Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    "Salve, Terentius."


    grüßte Modestus den Terentier. Nachdem er bisher ungeduldig auf und ab gegangen war, stand er nun mit verschränkten Armen hinter dem langen Eichentisch. Genau gegen über dem Terentier, nur der Tisch war zwischen ihnen. Er mussterte den Terentier und als er ihm über die Schulter sah, sah er auch Valens, der hinter dem Terentier eingetreten war, aber an der Tür wartete. Es war an der Zeit, dass die Sache hier geklärt wurde. Allerdings wollte der Terentier wohl nicht gleich mit seinem Anliegen herausrückte. Daher fragte Modestus nach dem Naheliegendesten. Und was war naheliegender als der Tod des Princeps und die Ala II Numidia.


    "Nun wie haben die Männer der Ala die Nachricht aufgenommen? Wie verlief der Apell?"

    Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    Nachdem die halbe Sec. der ALA in die Stadt kamen und an der Casa Terentier Halt gemacht hatte ritten Atius Romanus und Atius Scarpus zur Regia. Angekommen vor dem Tore sprang der Decurio der ALA vom Pferde und meldete sich bei der Wache.


    Salve Legionär. Melde bitte dem Legaten Annaeus dass Atius Scarpus und der Praetorianer Atius Romanus hier sind. Er wird uns wahrscheinlich schon erwarten.


    Zitat

    Original von Decimus Atius Romanus
    Nachdem die beiden Cousins die nacht bei dem Terentier in der Casa verbracht hatten. Standen sie früh morgens auf.
    Romanus überlies Scarpus das reden und folgte ihm, während er sich umschaute. Auch hier war er lange nicht mehr gewesen.


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    "Ave."


    grüßte die Wache am Tor die beiden Offiziere und wandte sich dann dem Wachbuch zu. Der eine atische Decurio, war Klient des Statthalters und wurde direkt erwartet. Der andere Atier allerdings nicht. Aber es gab einen Vermerk über einen Boten.


    "Hier steht nichts von Atius Romanus. Nur von einem Decurio Atius Scarpus. Allerdings wird Atius Romanus von einem Boten gesucht. Allerdings müsst ihr eure Waffen hier abgeben und wir müssen euch durchsuchen. Es gab vor kurzem Probleme in der Regia. Deshalb gibt es neue Sicherheitsvorkehrungen."




    MILES - PEDITES SINGULARES

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    Gerade als die Wachen am Tor fertig waren mit der gründlichen Durchsuchung des Terentiers, trat ein Miles zu Valens heran und erklärte ihm, dass der Statthalter den Terentier im kleinen Besprechungsraum empfangen würde. Valens nickte und wandte sich dann an den Terentier.


    "Der Statthalter empfängt dich. Folge mir."


    sagte er und führte den Terentier hinein zum Statthalter.



    CENTURIO - PEDITES SINGULARES

    Im zweiten, kleineren Besprechungsraum wartete Modestus nun auf den Terentier, der gleich hineingeführt werden würde. Vor der Türe waren nun wie vor seinem Officium Wachen postiert und auch zwei zusätzliche Männer standen dezent im Hintergrund des Raums. Nun würde man sehen, was der Terentier wollte.

    "Zudem bezichtigt er auch eine Verschwörung aus Senatoren des Mordes am Princeps. Das bietet ihm den Vorwand sich eines jedweden Senators zu entledigen, wenn er es möchte."


    fügte Modestus noch hinzu. Es war ein weiteres Argument dafür, dass die Verschwörung aus Senatoren nur eine Erfindung des Vesculariers war. Das entsprach zwar nicht den Tatsachen, aber das sollte auch nicht bekannt werden. Man musste später auf jeden Fall dafür sorgen, dass es keine richtige Ermittlung gab. Aber das würde der neue Princeps sicherlich bewerkstelligen können.


    "Was die Vorbereitungen angeht, so gibt es zwei Bereiche. Einen Politischen und einen Militärischen. Was die Politik angeht, so müssen Verbündete kontaktiert und neue Verbündete gewonnen werden. Auch muss dem Vescularier quasi der Krieg erklärt werden, sobald er sich zum Kaiser ausrufen lässt. Militärisch müssen die Truppen mobilisiert, gesammelt und mit Vorräten ausgestattet werden. Und natürlich muss auch festgelegt werden, was Heer dann überhaupt tun soll."


    erklärte Modestus die Schritte, die zu gehen waren, bevor des Heer ins Feld ziehen würde. Dabei gedachte Modestus sich um das politische Vorgehen selbst zu kümmern. Dann bedeutete er dem Sklaven, der ihn über die Anwesenheit des Terentiers und die eingetroffene Acta Diurna informiert hatte, das Papyrus dem Claudier zu reichen.


    "Und wir werden nicht allein auf weitem Flur stehen. Ich gehe davon aus, dass die germanischen Truppen fast vollständig diese Sache unterstützen werden. Syria, Britannia, Aegyptus. Ich vermute auch die Legio I. Man wird sehen. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich werde Terentius Primus empfangen. Du kannst dich solange mit der neuen Acta Diurna befassen. Ich denke sie wird dich interessieren."


    sagte Modestus und verlies dann den Raum, um den Terentier zu sehen. Er war gespannt, warum der Terentier den Claudier umgangen hatte.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Witjon hatte sich zügig von dem Liktor des Statthalters herführen lassen. Die Regia lag im Dunkeln, nur ein paar Amtsdiener liefen hier und dort eilig mit Öllampen bewaffnet über die Flure. Der Tod des Kaisers hatte offensichtlich selbst zu dieser späten Zeit schon seine Wirkung gezeigt und der Annaeus ließ Anweisungen ausgeben. Das zumindest vermutete Witjon, denn ein solches Ereignis zog eine Fülle von Pflichten und Notwendigkeiten nach sich, die der Statthalter wohl möglichst schnell in Angriff nehmen wollte. Der Mann konnte jetzt vermutlich sowieso nicht schlafen, warum also nicht arbeiten?


    Dann endlich wurde Witjon in das Officium des Annaeus geführt, nachdem der Liktor ihn angekündigt hatte. Er trat ein und deutete eine Verbeugung an. Dabei musste Witjon seine Atmung beruhigen, denn der Liktor hatte seine Schritte zur Regia schnell ausgeführt und Witjon ganz schön in Atem gehalten. "Legatus Augusti," grüßte er sein Gegenüber schließlich recht Wortkarg. Er hatte das Gefühl, dass die üblichen Förmlichkeiten und Begrüßungsfloskeln in diesem Moment ausgesprochen unangebracht waren.


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    Der Duumvir grüßte den Statthalter, aber es war nicht der Statthalter, der hinter der hohen Lehe des statthalterlichen Stuhls hervortrat. Es war dessen enger Vertrauter, der Sklave Alvitus. Und Alvitus wandte sich auch gleich dem Duccier zu, um ihm zu erklären warum er hier war.


    "Salve Duumvir. Der Statthalter befindet sich gerade in einer Besprechung, aber er hat mir aufgetragen dich aufzuklären, warum hier bist. Soweit ich weiß, bist du schon vom Tod des Princeps informiert worden. Im Anbetracht dieser Tatsache ist der sich anbahnende Konflikt zwischen den Mattiakern und den Chatten, der vielleicht auch eine römische Einmischung notwendig macht, wenig wünschenswert. Er möchte daher, dass du zusammen mit dem Princeps Praetorii eine zumindest zeitweise Lösung für dieses Problem findest. Egal mit welchen Mitteln."



    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus


    Witjon nickte verstehend. Er hatte so etwas bereits erwartet. "Du willst also sagen, dass der Ordo Decurionum direkt nicht befugt ist, eine Lex Civitatis oder Municipalis zu ändern, verstehe ich das richtig?"
    Und da er eine Bestätigung dieser Frage einfach voraussetzte, erklärte er direkt im Anschluss: "Dann möchte ich dich um folgendes bitten. Nämlich würde ich mir wünschen, dass die Wahlen für die Aedile in Mogontiacum bis zur Änderung der Lex Civitatis oder der Erlangung des Municipalstatus vom Procurator Civitatium überwacht beziehungsweise geleitet werden. Ansonsten könnten gemäß des leider verqueren Wortlauts lediglich Peregrine zum Aedil kandidieren, was nicht im Sinne des Erfinders ist..."


    "Nein, ich will sagen, dass ihr euer Lex ändern könnt. Derzeit gibt es kein Gesetz, das euch dies direkt untersagt. Das Gesetz sagt dazu nur, dass ihr euch entweder bei der Änderung an irgendwelche Vorschriften des Codex Universalis halten müsst. Wobei mir nicht bekannt wäre, dass es diese derzeit schon gibt. Oder aber, dass der Senat in naher Zukunft eine allgemeine Lex für alle Städte im Reich verabschieden wird. Egal was zutrifft, ihr könnt das Lex ändern."


    erklärte Modestus noch einmal in der Hoffnung, dass der Duccier ihn nun verstand. Das Gesetz war wirklich schwammig formuliert. Vielleicht musste er einen Brief an seinen Patron schicken, damit dieser die Sache im Senat vorbrachte, damit sie geklärt und gegebenenfalls geändert wurde.

    "Der Senat? Claudius, du bist sehr optimistisch. Nein, der Senat wird keinen Finger entgegen der Wünsche des Vesculariers rühren. Die meisten Senatoren werden eher wie dressierte Hunde tun, was er von ihnen fordert. Denn die Senatoren, die gegen ihn aufstehen, werden sich schnell im Carcer wiederfinden. Und wenn es beim Carcer bleibt, haben sie wahrscheinlich noch Glück gehabt. Der Vescularier kennt keine Skrupel und die städtischen Truppen stehen auf seiner Seite. Der Senat wird tun, was immer auch Potitius Vescularius Salinator auch möchte."


    sagte Modestus, denn was sollten 300 alte Männer schon gegen die Praetorianer und Urbaner ausrichten? Der Vescularier würde im Zweifelsfall die Senatoren zu Dutzenden wegsperren lassen, um sich dann von einer Scharr Senatoren, die aus seinen Anhängern und Opportunisten bestand, zum Kaiser machen zu lassen. Nein, mit dem Senat konnte man nicht rechnen und das war auch im Sinne von Modestus.


    "Mit dem Praetorianer? Das ist sehr merkwürdig... Vielleicht hat er über den Decurio der Praetorianer schon von den Anschuldigungen gegen dich erfahren. Das würde erklären, warum er dich umgeht und erst zu mir kommt. Es gibt in dieser Provinz sicherlich noch eine Hand voll verdeckte Spione der Praetorianer, über die sie an die Information gelangt sein könnten. Wer weiß schon was der Bote nicht alles auf dem Weg nach Mogontiacum noch getan hat... Ich glaube es ist sinnvoller, wenn ich ihn erst einmal ohne dein Beisein spreche. Denn offenbar wollte er dich umgehen. Aus welchen Gründen auch immer."


    überlegte Modestus laut als er versuchte sich einen Reim auf das komische Verhalten des Terentiers zu machen. Vielleicht hatte Terentius Cyprianus, der Praefectus Praetorio auch einen extra Boten an seinen Vettern gesandt. Das war alles sehr merkwürdig und das machte Modestus misstrauisch.


    "Auf jeden Fall ist er allein hier und wurde am Tor entwaffnet. Im Zweifelsfall können wir ihn gleich in Arrest nehmen."

    "Was Informationen aus Rom angeht, so solltest du dir keine all zu großen Hoffnungen machen. Es wird uns kaum etwas über die genauen Pläne des Vesculariers einfach so in den Schoß fallen. Wobei sich sein weiteres Vorgehen absehen lässt. Es würde mich nicht wundern wenn er bald zum Kaiser ausgerufen wird."


    sagte Modestus, denn für solches Wissen brauchte man in der Regel besonders fähige Männer und viel Geld. Er war sich sicher, nein er hoffte, dass der Vescularier sich bald von seinen Truppen zum Kaiser ausrufen lassen würde und dann den Senat zwingen würde dies zu Bestätigen. Mit den städtischen Truppen unter seiner Kontrolle würde der Senat es nicht wagen ihm zu widersprechen. Dann wäre er der Ursupator und die Verschwörer konnten die Rollen der Befreier einnehmen.


    "Außerdem bezweifle ich, dass wir in naher Zukunft irgendetwas verlässliche Informationen über den Mord am Princeps erhalten werden. Solche Dinge werden von Praetorianern untersucht. Selbst sie nicht an der Ermordung des Princeps beteiligt waren, sind sie auf der Seite des Vesculariers, der kontrollieren wird welche Informationen in Umlauf kommen."


    Modestus wurde immer sicherer, dass der Claudier sich gegen die Verschwörung wenden würde, wenn er davon erfahren und es auch glauben würde. Man würde später auf jeden Fall dafür sorgen müssen, dass der Claudier nicht schnüffelte. Wobei es dann sowieso keine Rolle spielen würde. Der Claudier hatte höchstens seine Legio II. Bald verfügte Modestus allein über drei getreue Legionen sowie Hilfstruppen. Ganz zu Schweigen von den Truppen der Cornelier in Britannia und im Osten. Und selbst dann, was würde der Claudier erreichen? Salinator unterstützen? Das würde er wohl kaum.
    Während Modestus so nachdachte, öffnete sich die Tür und ein Sklave betrat den Besprechungsraum. Der Sklave trat zu ihm und flüsterte ihm etwas zu.


    "Gaius Terentius Primus steht unten an der Porta und möchte mich sprechen. Weißt du irgendetwas darüber?"

    "Salve, Claudius, aber so solltest du meinen Appetit nicht interpretieren. Ich lasse ihn mir nicht von schlechten Nachrichten verderben, denn gerade wenn man diese erhält, sollte man im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Aber, nein, bisher kamen keine anderen Nachrichten aus Rom an."


    erwiderte Modestus und wies dem Claudier mit einer kurzen Geste einen Stuhl zu, während er sich noch ein wenig weiter seinem Essen widmete. Einer der Sklaven an der Seite trat derweil zu dem Claudier mit einem Tablet auf dem neben einem Teller auch ein Becher stand und sah ihn fragend an, falls dieser auch etwas wollte. Es gab solche Anführer, die sich in diesen Situationen keinen Schlaf und kein Essen gönnten und nur an das Problem dachten. Doch davon hielt Modestus nichts. Hunger und Übermüdung führten nur zu falschen Entscheidungen und die nützten niemandem etwas. Wenn es einen Feldzug gab, womit er fest rechnete, würde Erschöpfung und schlechtes Essen von ganz allein kommen.


    "Aber sag, wie haben die Männer der Legio es aufgenommen? Wie verlief der Appell?"

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    Nachdem man ihn am gestrigen Tag über die Ankunft des Praefectus Alae unterrichtet hatte, war es für Valens keine all zu große Überraschung, als dieser nun am Tor der Regia auftauchte. Dass er zufällig anwesend war, verschaffte ihm größte Genugtuung.


    "Ave, Praefectus Alae. Ich werde gerne mit dir sehen, ob der Legatus Augusti Zeit für dich hat. Allerdings musst du deine Waffen abgeben und wir müssen dich auf etwaige, versteckte Waffen untersuchen. Wir hatten vor kurzem ein kleines Problem in der Regia. Daher die Sicherheitsvorkehrungen. Du verstehst das sicher."


    grüßte Valens freundlich und zufrieden den Terentier einen Löffel seiner eigenen Medizin kosten zu lassen. Da der Princeps Praetorii nicht anwesend und der Terentier auch kein unwichtiger Mann war, war es wohl angebracht, wenn er den Statthalter kurz fragte. Der war zwar gerade in einer Besprechung mit dem Claudier, aber das lies sich eben nicht ändern. Nebenbei schickte er noch einen seiner Männer hinein, der den Statthalter über die Ankunft informieren sollte.




    CENTURIO - PEDITES SINGULARES

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    Unter den Wachen am Tor befanden sich mittlerweile auch Männer der Pedites Singulares. Sie erkannten den Praefectus Alae unter den gut zwanzig Reitern recht schnell, denn seine Beschreibung war ausgegeben worden. Sie warteten noch einen Moment, bis die Reiter verschwunden waren, bevor einer der Männer zur Regia eilte um Meldung zu machen.




    MILES - PEDITES SINGULARES

    EDICTUM LEGATI AUGUSTI PRO PRAETORE



    UM DEN VERSTORBENEN
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS


    ZU EHREN WIRD HIERMIT


    BIS ZUM
    XII KAL MAR DCCCLXII A.U.C.
    (19.2.2012/109 n.Chr.)


    STAATSTRAUER ÜBER DIE PROVINZ
    GERMANIA SUPERIOR VERHÄNGT.


    Kaeso Annaeus Modestus

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus


    "Sowohl als auch," erklärte Witjon zunächst ziemlich undeutlich, um dann konkreter zu werden. "Die allgemeine Frage kam auf, als ein konkreter Änderungswunsch diskutiert wurde. Es geht um einen Absatz über die Wahlbestimmungen, dem unter anderem eine Altersgrenze für die Kandidatur beigefügt werden soll. Außerdem fiel dabei ein Formulierungsfehler in der bestehenden Lex Civitatis auf, der eine ordentlich durchgeführte Wahl theoretisch eigentlich unmöglich beziehungsweise unwirksam machen würde."


    Modestus nickte und lies sich dann einige Momente Zeit, bevor er dem Duumvir antwortete. Von all den Gesetzestexten aus dem Codex Universalis kannte er nun vor allem das Lex Provinicialis so gut, dass er nicht einmal mehr den Text zur Hand nehmen musste. Zu seinem Bedauern hatte er oft genug damit zu tun. Regelte es doch alles Grundlegende in einer Provinz.


    "Nun gut. Ich muss gestehen, dass ich das Lex Provinicialis in diesem Hinblick selbst für sehr schwammig halte."


    sagte Modestus, der der Meinung war, dass Tiberius Durus sein großes Reformprojekt damals nicht zu Ende gebracht hatte. Er würde auf jeden Fall die kaiserliche Kanzlei deswegen anschreiben müssen. Zwar hatte sich offenbar der Senat um das Gesetz gekümmert, aber da dies eine kaiserliche Provinz war, konnten sie ihm nicht dumm kommen. Der Princeps viel eher, auch wenn dies sicherlich keine Sache war, die seine Aufmerksamkeit erforderte.


    "Ich sehe dort zwei Lesarten. Entweder der Senat plant noch ein ergänzendes Gesetz, ein Lex Municipialis, dass vorschreibt wie ihr eure Stadtverfassung zu gestalten habt oder sogar gleich eine Stadtverfassung für alle Städte im Reich darstellt. Oder ihr habt das Recht euch selbst eine Stadtverfassung zu geben, allerdings gemäß gewisser Vorschriften aus dem Codex Universalis, von denen mir nichts bekannt ist. Ich werde in diesem Fall noch einmal Rücksprache mit der kaiserlichen Kanzlei halten, aber generell erachte ich deine Rechteauffassung als richtig. Eventuell müsst ihr es später noch gemäß der Vorschriften anpassen, aber das sollte keine Rolle spielen."

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula

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    Scriba Euphorbus
    "Salve Legatus Augusti, Post aus Roma!"


    Mit was auch immer er sich gerade beschäftigt hatte, er wandte sich dennoch sofort zu dem Scriba, um zu sehen welche Nachrichten es aus Rom gab. Hatte der Vescularier sich nun zum Kaiser erhoben? Aber nein nur ein bedeutungsloser Brief, der die Provinz zur Staatstrauer aufrief. Dabei fiel Modestus ein, dass noch kein Edikt verhängt worden war. Das musste auch in Angriff genommen werden.


    "Danke. Leg das irgendwo ab."

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula


    "Dann wünsch mir, dass ich an einem Stück bin, wenn ich zurückkomme. Und halte etwas zum Auftauen bereit, Patron. Vale".


    Ich ging gleich rüber zu den Scribae und dann zu den Pedites.


    "Vale, Massula. Und viel Erfolg."


    verabschiedete sich von seinem Klienten. Dann lies er sich wieder in seinen Sessel sinken, um einige Minuten nachzudenken. Es gab noch verschiedene Dinge die zu erledigen waren. Nur noch Raetia und Noricum verfügten noch über einige Auxiliareinheiten, sodass es wichtig war sie auf seine Seite zu ziehen. Wobei Noricum sowieso nicht in Frage kam, denn es lag direkt an der Grenze zu den salinatorschen Gebieten. Der Stattahalter würde sich kaum gegen Salinator wenden, wo dessen Legionen binnen ein paar Tagen vor seiner Regia stehen konnten. Also Raetia und die Legio I in Mantua. Und natürlich Britannia. Aber er wollte sich erst an Britannia wenden, wenn er die germanischen Provinzen vereint hatte.

    Es waren mehrere Reiter, die im Auftrag des Statthalters gegen Süden ritten, um die Todesnachricht des Kaisers zu überbringen. Die Legio VIII, die Ala I Scubulorum, die Ala I Thracum und einige unwichtigere Auxiliareinheiten am Limes und im Hinterland würden nun vom Tod des Kaisers erfahren, sollten sie es nicht schon so erfahren haben. Das war zwar im Bereich des Möglichen, aber nicht zwangsläufig sicher. Und da es einen gravierenden Mangel an Pietät, Treue und auch Ehre bedeutet hätte, wenn die üblichen Rituale der Trauer von den Einheiten versäumt wurden, wollte man kein Risiko eingehen.


    Doch mancher Bote trug neben der mündlichen Botschaft über den Tod des Kaisers auch einen gesiegelten Brief für den Kommandeur der Einheit. Von dem Wichtigsten der Briefe gab es sogar zwei Ausfertigungen, um sicher zu gehen, dass er auch ankam. Der Tribunus Laticlavus der Legio VIII war sein Adressat und die Mobilmachung der Legio VIII sein Inhalt.

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    "Weil der Statthalter dich in der Regia erwartet. Ich schlage vor, dass du dich ankleidest und mir zur Regia folgst."


    stellte Lucius das Offensichtliche fest. Er wusste nicht warum genau der Duccier benötigt wurde, aber es würde sicherlich einen guten Grund geben. Vielleicht sollte es gleich am nächsten Morgen ein grandioses Opfer geben. Lucius hoffe allerdings, dass es keine öffentliche Sache war. Das würde nämlich auch Dienst für die Lictoren bedeuten und dazu hatte er nach dieser Nacht eher wenig Lust.



    LICTOR PRIMUS

    Inzwischen waren die wichtigsten Dinge geklärt. Die Offiziere seiner Leibwache hatten den Besprechungsraum wieder verlassen. Alle acht Turmae der Equites Singulares hatten Aufgaben erhalten. Sogar eine Centurie der Pedites Singulares war mit Ersatzpferden der Kavallerieabteilung ausgestattet. Zeit war wichtig. Dass dieser Tag kommen würde, war schon seit längerem klar, sodass man Vorbereitungen getroffen hatte. Unter den Einheiten, deren Kommandeure ersetzt werden mussten, waren verschiedene Offiziere und Unteroffiziere stets gefördert worden, damit sicher gestellt werden konnte, dass die Einheiten nicht aufbegehren würden. Auch würden die Männer offiziell wegen der Verschwörung zum Mord am Princeps verhaftet werden.


    Dabei hatte Modestus sich aber nicht nur auf die Hand voll Anhänger des Vesculariers beschränkt, die es in der Provinz gab. Nein, auch der eine oder andere potentielle Verbündete für den Claudier beziehungsweise Gegner des Corneliers waren zu Anhängern des Vesculariers erklärt worden. Man musste schließlich sicher gehen.


    Aber bisher lief alles wie geplant. Es war noch nicht sicher, was mit dem Terentier passieren würde. Entweder er wurde ebenfalls verhaftet oder er würde wohl ein Verbündeter des Claudiers werden. Aber wenn es bei 400 Mann Kavallerie bleiben würde, war das zu verschmerzen. Während er auf den Claudier wartete, bediente er sich noch an den Speißen, von der Cena mit dem Claudier, die ein Sklave für ihn in den Besprechungsraum gebracht hatte. Durch die Todesnachricht war er nicht zum Essen gekommen und nun einige Zeit später machte sich sein Magen natürlich bemerkbar. Hoffentlich würde der Claudier sich nicht all zu viel Zeit lassen.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Soweit so gut. Ich musste noch ein paar Dinge erledigen, dann konnte ich abreisen, möglichst gleich morgen früh. Wenn der Duccier nicht rechtzeitig auftauchte, würde ich den Scriba Calvus mit ein paar Notizen zu ihm schicken.


    "Sag mir noch, welche Botschaft ich Flaminius Cilo überbringen soll. Der Tod des Kaisers (wenn er es nicht schon weiß), die Einstellung der Provinz Germania Superior gegen Roma, id est, gegen Salinator, die Bitte um Unterstützung in dieser Haltung? Willst du mir eine schriftliche Botschaft mitgeben - nicht so gut, das könnte den falschen Leuten in die Hände fallen - oder willst du es mir überlassen, wie ich es an den Mann bringe? Hat Cilo irgendwelche Schrulligkeiten, auf die ich achten sollte?"


    Ich dachte noch kurz nach, was er über die Salzgeschichte gesagt hatte. "Nein, Salz aufkaufen würde den Chatten nur Geld ins Haus spülen. Aber das überlegen wir mit Duccius Marsus, wenn ich zurück bin".


    "Wenn er dich fragt, warum ich mich Salinator entgegen stelle, oder et es in Betracht ziehen sollte, sag ihm der Ehre wegen. Er wird es schon verstehen. Ansonsten sag ihm es wird nicht zu seinem Schaden sein, er kann sich dahingehend auf mich verlassen. Sag ihm auch, dass ich ihn in alle Details einweihen werde, sobald wir uns in Person noch einmal sehen. Und das Cornelius Palma auf unserer Seite ist."


    sagte Modestus, denn alles konnte er dem Domitier nicht sagen. Seine Worte zu anfang sorgten dafür, dass Modestus ihm nicht voll und ganz vertraute. Dass sie den Kaiser ermordet hatten und nun Cornelius Palma auf den Thron setzen würden, würde Flaminius Cilo nur aus seinem eigenen Mund erfahren.


    "Was ihn persönlich angeht, so dürfte er sicher sehr umgänglich sein. Vielleicht ein wenig völkisch. Aber egal."