Beiträge von Caius Ferrius Minor

    Ich fuhr sogleich fort.


    "Das ganze ist natürlich im kleinen Rahmen, wir IV und unsere Sklaven, macht VIII Personen, vielleicht noch ein paar Begleiter und welche die sich spontan anschließen, also nicht mehr als XII insgesamt. Ich denke, dafür brauchen wir weder Genehmigung, noch große Summen."

    Zitat

    Original von Nikophileaus Graecus
    "Die Freude ist auch auf meiner Seite. Hast du auch eine zeitlang in Athen gelebt?", antwortete Nikophileaus in Koine, davon ausgehend, dass Caius Ferrius diese Sprache verstehen würde. Nikophileaus blickte Caius Ferrius Minor an.


    Ich brauchte etwas länger, um den Satz des Nikophilaeus zu analysieren. ;) Ich konnte zwar ein Brocken griechisch, weswegen ich mir zusammenreimen konnte, was jener junge Mann zu mir sagte, aber zu wirklich viel mehr reichte es nicht, und so tat es mir leid, daß ich dem jungen Griechen nichts entgegnen konnte.


    "Es tut mir leid, doch mein Wortschatz ist sehr begrenzt. In Athen war ich noch nicht. Ich bin in zweiter Generation Römer, von meinen griechischen Wurzeln sind außer ein paar Bräuche nicht viel übriggeblieben."


    Dann sah ich zu Theodorus, der wie besessen auf die Papyrusrolle in meiner Hand stirrte.


    "Willst Du sie haben ? Mich interessiert es ohnehin nicht wirklich." ;)

    Ich mischte mich ein.


    "Aber, aber...wer denkt denn gleich an eine Rede ? Wir wollen ja das Publikum nicht einschläfern, und überhaupt, wer sollte sie halten ?


    Ich wäre eher für eine Prozession. Wir ziehen mit viel Pomp übers Forum, begleitet von unseren Leibsklaven, mit Zweigen im Haar und vor uns her tragen wir ein monumentales Schild mit dem Bildnis des Kaisers."


    Ich nahm einen tiefen Schluck aus dem Kelch.

    Ein Geistesblitz schoss durch meinen Kopf, als hätte ihn der göttliche Iuppiter persönlich vom Himmel losgelassen.
    Nachdem der Magister geendet hatte und mein Großvater ihn ergänzte, sah ich zu eben jenem mit leuchtenden Augen.


    "Hochverehrter Großvater, Du bist derzeit Praetor Peregrinus, bekleidest ein hochrangiges, öffentlichwirksames Amt und verfügst über viel Ansehen und Einfluss, und gewiss über kein geringes Vermögen. Wer, wenn nicht Du selbst, wäre geeigneter den Bau dieses Monuments zu forcieren und im Senat durchzudrücken ?


    Ich bin mir sicher, daß es Dir - auch mit Hilfe deines einflussreichen Patrons," dabei sah ich zu dem Magister "gelingen wird, die Vollendung dieses Bauwerks zu erreichen.


    Bedenke nur, der Dank Roms wäre auf ewig Dein."


    Ich hoffte, daß ich ihn mit meiner kleinen Ansprache würde gewinnen können.

    Nachdem keiner das Wort erhob, übernahm ich es, meinen Verwandten über das eben angesprochene Thema aufzuklären.


    "Wir einigten uns gerade, auf der Rostra ein Treuebekenntnis für unseren Kaiser abzugeben, als symbolischer Akt gegen die republikanischen Unruhen in Südspanien."

    'Nur zu bescheiden' dachte ich und seufzte innerlich. Ein mächtiger und starker Kaiser, das wärs. Einer, der die Sachen anpackt und nicht dem Senat vertraut.


    "Das ist sehr verwunderlich. Ist doch der Bau eines solchen prestigeträchtigen Gebäudes mit hohen Ehren für den waltenden Amtsträger verbunden. Dennoch scheint das Interesse nur sehr gering."

    "Der göttliche Augustus, der zu Lebzeiten bereits einem Gott gleich verehrt wird, mag davon gewiss ausgeschlossen wird. Mir ging es eher um die ruhmreichen Persönlichkeiten des Volkes, denen mit einer solchen Ehrbietung ein gottähnlicher Status verliehen wird. Und wie man weiß, fürchten selbst die Götter Konkurrenz."


    Ich hörte die Worte des Magisters und ballte innerlich die Faust.


    "Der göttliche Augustus vermag in seiner Weisheit gewiss eine Entscheidung zu fällen."



    Sim-Off:

    Ernsthaft, wenn der Senat net zu Pötte kommt. ;)

    Ich lauschte den Worten. Dann ergriff ich das Wort.


    "Beinahe könnte man meinen, die Götter selbst versperren den Weg für die Errichtung dieses Gebäudes, bei all den Unwägbarkeiten, die Du schilderst, Magister. Wer weiß, ob sie nicht wollen, daß neben ihnen normale Sterbliche als Quasi-Göttliche verehrt werden ?"


    spekulierte ich.


    "Ich hoffe dennoch, daß ich mit diesen Plänen dazubeitragen konnte, daß der Bau dieses Monuments forciert wird."


    Und für einen Bruchteil einer Sekunde kam mir der Gedanke, daß man diesen Auguren hätte aufknüpfen sollen.

    "Ich nahm an, er schien im Rahmen seiner Tätigkeiten für die Kaiserliche Kanzlei damit beschäftigt, weswegen ich auf den Gedanken kam, der Kaiserhof hätte dafür Interesse." antwortete ich, fügte dann aber noch an


    "Soviel ich weiß, war er einer der Initiatoren. Doch er war ein niederer Ritter ohne große Reichtümer, weshalb ich es mir zum Ziel gesetzt habe, zur Errichtung dieses Bauwerkes zu Ehren meines Großvaters hinzuwirken."

    "So ist es." gestattete ich mir das Wort, die Papyrusrolle noch immer in der Hand.


    "Mein Großvater war einst Mitglied der Kaiserlichen Kanzlei und arbeitete für den Imperator. Ich habe in der Bibliothek meines Vaters..."


    Eigentlich war es nur ein einfacher Bücherschrank, aber Bibliothek klang natürlich erhabener.


    "...einige Aufzeichnungen gefunden, die dieser offenbar während seiner Tätigkeit als Primicerius am Kaiserhpf anfertigte. Die Datumsangabe am unteren Rand wies das Jahr 854 ab urbe condita auf. "


    Ich überreichte dem Magister die Papyrusrolle.

    Dieser Tribun, der aufeinmal sehr munter schien, und schon wieder sich am Wein zu schaffen machte, sah zu mir herüber.


    'Säufer', dachte ich und begrüßte den neuen Gast. "Salve Commodus !"

    "So ist es. Und ich bete zu den Göttern, daß ich einer solchen Aufgabe auch sonst gewachsen bin. Aber das wird die Zukunft zeigen."


    Es war der Wunsch meines Vaters, der mich auf die Militärakademie schickte. Ein überzeugter Militarist war nicht, nicht wie mein Vater, aber ich war bereit meinen Dienst für den göttlichen Augustus zu verrichten.

    Ich stammelte leicht, mehr aus Verlegenheit, denn aus Verunsicherung, als der Magister mich ansprach.


    "Ähm,..ja...hm..entschuldigt, ich hatte ja keine Ahnung, daß ihr meines Großvaters Patron seid." 8o


    Ich setzte mich darauf wie es der Magister und Princeps uns geheißen hatte. Daß ich selbst überrascht war, den ehrwürdigen Princeps so bald wieder zu begegnen, versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen.


    Eine Papyrusrolle, die ich mitgebracht hatte, legte ich sorgfältig auf den Schoß.

    Ich folgte meinem Großvater durch die zahlreichen Gänge und Flure des Palastes. Unterwegs wichen meine Blicke immer wieder von links nach rechts und von rechts nach links, soviel gab es in diesem weiten Trakt des Palastes zu sehen.


    Die Wache vom Eingang führte uns schließlich zum einem Officium, an dem zentral auf der hölzernen Pforte die Zahlen XXIV eingeritzt waren. Offensichtlich waren wir hier richtig, denn Commodus klopfte.


    Ich hielt mich hinter ihm und als von drinnen eine Stimme ertönte, wartete ich auf meinen Großvater und betrat hinter ihm den Raum.

    O heiliger Cerberus, was für ein Bürokrat. Ganz sicher ein Schreibstubenlakai. ;)


    "Macht es nicht komplizierter als es ist ! Es ist ein einfacher Schwur, kein Aufmarsch von Soldaten, Scharmützeln oder etwas. Nichts dergleichen, um die Ordnungskräfte zu alarmieren."