Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Chion betrat das alte Officium seines Herren. Er packte alle wichtigen Dokumente in einen Korb und stellte diesen vor die Tür.
    Dann nahm er alle anderen wichtigen Gegenstände die Modestus gehörten und packte sie vorsichtig in einen zweiten Korb, den er neben den ersten stellte.
    Nun setzte er sich noch an seinen alten Platz und schrieb etwas auf ein Blatt Papyrus und pakte dann die restlichen Schreibsachen in den ersten Korb.
    Jetzt verließ Chion das Officium wieder, hängte das Pypurs an die Tür und ging mit den beiden Körben zu dem neuen Officium.


    Dieses Officium ist zur Zeit nicht besetzt.

    Während Chion gerade einen kleinen Botengang für Modestus erledigte, saß dieser wieder in seinem Officium und nippte an seinem Becher.
    Er dachte noch ein wenig darüber, was es Kosten würde Sitzkissen für das Amphitheater zu besorgen. Natürlich nur für Senatoren und Ritter. Wer konnte schon 16.000 Sitzkissen bezahlen,
    wenn er nicht gerade ein Politiker in Rom war, der bald darauf hoffen konnte eine Provinz auszuplündern. Auf jeden Fall wollte er das Amphitheater noch besichtigen.
    Und wenn die Gladiatoren, die Tiere oder die Schauspieler eintreffen würden, müsste er sich um ihre Unterbringung kümmern.
    Modestus nahm einen Schluck Wein und widmete sich dann wieder einigen einfacheren Schreibarbeiten.
    Da hatte ein Händler doch tatsächlich ein ganzes dutzend Esel ausbüchsen lassen, die dann den ganzen Marktplatz unsicher gemacht hatten ... 8o
    -.^Da ging er doch lieber gleich zu Albinus um mit ihm über seine Erkundungen beim Cultus Deorum zu berichten.

    "Natürlich werde ich mitkommen. Ich hoffe wir hören bald von der Theatergruppe, damit wir den Termin endlich festlegen können."


    Je früher der Kaiser die Einladung erhielt desto eher könnte er wahrscheinlich die Zeit finden, die Spiele zu besuchen, dachte Modestus.




    Sim-Off:

    Ich mach dann einen Thread auf, der nur für die Vorbereitungen im Amphitheater ist. Die Lieferung der Tiere, die Ankunft der Gladiatoren und z.B. Proben der Theatergrupper oder sowas.
    Hast du nochmal was von der Theatergruppe gehört ?

    Jaahh!, dachte Modestus und wenn er nicht im Officium des Duumvirs gewesen wäre hätte er es laut gerufen und einen kleinen Freudensprung gewagt.
    Doch da er wie gesagt im Officium des Duumvirs war, bemühte er sich die Dignitas und Gravitas aufrechtzuerhalten und lächelte nur breit.


    "Ich danke euch vielmals. Dürfte ich noch den Vorschlag machen, Senator Macer, den derzeitigen Curator Aquarum, ebenfalls einzuladen ?
    Ich habe ihn in Rom getroffen und er schien sehr interessiert. Ich glaube er hat selbst an der Entstehung des Amphitheaters mitgewirkt."


    Dann erkannte Modestus, als er nocheinmal die Gästeliste im Kopf durchging, dass er der kaiserliche Familie auch eine Einladung schicken sollte.
    Ihm klappte der Kiefer herunter und er wurde sehr nervös.


    "Albinus ich glaube die Einladung für die Kaiserliche Familie werde ich nocheinmal formulieren ... es ist schließlich der Kaiser ... " sagte Modestus bemüht Worte zu finden.

    "Sei gegrüßt Albinus.
    Der Cultus Deorum wird einen Sacerdos für das Opfer entsenden. Sobald das Datum fest steht, sollten wir sie nur benachrichtigen,
    damit der Sacerdos rechtzeitig abreisen kann. Was das Opfer angeht so meinte der Scriba des Rex Sacrorum, dass es schon ein Rind sein sollte.
    Ich habe mich darauf gleich mit dem Händler von dem die Raubkatzen geliefert werden unterhalten. Er hat mir einige Stiere gezeigt
    und ich habe auch schon zwei sehr schöne Exemplare ausgesucht, die er für mich eine Weile zurückhält. Wenn wir ihn rechtzeitig benachrichtigen,
    kann er alle Tiere zusammen versenden. Natürlich sind die Stiere nicht umsonst, doch ich denke der Preis ist angemessen."


    Modestus zog die Wachstafel hervor, auf die Mara den neuen Gesamtpreis notiert hatte. Dann gab er sie dem Duumvir.


    "Ich habe es mir auch schon erlaubt eine Einladung für die Eröffnungsfeier zu formulieren."


    Dann zog Modestus eine andere Wachstafel hervor. Chion war leider nicht mit der Version auf Papyrus fertig geworden.


    Sehr geehrter

    Die Stadt Mantua zelebriet am
    die Eröffnung des neuen Amphitheaters, mit einem großen Fest.
    Zu diesem Spektakel seid ihr herzlichst eingeladen und selbstverständlich werden euch exzellente Plätze reserviert.
    Wir hoffen auf eure Anwesenheit und wünschen euch noch einen vorzüglichen Tag.


    gez. Kaeso Annaeus Modestus


    "Natürlich werden die richtigen Einladungen auf Papyrus stehen und mehr ausgeschmückt sein. Ich denke wir sollten den Sponsoren auf jeden Fall eine Einladung schicken
    und dann noch einigen anderen wichtigen Gästen. Ansonsten werde ich auch noch einige Aushänge verteilen lassen, sobald das Datum bekannt wird. Ich glaube das sollte reichen."

    Modestus setzt sich auf seinen Holzstuhl, der mit einem einfachen Leinenkissen gepolstert war, und zog den Stuhl an den Schreibtisch.
    Er war eine Weile nicht mehr hier gewesen, doch es war immer noch alles sauber und sogar die Schriftrollen die er achtlos hatte liegen lassen waren sortiert worden.
    Rechts neben dem großen Schreibtisch aus einfachem aber polierten Granit, saß Chion an einem kleineren Holztisch.


    "Also ich glaube wir fangen heute mit den Einladungen für die Gäste an."


    Chion nickte kurz und strich mit der flachen Seite des Griffels, seine Kritzeleien von der Wachstafel.


    "Sehr geehrter, jetzt eine Lücke für den Namen. Die Stadt Mantua zelebriert am, jetzt eine Lücke für das Datum, die Eröffnung des neuen Amphitheaters mit ... hm ... mit ... mit was ?."


    "Einem großen Fest." sagte Chion


    "Genau, gute Idee Chion."


    Während Chion alles aufschrieb, dachte Modestus nach wie es weitergehen könnte.


    "Zu diesem Spektakel seid ihr herzlichst eingeladen und selbstverständlich werden euch exzellente Plätze reserviert. Danach noch die üblichen Floskeln."


    Chion schrieb alles auf und als er fertig war reichte er Modestus das Wachstäfelchen. Modestus schaute es sich kurz an und überflog noch einmal alles.


    Sehr geehrter

    Die Stadt Mantua zelebriet am
    die Eröffnung des neuen Amphitheaters, mit einem großen Fest.
    Zu diesem Spektakel seid ihr herzlichst eingeladen und selbstverständlich werden euch exzellente Plätze reserviert.
    Wir hoffen auf eure Anwesenheit und wünschen euch noch einen vorzüglichen Tag.


    gez. Kaeso Annaeus Modestus


    "Ja das sieht gut aus. Schreib das ganze nocheinmal auf ein sauberes Papyrus mit den üblichen Ausschmückungen, damit ich es Albinus zeigen kann."


    "Natürlich. Wie oft wenn ich fragen darf ?"


    "Vorerst reicht ein Exemplar. Später sehen wir weiter."


    Dann nahm Modestus die Kanne mit dem verdünnten Wein, die jeden morgen wieder frisch gefüllt und mit drei sauberen Bechern auf einem Beistelltisch in seinem Officium stand.
    Er füllte beide Becher und reichte einen Chion. Dann nahm Modestus einen großen Schluck und begann einige unwichtige Berichte zu lesen.
    Chion hingegen nippte nur kurz und schob den Tonbecher an die äußere Ecke des Tisches, damit er ihn nicht umstoßen konnte. Dann machte er sich daran, die Einladung auf eine Papyrus zu schreiben.

    Als Modestus gerade ein wenige nachdachte, während er Fortunatus zuschaute, kamm ihm endlich eine Idee wie er die Faulheit der Bediensteten bekämpfen könnte.
    Ein neuer Verwalter musste her. Am besten geeignet wäre doch dafür ein Centurio. Aber ein ganz harter Hund, der gewohnt war ein ganzes Bündel vites mitsichzuführen,
    falls mal drei oder vier auf dem Rücken von jemandem zerbrachen. Oh ja so einer wäre genau richtig.

    "Ja ich lebe und arbeite in Mantua. Ich bin nur dienstlich in Rom. Ich musste einen Sacerdos für das Opfer der Eröffnungsfeier finden, denn ich arbeite für die Stadtverwaltung in Mantua."
    Hoffentlich bald als Magistratus, wenn sich Albinus entschieden hat, fügte Modestus noch in Gedanken dazu.
    "Wenn du willst kann ich dich benachrichtigen lassen wenn es einen genauen Termin für das Fest gibt. Es müssen sowieso einige andere Leute informiert werden, da ist ein weiterer kein Problem. Verus du könntest auch kommen und den Termin mit einem deiner Besuch bei Livianus verbinden." bot Modestus an.

    "Ein genauen Termin gibt es leider noch nicht, weil er erst noch mit der Theatergruppe, die auftreten soll, abgesprochen werden muss.
    Aber sicher ist dass das Fest bald stattfinden wird, denn das meißte ist schon erledigt. Die Gladiatoren und die Raubkatzen sind bestellt, der Wein ist geordert,
    nur einige Kleinigkeiten für das Opfer und der Auftritt der Theatergruppe ist noch offen."
    Modestus wusste natürlich genaustens darüber bescheid, denn er selbst hatte das alles erldedigt, wenn man einmal von der Theatergruppe absah.

    Ein Decimer also, dachte Modestus. Da fiel es ihm wieder ein, wo er ihn gesehen haben könnte. Am Tor der Legio I! Er war sich nicht ganz sicher, also beschloss Modestus zu fragen.
    "Ich glaube ich habe dich schon einmal am Tor der Legio Prima, in Mantua gesehen. Kann das sein ?"

    "Was soll den das!" rief Modestus wütend. Da hatte er sich gerade entspannt und sich einfach ein wenig in dem Wasser treiben lassen,
    da schwamm so ein Rüpel daher und schob ihn weg.


    "Auch wenn es hier sehr voll ist ..." begann er aber dann beruhigte er sich wieder. Der Mann hatte es wahrscheinlich nicht absichtlich getan.
    Dann drehte er sich um, damit er dem Mann ins Gesicht sehen konnte.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich störe nicht ;).

    Modestus kamm gerade von dem Gespräch wegen dem Opfer und wollte sich nun bei dem Tierhändler seines Vertrauens erkundigen, was so ein Opferstier kosten würde.
    Auch konnte er sich gleich wegen einem Trainer erkundigen. Als gerade in die Straße einbog konnte er schon Mara sehen. Er schrie gerade einen Sklaven an
    und hinter ihm lag eines dieser langhalsigen Tiere am Boden. Es lebte zwar noch aber seine Beine sahen merkwürde verdreht aus. Als Modestus näher kamm, sah in Mara und begann zu lächeln.
    Es war das typische Lächeln eines Verkäufers der hoffte ein Geschäft machen zu können.


    "Ah Annaeus Modestus! Sei gegrüßt mein guter Freund. Ich hoffe dir geht es gut. Ich darf wohl annehmen du bist wegen den Tieren hier, die du bestellt hast. Wann soll ich sie liefern ?"
    Mara war nur deshalb so begierig die Tiere zu auszuliefern, weil er erst bei der Lieferung bezahlt werden würde.


    "Salve Mara. Die Tiere sollten in 4 Wochen in Mantua sein. Aber ich bin nicht nur wegen ihnen hier. Es gibt da noch zwei andere Dinge. Ich brauche vieleicht noch für ein Opfer einen Stier."


    "Für ein Opfer? Na dann muss es doch ein edles Tier sein. Schließlich ist es für die Götter!" sagte Mara mit gespieltem Ernst, den man fast für echt gehälten hätte.


    Modestus stöhnte. Das würde teuer werden.
    "Du hast sicher eines oder ?" frage Modestus obwohl er wusste das die Antwort Ja war.


    "Natürlich natürlich. Für dich hätte ich sogar ein ganzes Dutzend."


    "Nein, nur eins." Das wird sicher schon teuer genug fügte Modestus in Gedanken dazu.


    "Ja, wie du wünscht. Aber schau sie dir erstmal an." sagte Mara führte Modestus zu den Stieren.


    Die Tiere waren sahen alle groß und stark aus, doch mehr konnte Modestus nicht erkennen. Er kannte Rinder schließlich nur von seinem Teller.


    "Dieser hier habe ich selbst von einem der besten Viehzüchter in Alexandria ausgesucht." sagte Mara und deutete auf eines der Tiere, desen Fell ausschließlich Schwarz war.
    "Und der da ..." Mara deutete auf ein braunes Tier.


    "Ist sicher auch ein edles Tier, aber was sollen sie kosten ?" unterbrach Modestus ihn.


    "Pah immer nur das schnöde Geld! Bedenke doch was passiert wenn das die Götter hören!" flehte Mara theatralisch.


    "Was ist jeztet ?" fragte Modestus und darauf schob Mara ihm eine kleine Wachstafel hin.


    "Ich muss mich vorher noch absprechen, aber einen werde ich dir wahrscheinlich abnehmen. Es gibt da noch etwas anderes. Du bist doch Ägypter und Ägypter fahren doch viel mit Wagen oder ?


    "Ja in Streitwagen aber was hat das mit meinen Tieren zu tun ?" fragte Mara verwundert.


    "Naja ich suche eine Trainer für einen Wagenlenker ..."


    "Hm... ich könnte mich in Alexandria umhören wenn ich neue Tiere kaufe aber ..."


    "Das ist sicher nicht billig." verfolständigte Modestus ihn.
    "Natürlich musst du das nicht umsonst machen. Deine Kosten wird man dir natürlich übersetzten. Wenn du jemanden findest der etwas kann, bring ihn gleich mit. Die Bezahlung für ihn wird nicht zu verachten sein. Aber nur wenn er etwas taugt!" fügte Modestus noch hinzu.


    "Natürlich." sagte Mara und rieb sich die Hände.


    "Ich muss mich dann jetzt verabschieden Mara. Vale bene."


    Nachdem er sich verabschiedet hatte verließ Modestus die Straße in Richtung der Thermen.

    Nachdem Fortunatus einige schnelle Runden gefahren hatte, winkte Modestus ihn heran. Ehrlich gesagt,wusste Modestus nicht ob die Zeiten die Fortunatus gefahren hatte, gut oder schlecht waren.
    Doch er wusste das der 17 jährige Fortunatus das Training vernachläsigt hatte und bei seinem ersten Rennen nichtmal in das Finale gekommen war. Also entschied er, dass die Zeiten wohl schlecht sein mussten. Modestus erhob sich von dem Stuhl, den Chion ihm geholt hatte und ging zu Fortunatus.


    "Die Runden waren aber nicht gerade berauschend. Du hast zu lange nicht trainiert! Aber das wird sich ändern.
    Du wirst ab jetzt jeden Tag trainieren und Chion wird solange aufpassen das du es auch tust bis ich einen geeigneten Trainer gefunden habe."


    Fortunatus war teils erleichtert, denn er hatte schon mit seiner Entlassung gerechnet, und teils war er wütend. Das schöne Leben war also vorbei.


    "Ich will nämlich, dass du es in den nächsten Rennen wenigestens ins Finale schaffst, damit die Albata mal wieder ins Gespräch kommen."

    "Fortunatus, ich nehme mir heute den ganzen Tag für dich Zeit." sagte Modestus lächelnd
    "Das heißt ich werde dich den ganzen Tag beobachten und dich auf die Probe stellen, um zu sehen was du kannst."


    Fortunatus stöhnte nur.

    "Ich glaube wir fangen am besten mit ein paar Runden auf der Rennbahn an."


    "Natürlich, wenn du das wünscht." sagte Fortunatus nicht sehr motiviert.
    Dann stieg er auf den Wagen und fuhr, langsam genug damit Modestus neben ihm laufen konnte, zu der Rennbahn.
    "Wirst du mir jetzt jeden Tag beim training zuschauen ?" fragte Fortunatus vorsichtig


    "Natürlich nicht. Ich habe schließlich auch eine Arbeit. Das macht Chion." sagte Modestus und deutete auf den griechischen Sklaven,
    der sich gerade mit einem Stallknecht, der ebenfalls aus Griechenland stammte, unterhielt. Modestus konnte sich gerade noch das Lachen verkneifen als er Fortunatus´ Gesicht sah.


    Dann waren sie an der Rennbahn angekommen. Modestus wartete am Rand während Fortunatus ein paar langsamere Runden fuhr um sich und die Pferde aufzuwärmen.

    Modestus wartete inzwischen vor den Stallungen auf Fortunatus. Der Vierspänner war schon von zwei Knechten vorbereitet worden.
    Der schmucklose Übungswagen, der trozdem in Schwarz und Weiß gehalten war, war mit den vier Hengsten bespannt, mit denen Fortunatus normalerweiße fuhr.
    Langsam aber sicher wurde Modestus ungeduldig. Er lief noch einmal durch die Ställe und dachte nach. Die Pferde waren alle gut versorgt worden,
    doch das Training hatte Fortunatus etwas schleifen lassen, so hatte er es zumindest von einem Stallknecht erfahren. Es musste unbedingt ein fähiger Trainer her,
    der sich auskannte. Von den Ägyptern und den Britanniern hatte er gehört, das sie gute Wagenlenker waren. Doch weniger in den Rennen als in der Schlacht und Legionäre übertreiben gerne wenn sie Geschichten über den Feind erzählen. Dann fiel ihm wieder der Ägypter ein, von dem er die Tiere gekauft hatte. Er war Ägypter und bezog seine Tiere aus seiner Heimat. Er würde bestimmt einige Leute kennen. Wie hieß er nochmal? Es war irgendwas mit Mara... Mara. Genau! Mara Sanch Ibu, so hieß er.
    Gerade als Modestus wieder bei dem Wagen angekommen war, kamm auch schon ein sauberer aber dennoch müder Fortunatus angeschlendert.