Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Vom Atrium aus verfolgte Modestus den Einzug der Hochzeitsgesellschaft schon. Natürlich hatte der Ianitor Theogenes ihn gleich verständigt und er hatte sich auch seine Toga noch zurechtrücken lassen, bevor er ins Atrium geeilt war. Es war aufwändig gewesen, doch das Geschenk für Varus stand nun auch im Atrium unter einer großen Stoffbahn verborgen. Man hatte die teure Sänfte extra auseinanderbauen lassen müssen, um sie durch das Tor zu schaffen, doch es hatte funktioniert. Als er dann Aurelius Ursus sah, wie er die Braut ins Haus trug, kam er ihnen gleich entgegen.


    >Salvete. Herzliche Gratulation euch beiden!<


    begrüßte er ersteinmal Varus und Stella mit offenen Armen. Die anderen Gäste ignorierte er ersteinma, denn das Brautpaar hatte vorrang.

    >Nein das wäre dann alles, Procurator a libellis. Ich danke dir natürlich für deine Zeit. Vale.<


    verabschiedete sich Modestus, nachdem er von dem Stuhl aufgestanden war und wartete noch einen Moment auf etwaige Worte des Procurators, bevor er sich umdrehte, um den Palatin wieder zu verlassen.


    Decimus Fabullus Scaeto
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    Mit zwei Sklaven die eine große und auch schweren Holztruhe trugen kam Scaeto zum Steg an dem die Nordwind lag. Hielt die Sklaven mit einer Handbewegung an und rückte noch einmal seine Toga zurecht, die er gerade erst gegen einen bequemen Reisemantel ausgetauscht hatte, da sie direkt aus Rom kamen. Als er zufrieden damit war sah er zu den Sklaven nach hinten und nickte ihnen zu. Sie nahmen hoben die Truhe wieder auf und gingen hinter Scaeto die letzten Meter zur Nordwind, wo der Gastgeber schon die Gäste in Empfang nahm. Scaeto wartete geduldig bis er an der Reihe war und wandte sich dann an den Gastgeber persönlich.


    >Salve Senator Marcus Aurelius Corvinus. Ich komme im Auftrag meines Patrons, Senator Kaeso Annaeus Modestus. Er lässt dir mit Bedauern mitteilen, dass ihn leider nicht möglich ist an der Zeremonie teilzunehmen, doch er möchte euch zu eurer Verbindung gratulieren und wünscht dir und deiner zukünftigen Gattin Flavia Celerina den Segen der Götter. Auch entsendet er auch diese Truhe als Geschenk zu eurer Hochzeit.<


    sagte Scaeto und winkte die beiden Sklaven mit der Truhe herbei, die sie nun neben Scaeto auf den Boden stellten und auf weitere Anweisungen warteten.


    >Wenn du es erlaubst, werden diese beiden Sklaven die Truhe an Bord bringen, damit ihr sie zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit den Präsenten der anderen Gäste geöffnet werden kann.<


    Nachdem Germanicus Avarus und Sedulus sich nun vom Consul entfernten, nahm Modestus die Gelegenheit wahr ging zu Aelius Quarto herüber, um die Sache zu besprechen.


    >Aelius Quarto könnte ich mit dir noch kurz einige Worte wechseln?<


    fragte Modestus den Consul, damit die Sache noch geklärt werden konnte, bevor sich alle Gäste schon niederliesen. Eigentlich mochte er es nicht in solch eine Runde offiziele Angelegenheiten zu besprechen, doch es war eigentlich ja auch eine Privatangelegenheit.

    Modestus war froh nicht in ein Gespräch mit Corvinus verwickelt zu werden, denn wegen seiner Frau wollte er noch den Consul sprechen und war durchaus nervös wegen der Angelegenheit. Daher wartete er nun mit einem Becher in der Hand auf eine Gelgenheit, denn er wollte unbedingt zu seiner Frau Annaea Flaminia, wenn sie ihr erstes Kind auf den Balearen zur Welt brachte und sein Patron hatte ihm schließlich geraten, dass er die Erlaubnis des Consuls für die Reise einhollen solle.

    Das entsetzte Gesicht von Corvinus sah Modestus mit Genugtuung. War es ihm doch nicht anders gegangen, als die Acta, die von Aurelius Corvinus als Auctor geleitet wurde, seinen Vetter als Mörder eines Angestellten des Cultus Deorum diffamiert hatte. Dennoch setzt er eine freundliche Miene auf und stand auf, um zu seinen Worten noch etwas hinzuzufügen.


    >Da ich mein alter Bekannter Aurelius Corvinus mich wohl sonst mit seinen Blicken erdolcht, will ich anmerken, dass ich Aurelius Orestes selbstverständlich nicht der verderbten Korruption beschuldige, sondern nach Bereitschft zum Kampf gegen ebendiese frage.<


    sagte er mit einr freundlichen Lächeln und etwas Witz in der Stimme und nickte Corvinus freundlich zu. Dann setzt er sich wieder.

    Nach der Einladung zu den Spielen, hatte Modestus schon erfahren, dass sich Aristides nun entgegen seiner vorherigen Äußerungen nun für die Politik entschieden, weshalb er nun über die Kandidatur des Flaviers nicht erstaunt war. Und obwohl er dem Flavier durchaus noch einen Gefallen schuldig war, wollte er ihm eine knifflige Frage stellen. Schließlich galt es seine Eignung für eine Magistratur zu prüfen.


    >Da ich während meines Tribunats in der selben Einheit wie Flavius Aristides gedient habe, kenne ich ihn bereits, weshalb ich ihn nicht dazu befragen brauche, ob er mit dem Strick wirklich selbst eine Hinrichtung vollführen könnte, denn er ist mir als fähiger und verwantwortungsbewusster Mann im Gedächtnis geblieben. Doch nach der langen Zeit im Militär frage ich dich, Flavius Aristides, in wie fern du ein Mann der Politik bist. Wie würdest du zum Beispiel auf einen bestochenen Kollegen reagieren?<

    >Man hört, dass den Decemviri oft von Erben große Summen angeboten werden, damit sich deren Erbteil wie durch ein Wunder vergrößert. Hat das dein Interesse angeregt? Und wie würdest du auf ein solches Angebot reagieren? Oder wenn ein solches Angebot an deinen Kollegen geht?<


    fragte Modestus nun scharf nach. Eigentlich hatte er den Aurelier keineswegs in Verdacht, dafür hatte er noch zu wenig von ihm gehört, aber das war egal. Hier ging es darum die Kandidaten zu Prüfen. Nicht um irgendwelceh Schmeicheleien.

    >Senator Germanicus Avarus hat recht. Es sind die einfachen Bürger, die Peregrini und die Sklaven, die zum Kundenstamm dieser Scharlatane gehören. Es sind die Leute, die sich weder eine Reise nach Cumae noch einen Auguren leisten können.<


    erklärte Modestus weiter, obwohl er eigentlich davon ausging, dass dies allgemein bekannt sei.


    >Und ich halte sie zu jeder Zeit für eine Gefahr und ein Ärgernis. Sie sind nicht besser als die giftmischenden Kräuterfrauen mit ihren Tinkturen gegen ungewollte Kinder. Das ganze Pack sollte meiner Meinung nach mit Peitschenhieben aus der Stadt getrieben werden!<


    ereiferte sich Modestus und beherschte sich aber noch soweit, dass es in einem vernünftigen Rahmen blieb. Dann machte er eine kurze Pause und begann dann wieder in einem normalen, gemäßigten Ton. Einen Titel von Corvinus betonte er in der Anrede dabei ganz besonders.


    >Doch nun, wie stehst du dazu Pontifex Aurelius Corvinus? Wirst du dies tolerieren oder nicht?<

    Von seinem Platz aus verfolgte Modestus nach dem Opfer gespannt die Gladiatoren. Als die beiden Gladiatoren die Arna betraten, war Modestus von der orginellen Kombination durchaus angetan. So zählte er doch die Paarungen mit Hoplomachi zu seinen Favoriten. Er war schon dabei sich einen der beiden Gladiatoren auszusuchen, den er dann in Gedanken auf seiner Seite kämpfen lassen würde, als die beiden Männer ihre Widmungen proklamierten. Wodan oder einen Gott aus dem Kreis hatte er bei dem Germanen schon erwartet, doch von diesem Khorne hatte er noch nie gehört. Das musste wohl ein recht blutrünstiger Gott aus dem Osten sein. Diese Widmung entschied für Modestus und nun war er auf der des Germanen. Obwohl er sich äußerlich in vornehmer Zurückhaltung übte, verfolgte er jedoch jedes hervorschnellen der Lanze und freute sich über jeden Fehler des Murmillos.

    >Nun höher gestellte Persönlichkeiten werden wir natürlich nicht wegschicken, aber irgendwelche schaulustigen Schreiber oder ähnliche Personen wohl schon. Schließlich muss Ruhe vorherschen, damit kein Fehler begangen wird.<


    erklärte Modestus dem Procurator und wurde leicht nervös als er sich vorstellte, dass der Pontifex Maximus selbst ihm zuschauen würde. Einerseits wäre dies eine unglaubliche Gelegenheit um sich zu profilieren. Andereseits würde er sich auch sehr blamieren können, falls er irgendwelche Fehler beging.

    >Ich denke es rührt eher von ihrem Glauben als von einer dem Kaiser feindlichen Gesinnung her. Jedoch kann man sich bei solchen Dingen niemals sicher sein.<


    stellte Modestus fest, denn auch er traute den Christianern nicht wirklich über den Weg.


    >Einen Anführer haben sie auf jeden Fall. Soweit ich weiß sind sie in lokalen Gemeinden organisiert. Ein sogenannter "Bischof" leitet diese Gemeinde dann und führt die Rituale durch. Er ist also vergleichbar mit einem Sacerdos. Dann gibt es noch ein Kollegium, das diesen Bischof berät. Ansonsten gibt es glaube ich noch einzelne Personen, die herumreisen und versuchen den Glauben zu verbreiten. Ansonsten gibt es meines Wissens nach keine besonderen Abstufungen zwischen den Gläubigen.<


    erklärte Modestus es dem Centurio der Urbaner soweit er es selbst wusste. Und überlegte dann noch einmal einen Moment.


    >Was die Initation angeht so gibt es soweit ich nur die sogenannte "Taufe". Dabei werden die Anwärter in Wasser getunkt und bekommen manchmal einen neuen Namen.<

    >Gut. Zuschauer werden eigentlich nicht erwartet, wobei wir auch nicht darauf beharren. Mit Opferhelfern, Musikanten und meinen Kollegen werden es wohl 30 bis 40 Personen sein.<


    erklärte Modestus froh darüber, dass der Prudentier recht verständig war.

    >Salve Aurelius Corvinus. Den Umständen entsprechend eigentlich recht gut. Sie besucht ja im Moment ihre Familie auf den Balearen, weshalb ich nicht auf dem neuesten Stand bin.<


    meinte Modestus fast schon automatisch, denn diese Frage war ihm in den letzten Wochen schon sehr oft gestellt worden, weshalb er im ersten Moment auch ganz außer acht lies, mit wem er sich unterhielt.

    >In der Tat, Procurator. Das Kollegium der Quindecemviri hat beschlossen Apollo in seinem Tempel hier auf den Palatin drei weiße Stiere zu opfern, um den Gott der Heilkunst für unseren verehrten Imperator günstig zu stimmen. Da ich neu im Kollegium bin, wurde beschlossen, dass ich dieses Opfer leiten soll, weshalb ich nun hier bin, um die Administratio Imperatoris davon zu unterrichten.<


    erklärte Modestus nachdem er sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Prudentiers niedergelassen hatte.

    >Auch wenn der Senator Maximus Decimus Meridius ein verdienter Mann des Imperiums ist und nun doch den Cursus Iuris abgelegt hat, so finde ich die Einwände des Praefectus Urbi doch gerechtfertigt. Sollen die Prozesse dann bis zu seiner Rückkehr über den Cursus Publicus geführt werden? Es ist ein Bruch des mos maiorem einen Mann in absentia in ein Amt zu wählen und es waren immerhin diese Gebräuche unserer Ahnen, die Rom zu dem Weltreich gemacht haben, das es heute ist.<


    sagte Modestus gemäßigt nachdem er aufgestanden war, denn er wollte nicht ich ein übermäßig patriotischer Eiferer klingen. Trotzdem waren ihm die Sitten wichtig und einen abwesenden Mann in ein so wichtiges Amt zu wählen kam für Modestus nicht in Frage.


    >Die Idee meines geschätzten Patrons halte ich aber für vorteilhaft. Vielleicht befindet sich der Senator ja schon wieder in Italia und wird noch rechtzeitig wenn auch etwas verspätet für eine eingehende Befragung und die Wahl selbst eintreffen. Vielleicht...<


    bemerkte Modestus als letztes, auch wenn er nicht daran glaubte, denn dann hätte der Decimus sicherlich so etwas in seinem Brief geschrieben.

    In der Kliententraube seines Patrons Purgitius Macer kam auch Modestus zum Flavische Amphitheater. Vor den Eingängen gingen Modestus und seine Klienten, jedoch eigene Wege zu ihren Plätzen, damit es kein all zu großes Gedränge gab. Während Modestus seinen Platz im ersten Rang einnahm, saßen alle seine Klienten hinter ihm. Ein paar wenige davon auf Plätzen für Equites und die breite Masse auf den Plätzen der einfachen Bürger. Interessiert verfolgte er dann das Opfer an Iupiter und fragte sich, ob das Opfer wohl angenommen werden würde.

    >Nun Wagenrennen laufen sicherlich nicht unter der Kategorie Spiele. Darunter versteht man eher Gladiatoren, wilde Tiere und Dergleichen.<


    meinte Modestus zu seinem Vetter und wandte sich dann wieder den anderen Mitgliedern der Germanitas zu.


    >Nun wer wäre denn bereit sich um eine Attraktion für die Spiele zu kümmern? <