Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus


    Servius Duronius Glocta
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    Die Tür wurde nach kurzer Zeit von einem stämmigen Schläger geöffnet, der den Decimer misstrauisch musterte. Er war bekannt für seinen scharfen Blick mit dem er meistens sofort bemerkte, ob sein Gegenüber Waffen trug. Nachdem er Asellus bemerkte, öffnete er die Türe nun ganz und winkte sie herein. Die ganze Insula, wenn sie auch von Außen keinen besonderen Eindruck machte, war im Gegensatz zu vielen anderen sehr solide gebaut. Im Erdgeschoss befand sich eine Taberna, in der hauptsächlich die Männer von Glocta verkehrten, doch der Schläger führte sie gleich zu einer Treppe in den ersten Stock. Obwohl Servius Duronius Glocta Treppen hasste, hatte er sich im ersten Stock der Insula einquartiert, denn es waren nun einmal die besten Räume der Insula. In den höheren Stockwerken, in denen die Räume immer enger wurden, war ein Teil seiner Männer untergebracht. Manche seiner Sicarii bewohnten mit ihren eigenen kleinen Banden eigene Häuser. Im ersten Stock angekommen, führte der Schläger sie in einen großen Raum. Dieser war wie das ganze Stockwerk sauber und mit teuren Möbeln eingerichtet. In einer Ecke stand ein Kohlebecken, das den Raum mit wohliger Wärme füllte. Hinter einem großen Tisch, saß Glocta in einem sehr weichen Ledersessel, der seinen dürren, gebrechlichen Körper fast zu verschlucken schien. Vor ihm stand eine Schale mit Suppe, die er vorsichtig aß. Der Schläger führte sie in den Raum, in dem auch noch drei weitere Schläger herumlungerten. Während einer vorgab sich um das Kohlebecken zu kümmern, reinigte ein ein anderer seine Fingernägel mit einer Sica. Der Dritte trug einen kleinen Kessel aus dem er Glocta noch etwas Suppe brachte. Als Glocta die beien Neuankömmlinge sah, grinste er sein zahnloses Grinsen und nickte ihnen zu. Doch dann verspannte sich sein Nacken und sein Lächeln bekam plötzlich einen gequälten Eindruck.


    "Ah Asellus. Isch't das der Decimer? Titus mein Nacken!"


    sagte Glocta mit seiner etwas krächzenden Stimme und der Mann beim Kohlebecken stand auf und mit seinen großen Pranken begann er er den Nacken des alten Mannes zu massieren, was Glocta ein wenig Linderung verschafte.

    Modestus zögerte einen Moment bevor er seinem Patron antwortete. Sein Vetter war Procurator a libellis und wenn es ein Versäumnis in der Kanzlei gab, so konnte es durchaus der Fall sein, dass man dies ihm anlasteten würde.


    "Nun ich glaube die Kanzlei ist sich derzeit der möglichen Ausmaße dieser personellen Probleme nicht ganz bewusst. Soweit ich weiß wurden die Briefe bearbeitet und wurden dann archiviert, aber eine weitere Untersuchungen gab es nicht. Meine Vermutung ist, dass die Sache mehr oder weniger unter den Tisch gefallen ist, als die Führungspositionen vor kurzem neu besetzt wurden. Sicherlich haben die Untergebenen versäumt dieses Thema mit der notwendigen Bedeutung vorzubringen, als die neuen Männer eingesetzt wurden."


    erklärte Modestus seine scheinbare Sicht der Dinge. Diese Begründung würde es seinem Vetter im Zweifelsfall erlauben die Schuld einem seiner Untergebenen zuzuschieben.


    ""Nun ich habe von Dacia nur am Rande erfahren, dass Sulpicius nun seine militärischen Aufgaben als erfüllt sieht und Platz für einen eher zivilen Verwalter machen möchte. Aber mehr weiß ich auch nicht über die Sache."

    "Nun ein Sodalis minor ist keineswegs nur ein Anwärter auf den Posten eines Sodalis maior, denn nicht alle unserer Mitglieder werden überhaupt in den Stand eines Sodalis maior erhoben."


    erklärte Modestus, denn dieser Posten war auch nur für die wichtigeren Persönlichkeiten der Germanitas vorbehalten. Da Germanicus Avarus aber eindeutig dazu gehörte.


    "Dennoch hast du natürlich recht. Ich selbst würde noch Appius Terentius Cyprianus vorschlagen. Er war zwar längere Zeit nicht mehr in Rom, allerdings ist er als Praefectus Aegypti auch durch ehrenvoll durch seine Pflicht gebunden. Wie immer hat nur ein Sodalis maior Stimmrecht. Ich bitte daher nun durch Handzeichen abzustimmen."


    sagte Modestus und hob exemplarisch die eigene Hand um für den Germanicer zu stimmen und bei der Abstimmung danach auch für den Terentier.


    Germanicus Avarus: :dafuer:
    Terentius Cyprianus: :dafuer:

    "Ich bin Kaeso Annaeus Modestus. Senator und Quindecemvir. Ich werde wohl eine Wertkarte für 500 Sesterzen nehmen. Aber zuvor habe ich noch eine Frage. Ist diese nur in Italia nutzbar? Und kann es sein, dass ein Mitglied meiner Familie bereits eine Wertkarte besitzt?"


    fragte Modestus nun genauer nach, denn eventuell würde er sonst für seine Verwandten in den Provinzen auch noch Wertkarten erwerben müssen.

    "Salve, Patron."


    grüßte Modestus nachdem er das Tablinum betreten hatte. Dann öffnete er auffordernd die Hand und sogleich wurden ihm von dem Sklaven, der ihn begleitete, die drei Wachstafeln in die Hand gelegt. Dann legte er sie auf den Tisch zu den anderen Dokumenten.


    "Das sind Abschriften der Briefe aus den kaiserlichen Provinzen. Die Statthalter von Mauretania, Syria und Asia fordern weitere Beamten an. Das zeigt deutlich, dass nicht nur die senatorischen Provinzen betroffen sind. Zum Beispiel fragt ja auch der Procurator rationis privatae aus Mauretania nach Unterstützung.



    LAPP N Verginius Tricostus IMP CAES AUG ULP Aeliano
    Valeriano s. p. d.


    Ich habe Neues aus Deiner Provinz, Proconsul! Und ist es nicht eine bedeutende Provinz? Vieles ist in dieser Provinz sehr erfreulich! Es finden sich noch immer Purpurschnecken, edles Holz und stolze Maurenkrieger für deine Reiterei.


    Doch da sind wir auch schon bei den negativen Berichten. Die Mauren machen uns sehr zu schaffen. Immer wieder überfallen sie Karawanen und verbreiten Angst und Schrecken. Viele Mauren beugen sich unserer Herrschaft, doch leider gibt es auch immer Banditen.
    ich muss Dir schlimmes berichten. Ich selbst habe mich an die Spitze der Cohors V gesetzt, um die Schurken zu verfolgen und zurück zu den Musalami zu treiben. Mit ihren Reguli muss ich auch verhandeln, was viel Arbeit bedeutet. Alles in allem wäre es schön, wenn du einen Legatus Augusti in meine Provinz schicken könntest. Er könnte sich um die Verhandlungen mit den ganzen Stämmen in und um unsere Provinz übernehmen.


    Auch Caesarea selbst ist ein Krisenherd. Die große jüdische Gemeinde macht immer wieder Ärger. Ich bitte um Befehle wie ich mit diesen Fanatikern umgehen soll. Ich denke, ich komme schon zurecht, aber eigentlich brauche ich ja Dein Einverständnis, um sie hinzurichten. Vielleicht wäre es generell nicht schlecht, wenn Du einen Iuridiculus bestimmst. Ich könnte mir den jungen Ogulnius Verus vorstellen. Er hat mich hier schon besucht und mir geholfen und kennt die Provinz schon.


    Das letzte, kleine Problem hängt damit zusammen, dass Mauretania eine unglaublich große Provinz ist. Von Simittu nach Sala braucht man Wochen und Monate. Du weißt, wie groß Deine Länder hier sind. Dein Procurator rationis privatae lässt daher höflich fragen, ob er vielleicht einen Kollegen bekommen könnte. Ich weiß, dass es nicht üblich ist, zwei Männer in eine Provinz zu schicken. Aber wie gesagt: Mauretania ist groß.


    Das wäre vorerst alles. Bitte gib mir weitere Anweisungen und denk an meine Bitten!


    gez. N Verginius Tricostus



    Legatus Augusti P Veturius Cicurinus Imp Caes L Ulpio Aeliano Valeriano Aug PP s.p.d.


    Ich möchte mich erneut aus meiner Provinz melden, die unerfreulicherweise noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist nach jenem ruhmreichen Feldzug Deines vergöttlichten Vaters. Besonders in Armenia müssen wir stetig Hilfen leisten, damit das Königreich nicht erneut unter parthische Herrschaft fällt. Häufig muss ich den König aufsuchen oder ihn empfangen und ich habe mir die Freiheit genommen, ihm Waffen und Ausrüstung zur Verteidigung zu liefern. Dennoch bitte ich dich, mir die Erlaubnis zu geben, ihm zusätzlich eine Vexillatio meiner Legionen unter dem Kommando des Primus Pilus der Legio XI Gallica zur Verfügung zu stellen. Besonders nach der glücklichen Befreiung des Decimus Livianus scheint der Druck Parthias auf das Königreich wieder stärker zu werden. Ich rate daher, ein deutliches Zeichen unserer Loyalität zu Exedares zu setzen.


    Die Legionen haben sich hingegen wieder größtenteils erholt, mit Ausnahme der XII., die noch nicht zu Gefechtsstärke zurückgefunden hat und derzeit nicht einsatzbereit ist. Dies schlägt auch auf die Dekapolis zurück, die noch immer durch die parthische Gefahr verängstigt sind.


    Darüber hinaus bitte ich Dich, wieder einen Praefectus für die Regio Iudaea zu entsenden - die geringe Zahl römischer Bürger bedarf keines Legatus. Da ich im Norden stetig mit den Parthern und Armeniern zu verhandeln habe, ist es mir schwer möglich, mich zugleich mit den Iudaeern, die von Natur aus ein aufmüpfiges Gemüt besitzen, zuzuwenden. Die entspräche der Tradition des göttlichen Nerva und seiner Vorgänger und könnte etwas mehr Ruhe in diese Region bringen.


    Im übrigen normalisieren sich die Steuereinnahmen wieder weitgehend, zumindest entsprechend eines zurückliegenden Krieges. Ebenso gibt es keine besonderen Zwischenfälle in den Civitates, die sich nach hellenischer Sitte weitgehend autonom verwalten.


    Sollte es neue Entwicklungen in meiner Provinz geben, werde ich mich zu Wort melden. Im Übrigen möchte ich noch die Bitte meines Collega Calpurnius Piso bekräftigen, der ebenfalls häufig von Exedares angegangen wird. Er ist ein fähiger Administrator und gibt sich alle Mühe, doch seine volkreiche Provinz kann schon in Friedenszeiten schwerlich von einem Mann allein verwaltet werden und würde er keiner Hilfe bedürfen, wäre er zweifelsohne zu stolz, um Dich zu behelligen.


    gez. P Veturius Cicurinus




    Mein Kaiser!


    Ich trete diesmal erneut mit einer Bitte um Verstärkung an Dich heran. Die Zahl der Klagen innerhalb meiner Provinz wird nicht kleiner und obschon ich stetig von der Hauptstadt einer Regio in die andere reise, ist es mir nicht möglich, die Ersten Anhörungen für sämtliche Streitigkeiten zwischen den Einwohnern meiner Provinz durchzuführen. Wie Du weißt, bin ich aufgrund des ruhmreichen Krieges Deines göttlichen Vaters gezwungen, mit dem König von Armenia, aber auch den Reguli anderer benachbarter Stämme und Völker enge diplomatische Kontakte zu pflegen, die viel Zeit erfordern. Zwar habe ich bereits die Comites als Schiedsrichter in geringfügigen Prozessen zwischen Peregrini eingesetzt, doch verlangt die wachsende Zahl römischer Bürger in meiner Provinz einen senatorischen Richter.


    Aus diesem Grund möchte ich Dich bitten, mir zwei weitere Iuridici zu entsenden, die mich in meinen juristischen Aufgaben entlasten können, sodass ich mich stärker auf die Leitung dieser großen und wichtigen Provinz konzentrieren kann. Ich kann Dir für einen der Posten Rutilius Rufus empfehlen. Er ist ein ehrenwerter Senator Roms aus nobler Familie, der bereits als Tribunus Plebis für die Belange des Volkes gekämpft hat. Darüber hinaus ist er mir persönlich bestens bekannt, sodass ich sicher bin, dass wir reibungslos zusammenarbeiten werden.


    Darüber hinaus bitte ich Dich, mir noch einen weiteren Procurator an die Seite zu geben, um die gewaltigen Steuereinnahmen aus den Regiones Asia und Bithynia et Pontus einzuziehen, sodass sich mein bisheriger Procurator Gavianus auf die übrigen Regiones konzentrieren kann. Obschon sich Gavianus große Mühe gibt und unermüdlich arbeitet, ist es ihm aufgrund der Größe der Provinz nicht möglich, die Abgaben sämtlicher Poleis zu überprüfen, sodass dem Fiscus vermutlich große Summen verloren gehen.


    Ich hoffe also, dass Du zum Wohle Roms Sorge trägst, dass Asia weiterhin über eine schlagkräftige Administration verfügt, um so weit vom Caput Mundi entfernt die Macht der Söhne des Romulus zu verkörpern.


    Mögen alle Götter mit Dir sein!
    gez. LAPP pro Asia, Calpurnius


    "Natürlich. Lass dir nur Zeit, Patron. Ich war nur besorgt, dass ich das Examen nicht bestanden hätte. Dann möchte ich dich nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns spätestens bei der nächsten Sitzung der Inquisitio."


    verabschiedete sich Modestus nun, denn es waren schließlich auch noch andere Klienten anwesend, die Purgitius Macer genauso sprechen wollten.

    "Ein paar Betriebe? Nachdem was ich gehört habe, stellt ihr den wichtigsten Teil dieses Handelskonsotiums. Freya Mercurioque ist doch der Name. Etwa nicht? Sag ist Freya eine germanische Gottheit?"


    fragte Modestus genauer nach und nahm nun seinen Becher von dem Tablett und trank einen Schluck davon. Dann lies er etwas davon auf den Boden tropfen und wandte sich wieder dem Duccier zu.


    "Nun welche anderen Sippen spielen in Germania dann außer deiner Familie eine große Rolle?

    "Dann sei wilkommen in den Reihen der Germanitas Quadrivii, Marcus Iulius Proximus. Du bist von nun an ein Sodalis minor unserer Gemeinschaft."


    erklärte Modestus und nachdem sich niemand sonst meldete, ging Modestus zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Den Iulier würde man nach der Sitzung dann in die Liste der Mitglieder aufnehmen.


    "Dann kommen wir zum nächsten Punkt. Gibt es jemanden unter uns die sich zum Sodalis maior berufen fühlen, oder einen anderen Sodalis minor dafür nominieren wollen? Sprecht nun auf das wir über die Würdigkeit dieser Mitglieder abstimmen."

    "Nein, das wäre schon alles, Procurator Aelius. Ich danke dir natürlich für deine Zeit und verabschiede mich nun. Vale bene."


    sagte nun Modestus und stand wieder auf. Er wartete noch auf die zu erwartende Erwiederung des Aeliers, bevor er sich aufmachte um den Palatin, nach einem kurzen Abstecher zum Tempel des Apoll, wieder zu verlassen.

    "Sicherlich nicht überanstrengt. Da mir das Erbe meines Großvaters endlich zu gesprochen wurde und ich auch endlich mein Landgut bei Baiae abstoßen konnte, hat es sich in Grenzen gehalten. Die restlichen Beträge kamen von meinen Verwandten, weshalb ich glücklicherweiße auf die Geldverleiher verzichten konnte."


    erklärte Modestus sogleich, nachdem ihn die Frage anfangs doch etwas überraschte. Schließlich war sie doch etwas sehr direkt.


    "Nun ich ich war schon als Gerichtsredner tätig, aber bisher war kein wirklich aufseheneregender Fall dabei, der sich für die Wahl nutzen liese. Hauptsächlich habe ich meine Klienten bei einigen wirtschaftlichen Angelgenheiten vertreten. Aber ich hätte auch noch eine Frage an dich. Ich habe vor einigen Tagen am Examen Secundum versucht, doch bisher kam mir noch nichts von einem Ergebnis zu Ohren. Darf ich fragen, ob du, der du ja der Kommandeur der Academia bist, zufällig etwas davon weißt?"

    Modestus machte eine leicht wegwerfende Handbewegung, um anzudeuten, dass so eine Förmlichkeit nicht nötig war, obwohl er sie durchaus zu schätzen wusste.


    "Nun ich will einen Brief nach Germania schicken lassen. Und wenn wir schon dabei sind, dann kann ich mir auch gleich noch eine Guthabenkarte einrichten lassen. Wie lautet im Übrigen dein Name, Stationarius?"

    Modestus bemerkte die guten Manieren, aber warf dem Duccier einen verwunderten Blick zu, als dieser nur Wasser trinken wollte. Dann hob er ein wenig die Hand und ein Sklave, der auf der anderen Seite des Atriums gewartet hatte, eilte von dannen um mit einem Tablett wiederzukommen.


    "Nun, Duccius, man hat mir zugetragen, dass deine Familie zu den Wichtigsten in Germanias zählt und du erst vor kurzem hier in Rom angekommen bist. Da kam ich nicht umhin mit dir zu sprechen. Ich hege nämlich ein persönliches Interesse für die germanische Kultur."


    erklärte Modestus mit einem freundlichen Lächeln, während der Sklave das Tablett auf dem Tisch abstellte und die silbernen Becher füllte. Der Duccier erhielt Wasser, Modestus erhielt einen guten Sabinier, der zur Hälfte mit Wasser verdünnt war.

    "Natürlich."


    sagte Modestus, wie schon so oft, und wunderte sich doch, dass das kaiserliche Archiv anscheinend nicht gut sortiert war. Doc


    "Nun der Senat hat eine Inquisitio ins Leben gerufen, um die Zuteilung der provinziellen Beamten zu untersuchen, da den Seneat aus senatorischen Provinzen vermehrt die Bitte nach zusätzlichen Männern erreichten."

    "Salve, Senator Germanicus. Natürlich nicht. Wir warten sowieso noch auf einige andere Mitglieder."


    grüßte Modestus den zweiten Germanicus, nachdem schon Sedulus gekommen war und begrüßte danach auch gleich den Matinier, mit dem er eigentlich nicht gerechnet hatte.


    "Salve, Consular Matinius. Es freut mich, dass du es einrichten konntest.


    Modestus wartete noch eine weile auf diverse andere Mitglieder, doch nachdem manche nicht kamen, dann entschloss er sich ohne sie zu beginnen. Sie konnten immer noch später dazustoßen.


    "Es freut mich, dass so viele Mitglieder am heutigen Tag gekommen sind. Es stehen verschiedene Dinge an mit denen wir uns heute befassen müssen. Ich möchte mit der Begrüßung der neuen Mitglieder und den Anwärtern für die Position eines Sodalis Maior beginnen und danach die Vorstandswahlen durchführen. Gibt es unter uns jemanden, der noch kein Mitglied der Germanitas Quadrivii ist, aber es werden möchte?"

    Nachdem der Bursche von seinem Patron bei ihm gewesen war, kam Modestus an diesem Tag zur Casa Purgitia um am zweiten Treffen teilzunehmen. Er schickte seinen Sklavenjungen zum Klopfen an die Porta und wartete.

    "Dann werde ich wohl zuerst die Praetur anzugehen. Solange die Erinnerung an mein Aedilat noch frisch ist, wird es einfacher sein die Wahl zu gewinnen."


    sagte Modestus nun, denn für die Wahl wäre es sicherlich nur schädlich, wenn er vorher einige Zeit in der Provinz verschwand um den eher unauffälligen Posten eines Tribunus laticlavus zu übernehmen. Und bis nach seiner Praetur könnte sich die Lage auch geändert haben.

    Modestus nickte stumm und ging voraus. Die vier Viatoren liefen vor ihm um Platz zu machen, falls es nötig war. Da das Lagerhaus noch ein gutes Stück weit weg war, dauert er es noch noch ein paar Minuten bis sie vor Ort waren. Als Modestus dann die Gasse betrat, in welche der Hinterausgang mündete blieb er stehen und deutete verstohlen auf das angelehnte Tor.


    "Da vorne das hintere Tor. Ein paar von deinen Leuten sollten aber auch die Vordertür besetzen. Da müsst ihr aber einmal außen herum."
    sagte Modestus und deutete auf eine andere Gasse. Er wusste nicht genau wie der Princeps Prior vorgehen wollte, aber das war ihm auch egal, solange das Ergebnis stimmte.




    QUINDECIMVIR - QUINDECIMVIRI SACRIS FACIUNDIS
    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

    "Die Freude ist ganz meinerseits, Procurator. Die senatorischen Posten natürlich auch. Es geht um die wichtigen Posten auf provinzieller Ebene die nur vom Princeps beziehungsweise der Kanzlei eingesetzt werden. Procuratoren, Iuridiculi und so weiter."


    korrigierte sich Modestus, da er sich auf Nachfragen des Aeliers daran erinnerte, dass der Iuridiculus zu den senatorischen Ämtern gehörte, und nahm den angebotenen Platz an. Während er sich hinsetzte, lies er das Papyrus von Varus in einer Falte seiner Toga verschwinden. Da der Aelier sich auch so kooperativ zeigte, was nicht unbedingt der Fall hätte sein müssen, brauchte er es nicht. Zumindest noch nicht.


    "Wäre es keine zu großen Umstände macht, würde ich es begrüßen wenn du auch die etwas länger zurückliegenden Briefe durchsehen würdest."

    "Salve Procurator a memoria. Du könntest die Briefe der letzten Monate, welche von den kaiserlichen Statthaltern kamen, durchsehen lassen und mir von den Briefen, in denen um die vermehrte Zuteilung von ritterlichen Beamten gebeten wird, Abschriften anfertigen lassen."


    sagte Modestus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, da der Procurator sicherlich nicht mit einer ausführlichen Forderung gerechnet hatte als er die Frage gestellt hatte. dann erinnerte sich Modestus noch daran, dass er sich wohl vorstellen sollte, denn da könnte ja ansonsten jeder kommen und Einblick in das kaiserliche Archiv verlangen. Wobei es auch schon für ihn sprechen musste, dass er überhaupt bis hier her gekommen war. Schließlich kamen irgendwelche Bettler oder einfache Schreiber sicherlich nicht an den Praetorianern vorbei.


    "Wie unhöflich von mir. Ich sollte mich natürlich noch vorstellen. Ich bin Kaeso Annaeus Modestus, Senator, Quindecemvir und Aedilis Plebis des Vorjahres. Soweit ich weiß müsste aus Syria und Asia auf jeden Fall etwas dabei sein."