Mit stoischer Miene lauschte Modestus dem Ankläger. Den jungen Papirier vorübergehend in Verwahrung zu nehmen, schien durchaus logisch zu sein. Andererseits konnte es sicherlich auch Argumente dagegen geben. Also wandte er sich dem Verteidiger zu. "Was sagst du dazu, Atius?" Es war an ihm nun Modestus davon zu überzeugen, dass weitere Vergehen oder eine etwaige Flucht ausgeschlossen waren. Modestus musterte derweil Papirius Salonius noch einmal eingehend. Vielleicht konnte man ihn auch unter Hausarrest stellen oder in Haus eines angesehenen Bürgers in Verwahrung nehmen. Wie ein abgebrühter Sicarius von den Straßenbanden sah er nicht gerade aus.
Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus
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"Nun Paullus Germanicus Aculeo hat kandidiert für das Amt des Promagisters. Komm doch bitte herauf zu mir." sagte Modestus und bat den Germanicus zu sich. Er wartete noch einige Momente, doch als sich niemand anderes meldete, kam er auch schon gleich zum nächsten Punkt. "In Ermangelung anderer Kandidaten für das Amt des Magisters stelle ich mich selbst dafür auf." verkündete er und wartete, dann bis der Germanicus bei ihm auf der Bühne angelangt war. "Dann bitte ich die stimmberechtigten Mitglieder der Germanitas Quadrivii nun über die beiden Kandidaten zu entscheiden." sagte er und wandte sich an die spärliche Zahl der anwesenden Sodalis Maior.
Auch hier gab es keine überraschenden Ergebnisse und Modestus wandte sich nach der Abstimmung an seinen Germanicus Aculeo. "Paullus Germanicus Aculeo, du wurdest als neuer Promagister der Germanitas bestimmt. Ich gratuliere dir."
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Nachdem der Aufruf zunächst keine Wirkung gezeigt hatte, bauten die Liktoren sich mit ihren Fasces vor den beiden Männern auf, die da herangeeilt kamen. Der erste Liktor dachte allerdings mit und nickte seinen Männern zu die Beiden passieren zu lassen.
"Dann können wir davon ausgehen, dass Marcus Papirius Salonius nun darüber informiert ist, wer gegen in Klage erhebt und wegen welchem Vergehen. Ausgezeichnet. Das lässt allerdings noch die Frage offen, wer du bist, der du im Namen des Marcus Papirius Salonius sprichst?" fragte Modestus denn Mann bei dem es sich offensichtlich um den Advocatus des jungen Angeklagten handeln musste. Aber es war so üblich, dass jeder sich namentlich vorzustellen hatte. Dann sah er wieder zu dem Helvetier und nickte in Richtung der Beiden neu hinzugekommenen Männer. Auch deren Namen und Wohnort sollte festgehalten werden. Insbesondere der des Angeklagten.
Nachdem die ersten Formalien nun geklärt waren, gab es nur noch einen anderen Punkt, bevor man fortfahren konnte. "Möchte eine der beiden Parteien noch etwas einbringen, bevor wir die Klageerhebung abschließen?" Etwa die Beantragung für Untersuchungshaft, da der Angeklagte fliehen konnte, oder einen späteren Prozesstermin, damit der Verteidiger sich einarbeiten konnte. Solche Sachen kamen immer wieder vor. Andernfalls war man hier fertig. Der Prozesstermin und die Namen der berufenen Iudices würden auf dann später dem Forum verkündet ausgehängt werden.
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Nach einer kurzen aber relativ eindeutigen Wahl der altehrwürdigen Mitglieder der Germanitas wurde die Aufnahme des Paullus Germanicus Aculeo in die Reihe der erlauchteren Mitglieder bestätigt. Auch Modestus votierte für ihn. Nachdem dies erledigt war, ging Modestus die zweite Sache an, die erledigt werden sollte. "Es ist schon lange Zeit vergangen, seitdem der Vorstand das letzte Mal gewählt wurde. Momentan gibt es auch keinen Magister, da Quintus Germanicus Sedulus sich vorläufig auf seinen Landsitz zurückgezogen hat. Daher will ich nun Wahlen für den Vorstand durchführen. Zu besetzen sind die Positionen des Magister und des Promagister. Für beide Positionen kann sich jeder Sodalis Maior aufstellen lassen. Gibt es Kandidaten?" sagte Modestus und warf einen fragenden Blick in die Runde. Insbesondere zu dem eben beförderten Germanicus. Vielleicht hatte dieser ja Bestrebungen, in die Fußstapfen seines Verwandten zu treten.
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"Auszeichnet. Und zögere ihn nicht ihn zurecht zu weisen, wenn es notwendig sein sollte. Aber wenn ihr mich un entschuldigt, ich werde erst einmal ein Bad nehme und mich umziehen." entgegnete Modestus und lächelte seine Gattin noch einmal an, bevor er sich in Richtung des Inneren des Hauses aufmachte. Nach dem langen und anstrengenden Tag, war ein Bad wohl genau das Richtige.
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Modestus nickte dem Mann, in dessen Namen anklage erhoben werden sollte, kurz zu, um ihn zeigen, dass ihn gesehen hatte. "Du willst wirklich deinen Neffen des Vatermords anklagen? Sollte er schuldig gesprochen werden, müsste er gemäß alter Tradition mit wilden Tieren in einen Sack genäht und im Tiber versenkt werden." fragte Modestus mehr zu Schau, um den Anwesenden die urtümliche und auch ein wenig spektakuläre Hinrichtungsmethode ins Gedächtnis zu rufen, die einen Vatermörder erwartete. Dann wartete er eine Weile und sah in die Runde, ob jemand auf den Ausruf seines Liktoren reagieren würde. Doch niemand kam und Modestus entschloss sich so weiter zu machen. "Offenbar, ist der Angeklagte oder sein Vertreter nicht anwesend." stellte Modestus dann trocken fest und haderte einen Moment wie er fortfahren wollte. Eigentlich sah er es gerne wenn beide Parteien anwesend waren, aber er hatte auch noch andere Dinge zu tun. Also fiel sein Entschluss entsprechend aus und er wandte sich an den Schreiber Marcus Helvetius Severus. "Auch gut. Helvetius, nimm Namen und Wohnort des Anklägers und seines juristischen Verteters auf. Und lasse dir auch sagen wo der Angeklagte wohnt, damit wir ihn das nächste Mal wenn notwendig durch meine Liktoren abholen lassen können."
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"Wenn der Preis nicht hoch wäre, würde es doch keinen Spaß machen zu gewinnen. Also abgemacht." sagte er grinsend und lies dabei offen, wessen Sieg er damit meinte. Als Rufus dann jedoch seine Sorana tadelte warf Modestus ihm einen scharfen Blick zu. Dann dachte er wieder an Connacht und den Wettkampf. Ob den Cimmerer und seinen Gegner vor dem Spektakel noch zu einer Gladiatorenschule schicken sollte?
"Ich verlasse mich da voll und ganz auf dein Urteil, meine Liebe. Du hast deine Tante gehört, Rufus. Vielleicht möchtest du deine Tante ja auf die Sklavenmärkte begleiten und ihr bei der Auswahl eines geeigneten Kämpfers helfen. Und vielleicht gewährt sie dir dann auch ein kleines Einkommen." Der Junge musste offenbar noch lernen seine Tante zu respektieren. Nachdem er es ihr überlies, den Jungen aus dem Haus zu lassen und ihm ein Taschengeld zu geben, würde er hoffentlich schnell lernen sich gut mit ihr zu stellen. Er klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, flüsterte ihm aber auch etwas ins Ohr. "Und falls du auf dumme Ideen kommst, denk immer an Britannia." sagte er lächelnd und fuhr wieder in normaler Lautstärke fort. "Gladiatoren müssten doch etwas sein, was einem jungen Mann wie dir gefällt, oder irre ich mich da?"
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Modestus hatte noch etwas länger gewartet, als er eigentlich geplant hatte, denn all zu voll geworden war das Odeum nicht. Doch zumindest das eine oder andere bekannte Gesicht konnte er ausmachen. Also wandte er sich an die Anwesenden. "Liebe Mitglieder der Germanitas Quadrivii, es freut mich, dass ihr meinem Ruf gefolgt seit. Unser letztes Treffen ist schon eine ganze Weile her und es gibt viele Dinge zu besprechen. Sofern es keine Einwände gibt, will ich zunächst auf einige personelle Angelegenheiten zu sprechen kommen. Paullus Germanicus Aculeo ist nun schon viele Monate Mitglied unserer Vereinigung und wäre damit bereit ein Sodalis Maior zu werden. Ich schlage ihn hiermit dafür vor und gebe ihm meine Stimme. Gibt es Gegenstimmen?" fragte Modestus in die Runde. Es gab nicht mehr all zu viele der älteren Mitglieder. Auch sprach kaum etwas gegen den Germanicus. Nach einer kurzen Abstimmung würde man ihn aufnehmen können.
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Ich bitte darum mein WISM-Konto einzufrieren. Vielen Dank.
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Modestus lauschte aufmerskam, denn den jungen Flavier kannte er natürlich. Entsprechend war er interessiert, was dieser vorzubringen hatte. Als er zum Anklagepunkt kam, war Modestus doch ein wenig überrascht. Einen Vatermord verhandelte man nicht alle Tage. Noch dazu einen, wo der Onkel den Neffen anklagte. Dieser Fall musste mit Vorsicht behandelt werden, denn solche Fälle genossen oft die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Schließlich waren die nächsten Spiele noch eine Weile hin und da bot auch eine spektakuläre Verhandlung gute Unterhaltung für das Volk. Das war ganz normal. Ob das vielleicht ein Fall für den jungen Caesar war? Normalerweise war es besser mit einfacheren Fällen zu beginnen, aber die würden den jungen Thronerben nur langweilen.
"Vatermord? Dies ist eine schwerwiegende Anschuldigung, die du da vorbringst, Magistrat Flavius. Ist Lucius Papirius Ocella anwesend, um zu bestätigen, dass du in seinem Namen sprichst?" fragte der Form halber. Er glaubte nicht an etwaige Täuschungen des Flaviers. Und natürlich konnte der Advocat seinen Klienten voll und ganz vor Gericht vertreten. Aber Modestus zog es vor den Mandanten am Anfang zumindest einmal zu Gesicht zu bekommen, um ihn einzuschätzen. "Gehe ich Recht in der Annahme, dass der Angeklagte und sein Advocatus sich ebenfalls heute unter uns befinden? Oder ist eine Vorladung notwendig?" fragte er den Flavier dann weiter, denn normalerweise gehörte es zu den Aufgaben der Anklage dafür zu sorgen, dass die Angeklagten präsent waren. Manchmal weigerten diese sich natürlich und man musste die Liktoren oder sogar die Urbaner losschicken.
Auf einen Wink von Modestus hin schlugen die Liktoren ihre Fasces auf den Boden, um für Ruhe zu sorgen. Dann meldete sich der erste Liktor zur Wort. "Marcus Papirius Salonius! Tritt vor!"
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"Oder ich könnte einem Neffen nach Britannia schicken..." entgegnete Modestus, denn ihm viel kein schlimmerer Ort ein. Es war der hinterste Winkel des Reichs, das Wetter war schlecht und die Bevölkerung waren keltische Barbaren. Die dekadenten Sitten der Bewohne des Ostens würden dem Bengel bestimmt gefallen. Auch wenn er sich bemühte, konnte er die strenge Miene nicht ganz aufrecht erhalten. "Was meinst du, Sorana?" fragte er Eldrid. Wobei er damit jedoch nicht nur die Reise nach Britannia, sondern auch die Frage nach der Ausgeherlaubnis.
"Nun wenn ich gewinne, dann wünsche ich mir, dass du hier im Haus ganze zwei Wochen keinen Finger krumm machst und die Arbeit dem Personal überlässt." sagte Modestus lächelnd. Eigentlich war es nicht so dramatisch, dass Sorana noch viel selbst erledigte. Sicherlich war es in den aktuellen Zeiten ungewöhnlich, aber es entsprach doch dem römischen Ideal, auf das sich alle immer beriefen. Aber er hoffte, dass dieser Einsatz sie allein schon aus Trotz richtig anspornen würde. "Was sagst du dazu?"
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Könnte man mir Zugriff auf das CH-Handbuch gewähren? Falls ich den schon haben sollte, wie komme ich den da ran?
Ich danke im vorraus.
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Ich möchte mich in den nächsten Wochen nicht mit der Wisim beschäftigen. Daher überlege ich auch mein Konto zu löschen. Allerdings meine ich mich daran zu erinnern, dass man auch sein Konto einfrieren kann. Kann mir jemand mehr dazu sagen? Also z.B. was mit dem Konto in der Zeit passiert? Habe ich dann keinen Zugriff mehr darauf, aber alles bleibt wie es ist? Verschwinden die Balken unter meinem Avatar?
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An der Spitze einer kleinen Menschentraube erreichte Modestus das Odeum. Bei den Menschen handelt es sich um Mitglieder der Germanitas Quadrivii aus seiner Nachbarschaft. Man hatte sich auf der Straße getroffen, um gemeinsam zum Odeum zu gehen. Als Pro Magister und amtierender Praetor ging Modestus natürlich voraus. Wie immer in der Öffentlichkeit trug er seine Toga Praetexta und wurde von seinen Liktoren begleitet.
Während sich die Mitglieder auf den Sitzplätzen niederlassen konnten, ging Modestus zur Bühne. Von dort aus würde er sich an die Mitglieder wenden. Es galt zunächst einige personelle Angelegenheiten zu kümmern. Dann konnte man sich Gedanken über zukünftige Projekte und derzeitige Probleme machen. Interessiert lies er seinen Blick durch die Reihe der Anwesenden wandern. Ob auch die prominenteren Mitglieder der Germanitas schon eingetroffen waren?
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"Hm, das ist eine gute Frage. Womit könnte man einer verwöhnten Ehefrau eines reichen Senators eine Freude machen? Bestimmt Schmuck und seidene Kleider!" sagte Modestus grinsend als er wieder einmal seine Frau neckte. Natürlich wusste er, dass Sorana nicht all zu großen Wert auf solche Dinge legte. Aber der Scherz verschaffte ihm etwas Zeit zum nachdenken. Was kam ihn Frage? Dabei blieb er an seinem letzten Gedanken hängen. Sie legte nicht all zu großen Wert auf Prunk. Schließlich baute sie ein Waisenheim. Das war es. "Wenn dir das nicht gefällt... hm... dann könnte ich dir auch einen Straßenblock für deine Kinder kaufen. Dann wäre auch genug Platz für einen Garten für die Kinder." sagte Modestus ohne nachzudenken, während er ihr hübsches Gesicht musterte. Erst dann dachte er darüber nach, was ein ganzer Straßenblock kosten konnte! Hatte er sich gerade verplappert?! Ach, es ging sowieso um die Subura. Da würde das ganze im Rahmen bleiben.
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"Sehr gut. Du könntest mir einen kleinen Gefallen tun. Halte mich auf dem Laufenden, was die Situation in Germanien und hier in Rom angeht. Ich habe zwar auch andere Klienten, die mir Neuigkeiten zutragen. Allerdings behauptet man von den Praetorianern, dass sie den Finger am Puls der Zeit haben." sagte sagte Modestus lächelnd und klopfte mit zwei Fingern auf sein Handgelenk. Vielmehr sagte Mann, dass die Praetorianer überall ihre Spitzel hatten. Wenn es welche in seinem Haushalt gab, dann wollte er das wissen. Und die Praetorianer würden sicherlich auch über die neuesten Informationen aus der Stadt und dem Reich verfügen. Und da war noch eine andere Sache, die Modestus unausgesprochen lies. Der aktuelle Kaiser schien kein Tyrann zu sein. Aber sollte es jemals wieder soweit kommen, dass Prokriptionslisten ausgehängt werden würden, dann hoffe er, dass sein Klient ihn rechtzeitig warnen würde. "Und sollte ich dir in Zukunft behilflich sein können, dann lasse es mich wissen." Es war nur natürlich seinen Klienten zu helfen. Mit ihrem Prestige mehrte er natürlich auch sein eigenes. Und ein Offizier bei den Praetorianern war sowieso Gold wert.
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"Vale, Sergius." verabschiedete sich Modestus nachdem er sich von seinem Stuhl erhoben hatte. Er klopfte seinem neuen Klienten noch einmal auf die Schultern und dann lies er ihn wieder von dannen ziehen.
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"Nun zum einen die Wahl eines neuen Vorstandes. Davon abgesehen werden wir sehen. Vielleicht haben die Mitglieder der Germanitas noch das eine oder andere Anliegen oder Ideen." entgegnete Modestus und dachte darüber nach, ob man ein kleines Projekt für den Sergier finden konnte. Irgendetwas öffentlichkeitswirksames. Vielleicht in der nähe des Forums oder des Capitols. Dann erhob er sich noch einmal von seinem Sessel. Ihm war aufgefallen, dass er den Sergier zwar in Gedanken bereits als Klient angenommen aber es noch nicht ausgesprochen hatte. "Aber gut, Sergius. Um es noch einmal formell festzuhalten, ich akzeptiere dich hiermit als meinen Klienten. Bei Gelegenheit sollten wir dich meinem Patron, dem Consular Spurius Purgitius Macer, vorstellen. Kläre du derweil mit deinem Vorgesetzten, ob du mir an deinen freien Tagen bei Gericht zur Hand gehen kannst." sagte Modestus und nickte seinem neuen Klienten zu. Nun war es an der Zeit vorerst wieder auseinander und den geplanten Dingen nach zu gehen.
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"Ja, ich habe bereits von Atius Scarpus und dem Problem mit den Chatten gehört. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass der neue Legatus Augusti pro Praetore mit der Sache fertig werden wird." entgegnete Modestus für den Probleme mit irgendwelchen germanischen Stämmen langsam nichts neues mehr waren. Schon während seiner Statthalterschaft hatte man einen direkten Angriff der Chatten auf die Mattiaker prognostiziert aber am Ende war nichts dabei herausgekommen. Einerseits war dies Schade gewesen, da ihm Gelegenheit einen erfolgreichen Feldzug gegen externe Barbaren zu führen verwehrt geblieben war. Schließlich konnte man nur so zum Triumphator werden. Im Hinblick auf den Bürgerkrieg war dies jedoch eine erfreuliche Entwicklung. Vielleicht würde sich die Situation auch wieder auflösen. Und wenn nicht, dann waren dort zehntausende Soldaten stationiert. "Es ist bemerkenswert, dass die Augusta sich so in der Öffentlichkeit präsentiert, aber das Volk wird sie dafür lieben. Ich hatte schon während der Cena auf dem Palatin das Gefühl, dass der Augustus und die Augusta sich volksnaher als ihre Vorgänger geben wollen. Sehr bewundernswert." stellte Modestus noch einmal fest. Dass sein Klient, der erst vor kurzem zur Garde versetzt worden war, nun für den Schutz der Augusta verantwortlich war, beeindruckte ihn umso mehr. "Dass du nach so kurzer Zeit gleich für so wichtige Aufgaben heranzieht, ist bemerkenswert. Ich nehme an du hast dich schnell bei der Garde und hier in Rom eingelebt. Kein Vergleich zu Mogontiacum, nicht wahr?"
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Wie fast jeden Tag in den letzten Wochen bahnte sich eine kleine Prozession um den Praetor Urbanus den Weg in die große Halle der Basilica Ulpia. Allen voran gingen die Liktoren, deren Fasces wie innerhalb Roms üblich keine Beile trugen. Dann folgte Modestus selbst in der Toga Praetexta eines ranghohen Magistraten. Dann folgten einige Klienten und Schreiber, die ihm bei seiner Amtsführung halfen. Einer von ihnen trug auch die Sella Curulis, auf welcher der amtierende Praetor Urbanus gleich platz nehmen würde. Obwohl es sich dabei nur um einen einfachen Klapphocker ohne Rückenlehne handelte, war er doch prunkvoll verziert. Elfenbein, edle Metalle und prächtige Verzierungen zeugten von dem besonderen Status des Sitzenden.
Nachdem der Klapptuhl auf dem Tribunal, einem Podest, aufgebaut worden war, nahmen die Liktoren davor Aufstellung. Modestus nahm auf der Sella Curulis Platz, wobei seine Arme auf den dafür vorgesehenen Armlehnen ruhten. Die verlautbarte Stunde, zu der er sich jeden Tag in der Bascilica Ulpia einfand, um die Anliegen der Bürger entgegen zu nehmen, war angebrochen. Von seinem Podest konnte er die Menge auch im Sitzen übersehen. Während ein Schreiber ihm von hinten noch einige Dinge zuflüsterte, machte er eine Handbewegung in Richtung der Liktoren, damit diese den ersten Bürger vortreten ließen.