Beiträge von Faustus Decimus Serapio

    | Decimianus Icarion



    "Das hat es." erwiderte Icarion ernst, sah von der Kithara in seinem Schoß auf und blickte in Tiberios' Augen, die vor Begeisterung sprühten. "Aber manche Dinge sollte man ihn nicht fragen."
    Belohnung genug? Unmerklich schüttelte er den Kopf. Die Rivalität, die er zu diesem Musenliebling empfunden hatte, der Neid auf dessen mühelose Anmut, verflog angesichts von dessen ungeheurer Naivität, und Icarios natürliche Gutmütigkeit trat wieder an die Oberfläche.
    "Wir werden spielen, und wir werden gut sein. Nimm besser trotzdem, was dir geboten wird, Tiberios. Keiner von uns steht immerzu auf der Sonnenseite."
    Und so bestand Icarion darauf, dass Tiberios zum einen einen Beutel mit Sesterzen, zum andern eine zweite Schriftrolle mit sich nahm, als er ihn zum Hoftor begleitet.
    "Vale bene, Tiberios. Solange die Erde den Himmel im Gleichgewicht trägt, und solange die glänzende Welt sich sicher weiterdreht..." Icarion hob lächelnd die Hand zum Abschied. "... mögen die Musen mit dir sein. Auf bald."


    ~ Ende ~



    Anakreon, einer der ganz Großen! Noch schöner war der Klang natürlich im Original, doch das altertümliche Griechisch war sehr mühsam, da bevorzugte ich eine gelungene Übersetzung wie diese – oder konnte man schon von Nachdichtung sprechen?
    Tief versunken war ich in den Versen. Als Angus mich ansprach, sah ich auf. Und lächelte.
    Bei der purpurnen Kypris, was für ein bildschönes Schmuckstück hatte ich da erworben.
    "Salve! Komm, setz dich zu mir."
    Ich bedeutete ihm, auf der Bank neben mir Platz zu nehmen, und sah ihm voll Wohlgefallen entgegen, seinen Anblick mit den Augen trinkend. Es war schon etwas dämmrig draußen, die blaue Stunde. Einen Kandelaber hatte ich entzündet, um Licht zum Lesen zu haben. Es roch nach Bienenwachs und den fedrigen Hanfpfanzen, die in meinem Rücken auf dem Fensterbrett standen. Angus' Bewegung ließ einen leichten Luftzug entstehen, die Kerzenflammen schwankten, und das weiche Licht huschte über seine Statur, Schmelz und Schatten umspielten seine stolzen Züge. Es war ein herrlicher Anblick, bei dem ich unwillkürlich tiefer atmete.
    "Wie schön du bist. Trink einen Schluck mit mir."
    Ich griff nach der Karaffe, die neben mir auf dem Zitrusholztischchen stand. Einen Kelch, aus grünviolettem Flußspat geschliffen, füllte ich mit dem leichten Chier und reichte ihn Angus. Ich liebte diese Kelche, nur allzu fest anstoßen durfte man nicht mit ihnen.
    "Ja, ich." antwortete ich dann verspätet und trank ihm zu. "Also... auf unverhoffte Wiederbegegnungen."
    Nun nahm ich auch seinen Duft wahr, eine feine Moschusnote und ein wenig... Zeder wohl... dabei, sehr angenehm. Narcissus kannte eben meinen Geschmack.
    "Aber sag, wie bist du dort auf dem Mark gelandet? Eben warst du doch noch der Iulier Vorzeige-Custos." Ob die Gens in Geldnöten steckte? Oder war er zu oft Cervisia trinken in der Subura gegangen? Aber einen treuen Custos auf dem Markt zu verkaufen, nur im Lendentuch, ohne den geringsten persönlichen Besitz, wohl sogar ohne Peculium...? Das musste eine Vorgeschichte haben.
    "Sag die Wahrheit," forderte ich ihn auf, leichthin lächelnd doch mit einem stählernen Unterton, "rausfinden werde ich es sowieso."

    Angus und Serapio



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    Ohne große Worte hatte ich Angus an der Porta die Handfesseln abgenommen, und es meinen Custodes überlassen, ihn erst mal der Vilica vorzustellen, und ihn mit unserer Sklavenschaft und den Liberti, deren Räumlichkeiten und Strukturen vertraut zu machen. Ich wies auch meinen Ornator Narcissus an, dafür zu sorgen, dass mein neues Schmuckstück gut versorgt wurde, dass er die Miasmen des Sklavenmarktes von sich wusch, mit einem wohlduftenden Öl eingerieben und mit vorteilhafter Kleidung versehen wurde.


    Noch am selben Tag dann, abends, ließ ich Angus in mein Cubiculum rufen. Ich hatte es mir mit einem Kelch Wein auf der Fensterbank bequem gemacht und erwartete ihn gutgelaunt. Warum die Iulier ihn wohl verkauft hatten? Er hatte doch eine so hohe Vertrauensposition bei ihnen gehabt, dass sie sogar Iulia Graecina, das Juwel der Familie, seiner Obhut anvertraut hatten.

    In der Zeit bis zu seinem Eintreffen las ich müßig in der zerfledderten Schriftrolle, die ich an dem Tag unseres Zusammentreffens am Argiletum erworben hatte (und dann beiseite gelegt und vergessen hatte, bis die heutigen Ereignisse mich wieder daran erinnert hatten).
    Leise sprach ich beim Lesen die anakreonischen Verse vor mich hin:

    "Herr, mit Eros, dem jungen Gott / dunkeläugiger Nymphen Schar
    Und der purpurnen Kypris / stets verbunden in Spiel und Scherz,
    Wenn du über die Höhen streifst / auf den Knien beschwöre ich dich,
    Gnädig komme zu mir, in Huld / meine Bitte zu hören:
    Kleobulos gewinne du
    Meiner Liebe, Dionysos,
    Dass er gern sie empfange."

    Ja, ich. Der Kelte starrte mich an wie einen Lemur, und ich hob bedeutungsvoll die Brauen. Zum Glück sprach er nicht weiter, jedoch errötete der markige Barbar bis unter die Haarwurzeln. Ich fand das hinreißend!

    Den Sklavenhändler ließ ich nach Abwicklung des Geschäftes raschmöglichst hinter mir. Gefolgt von meinen Custodes und gleich drei schmucken neuen Errungenschaften schlug ich den Weg zum Mons Caelius ein. Unterwegs machten wir einen Abstecher zu einem Ludus in der Nähe des Kolosseums, wo ich sowohl den dakischen Krieger als auch den orientalischen 'Fürstensohn' gleich in die Obhut des Lanista gab. Drei neue Barbaren mit nach Hause zu nehmen, das war mir zu riskant, sowohl für mich als auch für unsere Haussklaven, wer weiß was sie womöglich noch für Freiheits- oder Rachefantasien hegten. Auch den Kelten stellte ich dem Lanista als neuen Tiro-Gladiator in Aussicht, doch zuerst einmal würde ich diesen mit in die Casa Decima nehmen.
    Der Lanista musterte alle drei prüfend, besah sich Körperbau und Trainingszustand fachkundig, ähnlich wie man das bei Rennpferden macht. Er versprach mir, die Burschen ordentlich zu schleifen, und mir bald schon sagen zu können, ob sie das Zeug zum Arenakämpfer hatten, und auch was für ein Typ von Gladiator am ehesten in ihnen steckte. Wie gerne hätte ich einen eigenen Retiarius besessen!
    Darauf kehrte ich mit meinen Custodes und dem schönen Kelten in die Casa Decima zurück.

    Ha! Meins!! Was für eine Freude!!! Siegreich schritt ich auf das Podest zu, klopfte Pelias, an ihm vorübergehend, auf die Schulter. Meine Custodes flankierten mich dann wieder, Akadios noch die beiden anderen Neuerwerbungen hinter sich herführend.
    Die eingeölte Muskelpracht des Kelten war aus der Nähe noch viel ansprechender als aus der Ferne, und was für eine interessante Tätowierung er trug... Ich verbot es mir jedoch, ihn mehr als geziemend zu mustern, dafür würde später noch genug Zeit sein. Auch das breite Grinsen, das in mir aufsteigen wollte, verkniff ich mir.
    "So, Angus." sagte ich zu ihm. "Du wirst mein neuer Gladiator."
    Darauf musste ich mich wohl oder übel dem schmierigen Sklavenhändler zuwenden. Natürlich braucht Rom auch solche Leute – wo sollten wir sonst unsere Sklaven einkaufen – aber sie sind doch einfach ein widerwärtiges Gezücht.
    "Ich nehme ihn gleich mit. Stell mir einen Kaufvertrag aus. Eine Brandmarkung ist nicht nötig."
    Pelias trug meinen Geldbeutel und zählte auf meinen Wink hin dem Händler die Aurei auf das Podest. Der Beutel war danach sehr schlaff. Weitere Spontankäufe waren in nächster Zeit wohl nicht mehr drin, sonst würde unsere Vilica sehr böse mit mir werden.

    "Ja!" beteuerte ich, als sie mich so ungläubig ansah. "Natürlich. Für uns beide." Vorteilhafte Verbindungen? "Ach was, was kümmert das mich. Du, meine liebe Amica, hast den großen Vorteil, dir einen Eques ausgesucht zu haben - " Ich lächelte selbstgefällig. "...der nur dem Kaiser verpflichtet ist, anstatt eines Politikers, der sich sein Leben lang bei irgendwelchen Senatorenklüngeln einschmeicheln muss."
    Ich hob die Hand und legte sie über die ihre, gerührt und angesteckt von ihrer Freude. "Abgemacht! Wir heiraten wann du magst und wie du magst."
    Doch bevor ich in Überschwang verfallen konnte, musterte Valentina mich so prüfend... das ich schon fast selbst wieder unsicher wurde. Was wenn der Dienst mich erneut von Rom fortführte? Und im Grunde hätte ich natürlich am Liebsten für alle Ewigkeit mein Junggesellen-Leben fortgeführt, aber das war eben nun mal nicht möglich. Und was, wenn... sie nach der Hochzeit enttäuscht feststellen würde, dass ich ihr womöglich... nicht genügte... konnte ich denn überhaupt Manns genug sein, für eine blühende, sinnliche Frau wie Valentina....?


    Ich atmete tief ein und hielt ihrem Blick fast trotzig stand.
    "Ich bin mir verdammt noch mal sicher, dass du die einzige Frau bist, die ich an meiner Seite haben will. Ach Valentina, ich weiß doch dass... ich nicht gerade der Bräutigam der Träume bin, aber ich verspreche dir, dass ich mein Möglichstes tun werde, um dich glücklich zu machen."
    Unbeholfen streichelte ich ihre Hand und versuchte in ihrer Miene zu lesen, ob dies ein Moment war, wo sie Taten statt Worten erwartete, und ich sie küssen sollte... ?( oder ob das nun gerade genau das Verkehrte wäre...?

    Das erste Voropfer: ein Widder für Iuppiter

    Auch wenn es länger her war, dass ich tatsächlich eigenhändig Blut vergossen hatte – unschöne Dinge waren trotzdem Teil meines Dienstes. Alles für Imperator und Patria, versteht sich, aber einen Freund zu verraten, die tückischen Manipulationen in Nabataea, oder auch einfach nur, einen Haufen armseliger Waisenkinder zu Tode zu erschrecken... glorreich war das nicht gerade.
    Der vertraute Ritus des Armilustriums war etwas, auf das wir uns verlassen konnten, und das Wissen um die kommende Entsühnung war beruhigend. Obgleich ich mir im Grunde schon lange nicht mehr sicher war, ob die Götter sich wirklich um das ganzen Opferspektakel scherten... oder ob sie uns nicht so fern waren, dass sie eher als Prinzipen zu begreifen waren, denn als Himmelswesen... es war auf jeden Fall gut, hier zu stehen, als Teil meiner Einheit, vor dem Kaiser und den Bürgern, für deren Wohl wir unseren Dienst taten.
    Die Rede des Imperators war kurz, treffend und im besten Sinne feldherrenhaft. Zudem war ein Donativum natürlich immer sehr willkommen. Als der darauf folgende Jubel und die Hochrufe abgeklungen waren, begann unter getragenen Klängen das Opfer.


    Mein Einsatz! Ich reckte das Kinn und ließ meinen Paraderappen vor den ersten der drei Altäre stolzieren. Der weiße Widder, für Iuppiter bestimmt, zum Auftakt des Opfers an die präkapitolinische Trias, stand dort angepflockt, ein angemessen prachtvolles Tier, das Fell schneeweiß, das ausladend gewundene Gehörn und die Hufe reich vergoldet, mit Blumen und Bändern geschmückt. (Er war allerdings leider, allein von seiner Größe, nicht ganz so imposant wie das Opfertier am mittleren Altar, der rote Stier für Mars. Dafür, sagte ich mir, war es natürlich eine besondere Ehre, beim Opfer an den Götterherrscher mitzuwirken.)
    Mit gekonnt schwungvoller Geste schlug ich mein nachtschwarzes Paludamentum zurück, silbrig schimmerten die eingewobenen Umrisse des Skorpions, darauf schwang ich mich aus dem Sattel, überließ die Zügel einem Miles, meinen Helm einem anderen. Die Opferdiener an 'unserem' Altar waren allesamt Soldaten der Garde. Einer bot mir die Schale, in der ich rituell meine Hände reinigte. Auch durch die Reihen der Soldaten gingen eine Vielzahl von Opferdienern und besprengten sie mit Wasser.

    Eine Ecke meines Paludamentums zog ich über den Kopf, griff beherzt in die nächste angereichte Schale, die mit dem Räucherwerk, und verteilte eine Handvoll Weihrauch auf dem Rost über den glimmenden Kohlen. Eine zweite Handvoll nahm ich vom kretischen Zistrosenharz, und eine dritte vom besonders edlen Adlerholz-Räucherwerk. Riesige Räucherbecken standen um den Altar, und die Opferdiener räucherten eifrig mit, damit Iuppiter uns auch riechen konnte. Eine frische Herbstbrise verteilte die Schwaden.
    Zurücktretend, um nicht zu viel davon einzuatmen - wegen der Stimme, und weil Adlerholz ganz schön sinneserweiternd sein konnte – murmelte ich einige Floskeln an Ianus, dann hob ich in gemessener Geste die Hände gen Himmel und begann in Schlachtfeld-Lautstärke mit der Anrufung für das Voropfer. (Mit meinem Declamator hatte ich sie am Vortag noch ausführlich geprobt, um die Betonung perfekt zu machen.)


    "O Iuppiter! Herrscher des Himmels, Hüter des Heils!
    O Iuppiter! Vater der Götter, Patronus der Sterblichen!
    O Iuppiter! Eherner Eidherr, gerechtester Richter!


    Höre den Hall unserer Sohlen! Sieh unsere geschlossenen Reihen! Mann an Mann sind wir angetreten, Streiter im Herzen des Reiches, Dir und der Älteren Trias zu Ehren! Erfreue Dich am Rauch der Altäre und vernimm gnädig unsere Worte, die wir zu Dir rufen:


    Erhabenster Himmlischer, Du bist es, der die Welt schirmt vor den Feinden des Seins! - So dienen auch wir dem Wohl des größten und besten aller Reiche.
    Vater des Tages, Lichter Gebieter, stets wahrst Du in Klarheit das Recht vor dem Chaos, Dein gleißender Blitzstrahl bannt Chaos und Nacht. - So streiten auch wir gegen Roms ruchlose Feinde.
    Schirmherr des Staates, erhabenster Ewiger, der Fels Deiner Macht ist des Gemeinwesens Grundstein. - So bilden auch unsere Gladii, wie die unserer Waffenbrüder, das Fundament, auf dem Romas segensreiche Herrschaft erbaut ist.


    Höre den Klang unserer Schwerter! Sieh die Einigkeit unserer Streitmacht! Mut und Treue im Herzen sind wir angetreten, Dir und der Älteren Trias zu Ehren! Erfreue Dich am Rauch der Altäre und vernimm gnädig unsere Worte, die wir zu Dir rufen:
    Ehre Dir, Iuppiter Stator! Gepriesen Iuppiter Invictus! Nimmer endender Ruhm Iuppiter Propugnator!!"


    "Ehre Dir, Iuppiter!"
    nahmen die gut geschulten Soldaten der Garde meinen Ruf auf, und schlugen mit den Gladii auf die Schildbuckel, so dass ein Dröhnen wie von Donnergrollen durch das riesige Oval rollte, das wirklich dazu geeignet erschien, bis zum Himmel zu dringen. Eine Gänsehaut kroch mir über den Rücken, und der Opfer-Widder warf den Kopf in den Nacken und rollte mit den gelben Ziegenaugen.


    "Empfange die Ehren, oh Allgewaltiger, erfreue Dich an den Opfergaben, welche Dir gebührend dargeboten durch den vorzüglichsten aller Opferherren!" Wobei ich mit höchst respektvoller Geste den Imperator auf der Tribüne bezeichnete. "O Iuppiter, möge unser Opfer Dir zur Freude gereichen!", schloß ich feurig, " Mögest Du und die Ältere Trias uns die Entsühnung zu teil werden lassen."

    Darauf trat ich schneidigen Schrittes ab, beflügelt von dem öffentlichen Auftritt und der Weihe des Momentes. Nun war es an den Stadtkohorten, das zweite Voropfer zu vollziehen.

    "Das glaubst du, weil du mich noch nie in Orange gesehen hast!" lachte ich, auf seine unverhohlene Schmeichelei. Es war ein Kompliment, wie man es einem Mädchen machte... doch mir gefiel es, oh ja wie gefiel es mir, von diesen herrlichen Lippen mein Lob zu vernehmen.
    "Oder in Froschgrün."
    Unsere Hände trafen sich, und er stieg auf. So plötzlich war er vom Traum zum Jagdgefährten geworden, stand dicht neben mir, legte wie selbstverständlich den Arm um mich, dass mir schier der Atem stockte. Doch reflexartig wandte mein Blick sich zur Straße, ging auf und ab, ob uns jemand sah. In unserer Nähe waren aber nur meine Custodes, auf ihren Pferden ein Stück hinter mir zurückgeblieben. In gebührender Entfernung zockelte gemächlich ein Ochsenkarren vor sich hin.
    Die Linke mit den Zügeln auf den Rand der Kanzel gestützt, wandte mich zu Marsyas. Eigentlich wusste ich natürlich, wohin die heilige Schar gehörte, die Geschichte hatte meine Fantasie schon immer beflügelt (und ich bedauerte sehr, dass dieses Konzept der Armeegestaltung sich historisch nicht hatte durchsetzen können – wie anders sähe der Exercitus romanus dann aus.)
    "Oh, du bist wirklich Spartaner?" begriff ich. Wie aufregend exotisch! Und in seinem Mantel schien er direkt aus der alten heroischen Zeit entsprungen. Mein Herz schlug höher, schlug mir bis zum Hals, als wir uns direkt in die Augen sahen. Das war... anders als nachts. Ich schluckte, hob die Rechte, und berührte andächtig sein Gesicht, aber nur kurz mit der Rückseite der Finger, denn seine Schönheit war so gewaltig, sie schüchterte mich ein und mir war gerade, als habe ich mit meiner Maske auch all meine Unbefangenheit abgelegt.
    "Ich... bin Hispanier," antwortete ich nervös, "aus Tarraco. Nach Rom... bin ich eigentlich nur gegangen in dem Versuch, dem Muff der Provinz zu entkommen." Ich lächelte schief, mit mir selbst im Widerstreit wie offen ich überhaupt sein durfte. Dies alles war nicht klug. Seine Nähe machte mich schwindelig, als stünde ich auf einem sehr hohen Gipfel, von dem es steil in die Tiefe ging. In seinen Zügen lag der Widerschein der Morgenröte, und fast war mir, als wäre es nicht nur dies. Bei Eros und Anteros, konnte es sein, dass er ebenso nervös war wie ich?
    Ich fasste mir ein Herz und stellte die Frage aller Fragen:
    "Wie... nennst du dich im Licht des Tages, Marsyas?"
    Meine Pferde zogen mit einem mal von selbst an, als Akadios und Pelias neben uns eintrafen, mustergültig uninteressiert wirkend. Rasch festigte ich meinen Stand und griff mit beiden Händen nach den Zügeln, lenkte den Wagen auf die gepflasterte Via. Die Schimmel streckten die Hälse und schritten schwungvoll aus, gen Südosten.

    In respektvollem Schweigen wartete ich, während Dives sich von dem Toten verabschiedete. Ich hatte nicht gewusst, dass die beiden sich nahe gestanden hatten, woher hätte ich dies auch wissen sollen. Doch es ging Dives ganz offensichtlich nahe. Zu sehen wie seine sonst stolz gestrafften Schultern herunter sackten, löste in mir den blödsinnigen Impuls aus, ihm irgendwie Trost spenden zu wollen. Ich verschränkte die Arme fester, grub die Finger in meine Ellbogen und betrachtete statt dessen die schimmernden Imagines, bis Dives mich ansprach.
    Ich nickte knapp und wandte mich zum Gehen, als uns mit einem mal rasant der Miles Medicus Vibius entgegentrat, wie stets den Kopf zwischen die Schultern gezogen, als habe er mit Gegenwind zu kämpfen, zudem (nicht wie stets) beladen mit einem schweren Wälzer gebündelter Tabulae und mehreren Schriftrollen.
    "Tribun!" Energisch durchdrang seine Stimme die weihevolle Atmosphäre, und er wiederholte es gedämpfter. "Tribun! Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin. Ich habs. Es handelt sich um einen Casus von Exitus letalis durch perniziöse hyperphlegmoventrikuläre akut auf chronische Bolus-Dyskrasie in Folge eines stattgehabten Splenotraumas bei Costaefraktur."
    Irritiert fragte ich:"Wie bitte?"

    "Der Fall ist ganz klar. Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin. Ich habe vorhin gesagt, Tribun: keine Verletzungen. Was bedeutet: keine frischen. Jedoch ist deutlich, dass der Optio sich einmal eine..." - Vibius zügelte seinen Redeschwall und gab sich sichtlich Mühe, laiengerecht zu formulieren - "...dass er sich vor Jahren die beiden unteren Rippen gebrochen hat, was schlecht versorgt wurde, man spürt noch den Callus. Ich dachte mir zuerst nichts dabei, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Eumenes von Epidauros beschreibt nämlich einen solchen Fall in seiner heutzutage als Corpus Cotylaeicum überlieferten Fallkollektion! Und Chersikrata von Alexandria einen ähnlichen, wenn auch weniger fulminanten Verlauf! Ich sah dann in seinen Versetzungsunterlagen nach und da steht es, schwarz auf weiß: der Optio erlitt bei einem Kampf gegen Küsten-Germanen eben jene Verletzung. Nun ist ja allgemein bekannt, dass die Milz Produktionsstätte der schwarzen Galle ist. Durch die Fraktur, oder aber durch den ursächlichen Hieb selbst, kam es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Splenotrauma von solchem Ausmaß, dass die Produktion des Fluidum melancholicum dauerhaft massiv beeinträchtigt wurde. Dies führt selbstverständlich zur empfindlichen Dysregulation der Eukrasie..."
    Hastig und unzeremoniell legte Vibius seine Unterlagen einfach auf einem Neben-Altar ab, blätterte und zeigte triumphierend eine Skizze mit verschiedenen Organen, deren Verbindungen und kryptischen Zeichen, tippte mit dem Zeigefinger mal hierhin, mal dorthin.
    "... vor allem hier und hier deutlich erkennbar! Nun verfügt unser Körper, dieses Wunderwerk, ja bekanntlich über mannigfaltige Kompensationsmechanismen, die überschüssige aus der Umgebung zufließende kalte Komponente wird also kanalisiert ins vermehrter Phlemaproduktion – die überschüssige trockene Komponente dagegen in vermehrter gelbgalliger Produktion (was bei einem jungen Soldaten freilich kein relevantes Problem ist.)
    Fatal kann jedoch der Überschuss stockenden Phlegmas sein, wenn dieser sich bolusartig löst und den Weg des Pneumas versperrt..."

    Wieder blättert er, zeigte kaum verständliches auf seinen Bildern.

    "...das bekanntlich aus der linken Herzkammer durch die Schlagadern zum Gefäßgeflecht unter der Schädeldecke zieht, dort in den Spiritus animalis umgewandelt wird, welcher dann in den Hirnventrikeln angereichert wird, bevor er zurück in den Körper fließt. Und genau hier, hier an diesem Isthmus, muss das überschüssige Phlegma sich festgesetzt und den Weg des Spiritus animalis geblockt haben. Wahrscheinlich war der rasche Wechsel aus dem kalten in das warme Klima plus die erhöhte Trainingsintensität ursächlich für den raptusartigen Verlauf. Jedenfalls war er sofort tot. Ich wette all meine Diplomata, wenn man ihn aufschneiden würde..."
    "Medicus! Das hier ist Senator Iulius, der Neffe des Optios."
    "...was natürlich keinesfalls in Frage kommt, also das aufschneiden, also rein hypothetisch gesprochen, dann würde man todsicher hier," - er tippte sich auf den Scheitel – "den Embolus phlegmaticus finden. Ein faszinierender Fall, den ich auf jeden Fall veröffentlichen werde." Und zu Dives gewandt fügt er noch hinzu: "Mein Beileid."
    "Du sagst also..." versuchte ich, erschlagen von seinem unverständlichen Vortrag, das Wichtige zu erfassen, "...dass er an den Folgen einer Kriegsverletzung starb?"
    "So ist es."

    @Lurco


    Deine Argumentation geht am Thema vorbei.

    Postenbesetzung und Zusatzqualifikationen haben doch nichts mit durch die SL vorgeschlagenen und belohnten Questen zu tun.


    Du nimmst deinen Charakter als Beispiel, um über unbesetzte Schlüsselfunktionen zu klagen? Gerade bei den CU sieht es doch glücklicherweise wieder gut aus. Dein Charakter hat Kameraden, einen Optio, einen Centurio, einen PU. Wenn du eine Schmiedeausbildung ausspielen willst, kannst du entweder selbst einen NSC vorkommen lassen, oder einen Mitspieler, der darauf Lust hat/sich damit auskennt, bitten einen solchen zu spielen.


    Und was den Erwerb von Grundstücken angeht (für die, die sie brauchen/ für die IDs zu denen es passt) - wie gesagt, s.o., wo Dives die Möglichkeiten ausführt.

    Ich pädiere dafür, als Questen weiterhin nur Geschichten zählen zu lassen, die auch für die Allgemeinheit etwas bieten, die das Spiel beleben und Interaktion und spielerischen Mehrwert schaffen.

    Als Beispiele dafür (die damals nicht als Questen zählten, aber die imho gute Vorlagen für neue Questenideen sind) fallen mir ein:

    - dieser sehr coole Philosophiekurs, der durch einen Spieler via Narrator angeboten wurde:

    https://roma-invicta.de/forum/…164&hilight=hortus+epikur

    - der Redewettbewerb, den Gracchus veranstaltet hat, und bei dem er sogar selbst ein Grundstück für den Sieger gestiftet hat:

    https://roma-invicta.de/forum/…ckkehr+der+redenschwinger



    Einzelquesten halte ich nicht für sinnvoll.

    Denn:

    - Bei individuellen Plots sollte der Spielspaß Belohnung genug sein.

    - Eine WiSim-'Belohnung' bekommen alle IDs mit Posten sowieso regelmäßig in Form ihres Gehaltes.

    - Wer Grundstücke für den sozialen Aufstieg braucht, kann sich diese - durch Patronat etc., wie Dives oben schon ausführlich aufgeführt hat - bereits jetzt auf viele Weisen erspielen.

    - Zudem gibt es Studien, die darauf hinweisen, das man, wenn man Menschen für etwas belohnt, was diese aus intrinsischer Motivation sowieso tun (hier: Rollenspiel), deren Motivation dadurch langfristig eher schadet. Schlimmstenfalls wird dann für jede Kleinigkeit eine Belohung erwartet.

    "Los, sag etwas! Mach schon!" befahl der Sklavenhändler, worauf der Barbar mit bedrohlicher Ruhe erwiderte: "Etwas! Mach schon!"
    Ich grinste amüsiert und verfolgte, wie die Gebote für den wahren Naturburschen in die Höhe kletterten. Es war fast so spannend wie ein Arenakampf und hatte eine Menge Gaffer angezogen. Ich wusste natürlich um Angus' körperliche Vorzüge und brauchte keine Präsentation derselben mehr.
    Pelias bot, wurde überboten von einer schrillen Dame mit Bienenkorb-Frisur. Wenn ich mich recht erinnerte, war dies die Gattin eines sehr erfolgreichen Bauunternehmers, berüchtigt für ihren ausschweifenden Lebenswandel. (Man munkelte, sie habe sich als Prostituierte registrieren lassen, um für Ehebruch nicht belangt werden zu können. O tempora o mores.)
    Nein, die sollte den schönen Kelten nicht bekommen, ebensowenig wie die Flavia!
    Der Sklave selbst schien mir nun auch weniger ungerührt als zu Beginn der Versteigerung, sein Blick wanderte über die Menge, verharrte mal hier, mal dort, als suche er einen Ausweg.
    Pelias wandte sich fragend zu mir um, und ich bedeutete ihm mit den Fingern entschlossen eine Ziffer. Angesichts dessen, dass wir schon so lange keinen echten Krieg an den Außengrenzen mehr gehabt hatten, und dadurch auch weniger Nachschub, war in meinen Augen durchaus noch Luft nach oben für einen solchen Prachtburschen.

    "Zweitausend Sesterzen im Namen des Tribuns Decimus Serapio!" bot Pelias also, die Hand hebend.

    Ich benetzte meine Kehle mit dem trockenen Caecuber. Dives Züge, dazu geschaffen, Leidenschaft zu erwecken und in Leidenschaft zu erglühen, waren traurig und reserviert, sein Ton beherrscht und seine Rede maximal wortkarg. Selbst der Schimmer seines Haares erinnerte an das Eis auf einem fernen Pyrenäengipfel.
    Ich nickte und erhob mich, gab dem Beneficiarius Bescheid, führte Dives und seinen Scriba die Treppen hinunter in den Innenhof der Principa, dann durch die hintere Querhalle ins Sacellum.
    Der Leichnam lag dort aufgebahrt vor den Feldzeichen, in voller Rüstung, die Füße zum Eingang. Zypressenzweige lagen um ihn, und Räucherwerk brannte, dessen Schwaden sich unter der Decke sammelten. Ohne hinzusehen wusste ich, dass er sein Signaculum um den Hals trug, und eine Münze unter der Zunge.
    Beim Eintreten salutierte ich vor den Feldzeichen, dann blieb ich mit verschränkten Armen am Eingang stehen, um Dives Abstand zu gewähren. Ich suchte nach angemessenen Worten, doch einzig der Gedanke 'so schnell kann's gehen' hatte angesichts der Totenbahre in meinem Kopf Bestand. Darum schwieg ich.
    Vom Hof waren dann Schritte zu hören, die sich hastig näherten, darauf ein knapper Wortwechsel mit den Wachen vor dem Sacellum...

    Ich schloss die Arme um Valentina. Sie war und blieb mein kleines Rotkehlchen, und wenn sie sich so an mich schmiegte, dann wollte ich sie vor der ganzen Welt beschützen, sie glücklich machen und mit kostbaren Geschenken überschütten. Vielleicht war ich doch nicht ganz so ein hoffnungsloser Fall. Storge konnte ich ihr schenken, und Philia, nur Eros eben nicht. Und es gab doch viele Ehen, in denen überhaupt gar nichts davon vorhanden war.
    'Ein wunderschöner Traum...' sagte sie, und 'du warst mir immer sehr wichtig...'. In meinen Ohren klang das wie der Auftakt zu einem freundlichen Korb. Schon war ich dabei, mich innerlich zu wappnen, als sie mich wirklich überraschte. Sie liebte Casca und mich? Das schmeichelte mir sehr. Auch wenn ich es nicht verdient hatte. Valentina war so großherzig! Sie wolle gerne meine Frau werden.... ein Aber schwang in ihrem Tonfall mit, hielt mich davon ab, zu früh zu frohlocken. Das Aber kam: Iulia.
    "Das ist immer noch meine Entscheidung." grollte ich. Warum musste das auch so kompliziert sein? "Dann stoße ich eben die Iulier vor den Kopf, was soll's! Dives hasst mich sowieso. Und Iulia Graecina ist eine exzellente Partie und blutjung dazu, sie findet schnurstracks fünf andere Verehrer, da musst du dir keine Gedanken machen. Außerdem sind wir noch nicht mal richtig verlobt, haben uns zwei, dreimal nur gesehen, es gab noch nicht mal Mitgiftverhandlungen, von daher kann mir ja wohl kaum jemand ernsthaft einen Vorwurf machen!" Die feine Art war es natürlich nicht, aber solange das Geschäft noch nicht besiegelt war, konnte ich ja wohl davon zurücktreten!
    "Nein. Nein, es geht um so viel, wir müssen jetzt an uns denken. Ich kläre das mit Iulia. Gleich nach dem Armilustrium kläre ich das. Und dann heiraten wir einfach beim nächsten glückverheißenden Datum, hmm?"
    Ich streichelte Valentinas Schultern und drückte ihr einen Kuss auf den blonden Scheitel. Die Vorstellung, meine liebe Amica an meiner Seite zu haben, anstelle einer Fremden, vor der ich mich tagtäglich verstellen musste, erfüllte mich mich unendlicher Erleichterung.

    "Weit im Süden, jenseits des Reiches der schwarzen Aethiopier und der Berge des Mondes, soll es einen Landstrich geben, so heiß, dass kein Mensch dort leben kann. Es gibt dort viele Vulkane, die beständig Feuer speien, so dass sich ein Strom, gewaltig wie der Nil, doch von flüssiger Lava durch die Wüste wälzt. Da wo er sich in den Oceanus stürzt, kocht das Wasser und ein undurchdringlicher Dampf steigt bis zum Himmel auf..."
    Das hatte mir ein Karawanenführer erzählt, und mein garamantischer Sklave hatte es bestätigt.

    Tiberios war ein vortrefflicher Zuhörer. So wie er mir die Zunge gelockert hatte, wäre er gewiss ein erfolgreicher Zuträger sensibler Informationen. Ob ich ihn engagieren sollte? Der Gedanke tauchte automatisch in meinem Hinterkopf auf, doch viel mehr war ich noch im damals. Wenn ich dieses Fass einmal öffnete, dann drängte immer sehr viel daraus empor.

    Die gleißende, augenversengende Sonne und das entsetzliche Knirschen, als mein Knochen brach. Massa, mein Held von Tasheribat, der mir so fern geworden war und nie auf meine Briefe antwortete. Schwärendes Fleisch und Schwärme von Fliegen.

    "Aufschreiben? Hm ja, vielleicht." In Parthien damals hatte ich sogar noch Tagebuch geschrieben. "Ich könnte eine ganze Trilogie diktieren..." überlegte ich müßig, aber im Grunde fühlte ich mich nicht dazu berufen, denn mein Herz gehörte viel mehr der
    Poesie als dem schnöden Bericht. "Primum: Unter dem Adler - Reise ins Innere Mesopotamiens. Secundum: Durch die Wüste – Feldzug im Dodekaschoinos. Und tertium..." Wie wäre es mit "Die Rote Stadt – man lebt nur zweimal"? Doch die Nabataea-Frage unterlag noch immer der Geheimhaltung. "..noch so einiges."

    Ein geheimer Bericht, der die ganze Wahrheit umfasste? Welch liebliche Unschuld. Unwillkürlich verzogen sich meine Lippen zum Spott, und alte Verbitterung ließ mich abfällig erwidern: "Die Wahrheit kann man noch so glasklar aufschreiben, wenn sie unbequem ist, trifft sie auf blinde Augen und stocktaube Ohren."
    Darum würde ich auch keinen Bericht über den Bruderkrieg verfassen.

    Icarion hatte aufgehört zu spielen.

    "Nein, wir haben unsere Wunden geleckt, kehrten nach Nikopolis zurück..." Woran ich mich kaum erinnerte, nur an Fragmente aus Wundfieberträumen und an die lindernde Umarmung des Schlafmohns.
    "...ließen uns bejubeln und errichteten Kenotaphen. Wir hatten die Gefallenen ja nicht verbrennen können, ohne Holz."

    Wie das für Menas. Er war nicht älter gewesen als der Jüngling vor mir, für den dies alles nur eine spannende alte Geschichte war.
    Menas' gebrochene Augen, ein Grab im Sand. Mit einem Mal war es zu viel, als wäre ein Damm gebrochen, musste ich plötzlich um meine Beherrschung ringen. Ich erhob mich recht abrupt. Vor einem fremden Sklaven die Fassung zu verlieren, wie blamabel wäre das denn.

    "Ich hab noch zu tun. Vale ihr beiden." Ich strich Tiberios von oben durchs lockige Haar zum Abschied, wie einer schönen Katze, wandte mich zum Gehen. "Entlohne ihn gut, Icarion. Und lass ihn sich ein Buch aus der Bibliothek aussuchen. Ich freue mich auf euren Auftritt."


    Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco

    Das kann durchaus sein.

    Aber ganz neutral betrachtet, kann es auch ein Spielanreiz sein.

    Wie der Gladiator, Nervenkitzel mal anders :)


    Da stimme ich dir zu. Wenn ein Spieler einer Sklaven-ID diesen Nervenkitzel gerne möchte, kann er ja so eine Absprache mit dem Spieler des Dominus treffen.

    Oder, als Dominus, kann man eine solche Absprache auch zur Voraussetzung machen, um eine Sklaven-ID als 'meiner' anzunehmen. Individuell eben.

    Alles kann, nichts muss. 8) :D


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives

    (Alternativ darf man sich aber auch gerne mal folgendes Szenario überlegen: Jeder, der sich zum Dienst Exercitus meldet (was ja eine freie Spielerentscheidung ist), für dessen Soldaten-ID wird im Falle von Kampfhandlungen ein Würfel geworfen. Und wie bei einem Gladiatorenkampf auch: Zeigt der Würfel eine 2 bis 20, überlebt die Soldaten-ID den Kampf. Zeigt der Würfel jedoch eine 1, so stirbt die ID. ^^

    => Ich glaube, diesen ständigen Nervenkitzel will beim Militär auch kaum ein Spieler für seine eigene ID.)


    Super Beispiel. Ich oute mich als: ich will ihn nicht. 8o :D

    Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco



    Ich würde hier beides verflechten, denn Sim-on und Off gehören doch hier zusammen.

    ...



    Und gerade weil eine solche Sim-On-Sim-Off-Vermischung, wie du sie hier vornimmst, so schnell passieren kann - besonders bei Themen, bei denen man emotional stark involviert ist, wie du beim Thema Sklaven-Freiheitskämpfer - gerade darum ist es so wichtig auf eine saubere Trennung zu achten, auch wenn sie eine Herausforderung ist, gerade darum ist diese deutlich in den Spielregeln verankert. ;)