anstrengte in die offensive übergehen musste.
Mit einemgroßen Schritt brachte sie sich außerhalb der Reichweite von Irminars Schwert, verharrte einen Moment grinsend, bevor sie es selbst mit einem Vorstoß versuchte... -
Froh, dass Irminar auftauchte, weil es dann doch recht anstrengend geworden war und Eila schon die ein oder andere Schweißperle über den Nacken lief, ließ sie den Bogen sinken und stand wieder auf. Den Bogen zur Seite legend und den Dreck von den Knien klopfend wandte sie sich dann an den Duccier.
"Sehr schön." Sie nahm das Sax entgegen und prüfte dessen Handlichkeit an ein, zwei Bewegungen. Es war, wie Irminar richtig bemerkt hatte, nicht sonderlich scharf. Aber das musste es für diesen Zweck ja auch nicht sein.
"Ach, das geht schon." -
So trat Eila erneut auf den Hof und schritt zugleich zu ihrem Bogen. Sie nahm ihn und die verstreuten Pfeile wieder auf und stellte sich in Position. Dieses Mal jedoch verteilte sie die Heuballen anders, zwei Haufen, etwa drei Meter voneinander entfernt. In einiger Entfernung ging sie dann mit dem Rücken zu den Ballen in die Knie und schoss dann, nur ihren Oberkörper so weit es ging umdrehend, links und rechts hinter sich in die Heuballen.
So versuchte sie möglichst gut die Situation zu trainieren, wenn sie auf dem Pferd sitzend von hinten angegriffen oder aber verfolgt würden.Diese Bewegungen strengten Eila doch schon sehr an, dennoch wusste sie, dass ihr das, was sie nun schmerzte, ihr im Ernstfall dann leichter Fallen musste.
Die Zeit verging, und langsam wurde es Zeit, dass auch Irminar wieder auftauchte. -
"Nunja," lächelte Eila dann, "wie wäre es, wenn du dich fertig machst und deine Sachen holst. Du könntest mir dann auch gleich ein Sax aus der Waffenkammer mitbringen. Ich werde so lange schon einmal draußen weiter die Heuballen maltretieren."
Auf den Kommentar Marga betreffend verdrehte sie nur kurz die Augen und fragte sich, ob die Jungs je lernen würden, wie man sich Marga gegenüber verhalten sollte und wie nicht. Aber ob sie ihn erneut zurecht wies oder nicht, überließ sie ganz Marga. Sie selbst meinte nur "Bis gleich." und ging schon einmal zurück auf den Hof um weiterzuüben.
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"Wenn ich betrachte wie spät es mittlerweile ist, sollten wir das vielleicht morgen machen." lächelte sie dann.
"Ich denke wir sollten uns ohnehin langsam hinlegen. Es ist schon recht spät und wir sollten ausgeschlafen sein." überlegte sie dann. Und sie wusste nur zu gut, wie ihre Laune war, wenn sie nicht genug schlaf bekam.
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"Dann solltest du das langsam tun..." sagte sie ruhig und liebevoll. Sie verstand ihren Bruder, dessen Schmerz und auch seine Sturheit. Doch es wurde Zeit, dass er aufhörte mit seinem Schicksal zu hadern.
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Innerlich war Eila ein wenig von Irminar verwirrt. Einerseits hörte es sich manchmal so an, als hätte er als Kind die Weisheit mit dem Löffel bekommen, andererseits kam dann wieder, ihrer Meinung nach, falsche Bescheidenheit zu Tage. Doch äußern wollte sie sich gerade nicht dazu und so lächelte sie schlicht.
"Nunja, meine Übung mit dem Sax hält sich in Grenzen, weil , wie man sich denken kann, mein Vater den Umgang mit dem Bogen aus Jagdtechnischen Gründen zwar noch akzeptierte, aber mich mit einem Sax rumlaufen zu sehen, fand er dann doch nicht angebracht." lächelte sie bei der Erinnerung an die zahlreichen Streits, die sie deswegen mit ihrem Vater ausgefochten hatte und die heimlichen Stunden, in denen Loki sie dann doch hatte ab und an üben lassen."Aber wenn das so ist, dann wäre ich dir für ein wenig Hilfe dankbar." grinste sie in Vorfreude darauf, wieder ein Schwert in der Hand zu halten.
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"Du solltest vorsichtig damit sein, die Götter zu verachten." meinte Eila auf Lokis Kommentar ernst.
"Ich verstehe, dass du sie verflucht hast. Doch sind sie es gewesen, die die Geschicke so leiteten, dass wir uns wiederfanden. " Eila hatte die Götter selbst schon oft verflucht. Und es fiel schwer an seinem Glauben festzuhalten, wenn soviel schreckliches geschehen war. Aber die Götter, und das glaubte sie wirklich, werden einen Grund dafür gehabt haben, ihre Eltern so früh nach Valhalla zu rufen.
"Und wenn du ihnen nun spottest, dann riskierst du viel. Wenn sie unsere Reise nicht gutheißen, dann sind wir nämlich alle verloren." Es gab genug Dinge, die passieren könnten. Und sie brauchten allen Beistand, den sie kriegen konnten, wenn sie dieses Unterfangen wagten.
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Jede Frau konnte Kochen? So sicher war sich Eila darin nicht, aber dennoch war sie froh über diese Fürsprache.
"Das klingt großartig." meinte sie dann in Bezug auf das Essen.
"Und wenn sie über mein Essen meckern sollten, dann verweise ich sie an dich weiter. Du weißt immer noch am besten mit verwöhnten Jungs umzugehen." grinste sie dann Marga an.
Als Marga sich wieder dem Essen widmete schaute sie zurück zu Irminar. Immerhin hatte sie es schonmal geschafft das Thema zu wechseln. Doch was nun?
"Wie ich vorhin rausgehört habe verstehst du dich ja ebenfalls aufs Bogenschießen. Wie sieht es mit dem Schwert aus? Da könnte ich noch etwas Übung brauchen."
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"Eine fähige Gruppe Männer." grinste sie dann. "Ich werde eine Menge zu tun haben auf euch alle gleichzeitig aufzupassen." Natürlich war das nur ein Scherz. Sie kannte mittlerweile einen jeden der Begleiter und allesamt waren es gute Kämpfer. Vermutlich musste sie bei soviel Testosteron eher versuchen, sie alle auf dem Boden der Tatsachen zu halten.
"Ich denke, dass die Götter , so wie sich die Geschicke für uns gewandelt haben, endlich mal auf unserer Seite sind." meinte sie dann nachdenklich.
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An der Art seiner Antwort war unschwer zu erkennen, das er dieses Thema nicht vertiefen wollte. Natürlich hätte es Eila interessiert, was geschehen war. Aber dennoch kannte sie das Gefühl über manche Erlebnisse nicht sprechen zu wollen, weil die Erinnerungen auch so schon schwer genug waren.
Daher überlegt Eila, wie sie nun einen Schlenker zu einem anderen Thema finden konnte.
"Im Sommer?" versuchte sie es dann. "Im Sommer ist es dort auch wesentlicher angenehmer. Wir werden sicher die ein oder andere Nacht unterwegs ziemlich frieren."Sie lächelte, wie sie es in letzter Zeit wieder häufiger zu tun pflegte und schaute zu Marga.
"Sag mal, Marga, was gibt es heute eigentlich zu essen? Wenn es so ist , wie wir annehmen, und die Jungs sich wirklich auf meine Kochkünste verlassen, dann kann das Polster , was wir uns vorher zulegen gar nicht dick genug sein." -
Eila schmunzelte ob des Mutes von Irminar, aber vielleicht hatte er auch einfach keine Vorstellung wie ernst sie es eigentlich meinte. Nunja, dachte sie dann, er würde es schon erleben. Sie hatte sich schon vor einer Weile überlegt, Marga irgendwann einmal zu bitten, ihr das Kochen besser beizubringen und entschied nun, das zu tun, sollte sie denn lebend von ihrer Unternehmung zurückkommen.
"Wann warst du das letzte Mal in der Heimat?" fragte Eila ihren Gegenüber dann. Immerhin waren viele der Duccier im Gegensatz zu ihr selbst schon seit Jahren im römischen Germanien.
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"Oh, das ist gut." meinte sie dann mit erleichterter Stimme. Das letzte was Eila wollte war,dass die beiden wegen ihr im Zwist lagen.
"Ich habe Irminar letztens kennengelernt." meinte Eila. "Wenn er so gut kämpfen wie schwafeln kann, ist er sicher eine Bereicherung." lachte sie dann kurz um anschließend wieder ernst zu werden.
"Wer , wenn nicht wir, sollte überhaupt in der Lage sein, das zu schaffen? Ich bete nur zu den Göttern, dass wir es auch alle unbeschadet wir nach Hause schaffen."
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"Dein Wort in den Ohren der Götter." meinte sie dann nur grinsend. Mittlerweile war sie innerlich wieder ziemlich zur Ruhe gekommen. Sie dachte daran, dass sie am nächsten Morgen aufbrechen würden. Aufbrechen in die alte Heimat, bei der sie auf der Flucht aus eben jener beinahe umgekommen wären. Natürlich war Eila froh, dass Loki ihr gestattet hatte mitzukommen. Andererseits hingegen wusste sie, das viel geschehen konnte. Es war längst nicht sicher ob alle von ihnen oder auch nur einer von ihren lebend zurückkehren würde.
"Morgen früh brechen wir also auf." meinte sie daher nur. "Hast du mit allen gesprochen?" fragte sie dann, um sicher zu gehen, dass nichts dazwischen kommen würde. Als sie jedoch daran dachte, wer nun alles mitkäme kam ihr auf einmal wieder Marbod in den Sinn. Sie hob ihren Kopf von Lokis Schulter und schaute ihn.
"Wo ist Sextus jetzt eigentlich? Ich meine, wie seid ihr auseinander gegangen?" fragte sie dann. Immerhin hatte noch niemand gesagt, dass sie sich friedlich oder gar in Freundschaft von einander getrennt hatten.