Lucullus Pessimismus war ansteckend. Aber als er sagte, er wolle auf mich aufpassen, war ich so überwältigt, dass ich nur einen leisen Dank murmelte. Ich hatte das Gefühl, einen Freund gefunden zu haben, was sicher auch dazu beitrug, dass ich ohne Zögern meinen Schatz teilte.
"Es ist phantastisch, das beste was es gibt... - aber oh nein, bloß nicht der Medicus!", entgegnete ich erschrocken.
"Der hat's mir nämlich bei der Musterung - nun ja, sozusagen verboten. Ich hab das früher halt ein bisschen übertrieben mit dem Zeug, aber gegen so dann und wann mal ist ja nichts einzuwenden... man muss es nur unter Kontrolle haben."
Kontrolle...Kontrolle...dass ich das nicht konnte, wußte ich eigentlich aus Erfahrung. Aber darüber mochte ich mich an so einem SCHÖNEN Tag nicht den Kopf zerbrechen... Eine warme Zufriedenheit stieg in mir auf.
Es war richtig gutes Zeug, was ich da erstanden hatte, und es wirkte nach der langen Abstinenz um so besser. Ich plätscherte mit dem Füßen im Wasser, und war mit mir und der Welt vollkommen im reinen, nein, mehr als das, ich war ÜBERGLÜCKLICH, hier so ruhig zu sitzen, an diesem schönen Bach, mit so einem lieben Kameraden an meiner Seite. Oh ja!
Seelig strahlte ich Lucullus an.
"Nicht wahr. Du, Lucullus. Es ist so NETT von Dir, wirklich, dass Du mir geholfen hast. Ich freu mich sehr. Du kannst ruhig Faustus zu mir sagen, wenn Du magst. Aber Kleiner ist auch in Ordnung, wirklich, kein Problem. Und dass Du ein Auge auf mich werfen willst - also da weiß ich gar nicht was ich sagen soll."
Ich streckte mich ebenfalls am Ufer aus, rollte mich auf den Bauch und wippte langsam mit den Füßen. Dann stützte ich den Kopf auf die Hände und blinzelte schelmisch zu Lucullus herüber.
"Darf ich dann auch ein Auge auf Dich werfen?"