Beiträge von Galeo Claudius Myrtilus

    Ob der Themenlockerung und des Verhaltens seines Sohnes doch etwas amüsiert, musste Myrtilus schmunzeln. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er zur Heirat gekommen war. Irgendwann im Leben stellte sich schließlich auch einem Patrizier die Frage nach einem Erben, und dafür war eine Heirat unvermeidlich. Myrtilus war zwar schon etwas betagter gewesen, als er Silvana geehelicht hatte, doch anhand der Anzahl seiner Nachkommen war deutlich, dass ein Mann nicht nur Kinder zeugen konnte, wenn er jung und kräftig war. Myrtilus seufzte, als Tiberius weiter sprach, kam ihm diese Einstellung doch nur zu bekannt vor. Andererseits bewies sein Junge damit durchaus einen Sinn für das Wesentliche, was Myrtilus wiederum stolz machte.


    "Du wählst weise Worte, mein Sohn. Nun, ich will dich auch gewiss nicht in eine Ehe drängen, doch solltest du irgendwann doch Erkundigungen einholen wollen, so lass dir sagen, dass der Verlobte deiner Großcousine Epicharis, Flavius Aristides, eine ganz reizende Tochter hat, und auch die eng befreundeten Aurelier haben schöne Töchter vorzuweisen. Vielleicht wäre es klug, bereits jetzt Kontakte zu knüpfen. Doch in einem gebe ich dir recht - gehe ersteinmal deinen Weg, heiraten kann man später immer noch." Myrtilus nickte bestimmt und streckte sich etwas. "Mein lieber Tiberius, wie wäre es mit einem Bad? Du musst müde sein. Hat man dir bereits ein cubiculum zugewiesen? Bei dieser Frage sah er zwischen Kassandra und seinem Sohn hin und her. Als Vertreter der Sklavenschaft würde sicher auch Kassandra etwas darüber zu berichten wissen.

    Myrtilus zermarterte sich das Hirn nach einer Lösung für das Problem, welches Vesuvianus hatte: Der gestandene Soldat konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Lucius mit seinen fünf Jahren eben noch ganz am Beginn seines Lebens stand. Myrtilus fiel dies natürlich um einiges leichter, da er selbst bereits all seine Söhne aufwachsen gesehen hatte. Ob dieser Gedanken und des Grübelns, kam ihm das, was nachfolgend geschah, zu schnell und seltsam unwirklich vor. Hatte vesuvianus wirklich den Auftrag gegeben, den Jungen zu verspotten? Die Augen des Alten weiteten sich erschrocken über so viel Dreistigkeit des Sklaven, der Tatsächlich begann, mit dem Finger auf seinen Schützling zu weisen und ihn auszulachen. Schon wollte Myrtilus, der einen kurzen Moment brauchte, um die Sprache wiederzuerlangen, den unverschämten Kerl schroff in die Schranken weisen, als Vesuvianus dies schon übernahm und sich Lucius damit als Retter in der Not präsentierte. Nun, ihre Wirkung verfehlte diese Aktion zumindest nicht, denn Brutus stellte das Weinen erstmal ein. Doch dass sich die Situation damit erledigt haben würde, was Myrtilus insgeheim hoffte, war eine Fehlannahme, denn wie eine Kopie der in Rage gebrachten Ofella drohte der Junge nun den Sklaven - und zu Myrtilus' Erschrecken auch seinem eigenen Vater.


    Sprachlos sah Myrtilus den Jungen an. Er brachte beträchtliches Potential mit sich und würde in einigen Jahren sicherlich eine recht authoritäre Ausstrahlung haben, doch was er sich hier leistete, verstand selbst Myrtilus nicht. Eigentlich kanne der Junge doch den Unterschied zwischen Sklaven und ihren Herren, der allein schon an der Art sich zu kleiden ersichtlich war, und auch wenn die Claudier großen Wert auf angemessene Sklavenkleidung legten, konnte Brutus doch sicher groben Wollstoff von feinstem Linnen unterscheiden. Langsam wandte der Alte seinem Neffen den Blick zu. Wie dieser nun wohl reagieren würde? Myrtilus wollte beruhigende Worte sprechen, um beide Seiten zu besänftigen. Irgendwie fühlte er sich indirekt für diese Eskalation verantwortlich, vielleicht wäre es doch besser gewesen, zuerst allein mit seinem Neffen über Brutus zu reden und die beiden erst anschließend bekanntzumachen. Doch nun war das Kind einmal in den Brunnen gefallen, und ehe Myrtilus schlichten konnte, war die Situation bereits mit reichlich Scharfem gewürzt und ziemlich eskaliert.


    Man konnte die Beziehung von Vater und Sohn nicht als die wärmste bezeichnen, und auch die erste Zusammenführung war kläglich an unangemessenem Verhalten und zu hoch angesetzten Erwartungen gescheitert. Myrtilus schob sich diesen Fehler zu. Wie auf Donnerschläge, so folgte auch auf die Worte seines Neffen hin erstmal nichts weiter als Stille. Die Strafe für Lucius' vergehen erschien Myrtilus nicht sehr angemessen. Vesuvianus war sich scheinbar nicht darüber im Klaren, dass er den Jungen damit nicht auf seine Seite zog, sondern, im Gegenteil, noch weiter fort schob. Wenn Ofella kam, wäre das ein gefundenes Fressen für sie.


    Der Blick des Onkels folgte dem Neffen, welcher zum Fenster trat und sich augenscheinlich in seiner Ehre verletzt fühlte. Eine Sklavin musste unsanft weichen, Vesuvianus brüllte ungehalten. Myrtilus blinzelte irritiert, so unbeherrscht kannte er seinen Neffen nicht. Zeitgleich fing Brutus an zu weinen, diesmal nicht, um seinen Willen durchzusetzen, wie Myrtilus glaubte, sondern, weil er Angst hatte, allein in den Sklavenstall zu gehen und dort nächtigen zu müssen. Kurz daraug suchte er Schutz bei Myrtilus, was des Alten Herz erweichte. Tröstend legte Myrtilus einen Arm um die Schultern seines Schützlings. Dass dieser die Nacht bei den Sklaven verbrachte, würde er nicht zulassen. Den näher kommenden Sklaven, welche den Befehl des Hausherren ausführen wollten, gebot er daher mit einer unwirschen Geste einhalt. "Einen Moment noch!"


    "Lucius, Lucius, beruhige dich etwas. Ich will dir etwas sagen...es ist nicht richtig, dass man seinen Vater wie einen Sklaven behandelt, auch wenn man ihn vielleicht nicht mag, weil man ihn noch nicht kennen gelernt hat. Schau, Herius will dich für deine Worte bestrafen, damit du sowas nicht noch einmal tust. Ich bin mir aber sicher, dass du nicht mit den Sklaven gehen musst, wenn du dich bei ihm entschuldigst und versprichst, nie wieder so etwas Garstiges zu sagen", erklärte er Lucius anschließend mit der Stimme eines weisen Erzählers. Der Junge würde sicher müde sein nach der langen Fahrt, und Myrtilus hoffte inständig, dass er nun seinen Rat annehmen und sich entschuldigen würde, wie es sich gehörte.

    "Ach Junge, du wirst das schon machen, daran habe ich keinen Zweifel", sagte Myrtilus in die Stille hinein und schmunzelte. Er hegte ähnlich Gedanken wie sein Neffe, was das Schlachtfeld und die Frauen anging. Ofella war zwar eine Frau für sich, aber irgendetwas musste schließlich zur Heirat geführt haben, nur eine Ehe aus politischen Zwecken war dies nicht gewesen. Immerhin war die ehemalige Lucretia eine der letzten Lucretier gewesen, die überhaupt in Rom lebten, alle anderen Verwandten befanden sich in Griechenland oder Spanien, weit genug weg also, um einen spontan verwandtschaftlichen Besuch einzuplanen, was vermutlich Vesuvianus' Glück war, wenn sie alle so waren, wie er Ofella einschätzte.


    Vesuvianus so sinnierend zu sehen und vor allem zu hören was er sagte, amüsierte den Onkel. Schmunzelnd kaute er vor sich hin, und kurz darauf war der Claudier wieder gefasst und räusperte sich, was Myrtilus ein kehliges Lachen entlockte. "Na, Herius, gib es doch zu, du vermisst es! Warum begibst du dich nicht dann und wann in eines der zahlreichen Häuser, in denen Liebesdienste angeboten werden? Derer waren es in Baiae schon viele, hier in Rom muss es sie geben wie Möwen im Hafen Ostias." Myrtilus lehnte sich vor. "Unter uns gesagt:
    Solche Damen reden meist nicht, sie erfüllen dir nur deine Wünsche. Und es gibt durchaus bessere Etablissements, ich weiß, wovon ich spreche",
    verkündete Myrtilus und zwinkerte seinem Neffen zu. Zwar waren die Besuche in solchen Häusern immer weniger geworden, was teilweise auch an Myrtilus' - leider! - eigenwilligem Körper lag, doch die Erinnerung hatte er sich bewahrt. Was sein Neffe nun aber von sich gab, nahm Myrtilus die Sprache. Verständnislos starrte er den 'Jungen' an. "Das ist nicht etwa dein Ernst, oder doch?" fragte er entsetzt nach. "Herius, wie kann es etwas wichtigeres geben als das Zeugen eines Erben, als die Fortführung des claudischen Blutes? Natürlich sollte man seinen Erben auch etwas hinterlassen, doch in deinem Falle ist durchaus genug vorhanden, meinst du nicht? Lucius kann aufblicken zu dir, und auch deine Töchter haben in jedem Falle einen Grund, stolz auf ihren Vater zu sein."

    Ein Frauenversteher? Myrtilus hob eine Braue und schmunzelte amüsiert. "Gewiss bin ich das nicht. Wäre ich es, hätte es nicht so lange gebraucht, bis ich seinerzeit Silvana überzeugen konnte, kein Scheusal zu sein, wie sie am Anfang stets behauptet hatte", erwiderte der Alte und gedachte seinem verstorbenen Weibe. "Nun ja, um Rat fragen kannst du dennoch jeder Zeit. Du solltest ihr gleich zu Anfang ein Geschenk machen, diesen Rat gebe ich dir jedoch gleich. Du weißt ja, wie berauscht die Frauen von Überraschungen und liebevollen Zuwendungen sind." Ein abschließendes Nicken zeugte davon, dass das Thema nun wirklich abgehakt war und Myrtilus sich nun gänzlich seinem Anliegen widmen würde. "Ich verstehe. Herius, wenn es deine Zeit erlaubt, werde ich sogleich anweisen lassen, den Jungen herzuholen, damit du ihm deine Fragen stellen kannst." Die Zustimmung kam recht bald, und ein schon etwas älterer Sklave wurde angewiesen, den jungen Herren herzuholen. Myrtilus ließ sich derweil etwas Wasser einschenken und Nüsse anreichen, auf welchen er schwerlich herumkaute, während er verstohlen seinen Neffen musterte. "Sag", begann er dann wieder, denn die Neugier hatte ihn nun doch erneut fest im Griff. "Du vermisst es nie, bei einer Frau zu liegen? Ich bin wahrlich zu alt, als dass mich jemand haben wollte, und doch sehne ich mir so manches Mal ein Paar verführerische Schenkel herbei", sagte Myrtilus und gluckste vergnügt. :D

    "Lucius, du hast Rom doch noch nicht einmal gesehen", versuchte es Myrtilus weiterhin auf die gutmütige Art. Doch schon warf er seinem Neffen einen prüfenden Blick zu, und dessen Reaktion auf das Verhalten des Jungen ließ auch nicht lange auf sich warten. Myrtilus wandte den Kopf um zu sehen, wie der Junge auf einen derart scharfen Ton reagieren würde. Ofella ging ganz anders mit dem Kleinen um, nie schrie sie ihn an oder strafte ihn. Nicht zum ersten Mal kam dem Alten der Gedanke, dass dies vielleicht Berechnung war, damit Vesuvianus an dem Knaben verzweifeln musste. Brutus selbst konnte nichts zu der Erziehung, die ihm seine Mutter bisher angedacht hatte. "Tu was dein Vater sagt, Lucius. Und nachher gehen wir mit Pegasos secundus dein neues Zimmer erkunden, einverstanden?" suchte Myrtilus die harschen Worte seines Neffen etwas abzumildern. Anschließend wandte er sich wieder dem Gespräch zu. Erneut wies er auf das Alter des Knaben hin. "Herius, übe Nachsicht, ich bitte dich. Er ist noch nicht alt genug, als dass sich besondere Fähigkeiten herausgebildet hätten. Schleife ihn, einem Diamanten gleich, deswegen sind wir hergekommen. Vergiss dabei aber nicht, dass er nicht einer deiner Soldaten ist. Er ist dein Fleisch und Blut, Herius, du solltest ihn auch so behandeln." Frei von Vorurteilen oder Belehrungen waren die Worte des Alten, stellten sie doch nicht mehr als einen gutmütigen Rat dar.

    "Nun gut, verehrte augures, ich werde mich dann zurückziehen. Einen Termin für das Antrittsmahl werde ich nach Koordination mit dem Hausherren selbstverständlich rechtzeitig bekannt geben", versprach Myrtilus und erhob sich. Er fing den Blick des Tiberiers auf und entgegnete leiser und zu ihm gewandt: "Sehr gern, mein junger Freund. Ich werde ante meridiem da sein, sagen wir, zur vierten Stunde. Ich lasse für etwas Reiseproviant sorgen. Tiberius, wir sehen uns dann dort." Myrtilus nickte dem Tiberier freundlich zu, grüßte nochmals die Runde der Auguren und verließ dann die villa des magister.

    Es wurden noch zahlreiche Themen besprochen, und Myrtilus bemerkte, dass der magister immer wieder weit vom eigentlichen Thema abschweifte und sich beherzt mit anderen, vornehmlich mit Aemilius Pansa, stritt. Umso erfreuter war er, als die contio sich allmählich dem Ende neigte und Durus ihn ansprach. Der Alte nickte. "Das wäre am einfachsten, und darüberhinaus wäre es mir eine Freude, nicht allein reisen zu müssen. Wann, denkst du, sollten wir am besten aufbrechen? Ich fände den Morgen des dritten Tages von heute an ganz angenehm, und dann bliebe uns noch genug Zeit, um uns in Tibur etwas umzusehen. Was meinst du?" fragte er den Tiberier und leerte seinen Becher.


    Da fiel dem magister, der sich bereits gesetzt hatte, noch etwas ein, und so erhob er sich nochmals und machte eine entsprechende Geste an die versammelten Männer. "Mir fällt da noch ein, dass ich vor kurzem einen Brief von Annaeus Sophus erhielt, augures. Er lässt seine Grüße ausrichten und kündigt seine baldige Ankunft in Rom an. Außerdem regt er ein Gesprächsthema für die nächste contio an: Eine Veränderung der Berichterstattung. Er schlägt vor, sie wie in alten Tagen dem Volke wieder in Form eines Archivs zugänglich zu machen. Macht euch ein paar Gedanken hierüber bis zur nächsten contio. So, nun aber: Hiermit schließe ich die contio." Er ließ sich wieder fallen und augenblicklich fächelten die Sklaven ihm wieder Luft zu. Myrtilus hatte die Worte interessiert vernommen und nickte nun. "Hmm, das klingt recht annehmbar und äußerst sinnvoll", sagte er vor sich hin.



    Sim-Off:

    P.S.: Durus, nimm mal das i raus bei Augurium ;)

    Der Junge schien eine Weile nachzudenken, verneinte jedoch alsbald, diesen cursus abgelegt zu haben. Myrtilus nickte einige Male nachdenklich und fragte sich, wann wohl der nächste Kurs dieser Art an der schola angeboten werden würde. Darüber hörte er nur mit halbem Ohr hin, blickte jedoch irritiert auf, als sein Sohn von seinen Vorurteilen berichtete, was den Kurs betraf. Der Alte schmunzelte. "Naja, der cursus res vulgares dient vornehmlich dem Zweck, alle Bürger auf den gleichen Stand zu bringen, ehe man weiterführende Kurse besuchen darf, die sich um speziellere Themen drehen", erklärte er. "Natürlich ist es für unsereins leicht, ihn zu bestehen, daran besteht gar kein Zweifel. Dennoch ist er die Grundvoraussetzung für weitaus spannendere Themenbereiche und auch für das Wahlrecht." Er nickte bestätigend, als Tiberius versprach, sich anzumelden. "Zahir hier geht regelmäßig auf meinen Wunsch hin an dem Schulgebäude vorbei, daher sind wir stets über neue Kursangebeote informiert. Erst neulich fand ein cursus über die Geschichte der Rhetorik statt. Sehr interessant, wirklich."


    Myrtilus hatte inzwischen seinen Teller geleert und schob ihn mit einem zufriedenen Seufzer fort. Er war nun satt. "Die Militärakademie? Oh ja, gut, dass du es ansprichst. Wenn du ein Tribunat absolvieren möchtest, solltest du dich schon etwas mit der Materie auskennen. Der Grundkurs sollte also belegt sein. Du hast Recht, es werden auch Zivilisten ausgebildet, doch im Gegensatz zu den Militärs wird für normale Bürger eine Gebühr von fünfhundert Sesterzen erhoben, was selbstverständlich kein Problem darstellen wird", erzählte Myrtilus. Er würde dem Jungen das Geld natürlich mit Freuden geben, wenn dieser eine angemessene Karriere anstreben würde.


    Vom Tode Silvanas schien Tiberius genauso betroffen zu sein wie sein Vater, denn ihm fehlten die Worte. Myrtilus nickte verstehend und griff nach der Hand seines Sohnes, um sie gedankenverloren zu tätscheln. "Ist schon gut, Junge, ist schon gut. Ich werde sie von dir grüßen, wenn wir uns im elysium wiedersehen werden. Doch so gern ich sie wiedersehen würde - das hat noch Zeit." Einen Moment noch hing Myrtilus seinen trüben Gedanken nach, dann seufzte er tief und zog die Hand wieder fort. "Aber lass uns über etwas Erfreulicheres reden, mein Sohn. Gedenkst du, bald zu heiraten?"

    Myrtilus lächelte nachsichtig bei den Worten seines Neffen. Der Junge trank derweil artig und still seine Milch. "Nun, sie hat es zumindest angekündigt", erwiderte er schlicht. Und damit war für ihn das Thema Ofella ersteinmal gegessen, auch wenn sein Neffe scheinbar fortan an nichts anderes denken konnte als an die rothaarige Claudierin.


    Die Frage seines Neffen verblüffte ihn dann allerdings doch einigermaßen. Etwas perplex sah er ihn an, blinzelte und ließ den Blick dann zu seinem Schützling schweifen, der inzwischen einen Milchbart hatte. Myrtilus lächelte flüchtig und wandte sich wieder Vesuvianus zu. Ein zurückhaltendes Grinsen stahl sich auf seine faltigen Züge. "Oh, er kann einiges. Neulich hat er eine naumachia gewonnen - im Teich hinter der villa in Baiae. Auch im Pferderennen übt er sich, Pegasos secundus sei Dank..... Herius, er ist erst fünf" rief Myrtilus ihm schließlich zwinkernd ins Gedächtnis. "Eben wegen seiner Ausbildung sind wir angereist." In jenem Moment widersprach der Junge heftigst. Myrtilus betrachtete ihn stumm und seufzte gemartert. "Nicht doch, nicht doch", sagte er. "Hier ist alles viel größer und prächtiger als zu Hause, Lucius. Für viele der römischen Kinder ist das normal, aber willst du denn der einzige sein, der noch niemals des Kaisers Palast gesehen hat?" fragte er ihn und hob eine Braue.


    Scheinbar schien der Junge zur Vernunft gekommen zu sein, doch dies war wirklich nur Schein, denn schon im nächsten Moment gebardete sich der Junge in unmöglicher Art und Weise. Wie immer in solchen Situationen war Myrtilus nachsichtiger als er sein sollte - eine Eigenschaft, die Vesuvianus wohl gar nicht besaß, welche Myrtilus allerdings mit Ofella teilte, die dem Jungen auch viel zu oft seine Freiheiten ließ. Myrtilus seufzte resigniert und streckte die Arme nach Lucius aus. "Ach Lucius, nun komm, sei nicht so. Du weißt, dass seine Mutter uns bald hier besuchen wird, und dann sind wir alle vereint und können das wunderbare Rom zusammen entdecken, hm? Ofella hat doch versprochen, dass sie dich bald besuchen kommt", versuchte er zu beschwichtigen.

    Glücklich wirkte Vesuvianus ja nun nicht gerade, vielmehr ernsthaft entsetzt. Und aus diesem Entsetzen heraus ward eine Idee im Geiste des Alten geboren, zu welcher er sich selbst beglückwünschte und die er durchzuführen gedachte, wenn Ofella nur ersteinmal hier eingetroffen war. Lucius würde sich gewiss über einige Geschwister freuen, und Ofella mochte zwar beinahe so alt wie sein Neffe sein, doch mit dem Segen der Iuno würde das schon hinhauen, darauf vertraute der Alte.


    "Natürlich kommt sie her", erwiderte er auch prompt. "Und ich finde wirklich, dass du ihr Unrecht tust. Sie ist eine herzensgute Frau, Herius, man muss sich nur die Zeit nehmen, ihre Sicht der Welt zu verstehen und sie respektieren." Nun ja, das stimmte vermutlich nicht ganz. Ofella war durchaus in manchen Situationen etwas schwierig, und vermutlich sah Myrtilus das Ganze auch deswegen anders, weil er nicht mit ihrer verheiratet war. Sein musste. Er räusperte sich. "Ach Herius, wir beide wissen doch, dass die Götter so manches Wunder wirken", entgegnete Myrtilus auf die Frage nach dem Alter hin. Er war sich sicher, dass sein Neffe sich seiner ehelichen Pflichten bewusst war. Aber vermutlich war er gerade deswegen auch so erschüttert darüber, dass Ofella anreisen würde? Vielleicht war er gar nicht so erpicht darauf, mit seiner Ehefrau weitere Kinder zu zeugen? Myrtilus legte den Zeigefinger an die Lippen und dachte nach. Für ihr Alter sah Ofella wahrlich nicht schlecht aus, und das wusste sie auch. Vielleicht ergab sich für den Alten eine Möglichkeit der Intervention, doch vorerst schob er die Sache beiseite und sagte abschließend: "Nun ja, die Zeit wird zeigen, was geschehen wird, nicht wahr? Warten wir einfach, bis Ofella eintrifft."


    Was seinen eigenen Jungen betraf, war Myrtilus natürlich augenblicklich wieder bei der Sache. Er nickte gemessen auf die Frage hin, ob der Junge in der villa sei. "Oh ja, ist er. Es wäre vermutlich die beste Idee, würdest du selbst mit ihm Reden. Du verstehst einiges mehr von der Legion als ich. Würde Tiberius zur See fahren wollen, könnte ich ihm weitaus besser helfen, aber so..." Myrtilus zuckte mit den Schultern. "Hm, Senator Purgitius. Er scheint mir eine vortreffliche Ansprechperson zu sein. Herius, wenn du es einrichten kannst, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du an ihn herantreten könntest. Ich weiß nicht, wie viel er deinen Empfehlungen abgewinnen wird, doch wird er sicherlich deine Meinung als erfahrener Soldat einzuschätzen wissen, Familie hin oder her. Nimm am besten den Jungen mit, damit der Senator gleich ein gutes Bild von ihm bekommt."

    Der Alte lehnte sich etwas vor und legte seine Hände auf den Schreibtisch, hinter welchem Vesuvianus saß. Dabei achtete er penibel darauf, dass ein symmetrisches Muster entstand, was mit den knochigen Händen, die von zu viel Haut überzogen zu sein schienen, gar nicht so einfach war. Er musterte seinen Neffen einige Herzschläge lang, ehe er etwas entgegnete. "Oh, sie spukt mir nicht im Kopf umher, Herius. Ich habe sie gern, und sie hat mir deinen Spross anvertraut, auf dass er gedeihen möge. Und ich verstehe partout nicht, warum ihr beiden nicht mehr miteinander klar zu kommen scheint. Vielleicht bereitest du eine kleine Überraschung vor, ehe sie hier eintrifft, mh? Vermutlich fehlt eurer Bindung ein wenig...nun, Feuer." Myrtilus hob eine Braue und sah dabei äußerst verschmitzt drein. Als sei diese Bemerkung nicht schon Grund genug für Vesuvianus, abwertend zu reagieren, fügte er hinzu: "Wer weiß, vielleicht wird der Junge sein Erbe bald mit seinen Brüdern teilen müssen. Diese Kutsche ist noch nicht abgefahren, Herius." Er klang zwar weise, doch vermutlich hatte sein Neffe ihm schon gar nicht mehr zugehört, oder aber er würde gleich abrupt das Thema wechseln. So zumindest schätzte Myrtilus Vesuvianus ein.


    Ehe die Situation aber eskalieren konnte, lenkte der alte Mann ds Gespräch erneut auf seinen eigenen Sohn, wenngleich es durchaus auch einiges über Lucius zu besprechen gab. "Deswegen bin ich hier, Herius, weil ich mir Gedanken gemacht habe. Ich möchte Zeit und Geduld dsr Flaviers nicht über genüge strapazieren, daher wäre es keine so gute Idee, erneut Furianus um Hilfe zu bitten. Die Frage ist daher, wen wir um eine Empfehlung bitten könnten. Tiberius hat deutlich gemacht, dass sowohl der Dienst an den Göttern, als auch eine Tätigkeit in der Verwaltung nichts für ihn ist. Er sucht die Herausforderung, das merkt man ihm an. Für ihn kommt nur ein Tribunat in Frage, doch diesem würde er sich mit aller Inbrunst widmen, das hat er mir versichert." Myrtilus schwieg einen Moment und lehnte sich erneut zurück. "Ich frage mich, wer sonst als Fürsprecher in Frage käme. Der junge Mann, welcher Epicharis zu ehelichen gedenkt - was war er noch gleich? Vielleicht sollte man sich auch auf die Verbindung Antonias stützen. Andererseits giltst du selbst auch als erfahrener Soldat, und als solcher wirst du Potential gewiss erkennen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass man die Voreingenommenheit nachsagen wird, immerhin gehört Tiberius zur Familie. Ah je, eine schwierige Entscheidung. Ich hoffe, dass du mir helfen kannst, Herius. Du kennst dich in der Gesellschaft Roms bereits aus."

    Sim-Off:

    Stimmt. Solange aber nur eine aktive Story läuft, ist das ja kein Problem. ;)


    Myrtilus wusste um die Einstellungen der meisten Familienmitglieder bezüglich eines religiösen Amtes. Dennoch war das ehrenvolle Amt eines augur doch in gewisser Weise anders als das eines gewöhnlichen sacerdos, schließlich brachte man keine Opfer dar, sondern deutete den Willen der Götter auf vielerlei Weisen, vornehmlich durch den Vogelflug, natürlich. Myrtilus nickte Kassandra dankend zu, als jene ihm nachschenkte, und spülte das Brot mit einigen Schlucken Wein herunter. Anschließend tat er sich an den Oliven gütlich, welche die Sklavin wohlweislich auf seinen Teller getan hatte. Auf einem Kern lutschend betrachtete er seinen Sohn. Er hatte sich zu einem Mann gewandelt, der nun nach Größerem strebte als dem beständigen Lernen und weiteren Studien. Das brachte Myrtilus allerdings auf eine weitere Frage. "Sag, Tiberius, hast du den cursus res vulgares bereits in Athen abgelegt? Wenn nicht, solltest du dies hier bald nachholen. Dieser cursus ist sozusagen die Basis all dessen, was ein Mann Roms anpacken kann."


    Der Alte spuckte einen Olivenkern in den dafür vorgesehensehenen Behälter und fragte sich, wie er nun auf die Frage des Jungen am besten antworten sollte. Etwas ratlos kratzte er sich hinter dem rechten Ohr, sah Severus danach an und vermutete, dass dieser bereits etwas ahnte, da er im ganzen Verlauf des Gesprächs nicht einmal von seiner Mutter gesprochen hatte. "Tiberius, bitte versteh, dass ich nicht im Stande war das, was ich dir nun sage, in angemessene Zeilen zu bringen. Zu groß war die Trauer, und das ist sie auch noch. Silvana...deine Mutter...sie starb an einem Fieber. Die Ärzte konnten ihr nicht helfen." Myrtilus sah bedrückt auf seinen Teller und schwieg. Um die Situation zu überspielen, griff er nach seinem Weinbecher, schwenkte die schwere, dunkelrote Flüssigkeit darin und blickte geistesabwesend Kassandra an.

    Myrtilus lachte leise. "Du musst nur rufen, und es wird jemand kommen", entgegnete er das, was Vesuvianus ohnehin schon wusste. Amüsiert betrachtete er, wie das Alter scheinbar auch schon Einzug in die Glieder seines Neffen gehalten hatte, und lächelte stolz ob der Glückwünsche. "Danke, mein Lieber. Ich stehe in Flavius Furianus' und Tiberius Durus' Schuld. Sie setzten sich bei Kaiser und Senat, sowie im collegium an sich für mich ein. Wir sollten dies bein der nächsten Wahlen berücksichtigen", sprach er und neigte den Kopf zur Seite, um Vesuvianus dabei wie ein Uhu zu mustern. Immerhin kam es nicht sonderlich oft vor, dass sein Neffe einen Anflug von Schwäche zeigte, so wie jetzt.


    Myrtilus' Gesicht hellte sich schließlich um noch eine Nuance weiter auf, als sie erneut von seinem Sohn sprachen. "Oh nein, das nicht. Du weißt doch, dass ich während ihrer Jugendtage schärfer darauf hätte achten sollen, dass sie mehr schreiben. Keiner schickt mir Briefe. Ich kann nur hoffen, dass Ofella zumindest ihr versprechen hält und mich ab und an bedenkt", jammerte Myrtilus und seufzte anschließend kopfschüttelnd. "Er ist sechsundzwanzig*", entgegnete er auf die Frage nach dem Alter hin und nickte. "Jaja...ich denke oft an Silvana, weißt du? Ach, und wie wir damals in Baiae diese Überschwemmung hatten und uns tagelang nur im Obergeschoss der villa aufhalten konnten... Das waren Zeiten..." Myrtilus grinste, in Erinnerungen schwelgend. Ja, das musste die Zeit gewesen sein, in welcher sie Tiberius gezeugt hatten... Der Alte räusperte sich. "Nun, wegen Tiberius' Karriere bin ich ebenfalls hier", leitete er das Gespräch neu ein. "Er trat bei seiner Ankunft an mich heran und offenbarte mir, ins Militär eintreten zu wollen. Nun, wie du weißt, kann ich den ordo senatorius nicht vorweisen, und das ist auch das Problem." Myrtilus' Stimme war nun ernster geworden, und beim Sprechen hatte er sich vorgeneigt.



    Sim-Off:

    * was hoffentlich in etwa stimmen mag, ich werde mal nachfragen. Nicht, dass ich hier falsche Tatsachen verbreite... ;).

    "Hm", kommentierte Myrtilus. die Jonglageversuche seines Neffen "Äußerst interessantes Unterfangen. Ich bin gespannt, ob du es.." Doch da klapperte schon die erste Wachstafel auf den gewienerten Boden und Myrtilus verkniff sich vorerst jedweden weiteren Kommentar und brachte die runzeligen Falten seines Gesichts in die Form eines Grinsens. "Ah", sagte er schließlich doch. "Mach dir nichts draus, du bist das Jonglieren eben nicht gewohnt."


    Er rutschte auf seinem Stuhl etwas zurück und brachte damit die Falten seiner toga wieder derart in Unordnung, dass sein vestispicius wie so oft die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich wünschen würde, Myrtilus wäre in Baiae geblieben. Mit geschürzten Lippen, welche das ausklingende Grinsen darstellten, erinnerte er sich an seine Anliegen und begann mit den freudigsten zuerst. "Wenn du genug mit deinen Tafeln gespielt hast, höre, was ich dir mitzuteilen habe, Herius. Ich verschwieg dir meine Absichten bewusst, das vorweg. Doch nicht, um dich im Unwissen zu lassen, sondern weil ich fürchtete, du könntest einem alten Mann seinen sehnlichsten Wunsch absprechen", leitete er eine Neuigkeit ein und grinste dabei wie ein kleiner Junge, dem man eben ein Spielzeugpferd geschenkt hatte. "Man ernannte mich am vorgestrigen Abend zum augur", sagte er dann und fügte sodann hinzu: "Und gestern traf Tiberius ein, mein Sohn. Du kennst ihn sicher noch, er ist ein guter Junge. Kommt direkt aus Athen." Vaterstolz erfüllte nun Myrtilus' Antlitz.

    In jener kurzen Zeitspanne zwischen Heimkehr von der quaestortätigkeit und der allabendlichen cena, so wusste Myrtilus, würde sein Neffe irgendwo im Hause anzutreffen sein. So machte sich der frischgebackene augur bald auf den Weg, nachdem man ihn auch tatsächlich von Vesuvianus' Ankunft unterrichtet hatte, und suchte den Jungen. Er hatte ausgesprochenes Glück und fand ihn im tablinum, in jenem Raum, in welchem die clientes empfangen wurden und welcher das familieneigene Archiv beherbergte. Ganz nebenbei war dies auch der erste Raum, in dem der Alte nachsah.


    Zuerst steckte er lediglich den Kopf ins Zimmer, dann, als er Vesuvianus gewahrte, folgte erst der Rest. "Ah, da steckst du", grüßte Myrtilus seinen Verwandten und steuerte auf einen der Stühle zu, auf welchen sonst nur die Klienten Platz nahmen. Er setzte sich leicht umständlich und sah Vesuvianus einen Moment zu bei dem, was er tat, doch schließlich räusperte er sich und fragte in seiner leicht senilen und doch freundlichen Art: "Herius, mein Bester, könnte ich wohl einen Moment deiner kostbaren Zeit für mich beanspruchen? Es gibt da, nebst zwei höchst erfreulichen Mitteilungen einige Dinge, die ich gern mit dir besprechen täte."

    Des Jungen Myrtilus ;) nickte, räusperte sich und hielt dann seinen leeren Weinbecher der Sklavin hin, da er etwas brauchte, um seine trockene Kehle zu benetzen. "Kassandra?" fragte er beinahe höflich, ehe er auf Tiberius' Ausführungen antwortete. "Nun, für die Plebejer ist das Tribunat seit der Änderungen bereits Teil ihrer politischen Karriere. Wir Patrizier haben es leichter, wir müssen das Tribunat nicht absolvieren. In deinem Fall aber ist es sinnig, da du eine Militärkarriere anstrebst, oder später sogar den Senat selbst. Es würde mich freuen und der Familie ehre machen, wenn du deinen Weg bis in die heiligen Hallen des Senats gingest, Tiberius", antwortete Myrtilus seinem Sohn.


    In Gedanken befand er sich gar schon im Gespräch mit Herius, fragte ihn, wie man hier am besten vorginge, denn Myrtilus selbst konnte zu diesem Zeitpunkt noch keine eigenen politischen Erfahrungen vorweisen und musste auf Dinge zurückgreifen, die er sich anderweitig angeeignet hatte. Ein kleiner, mit garum gespickter Käsewürfel fand seinen Weg zwischen die Lippen des Alten, dessen Züge sich langsam amüsiert erhellten, als Severus nach den Plänen seines Vaters fragte. "Oh", begann er ganz bescheiden. "Mein Junge, dein Vater war noch nie jemand, der sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat. Ich höre schlecht und ich sehe auch nicht mehr gut, doch solange ich lebe, werde ich auch für Rom leben. Man berief mich vor kurzem ins ehrenwerte collegium augurum." Stolz blickte Myrtilus über den Tisch hinweg seinen Sohn an.

    Myrtilus wandte sich um, da er merkte, dass die Gespräche im Raum beinahe wie auf ein geheimes Zeichen hin verstummten,. Und auch er stellte seine Unterhaltung mit Tiberius Durus vorerst ein und schenkte dem magister Gehör, welcher beinahe zu leise für den Claudier sprach, weswegen dieser sein Hörrohr hinzunahm, um ihn besser zu verstehen. Nach der Feststellung, dass das collegium komplett war, begrüßte Verginius Esquilinus den Neuen in der Mitte der augures, und Claudius neigte dankend den Kopf. "Es ist mir eine Ehre, verehrte augures, fortan zu euch zu gehören. Und eine ebenso große Ehre wird es sein, eine cena aditialis auszurichten, zu der ihr selbstverständlich alle geladen werdet", erwiderte er gemessen und sah in die Runde. An Durus blieb sein Blick hängen, und er schmunzelte dem Jungen zu.


    Der magister hielt sich nicht lange mit dem Vorgeplänkel auf, sondern kam recht bald zu den wichtigeren Dingen. Da dies die erste contio war, an der Myrtilus teilnahm, hielt er sich noch etwas zurück und begnügte sich vorerst damit, das Geschehen interessiert zu verfolgen. Als die Sprache auf die Tempelweihe kam, räusperte Myrtilus sich. "augures, es ist mir bewusst, neu in eurer Mitte zu sein. Gerade aus diesem Grund wäre es mir Freude wie Ehre zugleich, jemanden zu der Tempelweihe zu begleiten und diesen Jemand tatkräftig zu unterstützen", sprach der Claudier und lächelte.


    Der magister wandte den Kopf und taxierte Myrtilus einen Moment, als fragte er sich, wer dieser Mann nochmals war, doch dann nickte er zustimmend und deutete auf den jungen Tiberier. "Tiberius, wie wäre es mit dir?" fragte er Durus, denn immerhin war jener es gewesen, der dem collegium den Neuen eingebrockt und Esquilinus damit um sein Geburtstagsgeschenk gebracht hatte. Nun ja, wenigstens versprach der Name des Claudiers ein erlesenes Amtsantrittsmahl.