Das erste, was Licinus durch die offene Tür sah, war ein Sklave. Der duumvir direkt wäre ihm lieber gewesen, aber naja, man hätte mit rechnen können.
Die Antwort kam so trocken, wie man es von einem Soldaten erwarten konnte. Nicht unhöflich aber durchaus sehr direkt auf dem Punkt.
"Salve! Wenn der duumvir Panarius Victor Zeit hat, dann ihn zu sprechen, ansonsten einen möglichst zeitnahen Termin. Es geht um eine tirocinium fori für meinen Adoptivsohn."
Licinus sprach möglichst akzentuiert, ohne dabei laut werden zu müssen und hoffte, dass auch der duumvir ihn bereits verstehen konnte, so er denn da war. Die Hoffnung, dass seine Stimme erkannt wurde hegte er freilich nicht.
Beiträge von Marcus Iulius Licinus
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Esquilina"Papa hat mich mal mit hoch genommen und mir von da die Stadt gezeigt, aber nur einmal."
Fairerweise hätte man erwähnen müssen, dass Esquilina ihn auch nie danach gefragt hatte, sie nochmal dorthin mti zu nehmen. Es hatte sie nicht wirklich gereizt.Oh weh, da hatte er wohl einen großen Fehler gemacht, dachte er, während zornig blitzenden Kinderaugen auf ihn gerichtet waren. Kläglich versuchte er sich zu retten, in dem er sagte "Ich wusste nicht, was Puppen alles brauchen. Kleine Jungen haben ja keine und ich hab keine Schwester" Er war sich jedoch nicht sicher, ob er so nicht doch nur alles schlimmer machte.
Er sah, wie Esquilina zögerte, sich dann aber einen Ruck gab. Er hatte eine Befürchtung, woran sie gerade gedacht hatte und bemühte sich so sanft wie möglich zu sein. "Natürlich, komm er." Mit Bedacht packte er sie nicht an den Hüften, sondern unter den Armen und setzte sie auch nicht zu nahe an sich heran.
Ganz anders Esquilina, die jetzt ankam, in einer Hand die Puppe, in der anderen ein Tonschälchen. Letzteres drückte sie Marei in die Hand und meinte "Halt mal bitte!" dann stellte sie sich vor ihren Papa, der es irgendwie schaffte, den Arm so vor Marei anzubrigen, dass Licinus das Mädchen auf sein anderes Bein setzen konnte. Mit dem Arm auf ihrem Rücken hielt er sie fest, während Marei allein sitzen konnte, wenn sie wollte,a ber auch nach dem Arm greifen, wenn sie halt brauchte.
"Moment, kann ich gleich machen!", kam auf die Anforderung Mareis Geschichte zu erzählen zurück.
Esquilina ihrerseits setzte sich die Puppe auf ihren Schoß und beugte sich dann vor, um den Deckel von dem Tongefäß zu nehmen. Im letzten Moment zögerte sie und sah Licinus fragend an. Der nickte lachend.
"Nun, mach schon, ich habs ja erlaubt."
Blitzschnell war der Deckel verschwunden und Esquilina hatte eine Kirsche in der Hand, die sie Marei vor die Nase hielt.
"Sieht lecker aus, gell? Willst du?", fragte sie und wenn man genau hinsah, dann bemerkte man ein kleines Funkeln von der Kirsche in Licinus Richtung.
Was hatte das kleine Mädel nun wieder vor. -
Niemand hatte gesagt, dass er sich nicht aktiv verteidigen würde. Dass er nicht Angriff sollte ja nicht heißen, dass er dem tiro nicht klar machte, welche Bewegungen gefährlich waren. Das war schließlich sein Job.
Aber trotz eines Momentes des Zögerns setzte der tiro seinen Angriff fort.
Licinus nahm den Schild nach unten, zurückweichen konnte er im Kampf nicht, deswegen war er darauf auch nicht trainiert, stattdessen ging nur ein Bein nach hinten und Licinus in die Knie, seinem Schild folgend. Das Schwert kitzelte durch die Rosshaare der Crista transversa.
Schnell hob er den Schild wieder an, um die obere Kante gegen den Arm des Angreifers zu rammen. -
Mindestens einer der Männer war ehrlich, Licinus ließ seinen Blick über die übrigen fünf Mann schweifen und sprach gedehnt:
"Soooo, sonst noch einer?!"Ein Moment und scharfen Blick später verkündete er das Strafmaß.
"Da ihr ja alle so scharf darauf seit, eine Strafe abzubekommen und Gerstenbrot zu essen, setze ich das gesamte contubernium für einen Monat auf Gerste."
Auch jene, die nichts getan hatten (zumindest offiziell) wurden bestraft, jede Verfehlung. Schmal war der Grad zwischen Zusammenhalt und Befehlsutnerminierung. Anders formuliert, gegen den Feind stand man zusammen, aber nicht gegen den centurio, sonst war man ganz schnell bei Meuterei angelangt.
"Außerdem melden sich Obsidius Antias, Marius und Sixtus melden sich im Arrestlokal, sobald hier drinnen wieder alles sauber ist. Und gnaden euch die Götter der Unterwelt, wenn ich auch nur noch das geringste Körnchen Mehl finde, wenn ich das kontrollieren komme.
Der Arrest gilt eine Woche, ihr werdet den Arrest nur verlassen, um euch auf dem campus zu melden. Wenn ihr ihn bis zur vigilia prima nicht angetreten habt, verlängert er sich entsprechend um einen Tag.
Ich hoffe, das wird euch eine Lehre sein, keine Strafen mehr zu untergraben.
Weitermachen!"
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verließ die Stube wieder. Draußen schnappte er sich einen Soldaten, der gaffen wollte und trug ihm auf:
"Melde deinem centurio und dem optio Tallius: Auf Befehl des primus pilus steht dieses contubernium auf Gerste und der Obsidius, der Marius und der Sixtus für eine Woche unter leichtem Arrest."
Nach quittieren des Befehls durch den angesprochen stob er dann davon. -
Ich melde mich mal bis Mittwoch wegen Klausuren ab. Vllt schreib ich nochmal was, aber ich glaub eigentlich nicht dran.
Viele Grüße
Gabriel
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Das war wohl eine der dämlichsten Ausreden, Licinus je zu Ohren gekommen war. Entsprechend war auch seine Reaktion. Mit donnernder Stimme fuhr er den Tiro an:
"Wen versuchst du eigentlich hier zu verarschen, hä?"
Und leiser, gefährlich leise fuhr er fort:
"Soll ich dir sagen, was du gemacht hast? Du hast die Gerste für Obsidius hier gemahlen. Wie ihr die Stube so eingesaut habt, weiß ich nicht. Ist mir auch egal, du und Obsidius, ihr wirst bestraft.
War sonst noch jemand der Meinung, sich nicht an die Befehle halten zu müssen?!"Lauernd blickte er in die RUnde. Eine Charakterprüfung, denn bestraft würden sie so oder so alle. Zum einen wegen Beihilfe, zum anderen um klar zu machen, dass Befehle galten und sie die Pflicht hatten, Verstöße zu melden, und nicht das aus falscher Kameradschaft nicht zu tun.
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"Auf den neuesten Zuwachs der gens Iulia", echote Licinus. Die Zukunftsplanungen hatten sie bereits besprochen, weshalb es hier keine Überraschungen für Licinus gab.
Aber schon im nächsten Moment sah er sich gezwungen, den amüsierten Blick seines Patrons mit einem Lächeln zu kontern. Ja, er war schon zu lange Soldat. Das ein Mann in Servianus Alter, ein Mann überhaupt, ledig war, war für ihn ein Normalzustand, der keiner expliziten Erwähnung bedurfte. Jetzt, wo davon gesprochen wurde, kam ihm langsam wieder in den Sinn, dass das im Zivilleben eher andersherum war.
"Wenn es soweit ist", stimmte er zu, aber man konnte ihm anmerken, dass ihm die Aussicht für seinen Sohn auf Brautschau gehen zu müssen, nicht wirklich angenehm erschien. In Gedanken schickte er ein Stoßgebet an die Zuständigen Götter, dass Titus eines Tages selbst eine Frau finden würde und er nur den technsichen Teil übernehmen müsste.Währenddessen sprach der legatus weiter, über allgemeine Aufstiegschancen, die lage in Mantua und dann traf ihn wieder ein Blick. Er ahnte worauf der legatus hinauswollte und ergänzte:
"Ja, ich habe ihn gerade eben ins Bild gesetzt, dass der Kaiser ermordet wurde und wir uns in Alarmbereitschaftt befinden. Aber auch, dass wir derzeit noch nichts konkretes wissen." -
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EsquilinaEin Achselzucken beantwortete die Nachfrage nach der Mächtigkeit der Göttin. "Sie ist eine Pflanzengöttin, wenn sie nichts tut, dann wächst eben nix."
Und wann wurde sie mit einer Frage überrumpelt, mit der sie nicht gerechnet, über die sie sich nie Gedanken gemacht hatte. Nachdenkend zog sie die Nase kraus.
"Puh, das weiß ich gar nicht. Der alte aedituus hat immer nur gesagt, dass sie getrauert hat, aber was sie sonst getan hat... Ich frag ihn, wenn ich ihn wieder sehe und erzähl es dir dann.""In Rüstung klar, immer wenn irgendwas besonderes ist und ich hier bin.
Aber drillieren hab ich ihn bis jetzt nur ganz selten mal gesehen, meistens mit Batti, wenn er mich gebracht oder geholt hat. Meistens bleib ich lieber in dem Zimmer. Auf dem campus is es so laut. Und ich glaube Papa findet das auch besser."
Womit das kleine Mädchen durchaus Recht hatte. Was sie nicht wusste, war der Grund dafür. Dieser ging gerade neben ihr und wenn Licinus trainierte tat dies seine centuria meist auch, da waren wenig Leute da zum aufpassen."Salve", wiederholte Licinus nochmal und schaute dann verdutzt. Natürlich lag die verdammte Puppe noch in Kiste.
"Ähm, doch, da liegt sie noch." antwortete er etwas verwirrt und konnte sich gerade noch beherrschen nicht zu sagen, dass sie dort auch bleiben würde, wenn es nach ihm ginge.
"Na, kommt, ihr müsst nicht da drüben stehen bleiben, wie Soldaten, die nen Auftrag bekommen."
Mit diesen Worten schob er seinen Stuhl zurück und klatschte er sich mit den Händen auf die kräftigen Oberschenkel, sie den Kindern gleichsam als Sitzgelegenheit anbietend.
Als die erwartungsgemäße Frage nach Esquilinas Lieblingsnascherei kam, sah er seine Tochter sanft an.
"Wärst du so lieb und holst uns eine kleine Schale? Dann kannst du auch gleich die Puppe mitbringen." Den letzten Satz sprach er mit einer Schicksalsergebenheit, die einem Stoiker alle Ehre getan hätte, aber was sollte es, da käme er wohl doch nicht wieder heraus.Während das eine Mädchen sich aufmachte, alles zu holen, wandte sich Licinus an das andere:
"Nanu, was hast du denn angestellt?"
Wenn sei schon so unvermittelt von ihrem Arrest sprach, dann war es doch sicher gewollt, dass er nachfragte, oder? -
Licinus winkte ab. "Kaum schlimmer als der alte Schinder Saufeius Simplex." murmelte er in seinen nichtvorhandenen Bart in Andenken an seinen eigenen Ausbildungsoptio.
Überhaupt glaubte er, dass das was die Zivilverwaltung barsch nannte, für die Soldaten oben in der castra eher unter normaler Umgangston lief. und auch sein Sohn war der leibliche Sohn eines Soldaten in einer Veteranenkolonie aufgewachsen. Aber man würde sehen, was sich ergab.Er verabschiedete sich knapp, aber nicht unhöflich von dem Sklaven und schlug die Richtung ein, in der das Büro des duumvirn lag.
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Es wäre Licinus vermutlich lieber gewesen, wenn man sich darauf geeinigt hatte schon im Vorgriff den neuen Namen zu verwenden, aber sein patronus hatte anders entschieden und Licinus war zu sehr Soldat, einem Vorgesetzten offen zu widersprechn, wenn es nicht unbedingt angebracht schien. Also schwieg er und ließ sich auf die Kline weisen.
"Danke, gerne", sprach er und positionierte sich neben der Kline, darauf wartend, dass sich Ursus auf der Gestgeberkline niederließ.*In der weiteren Unterhaltung hielt er sich ersteinmal zurück und gab den beiden anderen Herren Gelegenheit, sich kennen zu lernen. Vielleicht lernte er selbst dabei auch noch etwas über seinen angenommenen Sohn.
Sim-Off: *Ich hoffe mal, dass das den grundlegenden Gepflogenheiten der Höflichkeit auch damals schon entsprach.
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EsquilinaEsquilina hörte ihrer Freundin zu. Das Leben war schön, fand sie und verstand nicht, warum dass ein Grund zu weinen war. Oder waren das die Freudentränen, von denen sie schon manchmal gehört hatte? Sie wollte ihrer Freundin schon zustimmen als Marei weiter redete. Auch das mit den Großen hatte sie schon erlebt, wenn sie etwas völlig neues entdeckt hatte und es mit unwirschen Worten als alltäglich abgetan wurde.
Als das andere Mädchen sich an sie lehnte war Esquilina für einen Moment überfordert. Sie konnte nicht einschätzen, was sie tun sollte, aber nichts zu tun, das zumindest spürte sie, ging auch nicht. Unsicher legte sie die Hand über den Rücken ihrer Freundin, auf deren Schulter.
Sie kannte zwar das Gefühl der Einsamkeit, wenn sie als einziges Kind auf dem Landgut war, in dem Moment ging ihr kleiner mudn auch langsam auf, wie um etwas zu sagen, nur um sich ebenso langsam wieder zu schließen. Sie musste nie verbergen, was sie fühlte oder dachte. Zumindest nicht mehr, als es eine gute Erziehung verlangte. Aber wenn es ihr schlecht ging, dann konnte sie das zeigen und ähnliche Dinge.
"Shhhhh" machte Esquilina beruhigend. In kindlicher Naivität fügte sie hinzu:
"Du wirst immer meine Freundin sein." und meinte damit, auch wenn sie sich dessen vielleicht selbst nicht bewusst war, dass Marei für sie immer die Freundin und nie die Sklavin sein würde. Sanft berührte ihre Wange den angelehnten Haarschopf.Ester, die Badesklavin, die solche Zusammenbrüche selbst schon erlebt hatte, wusste dennoch nicht, was sie tun sollte. Sie war ja selbst noch jung. Vielleicht, so hoffte sie, war es das beste, die beiden Mädchen sich selbst zu überlassen und so werkelte sie so leise es ging im Hintergrund.
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EsquilinaEsqulina betrat leise den Gang der habitatio und zog ihre Freundin hinter sich her. Bevor sie den Gang betreten hatten, hatte sie ihre Finger an die Lippen gelegt und leise gemurmelt:
"Wir dürfen die anderen Männer nicht stören und wenn jemand bei Marcus im officium ist, dann müssen wir ganz schnell durchhuschen und gar nicht auffallen."
Gemeinsam schlichen sie also über den Gang und an der Tür zu Licinus officium klopfte das kleine Mädchen gegen die Tür
*tock* to-tock* tönte es leise und von drinnen erschallte ein "Komm rein!", als Licinus das Klopfsignal seiner Tochter erkannt hatte.
Diese schob die Tür auf und Licinus meinte noch:
"Nanu, Esquilina? Schon wieder zurück?"
Als er durch die Tür einen zweiten Haarschopf wahrnahm.
"Ah, hast du Marei mitgebracht? Na, kommt schon rein, ihr zwei es ist keiner da!"
Nach diesen Worten schob Esquilina die Tür weiter auf und ließ ihre Freundin eintreten, dann machte sie die TÜr zu und ging selbst auf ihren Adoptivvater zu, hielt sich aber neben Marei. -
Licinus beachtete nicht im geringsten den Mehlstaub. Im Gegenteil, er wischte ihn den Soldaten ohne Hemmung von den Händen, da diese Spuren auch vom Ansatz eines Aufräumens stammen konnten.
Nein, wonach er suchte waren Rötungen an der Haut, etwas, was vom heftigen Drehen an dem schweren Mühlstein herrühren konnte.
Bei Marius und Cato konnte er nicht viel entdecken. Bei Aretas komischerweise auch nicht viel, die Hände von Sixtus schienen dagegen angestrengter als die übrigen.
Licinus hielt inne und betrachtete die Hände genauer. Er überlegte. Er war sich fast sicher, hatte aber keine Beweise. Sicher, die brauchte er nicht. Andererseits hatten sich die Männer in der Ausbildung bisher ganz gut geschlagen. Er beschloss ihnen eine Chance zu geben, ihre Strafe zu mildern.
"Woran hast du so hart gearbeitet?"Sim-Off: edti: der letzte Satz hat ein Hilfsverb geschenkt bekommen
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Licinus betrat das tricilinum durch die von dem Sklaven geöffnete Tür. Er kannte das tricilinum ja bereits schon und wurde daher auch nocht von der für ein Militärlager doch untypischen Eleganz beeindruckt.
Stattdessen widmete er sich dem legatus, dessen Begrüßung er ebenfalls herzlich erwiderte. Dann trat er beidseite, aus der Sichtachse zwischen den beiden anderen Männern heraus und stellte einander vor:
"Salve patronus. Darf ich vorstellen mein baldiger Sohn Titus Iulius Servianus. Derzeit formal noch Titus Servius Flavus."
Dann wandte er sich an seienn Sohn:
"Mein Patron, der legatus Titus Aurelius Ursus."
Eine Sekunde wurde er aus dem Konzept gebracht, als er die Gleichheit der praenomina bemerkte. -
Gemeinsam mit seinem Sohn kam Licinus bei der Tür des praetoriums an und betätigte den Klopfer deutlich vernehmlich.
Er warf einen letzten Blick auf seinen Sohn und zischte:
"Hör lieber mti der Zoppelei auf! Du machst mich und nachher noch den elgatus nervös!"Als dann die Tür geöffnet wurde, begrüßte er den Türsklaven und meinte:
"Salve, der legatus erwartet mich und meinen Sohn."
Er konnte ja wohl davon ausgehen, dass ihn mitlerweile alle Sklaven hier kannten. -
"Salve", erwiderte Licinus.
Er forderte seinen Sohn nicht auf, sich zu erheben sondern stand seinersetis nun auf. Er blickte seinen Sohn ernst an, bevor er mit fester Stimme weiter sprach.
"Zuerst mal das wichtigste:
Der Kaiser ist tot, in Rom wurde der Notstand ausgerufen.
Schlimmer noch, er wurde samt seiner gesamten Familie ermordet und wir wissen nicht, wer es war. Die Lage ist also mehr als ernst und ich fürchte wir müssen damit rechnen, dass uns ein Bürgerkrieg bevorsteht. "Er gab ihm einen Moment, bis sich die Informationen setzen konnten.
Eine Weile später sprach er weiter:
"Davon abgesehen können wir derzeit nicht viel tun als warten, weshalb mein patronus dich heute Abend kennen lernen möchte. Wir sind bei ihm zum Abendessen eingeladen. Du bist ja wie ich sehe passend gekleidet."
Licinus würde als Soldat in Paradeuniform ohne Rüstung zum Essen gehen, wie er es immer tat. Daher wandte er sich nun von seinem Sohn ab, und nahm die goldenen armillae von der Wand und zog sie sich über die Handgelenke. Die tunica trug er bereits, aber "mit den Dingern kann man so schlecht schreiben" wie er seinem Sohn beiläufig erklärte. -
Als der Druck sich plötzlich verminderte, zog Licinus Schild erwartungsgemäß nach oben weg, die Deckung an seinen Füßen öffnete sich ein Stück weit.
Er reagierte instinktiv und und zog sich ein Stück weit zurück. Gerade noch schnell genug, um der stumpfen "Klinge" des Übungsschwertes auszuweichen. Er meinte mit den Beinhäarchen noch zu spüren wie sie in die Luft stach, an eben jener Stelle, wo sich eben noch sein Schienbain befand."Knapp, aber gut! Weiter!" presste er heraus.
Der Mann war tatsächlich gut und das hier sicher nicht sein erster Kampf. -
Der selbe Bote, der auch die Nachricht des Legaten an den magistratus Artorius überbracht hatte, hinterließ in der unscheinbaren Wohnung des Iulius Servianus eine Notiz.
Diese war kurz und ausgesprochen direkt formuliert.
Salve Titus,finde dich morgen zu 12. Stunde in Toga in der castra ein.
Du wirst meinen patronus und legatus Aurelius Ursus kennen lernen.
Es sind gravierende Dinge geschehen.Marcus Iulius Licinus
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Leicht hob Licinus die Hand vom Tisch um das Lob abzuwehren.
„Keine Ursache, wie schon gesagt es mein Job“, sagte er, um zu verbergen, dass ihm das Lob doch sehr schmeichelte. Es kam selten vor, dass man in der Armee Dank ausgesprochen bekam. Ein Lob schon eher, aber Dank… Das war was besonderes.
„Jawohl“, bestätigte Licinus und verabschiedete sich seinerseits. „Mögen die Götter immer mit dir sein!“ -
Licinus kannte den Sklaven nicht namentlich. Sicher war er ihm schon das ein oder andere Mal begegnet und hätte das Gesicht vermutlich sogar an die Pforte einordnen können, aber ein Name war etwas ganz anderes.
„Nun, ich habe auf Umwegen erfahren, dass eine Kommission die aktuelle Stadtordnung überarbeiten soll. Wir hatten abgesprochen, dass er am liebsten dort mitarbeiten würde.“
Damit blickte er zu seinem Sohn und gab ihm Gelegenheit, selbst etwas zu sagen.