Irgendwie schien niemand das Verschwinden des Mädchens bemerkt zu haben.. alles war genauso wie am Vortag, niemand schien sich zu kümmern, keine verstärkten Wachen, kein garnix.
Wunderbar!
Finn flannierte gelassen durch die Straßen der Stadt und freute sich seines Lebens... von dem Geld, das er seinem Opfer abgenommen hatte, hatte er sich etwas zu Essen gekauft und kaute nun vergnügt auf einer Rübe rum, als ihm etwas ins Auge fiel..
Eine junge Frau, etwa zwanzig Winter alt, ging mit schöner Gestalt und wiegendem Schritt vor ihm her. Sie hatte schwarzes, schönes Haar, und der Duft ihres Parfums raubte Finn noch viele Schritte hinter ihr die Sinne.
Sie sollte es sein. Sie MUSSTE es sein.
Der Jagdinstinkt in Finn kam wieder zum Vorschein, und er warf die Rübe, auf der er gerade noch rumkaute, achtlos auf die Straße, während er die Verfolgung aufnahm.
Sie war Römerin, definitiv, und von wohlhabendem Hause. Das war gefährlich, das wusste er, aber es musste sein, ihre Schönhaut betörte zu sehr seine Sinne, als dass er es verkraften würde sie nicht zu besitzen.
Dann blieb sie stehen, und wurde wohl von jemandem angesprochen. Als Finn sah, von wem, gefror ihm das Blut in den Adern: es war eine Wache, in voller Rüstung.
Innerlich fluchte er.. sie kannte Soldaten? Das würde es um einiges schwerer machen.. sollte er vielleicht doch? Nein, dafür war sie zu schön... es musste einfach sein, er konnte nichts dagegen tun.
Seine bisherigen Morde geschahen eher aus Spaß am Leid seiner Opfer, und natürlich am an den Spielen davor, doch dieses Mal war es irgendwie anders... sein Blut kochte, er hatte eine permanente Gänsehaut und sein voller Geist schien sich nurnoch auf die Römerin zu konzentrieren. Es verwirrte ihn zutiefst, aber ebenso sehr genoss er dieses Gefühl.
Schließlich beendete sie das Gespräch mit dem Soldaten und verschwand in einer Seitengasse. Als Finn ihr unauffällig folgte bemerkte er, dass dies diesselbe Gasse war in der er auch sein letztes Opfer aufgegriffen hatte.
Heute sollte es nicht anders sein.. er schlich sich an sie heran, und im Schatten der Häuser drückte er sie in einen Hauseingang. Ihre Augen wurden weit, und sie wollte schreien, doch er drückte ihr den Mund zu und fing an ihr mit der anderen Hand die Luft abzuwürgen.
Es dauerte nicht lange, und ihre Sinne schwanden, sie wurde ohnmächtig.
Jetzt kam der schwerste Part, sie in sein Versteck zu bringen, doch er hatte eine Möglichkeit gefunden das zu bewerkstelligen ohne dass es auffiel... also machte sich Finn auf den Weg, die Schönheit in sein Versteck in den Wäldern vor der Stadt zu bringen.