Beiträge von Galeo Claudius Myrtilus

    Myrtilus nickte einige Male auf nichts bestimmtes hin und schmunzelte anschließend amüsiert. "Mein Junge, selbst auf einer unwichtigen Reise kann es passieren, dass dir jemand nach dem Leben trachtet", gab er absichtlich überzogen in weiser und altehrwürdiger Manier wieder. Ein Lächeln umspielte seine Augen. "Darüberhinaus lausche ich sehr gern Geschichten aus dem Leben meiner Kinder, spiegeln sie doch so vieles wider, was ich seinerzeit selbst erlebt habe." Dass der Besuch mit einem weiteren Anliegen außer jenem, heimzukehren, verbunden war, hatte Myrtilus indes keinesfalls erwartet, wie sein Spross annahm. So kam es, dass der Alte doch recht erstaunt dreinschaute, während er einige Nüsse kaute. Selbst das fiel ihm mit seinen teilweise losen Zähnen doch schon schwer, doch beharrlich kaute er weiter, und wenn es zuletzt nur zum Schein war und er die Nüsse im Ganzen hinunterschlucken musste, weil ihn der Kiefer bereits schmerzte.


    Interessiert und ohne weiterzuessen, lauschte er der Bitte seines Sohnes. Während dieser sein Anliegen vortrug, unterbrach ihn sein Vater nicht und zeigte auch sonst keine weitere Regung als die eines leichten Lächelns. Am Rande bemerkte er, dass die rhetorische Ausbildung in Athem dem Jungen viel gebracht hatte, denn er drückte sich fabulös aus. Myrtilus neigte, als Severus geendet hatte, den Kopf nach links und führte - scheinbar grübelnd - den Zeigefinger zu den Lippen. Er musterte seinen Sohn und nickte schließlich. "Tibierus, lass mich dir sagen, dass ich stolz auf dich bin. Wenn ich eines mit Bestimmtheit zu sagen vermag, dann dies." Ein erneutes Nicken folgte auf dem Fuße, Zahir verzog leicht das Gesicht. "In deiner Abwesenheit wurden einige grundliegende Dinge geändert, das Militär betreffend. So ist es nun einem Patrizier nicht mehr möglich, der Legion als probatus beizutreten und sich hochzudienen, wenn er sein Gesicht nicht verlieren will. Es gibt daher nur eine einzige Variante, willst du zum Militär: Das Tribunat. Hierzu ist jedoch der ordo senatorius erforderlich, den ich - und damit auch du - bedauerlicherweise nicht aufweisen kann. Dennoch; dies soll deinen Wunsch nicht im Keim ersticken. Lasse mich mit Herius reden - du kennst ihn sicher noch, er ist mein Neffe und war einst tribunus in der Ersten Legion unseres geliebten Kaisers. Wir werden eine Lösung finden." Myrtilus dachte explizit daran, dass sie jemanden darum bitten mussten, für seinen Jungen ein gutes Wort einzulegen. Oder aber, er würde selbst im cursus honorum kandidieren müssen, um seinen weiteren Söhnen eine immer wieder erneute Bittstellung zu sparen. Er haderte mit sich selbst, was am besten sein würde. Darüber vergaß er beinahe, dass er mit Severus am Tisch saß.


    Bald sah er auf und nickte zerstreut. "Tiberius, ich werde mit Herius reden. Doch sage mir, möchtest du nur eine absehbare Zeit beim Militär verbringen oder irgendwann selbst ein Kommando übernehmen? Letzteres wäre nur möglich, wenn du dich nach einem Tribunat dazu entscheidest, den Senat anzustreben. Dies wäre ein politischer Weg, an dessen Ende vielleicht ein eigenes Kommando steht, so unser Kaiser es denn so will."

    Myrtilus tat seinem Sohn den Gefallen und ging vor, wenn auch unbewusst. Immerhin ging er nicht davon aus, dass Severus darauf wartete, wie ein Gast behandelt zu werden. Dies war die villa claudia, und da er ein Claudier war, war er genauso berechtigt wie alle anderen, hier drinnen zu leben und entsprechend zu handeln. "Sehr gut", sagte er zu seinem Sohn gewandt. Kurz darauf teilte ihm die Sklavin ihren Namen mit, und der Alte mühte sich, ihn auch zu behalten. "Kassandra. Ah, ein griechischer Name", erwiderte er und nickte einige Male. Warum die Sklavin errötete, wollte ihm nicht in den Sinn kommen, doch grübelte er nicht weiter darüber nach. Er nahm sich indes vor, zu einem geeigneteren Zeitpunkt etwas Zeit mit Kassandra zu verbringen. Auch die skeptischen Blicke seines Sohnes hinsichtlich seiner Art, mit den Sklaven umzugehen, entgingen Myrtilus, Zahir jedoch nicht. Der Nubier nahm sich vor, seinen Herren später zu fragen, ob dessen Sohn ihm weisungsbefugt war oder nicht, denn er mochte den jungen Claudier auf Anhieb nicht.


    "Gut, Kassandra, dann sorge bitte für eine Erfrischung", schloss Myrtilus seinen kurzen gedanklichen Exkurs und begab sich dann vollends an den Tisch, um sich zu Severus zu setzen. "Ach ja", ächzte er beim Setzen. Die Knie mochten sich nicht mehr so leicht biegen wie in jungen Jahren. "Nun, Tiberius, dann erzähl mir doch, wie war deine Reise?" erkundigte er sich mit interessierter Miene bei seinem Spross.


    Sie hatten eine Zeit lang gesprochen - Myrtilus hatte vornehmlich zugehört - als die Sklavin zurück kam und Myrtilus bemerken musste, dass diese ihre Arbeit sehr vorbildlich beherrschte. Als sie ihn ansah und lächelte, nahm er sich die Freiheit heraus und zwinkerte er ihr gar neckisch zu. Tiberius sprach gerade, und Myrtilus beobachtete Kassandra, wie sie bewirtete und was sie tat, lauschte den interessanten Ausführungen Severus' und tunkte dabei etwas Brot in sein garum.

    Myrtilus winkte matt ab, als die Sklavin sich nach seinem Wohlergehen erkundigte. "Ah, ich war nur so erschrocken, im positiven Sinne, wenn du verstehst. Immerhin sind...ah, es müssen mehr als vier Jahre vergangen sein, dass ich einen meiner Söhne sah", erklärte er Kassandra. Myrtilus hatte einen ganzen Stall voll Kinder, und nicht eines schrieb ihm regelmäßig, das war ja das Schlimme. Er seufzte und machte eine wedelnde Handbewegung, für Zahir das Zeichen, den Gehstock zu bringen. Der Nubier warf Kassandra einen besorgten Blick zu und holte den Stock herbei, während der Alte der Sklavin versicherte, dass er sich wirklich nur überrumpelt gefühlt hatte und nicht an einem plötzlichen Gebrechen litt. "Es geht schon wieder", sagte er und lächelte väterlich. Das war ohnehin eine von Myrtilus' Eigenarten. Er wusste zwar durchaus um den Unterschied zwischen einem Sklave und einem Freien, doch ließ seine Art, mit jenen umzugehen, darauf schließen, dass er sich aus diesem Unterschied rein gar nichts machte. Er behandelte die Sklaven wie gute Freunde, wenngleich er sie auch nicht zum Essen lud oder ihnen Geschenke machte. Nun gut, Zahir hatte letztens eine neue tunica erhalten, die etwas teurer ausgefallen war und ihn wie einen scharzhäutigen Plebejer wirken ließ, aber sonst...


    Aus den wirbelnden Gedanken gerissen, blickte der alte Mann auf, als Kassandra eine Stärkung vorschlug. Und gerade hob der Claudier dazu an, diese Idee für eine ausgesprochen gute zu befinden, als sich aus dem Raum hinter dem zarten Geschöpf sein Sohnemann löste und zu ihm trat. Myrtilus' Gesicht erstarrte eine Winzigkeit lang, dann hatten die altersschwachen Augen den Knaben taxiert, der inzwischen zum Manne gereift war, und aberhunderte Fältchen zierten Myrtilus' Gesicht, als er freudig Lächelte. Es hätte der Vorstellung des Jungen - er würde in Myrtilus' Augen auch stets 'sein Junge' bleiben - gar nicht mehr bedurft, denn nun sah er schließlich, wer ihn da besuchte. Inzwischen war Zahir auch mit dem Stock heran, doch die Freude trieb dem Alten die Jugend in die Knochen zurück, sodass er recht zügig aufstehen und seinen Spross umarmen konnte. "Tiberius! Ach, welche eine Freude, dich zu sehen!" rief er aus und herzte den Sohn. "Ruhe? Ach nein, ich war nur so überrascht. Ich hatte nicht mit deiner Ankunft gerechnet", erklärte er. War ja auch kein Wunder, wenn ihm nie jemand von der Familie schrieb. Einzig die Briefe von Ofella häuften sich, aber da diese nichts zu tun hatte in Baiae, war jener Umstand auch nicht gerade verwunderlich. Myrtilus deutete auf die Sitzgruppe, als er der Bewegung der Sklavin gewahr wurde. "Setzen wir uns doch", schlug er vor und sah anschließend zu Kassandra. Sein Verstand arbeitete, doch schließlich brachte er nicht mehr als einen hilflosen Blick zustande. "Na sowas, da fällt mir erst jetzt auf, dass ich nicht einmal deinen Namen kenne. Dennoch, würdest du meinem Sohn und mir einen kleinen Imbiss bereiten lassen? Das wäre angebracht, denke ich, oder bist du zu hungrig für eine kleine Zwischenmahlzeit, Tiberius?" fragte er zuerst Kassandra, dann Tiberius.

    Myrtilus steckte gerade in einer verzagt ungünstigen Lage, als es klopfte und die rettende Erlösung nahte. Augenblicklich erhob er sich. Schnell, doch mit Würde, denn er war sich durchaus des Umstandes bewusst, dass er verloren hätte, wenn es nicht geklopft hätte. Zahir blickte missmutig auf, den Spielstein noch in der Hand haltend. "Ah, mein Gutster, lass uns diese Partie ein andermal fortsetzen. Mir scheint, es wird nach mir verlangt. Sieh es nicht so tragisch." Und damit machte der Alte zwei Schritte fort vom Tisch, an dem er um ein Haar eine Niederlage kassiert hätte. Zahir schmunzelte und stellte das Figürchen mit einem hölzernen Klonk wieder zurück auf das Spielbrett. Er begann damit, das Spiel zusammenzuräumen, während Myrtilus sich bereits um die eingetretene Sklavin kümmerte. Gerade wollte er die Sklvin grüßen, da erzählte sie etwas von seinem Sohn.


    Die Hand halb erhoben, hielt Myrtilus in der Bewegung inne und griff sich einen Moment später an die Brust. "Mein Sohn, sagst du? Herrje." Er musste sich setzen. Das erkannte auch Zahir, und schnell war ein Stuhl zurechtgeschoben und Myrtilus konnte ergriffen Platz nehmen. "Eine unverhoffte Wendung des Schicksals", murmelte er und überlegte schon fieberhaft, wie er seinem Sohn erklären sollte, dass dieser keine Kunde über das Versterben seiner Mutter erhalten hatte, weil Myrtilus zu erfüllt von Trauer gewesen war. Da fiel ihm eine weitere Frage ein, und er schalt sich gedanklich einen senilen alten Greis, als er mit wässrigen Augen zu Kassandra aufblickte und fragte: "Meine Gute, welcher meiner Söhne ist es denn überhaupt?"

    Myrtilus nahm unverzüglich Platz und winkte einen der Sklaven heran, auf dass er ihm einen Becher Wein kredenzen mochte. Mit Interesse vernahm er die leisen Informationen, welche der freundliche Tiberier ihm unaufgefordert darbot. Sein altersschwacher Blick folgte jeder knappen Geste des augur, zu jedem anwesenden Mitglied des collegium hin. Es erschien Myrtilus außerordentlich hilfreich, vorab zu erfahren, wie man die anderen grob einordnen konnte. Natürlich würde er sich selbst seine Meinung bilden, doch ein grobes Raster schadete schließlich nie. Schlussendlich nickte der Alte. "Annaeus Sophus, Annaeus Sophus... Ah, er verfasste auch die Artikel, welche kürzlich aus der Krisenregion in Spanien in der acta diurna veröffentlicht wurden. Darüberhinaus habe ich noch nie von ihm gehört, doch das will nichts heißen. Immerhin hat man von mir vermutlich auch kaum etwas vernommen, hier, im Nabel der Welt", mutmaßte Myrtilus und trank von seinem Wein. Er war gespannt, wie die offizielle Ernennung zum augur vonstatten gehen würde.

    Dann erfolgt hier als letzter Schritt noch die Kundgabe der Verwandtschaftsbeziehung.
    Der gute Tiberius ist mein Sohn, geboren wurde er von meiner bereits verstorbenen (NPC-)Frau, Nautia Silvana. :]

    Der Claudier, der in des Tiberiers Schuld stand, fand sich nur wenig später nach jenem am Ort des Geschehens ein. Ächzend entstieg er mit Zahirs Hilfe der Sänfte, ließ sich von seinem vestipicius die toga richten und begann anschließend damit, die Stufen der villa verginiaemporzusteigen. Pinarius Imbrex stand als einziger noch draußen und beobachtete den Claudier beim Annähern. Alsbald trat er zu jenem. "Salve. Du musst Claudius Myrtilus sein", vermutete er. Myrtilus hielt inne und blickte auf. "Ganz recht. Und mit wem habe ich dir Ehre?" "Pinarius Imbrex. Komm, gehen wir doch hinein, die meisten sind bereits anwesend", schlug Imbrex vor und ging voran. "Gern", erwiderte Myrtilus und schloss sich an.


    In der villa wurden sie von einem Sklaven zum Versammlungsort geleitet, und als sie jenen betraten, gewahrte Myrtilus Tiberius Durus, auf welchen er sogleich zusteuerte. "Tiberius! Schön dich zu sehen. Ah, ich bin doch in der Tat recht aufgeregt. Ist der magister bereits anwesend?"

    Nur wenig später konnte Myrtilus den angenehmen Luxus einer gut gepolsterten cline genießen, da sie im triclinium angelangt waren und Platz genommen hatten. Brutus kletterte in etwas umständlicher Manier auf Myrtilus' Liege, als der Alte seinem Neffen bereits antworten wollte. "Ofella..." begann er, doch da lenkten ihn die kleinen Kinderhände des Lucius ab, welche einen Trichter formten und sich um seine Ohrmuschel legten. Myrtilus hielt still, warf Vesuvianus einen entschuldigenden Blick zu und hörte sich erst einmal an, was sein Schützling zu sagen hatte.


    Gutmütig lächelnd bildeten sich Fältchen um die Augen des alten Mannes und er musste leise lachen. "Bald, puer meus. Deine Mutter wird uns bald besuchen kommen, und bis dahin wollen wir uns hier in Rom ordentlich umschauen, nicht wahr? Damit du ihr den Kaiserpalast zeigen kannst und die bedeutendsten Tempel Roms, wie sie es sich gewünscht hat", entgegnete Myrtilus und strich dem Jungen über sein Haar. "Und du da, bring einen Becher warme Milch mit Honig", wies er wahllos einen herumstehenden Sklaven an. An Vewuvianus gewandt fuhr er fort. "Herius, dein Weib wird uns in geraumer Zeit besuchen kommen. Rechne mit zehn Wochen, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Sie wird sich anmelden, das hat sie mir versprochen." Myrtilus wusste um Ofellas Vorliebe, unangekündigt zu erscheinen und zu erwarten, dass dennoch jeder nach ihrer Flöte tanzte. Er wusste ebenso um das Verhältnis der beiden zueinander, wenn man es denn gar ein Verhältnis nennen mochte.


    Myrtilus entschloss sich dazu, sich vorerst wieder zu setzen. So richtete er sich auf und bot Lucius damit einen Platz auf seinem Oberschenkel. Lucius' Worte brachten ihn in Erklärungsnot, doch er wand sich irgendwie aus der Sache heraus, denn der Junge war ihm schließlich anvertraut worden, damit er ihn nach Rom zu seinem Vater brachte und auch dort ein Auge auf ihn hatte. Myrtilus legte dem Jungen eine Hand auf die kleine Schulter und deutete auf das Pferd. "Aber Lucius, auch Pegasos secundus möchte Rom kennenlernen. Und deine Mutter möchte, dass du hier bleibst und dich mit allem vertraut machst, damit du eines Tages wirklich ein großer Mann sein kannst, einer wie der augustus. Das willst du doch, hm?"

    Ach herrje, Myrtilus hatte Pegasos secundus ganz vergessen. Er nickte, doch da war der Junge auch schon losgestürmt, um sich das Pferd zu holen. Es war ohnehin ein Wunder, dass er es doch schon selbst tragen konnte, war das Spielzeug doch viel größer als seine kleinen Hände. Myrtilus streckte ihm die rechte Hand entgegen, welche der kleine Lucius auch bald ergriff. Mit der großväterlichen Hilfe schaffte Lucius auch die Stufen hinauf.


    Sie waren eben oben angekommen, als Myrtilus' Neffe heraustrat, um die Ankömmlinge zu begrüßen. Der Alte ging mit einem freudigen Lächeln auf dem runzeligen Gesicht auch sogleich auf die dargeboetene Umarmung ein, wozu er Lucius kurzfristig loslassen musste. Er klopfte seinem Neffen drei, viermal auf die Schulter und deutete schließlich auf Lucius, was sich als gar nicht so leicht erwies, da dieser sich halb hinter Myrtilus versteckte und seine Finger um einige Falten seiner toga geschlossen hatte.


    "Herius, mein Neffe, ich bin froh, dich zu sehen! Die Reise war, nun ja, sagen wir, 'holperig' trifft es am ehesten. Aber nun sind wir ja da, nicht warh, Lucius?" Myrtilus drehte den Kopf und lächelte den Jungen zuversichtlich an. "Hab keine Angst. Herius ist dein Vater, Lucius." stellte er den Vater dem Jungen vor. Was Vesuvianus allerdings entgegnete, erschien Myrtilus doch etwas befremdlich. Es schien gar so, als hätte der ehemalige Soldat keinen blassen Schimmer, dass ein Junge in Brutus' Alter solche Worte kaum als herzliche Begrüßung auffassen würde. Myrtilus beschloss, etwas nachzuhelfen. Er legte behutsam seine Rechte auf den Rücken des Jungen und schob ihn sanft, aber bestimmt nach vorn. "Sag salve", sagte er schmunzelnd, um anschließend zu nicken. "Gern, Herius. Die spärlichen Mahlzeiten während einer Reise können es mit dem Mahl nicht aufnehmen, das einen erwartet, wenn man am Ziel angekommen ist, nicht wahr? Ach, ich erinnere mich noch an die eine cena, die Silvana damals bereiten ließ, also ich......" Und Myrtilus' Stimme verstummte allmählich, als sie ins Innere der villa schritten. Er achtete darauf, dass auch Lucius mit hineinging.

    Es war Myrtilus schon beinahe zu heiß an diesem Tage, an welchem zum zweiten Male in diesem Jahr das regifugiumstattfand. Dennoch befand sich der alte Claudier unter jenen, die sich vor einer knappen Stunde in der curia der salii palatini eingefunden hatten, um letzte strategische Anweisungen durchzugehen und sich für den Waffentanz zu rüsten, der an diesem Tage den Göttern und Menschen Roms aufgeführt werden sollte.


    Die lederne Rüstung, welche Myrtilus den anderensodales gleich über der roten tunica trug, war gleichsam ungewohnt für ihn, wie sie ihn stolz machte, dass er an einem wichtigen religiösen Ereignis wie diesem teilhaben konnte. Das warme, geradezu heiße Wetter beeinflusste seine Bewegungen in positiver Weise, denn bei Kälte fielen ihm geschmeidige Bewegungen stets ein wenig schwerer als in der Wärme. Er war guter Dinge, dass er sich keinen oder kaum einen Patzer erlauben würde, denn er war am Vorabend mit seinem Leibsklaven nochmals den Ablauf des Tanzes durchgegangen nd hatte ihn sich gut eingeprägt. Wenn der Körper mitunter auch schwach war, sein Geist war es definitiv nicht. So folgte er dem magister, dem jungen Flavier, der in politischen Gefilden durchaus von sich reden machte, seinem Neffen Vesuvianus und den anderen Flaviern, Claudiern wie Corneliern und welche es da noch alles gab, als der magister das Zeichen zum Aufbruch gen comitium gab. Schild und Schwert lagen ungewöhnlich schwer in seinen Händen, doch der Stolz erfüllte ihn mit schied jugendlicher Kraft, und so setzte er rhythmisch einen Fuß vor den anderen.

    Nur mal die Ruhe, bitte. Wir wollen mal nicht urteilen, ohne alle Fakten zu kennen. :)


    Es geht hier in erster Linie darum, dass besagter Spieler bedauerlichweise alle Ratschläge und jedes per PN geführte Gespräch ignoriert. Ich habe ihm beispielsweise soeben zum vierten Mal erklärt, dass ein Patrizier nach Möglichkeit nicht mehr in den Mannschaftsdienstgraden anfangen und sich hochdienen sollte, weil dies nach den aktuell im IR geltenden Regeln ein vermeidbarer Fauxpas ist.


    Ich kann freilich nur für mich selbst sprechen, wenn ich sage, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe, um "den Neuen" in richtige Bahnen zu lenken. Ich war mehr als geduldig. Dennoch werden Tipps ignoriert, Vorschläge missachtet und Bitten nicht berücksichtigt. Ich bin eigentlich ein geduldiger Mensch, aber hier hört es inzwischen auf, da bedauerlicherweise auch SimOff Dinge mit in SimOn Aktivitäten einbezogen werden (z.B. Rome Total War) und die Simulation seinerseits nicht eingefroren wird, bis die Dinge sich in diesem Thema geklärt haben.

    Salve!


    In Einverständnis mit unserem SimOff-Verwalter, der erst am späteren Abend hier sein kann, antworte ich schon einmal auf diese Anfrage.


    Zunächst ein herzliches Willkommen im Imperium Romanum!
    Anhand der Präzision deines vorangehenden Postings schließe ich daraus, dass dies eine Nebe-ID von dir ist - ist dies korrekt? Wenn ja, kontaktiere doch mich bzw. Vesuvianus per PN. Eine Aufnahme kann so vereinfacht werden, da dein Schreibstil ersichtlich werden würde und man vieles per PN klären kann.


    Sollte dies keine Neben-ID sein, wäre es interessant, hier (ansonsten, wie gesagt, per PN) zu erfahren, in welchem Umfang du dich zeitlich engagieren möchtest bzw. kannst, wie dein Charakter (politisch, religiös usw.) eingestellt sein soll, welche Karriere du verfolgst, welche Vorstellungen du vom Patrizierdasein hast, ob du über historische Kenntnisse verfügst oder das IR zur Aneignung selbiger nutzen möchtest et cetera. :)


    Vale,
    Myrtilus

    Herrje, hätte ich gewusst, dass der alte Mann mit seiner komplett ausgedachten vita Derartiges auslöst, hätte ich sie vermutlich gar nicht getippt.


    Zunächst Mal ein Angebot: Sollte der fiktive Lebenslauf irgendjemanden in irgendeiner Weie stören, entferne ich ihn. Dies würde jedoch bedeuten, dass alle sich darauf beziehenden Postings ebenfalls umgeschrieben werden mussten.


    Nun zu meinen Beweggründen:
    Galeo Claudius Myrtilus ist 59 Jahre jung, steht kurz vor seinem 60. Geburtstag und hat bisher...ja, was hat er eigentlich gemacht? Da war zunächst einmal zu berücksichtigen, dass er Patrizier ist, also ist sicher eine Ausbildung in den septem artes liberales sinnvoll. Dann stellte ich mir die Frage, was er nach seiner Heimkehr wohl getrieben haben könnte. Etwas, das nach den damals geltenden Regelungen des IR konform und rechtens war, denn schließlich will man auch korrekt bleiben. Ich ließ ihn also in der classis anfangen, sich hochdienen. Und bald stand ich dann vor der Frage "Und nun?" Myrtilus war laut fiktivem Lebenslauf nun schon nauarchus. Hier blieben nun mehrere Möglichkeiten: Weitermachen oder ein anderes Interessengebiet suchen? Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass man das, was man angefangen hat, auch vollenden soll, sofern man vollends dahintersteht. Daher kam für mich auch das jahrzehntelange Dasein als z.B. sacerdos für Myrtilus nicht in Frage. Ich wägte also ab, inwiefern es mir Vorteile einbringen könnte, wenn ich in diesem rein fiktiven Lebenslauf also die weitere Laufbahn bis zum ritterlichen Posten des praefectus classis skizzierte, und kam auf...nichts. Es bringt mir keine Vorteile ein und das soll es auch gar nicht, denn immerhin will ich hier mit Myrtilus nun eine ganz andere Laufbahn starten. Damit war der Entschluss gefasst und die weiteren Daten und Fakten schnell abgefasst. Ich hätte ihn auch freilich über fünfzig Jahre lang centurio classicus sein lassen können, doch wäre das wahrscheinlich gewesen? Wohl eher nicht. Also schrieb ich weiter, bastelte gen Ende der Karriere noch einige unbedeutende(re) Daten hinzu und klickte auf "senden".


    Dass ich damit unwissentlich diese Diskussion provoziert habe, tut mir leid, denn das war nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich etwas Pepp in die Sache bringen, deswegen bat ich auch Furianus und Durus, die vielen kleinen Wege und Unterhaltungen, das Aufsuchen des Augurencollegium et cetera auszuspielen und bin nicht einfach zu Hungi gelaufen, um ihm eine - wohl bemerkt ebenfalls rein fiktive - Geschichte zu erzählen. Werden meine Beweggründe deutlich? Ich verfasste diese vita nur zu einem Zweck: besseres Rollenspiel innerhalb der Simulation, und zu keinem anderen Zweck. Wie bereits gesagt wurde, hat Durus das im Senat leider außer Acht gelassen und nicht nochmal SimOff darauf hingewiesen, ob das aber die Abstimmung beeinflusst hat, vermag ich nicht zu sagen. Sollte der Lebenslauf also definitiv auf Abneigung stoßen, bin ich durchaus bereit, ihn fortzueditieren (nur müsste mir dann bitte jemand Bescheid sagen).


    Ich hoffe, damit ist alles geklärt. Mich bzw. Myrtilus besser darstellen als er ist, wollte ich nicht.

    Nun. Er hatte sich ja wirklich die beste Mühe gegeben, den Jungen zu beschäftigen auf der Reise. Hatte ihn gewinnen lassen und so, ihn einmal sogar einen Sklaven bestrafen lassen, aber nur ausnahmsweise. Aber Myrtilus konnte nicht umhin, doch etwas erleichtert darüber zu sein, dass sie nun am Ziel der Reise angelangt waren. Der alte Mann hatte nicht einmal bemerkt, dass der Kleine die Würfel immer noch in der winzigen Faust gehalten hatte, aber als sie flogen, war es wohl bereits zu spät. Myrtilus seufzte ein gutmütiges Seufzen und machte einige Schritte in die Richtung des Jungen, der inzwischen auf eine Pfütze zuwackelte und kurz darauf darin stand. Der Claudier blieb stehen und besah sich das Malheur. Manchmal vermisste er die Ruhe, die er hatte, als Silvana eben gestorben war. Aber das war seltenst der Fall, und so dachte er auch jetzt nur einen flüchtigen Moment an seine verstorbene Frau und an die Söhne, die sie zurückgelassen hatte und welche nun überall im Reich verstreut waren und sich nurmehr alle Jubeljahre meldeten. Ein Sklave hatte indes den kleinen Lucius gepackt und beförderte ihn zurück zu Myrtilus, der mit leicht gerümpfter Nase die caligae des Lucius - und das Wasser, welchess herunteropfte, betrachtete. Der Ausruf des Jungen zeugte indes durchaus von gebildetem Geist, zumindest redete sich der stolze Opa ein, der ja genaugenommen der Großonkel war (jedoch hatte man dem Jungen zur Einfachheit erlaubt, ihn Großvater zu nennen). "Oh Caesar", intonierte Myrtilus theatralisch und neigte demütig das Haupt. "Wirst du mir nun folgen, oh großer Caesar, in deine Sommerresidenz?" fragte er und deutete mit enladender Geste auf die villa. Myrtilus ging recht gern auf solche Spiele ein. Ein Umstand, der auch bei seinen eigenen Kindern stets Gefallen gefunden hatte. Der nubische Sklave Zahir folgte seinem Herren, der sich gemächlich in Bewegung setzte und der offenen Tür entgegen strebte. Sicher würde der Sklave, welcher Lucius trug, den Jungen mit hineinbringen oder ihn herunterlassen, damit er selbst die Stufen erklimmen konnte, was angesichts der fünfjährigen Beine noch gar kein leichtes Unterfangen war.