Zeugma - Das große Heerlager

  • Nachdem alle ihr Essen verspeist hatten und sich ausruhten, wollte Imperiosus wissen, wie gut der neue kämpfen konnte. Lange schaute er ihn an.


    " Da du vorhin so angegeben hast, wie gut du mit dem Gladius kämpfen kannst, warum zeigst du es mir nicht mal. "


    Imperiosus kannten immer noch nicht seinen Namen, aber dies schien auch nicht nötig zu sein. Schnell griffen beiden zu ihrem Gladius und zum Scutum, bereit für den Kampf. Tiberius schauten seinem gegenüber in die Augen und wartete auf eine gelegenheit, die ihm auch bald gegeben wurde. Schnell machte er einen Schritt nach vorne und schlug mit dem Scutum zu, sein Galdius sauste nach vorne. Der andere Milies hob sein Schild und blockte so den Angriff ab, doch im Gegenzug griff er sofort an. Da der Artorier diesen Angriff nicht hatte kommen sehen, konnte er auch nicht wirklich reagieren. Schnell zog der Neue mit seinem Scutum nach und schlug mit dem Schildkugel zu. Tiberius ging zu Boden und musste schnell merken, dass er doch ein sehr guter Kämpfer zu sein schien.


    Sein Gegner gab ihm Zeit, um wieder auf zu stehen. Imperiosus wollte jetzt ein wenig besser aufpassen, denn es kratzte ihm schon etwas an seiner Ehre, so schnell zu Boden gegangen zu sein.

  • Nach der Rede marschierte Marcus zurück zu dem Lager seiner Zenturie. Schon auf dem Weg fand Marcus es im höchsten Maß bedauerlich, daß seine Männer die Worte nicht mit eigenen Ohren vernommen hatten. Denn eine gewiße ungute Stimmung hatte sich unter den Männer breit gemacht gehabt. Etwas, was Marcus nicht ganz faßen konnte, aber auch nicht leugnen. Doch die Rede hätte sicherlich die meisten Männer wieder motiviert, gerade hier in der Fremde, wo der Kaiser das große Idol aller Soldaten war. Zwischen den Zelten angekommen, blieb Marcus einen Augenblick lang stehen, schnaufte tief durch, da ihn die Hitze durchaus zu schaffen machte und sah sich nach Priscus um. Dabei griff er nach dem Riemen, um seinen Helm zu lösen.


    optio, die Männer sollen antreten.“

  • Auch Andronicus stand nach den vielen, unzähligen Liegestütz etwas wacklig auf den Beinen. Doch er riss sich zusammen und stand so still er nur konnte. Er ließ die Beleidigungen des Optios über sich ergehen und war mehr als froh als der Optio endlich aus dem Zelt verschwand.
    Andronicus nahm erstmal einen kräftigen Schluck aus seiner Feldflasche, nachdem er getrunken hatte fühlte er sich schon deutlich besser. Um sich in Zukunft vor zu vielen Liegestützen zu schützen, machte er sich gleich daran seine Ausrüstung wieder auf Hochglanz zu bringen. Was die Nachtwache betraf, so freute er sich regelrecht darauf, ging er doch davon aus das ihr Optio nicht dabei sein würde.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Priscus war gerade vor dem Zelt seines Contuberniums ebenfalls mit der Nahrungszubereitung beschäftigt, als der Probatus auftauchte. "Ja, was gibt's?" fragte er, während er einige Nüsse knackte.


    "Guten Abend, Optio Tallius.", grüßte ich, und wie magisch angezogen wanderte mein Blick sogleich zu seinen Händen. Es gefiel mir sehr wie er die Schalen der Nüsse aufbrach, mit so ruhigen, kraftvollen, beherrschten Handbewegungen, denen ich gerne noch viel länger zugesehen hätte... Aber da hätte er sich wahrscheinlich darüber gewundert - also straffte ich mich innerlich, und riss mich von diesem angenehmen Anblick los.
    "Mein Contubernium und ich, wir wollten, ähm, Dich höflich einladen, falls Du Dich später vielleicht zu uns gesellen magst.", sagte ich also in respektvollem Tonfall.
    "Wir haben nämlich einen großen Ziegenbraten über dem Feuer, der wird bald fertig sein. Also, wir würden uns freuen wenn Du vielleicht Lust hast, mit uns zu essen, Optio."
    Befangen verknotete ich meine Finger miteinander, während ich seine Antwort erwartete, und hoffte, dass das jetzt nicht so aussah als wolle ich mich bei ihm anbiedern.

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  • Decius und seine Kameraden saßen vor ihren Zelten und aßen ihre erste Mahlzeit in Zeugma. Zwar hatten sie gehört dass der Kaiser eine Rede halten würde, aber ebenso hieß es dass nicht genug Platz für alle Milites sei und die Rede daher später von den Centurionen vor den Centurien vorgelesen würde. Decius' Centurie hatte frei bekommen, und diese freie Zeit (Wohl ihre letzte für eine ganze Weile) gedachten sie zu nutzen. Als Gardisten war es für sie nicht ein ganz so großes Ereignis den Kaiser wahrhaftig zu sehen.
    Also saßen sie da, aßen, lachten und scherzten.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Mein Contubernium und ich, wir wollten, ähm, Dich höflich einladen, falls Du Dich später vielleicht zu uns gesellen magst.", sagte ich also in respektvollem Tonfall.
    "Wir haben nämlich einen großen Ziegenbraten über dem Feuer, der wird bald fertig sein. Also, wir würden uns freuen wenn Du vielleicht Lust hast, mit uns zu essen, Optio."


    Das war gar keine leichte Entscheidung für Priscus, denn einerseits freute ihn die Einladung, aber andererseits gehörte er eigentlich zu seinem eigenen Contubernium und hatte keinen Grund, nicht mit seinen Kameraden essen zu wollen. "Ziegenbraten? Da hat sich einer aber was einfallen lassen, was?" Dass man nicht so einfach an eine Ziege kam, war ihm ziemlich klar. Sein Blick wanderte zu seinen Kameraden, die wohl nichts abbekommen würden. "Tja, Freunde, da bleibt für euch wohl mehr vom Puls. Ich schaue mal, ob ich euch auch noch einen Happen organisieren kann." Er ließ die letzten Nüsse auf einen Holzteller fallen und blickte wieder den Probatus an. "Einladung angenommen. Ich bleib' nicht lange, nehme dafür aber umso mehr mit."

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    optio, die Männer sollen antreten.“


    Der Befehl kam für Priscus nicht ganz unerwartet und er rechnete damit, nun die Inhalte der Kaiserrede zu erfahren. Er stellte sich in die Mitte der Zeltreihe und rief mit lauter Stimme "Die ganze Centurie antreten!" Dann begab er sich an das Ende der Lagergasse und trieb alle Soldaten in Richtung Centurionenzelt, bis sie dort in ordentlicher Aufstellung versammelt waren.

  • Der Kampf dauerte eine Weile und Imperiosus merkte, dass der neue wirklich sehr gut mit dem Galdius umgehen konnte, doch von einer sache hatte er nicht gerade sehr viel gehabt.... Ausdauer. Nachdem beide schon des öffteren zu Boden gingen, ließen die Kräfte des Gegners langsam nach und Imperiosus holte zum entscheidenen Schlag aus. Tiberius schlug mit seinem Schildbuckel gegen das Scutum seines Gegners, der völlig entkräftet zu Boden ging.


    " Ok, lass uns aufhören, ich gebe mich geschlagen. "


    Der Artorier hatte einen Sieg errungen, wenn auch nur sehr knapp, wie er selber fand.


    " Du kannst wirklich sehr gut kämpfen... ich heiße übrigens Imperiosus. "


    Der andere Miles schaute ihn an. Er versuchte gar nicht erst auf zu stehen, sondern setzte sich gleich an Ort und stelle hin.


    " Ich heiße Paulinus. Du hast wirklich eine sehr große Ausdauer... leider, sonst hätte ich gewonnen. "


    Nun lachten die beiden zusammen und legten ihr Scutum, sowie das Gladius wieder beiseite. Der Kampf tat beiden sehr gut udn war ein sehr gutes training.

  • Später nach der Rede des Kaisers kam Centurio Pacuvius zurück zu seiner Centurie und trat an Decius heren.


    "Optio, lass die Centurie geschlossen vor meinem Zelt antreten."


    Damit wandte er sich ab und marschierte stampfend zu seinem Zelt, und Decius machte sich daran die Männer zusammenzutrommeln. Er schritt die Zeltreihe ab und rief die Männer herbei:


    "Milites, convenite! Vor dem Centurionenzelt antreten, zack zack!"


    Als er am Ende der Zeltreihe angelangt war, machte er auf dem Absatz kehrt und achtete darauf dass die Männer flott genug aus den Zelten herausgekrochen kamen. Das Sammeln dauerte wie bei der Garde üblich nicht lange und schon sehr bald stand die gesamte Centurie vor dem Centurionenzelt in Reih' und Glied versammelt, und Pacuvius trat vor die Männer.


    "Milites, venite! bellte er, und Decius trat an ihn heran um Meldung zu machen.


    "Centurio, Optio Caecilius Decius meldet die I. Centurie wie befohlen vollständig angetreten!"


    Dann trat auch er in die Reihe ein, und der Centurio ließ wieder seine donnernde Stimme erschallen; Und er war nicht der einzige. Bei den anderen Zeltreihen waren die Centurien ebenfalls angetreten und lauschten den Worten ihrer Offiziere.


    "Oculos Prosam!


    Er zog eine Abschrift der Rede hervor, rollte sie auf und trug das geschriebene vor, wobei er versuchte seiner Stimme die gleiche Kraft zu geben wie zuvor der Imperator der seinen gegeben hatte:


    "Centurionen! Decurionen! Signifer! Praefecten! Tribune! Legaten!


    In zwei Tagen werde ich dieses Heer, das sich hier versammelt hat, über den Euphrates führen und damit in Feindesland. Osroes, der König der Parther, der von seinem Volk als König aller Könige bezeichnet wird, hat es gewagt, den Frieden unserer Grenzen zu stören. Roms Herrschaft endet nicht an einem Wasserlauf, Roms Herrschaft reichte darüber hinaus. Als Schutzmacht stand Rom ein für die Sicherheit von Armenia und Mesopotamia, als starker Rückhalt der dort regierenden Könige, die Roms Treue zu schätzen wussten. Parthia meint diese Treue herausfordern zu müssen und unsere Grenzen und Kräfte zu testen. Ein billiger Versuch, an Roms Macht zu zweifeln, und ein Versuch, der durch euren Einsatz scheitern wird.


    Ihr werdet euch fragen, welche Interessen Rom in diese Wüste treiben. Welche Schätze es sind, die euch nun schon Tage durch Sonne und Staub marschieren ließen und es noch viele weitere Tage von euch verlangen werden. Ihr habt Recht, wenn ihr kaum saftige Wiesen seht, keine üppigen Felder, keine sprudelnden Quellen. Die Oliven wachsen weiter im Süden, die Pferde kommen aus Cappadocia und die Silberminen liegen in Cilicia. Und doch ist dies kein totes Land! Ihr seht die Straßen, über die wir gewzogen sind und ihr seht die Menschen, die über diese Straßen ziehen. Rom ist die Herrin der Welt, die diese Straßen baut, um die Menschen zu erreichen. Straßen, auf denen die Menschen gerne ziehen und Rom als Dank ihre Schätze bringen. So wie das Wasser Rom nicht daran hindern konnte, nach Britannia überzusetzen, wird die Wüste Rom nicht daran hindern können, nach Osten vorzurücken. Wir haben die Götter befragt und sie haben diesen Weg gutgeheißen, denn Roms Interesse sind die Interessen der Welt und wir gehen hin, um sie zu vertreten. Die Herrscher von Armenia und Mesopotamia, die sich diesen Interessen angeschlossen haben, haben die Parther nicht gerufen, die nun ihre Städte besetzen. Jetzt ist es unser Auftrag, diese Interessen zu verteidigen.


    Unser Ziel wird Mesopotamia sein. So wie hier, macht sich in Satala zur selben Zeit ein zweites Heer bereit, um Armenia zu durchqueren. Wenn Rom angegriffen wird, schlägt es mit doppelter Kraft zurück. Legionen werden marschieren, Auxiliare werden marschieren. Ihr seid nicht allein und tut es nicht für euch. Die Götter sind mit uns und wir tun es für Rom. Wie die zwei Schwingen des römischen Adlers werden die zwei Heerzüge über das Land fegen. Wie die zwei Gesichter des Gottes Ianus werden die Anfang und Ende zugleich sein. Das Ende parthischer Umtriebe und ein neuer Anfang im Osten. Wie die zwei Ströme, die dieses Land prägen, werden sie dem Land die römische Prägung geben, die es verdient hat. Ihr seid Krieger Roms, ihr seid Erhalter der Ordnung, ihr seid Boten der Kultur. Ihr und eure Kameraden, die durch Armenia ziehen, werdet Osroes und seinen Prinzen zeigen, was römische Werte, römische Treue und römische Stärke sind.


    Wir werden nicht leichtfertig sein. Wir werden nicht in den Nebel des Saubes und des Sandes stürmen, ohne den Weg und das Ziel zu kennen. Kein Parther braucht zu glauben, dass er im Vorteil wäre, weil er näher an seiner Heimat kämpft als wir. Roms Heimat ist die Welt. Eure Kameraden haben die Alpen überquert, die Sümpfe Belgicas überwunden, sind in Africa gelandet, haben das Dacische Hochland bezwungen. Sie haben Flotten versenkt, Heere vernichtet, Festungen genommen. Jede Niederlage hat Rom nur stärker gemacht, denn man macht gegen keinen Gegner zweimal denselben Fehler. Stellt euch ein auf Hinterhalte, auf heimtückische Angriffe im trockenen Felsland, auf Reiter, die sich feige zurückziehen, alleine auf ihre Schnelligkeit setzend und sonst nichts. Stellt euch ein auf Festungen, die ihre Eigentümer für unbesiegbar halten und auf das Wasser, das sie an ihren Mauern herab gießen werden, um uns in der Trockenheit unserer Lager zu verhöhnen. Stellt euch darauf ein und ihr wissen, was euch erwartet und könnt es besiegen. Kein Schritt wird uns in unbekanntes Land führen. Die Gefahren mögen groß sein, doch wir werden uns ihnen stellen und wir werden siegreich sein.


    Die Parther sind gekommen, um einen Krieg zu beginnen. Wir sind gekommen, um ihn zu führen und siegreich zu beenden. Ihr wurdet dafür ausgebildet, diesen Krieg zu führen. In unserem Heer werden Männer ziehen, die kurz vor ihrem ehrenvollen Abschied stehen und solche, die erst kurz vor dem Aufbruch zu uns gestoßen sind. Sie alle sind ein Heer, eine Kraft, eine Waffe. Die Adler und Feldzeichen mutig voran, die Centurionen als verlässliche und unzerstörbare Türme in der Schlacht, die Offiziere als kluge Lenker im Feld. Es macht mich nicht froh, ein Heer in die Schlacht führen zu müssen, aber es macht mich glücklich, dass ihr dieses Heer seid.


    Ich will uns siegen sehen!


    Ich will Rom siegen sehen!


    Und Rom wird uns siegen sehen!"


    Die letzten Worte hatte er noch einmal mit ganzer Kraft gebrüllt, und die Milites waren in den Jubel eingefallen. Auch aus den anderen Zeltreihen hörte man Jubelrufe erschallen; Auch wenn die Sodlaten ob des zeitweisen durcheinanders an verschiedenen Stimmen nicht alles von der Rede hatten verstehen können so verfehlte diese doch nicht ihre Wirkung auf die Soldaten: Nun fühlten sie sich endgültig in einem Kriegszustand, und die Unruhe über das Bevorstehende wurde von einer Zuversicht überschattet.


    Nach einigen Momenten hob der Centurio die Hand um die Männer zum Schweigen zu bringen und ließ sie wieder Haltung annehmen.


    "Milites, state!


    Daraufhin löste sich die Versammlung geordnet auf und die Soldaten marschierten in ihren Contubernia zurück zu den Zelten. Decius blieb noch einen Augenblick denn Pacuvius gab ihm zu verstehen dass er ihn sprechen wollte.


    "Optio, die Männer haben zwar den Tag zur freien Verfügung, aber führe noch eine Zeltkontrolle durch. Ich möchte dass die gesamte Centurie in einem ausgezeichneten Zustand ist und gleichzeitig keine Nachlässigkeit oder Routine überhand nehmen lässt!"


    "Jawohl, Centurio."


    Pacuvius ließ ihn wegtreten, und Decius machte sich daran den Befehl auszuführen.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    "Die ganze Centurie antreten!"


    Sparsus, der gerade beim Reinigen seiner Rüstung war, vernahm den Sammelruf und stürmte wie der Rest seines Contubernius heraus um sich aufzustellen. Als sie in richtung Centurionenzelt gingen fragte sich Sparsus was ihr centurio ihnen denn mitzuteilen hatte. Hoffentlichdas sie hier noch ein paar Tage blieben denn er hatte wenig Lust wieder jeden Abend Gräben schaufeln zu müssen.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    "Ziegenbraten? Da hat sich einer aber was einfallen lassen, was?" Dass man nicht so einfach an eine Ziege kam, war ihm ziemlich klar. Sein Blick wanderte zu seinen Kameraden, die wohl nichts abbekommen würden. "Tja, Freunde, da bleibt für euch wohl mehr vom Puls. Ich schaue mal, ob ich euch auch noch einen Happen organisieren kann." Er ließ die letzten Nüsse auf einen Holzteller fallen und blickte wieder den Probatus an. "Einladung angenommen. Ich bleib' nicht lange, nehme dafür aber umso mehr mit."


    Wie genau sich das mit der Ziege zugetragen hatte, wusste ich auch nicht. Ich grinste verlegen und war froh, dass der Optio nicht weiter nachfragte. Dass er gleich an seine Kameraden mitdachte, fand ich sehr sympathisch, und ich lächelte erfreut als er zusagte.
    "Oh, gut. So in einer halben Stunde müsste das Fleisch soweit sein. Dann bis später Optio Tallius."
    Ich nickte in die Runde und zog mich zurück. Schnell bog ich in die nächste Lagergasse, wo ich stehenblieb und mit einem breiten, verträumten Lächeln hoch in den Nachhimmel sah. Mein Herz klopfte so heftig, als hätte ich gerade zu einem Rendezvous geladen, und nicht zu einem harmlosen Bratenessen.
    Ach, schön wäre das.... diese wunderbaren Hände... Ich seufzte schwärmerisch, wusste zugleich aber ganz genau, dass ich es besser beim Träumen belassen sollte. Den dies hier war die Legion , eine Welt harter Männer, in der man sich besser nicht mit solch zarten Neigungen kompromittierte.
    Aufgedreht, und zugleich etwas wehmütig, wanderte ich eine Weile lang zwischen den endlosen Zeltreihen hindurch, betrachtete die vielen Lagerfeuer, und die Gesichter der Männer, die, erhellt von dem flackernden Licht, malerisch und verwegen aussahen.
    So langsam wurde es aber empfindlich kalt. Ich knüpfte mein Fokale enger um den Hals und schlang im Gehen die Arme um mich.


    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Gut eingelebt in der centuria, probatus?“


    Oh. Da war ja der Centurio höchstpersönlich. Ich blieb stehen und straffte meine Haltung.
    "Jawohl, Centurio, ich habe mich gut eingelebt. Die anderen haben es mir auch leicht gemacht, mir viel gezeigt und erklärt, und mich kameradschaftlich aufgenommen."
    Mal abgesehen von den blöden Probatus-Sonderaufgaben waren die meisten wirklich nett zu mir gewesen. Und mich beim Centurio zu beklagen, das wäre bestimmt nach hinten losgegangen.
    Ein wenig nervös holte ich Luft, um die Gelegenheit zu nutzen und mein Sprüchlein vorzubringen.
    "Wenn Du erlaubst, Centurio, dann würden mein Contubernium und ich Dir gerne eine Einladung aussprechen, später an unserem Feuer mit uns zu essen. Es gibt Ziegenbraten in Kräuterkruste. Der Optio kommt auch. Wir würden uns freuen wenn Du uns diese Ehre erweist."

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  • Mit gemischten Gefühlen kehrte ich nach der Ansprache zu den Zelten meiner Centurie zurück. Tiefversunken grübelte ich darüber nach, ob es etwas zu bedeuten hatte, dass der Imperator nur zu den höheren Rängen gesprochen hatte - oder hatte ich vielleicht einfach ganz falsche Vorstellungen?


    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    "Die ganze Centurie antreten!"


    Das Kommando von Optio Tallius riss mich aus meinen Gedanken. Neugierig was es wohl gab, reihte ich mich in den Strom zum Zelt des Centurios ein. Als ich Sparsus erblickte, stellte ich mich neben ihm auf, und grüßte ihn leise.
    "Salve Sparsus. Warst Du auch bei der Rede des Imperators eben? Also ich hab ja beinahe überhaupt nichts verstanden, leider."

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  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    „Das darf doch nicht Wahrsein!“ Schimpfte Lucullus und machte sich wieder daran, seine Ausrüstung zu putzen. Durch den Sand und die windigen Lüfte, schlüpfte der Schmutz jedes Mal in jede noch so kleine Ecke seiner Ausrüstung. Lucullus seine Hände waren schon voller Blassen. Als die Ausrüstung endlich wieder sauber war, für wenige Stunden, machte sich Lucullus bewaffnet mit seiner Feldflasche und seiner schmutzigen Kleidung in Richtung Wasser. Dort angekommen setzte er sich auf einen Stein und begann, seine Schmutzige Kleidung zu reinigen. Das Schmierfett von den großen Kriegsmaschinen waren kaum noch zu entfernen, diese würden Lucullus bei der Inspektion sicherlich ganz böse auf die Füße fallen. Nicht einmal die Seife aus Potasche half da noch, es war zum Mäuse melken.


    Immer ich. Beladen mit sieben Paaren schmutzverkrusteter Caligae langte ich an der Wasserstelle an. Warum konnten meine Kameraden ihre Schuhe nicht mal selber putzen, fragte ich mich, und vor allem: warum nur gelang es mir nicht, mich gegen diese ständigen Zumutungen zur Wehr zu setzen?
    Wenigstens war ich nicht der einzige hier. Ich nickte dem Miles, der auf einem Stein saß und am Waschen war, grüßend zu, und hockte mich dann an den Rand des langsam fließenden Wasserlaufes. Mit düsterer Miene tauchte ich einen Lappen ins Wasser, wrang ihn aus, und nahm die erste Sandale zur Hand. Nach der Größe dieser Riesenlatsche zu urteilen musste sie Rusticus gehören. Verdrossen begann ich den Dreck vom Leder zu wischen, und erging mich derweil in Phantasien, wie ich diesem groben Widerling mal so richtig die Meinung sagen würde... - irgendwann.
    "Entschuldige bitte.", wandte ich mich nach einiger Zeit des verbissenen Putzens an den anderen Soldaten. Er kam mir bekannt vor, und ich meinte, dass er zur selben Centurie wie ich gehörte.
    "Darf ich vielleicht etwas von der Seife abhaben? Dieser syrische Dreck ist echt hartnäckig."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Es schien, als hätte heute Imperiosus einen neuen Freund gefunden, denn sie verstanden sich wirklich auf anhieb sehr gut. Zwar glaubte Imperiosus noch nicht daran, dass er so gut mit ihm befreundet seine würde, wie mit dem Waffenbruder Licinus oder Sparsus, doch es konnte sicherlich mehr daraus werden.


    Der Artorier merkte, dass er sich mit immer meht Kameraden anfreundete und sie ein Teil seiner "Familie" wurde oder er ein Teil ihrer, wie man es auch nehmen wollte. Ein wenig fand er es schade, dass sie nicht in die Stadt einfach gehen konnten, um dort ein oder zwei Becher Wein zu leeren, doch dass würden sie sicherlich noch nachholen... später.


    Der Abend verlief ereignisslos und alle gingen am Abend in ihren Zelt, nur Imperiosus nicht, denn er machte sich bereit für seine Nachtwache, die er mal wieder hatte. Zum Glück war es die erste Schicht, die er ja sowieso am liebsten machte.


    " So Leute, dann schlaft mal gut... ich muss zu meiner Wache. "


    Mit diesen Worten verabschiedete er sich und ging zu seinem Posten.

  • Decius trat vor die Zeltreihen und gab Befehl dass die Soldaten sich vor ihren Zelten aufstellen sollten.


    "Milites, e tabernaculis!"


    Daraufhin sprangen die Männer auf, huschten aus den Zelten oder kamen eilig herbeigelaufen, sammelten sich vor ihren Zelten und stellten sich dort in einer geraden Reihe auf. Vor jedem Zelt standen nun 8 Soldaten, und Decius begab sich zum ersten Zelt in der langen Reihe um dort mit der Kontrolle zu beginnen. In dem ersten sowie zweitem Zelt hatte er nichts zu beanstanden, die Ausrüstung war ordentlich verstaut und so gut es in einem Feldlager eben möglich war vor Dreck und Staub geschützt; Die Schilde standen ordentlich und verhüllt vor dem Zelt. So gab Decius auch nur die üblichen Floskeln ab was man noch alles hätte besser machen können, aber er wollte seinen Kameraden den Tag nicht dadurch versauen dass er ihnen ihr wirklich ordentliches Zelt auseinander nahm.
    In einigen Zelten allerdings sah es nicht so schön aus, und da musste er dann mal wieder richtig laut werden.


    "Miles, warum hast du deinen Verpfelgungsbeutel nich tordentlich verschnürt? Was hat der hier auf dem Boden verloren, willst du zum Frühstück Sand essen? Aufräumen, aber sofort!"


    Der Angesprochene nickte eilfertig und machte sich eifrig daran seine Nachlässigkeit ungeschehen zu machen, und Decius schritt weiter die Zelte ab, schaute in jedes hinein und bemängelte lautstark jede Unordnung.
    Schließlich hatte er das letzte Zelt kontrolliert und ließ die Männer wieder ihren Beschäftigungen nachgehen.

  • Nachdem Lucullus es aufgegeben hatte seine Tunika fleckenfrei zu waschen, packte er seine sieben Sachen zusammen und stand auf. Als sein Blick über die Umgebung ging, schüttelte er nur seinen Kopf. „Was wollen wir eigentlich hier…“ Er trat mit seiner Schuhspitze in den Sand und verfluchte die Entscheidung, zur Legion gegangen zu sein. Die Rede dieses Tyrannen war auch nicht wirklich bewegend oder anregend, länger hier zu bleiben. Schlangen, Sand und noch mehr Sand. Mehr gab es hier nicht. Man hätte auch einfach einen Haufen Steine verteidigen können in Italia. Und wem die Parther auf dem Palatium Augusti beleidigt hatten, war ihm egal. Die Parther hatten ihnen nicht beleidigt. Er kannte überhaupt keinen Parther, wenn er etwas genauer darüber nachdachte. Und dennoch war er in dieser Region, von den Göttern und der Hoffnung verlassen.


    Lucullus hatte seinen Kameraden nicht gleich mitbekommen, er war in seinen Gedanken verloren. „Seife?“ Verwirrt schaut er ihn an, bis Lucullus begriff, was er meinte. „Ja, natürlich.“ Er reichte ihm die Seife und setzte sich neben ihn. „Da hast du aber viele Galigae, sind deine Füße so empfindlich, dass du deine Sandalen jeden Tag wechseln musst?“ Lucullus grinst und packte sich ebenfalls ein paar Schuhe und half seinem Kameraden.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ..."Salve Sparsus. Warst Du auch bei der Rede des Imperators eben? Also ich hab ja beinahe überhaupt nichts verstanden, leider." [/FONT]


    "Salve Kleiner. Ja ging mir genauso - wie vielen anderen auch, denke ich mal"


    "Und wie gehts mit der Ausbildung vorran? Hast du schon die Schnauze voll von der Legio?"


    fragte Spasus und gab ihm einen leichten Klapps aufdie Hinterseite des Helms.

  • nachdem er nun seine Pflichten erfüllt hatte, gönnte Decius sich ein wenig Ruhe und beschloss, einen Spaziergang durch das Lager zu unternehmen. Auch wenn jedes militärische Lager im Prinzip gleich aufgebaut war und es insofern nicht viel zu entdecken gab so wollte er doch einmal schauen wie es den Männern der Ersten so erging. Seine militärische Karriere hatte er in der Legio Prima begonnen, und möglicherweise würde er ja alte Kameraden antreffen.


    So verließ er den Lagerplatz seiner Centurie und begab sich zur erstbesten Lagergasse die mit Unterkunftszelten der Legio I gesäumt war. Er schaute sich um und ließ das übliche Lagerleben auf sich wirken: Vor einem Zelt versammelte Soldaten beim Essen, Caligae säubernde Soldaten, herumstehende Soldaten, geschäftig wirkende Soldaten, würfelnde Soldaten... es war in jedem Lager im Grunde das gleiche. Allein der schäbige, staubige Sand verlieh der gesamten Szenerie etwas trostloses. So marschierte er ein wenig herum und hielt die Augen nach ehemaligen Kameraden offen.

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    Lucullus hatte seinen Kameraden nicht gleich mitbekommen, er war in seinen Gedanken verloren. „Seife?“ Verwirrt schaut er ihn an, bis Lucullus begriff, was er meinte. „Ja, natürlich.“ Er reichte ihm die Seife und setzte sich neben ihn. „Da hast du aber viele Galigae, sind deine Füße so empfindlich, dass du deine Sandalen jeden Tag wechseln musst?“ Lucullus grinst und packte sich ebenfalls ein paar Schuhe und half seinem Kameraden.


    "Danke." Ich nahm die Seife entgegen und rieb etwas davon auf den Putzlappen.
    "Ach..."
    Bei seiner Bemerkung wurden meine Wangen ganz heiß. Ich zog eine Grimasse und rieb mir verlegen die Nasenspitze. Es war mir ziemlich peinlich, dass ich so die Schuhe der anderen putzen musste - dabei hätten doch eigentlich eher sie sich schämen sollen.
    "Ja sicher!", scherzte ich halbherzig. "Jeden Tag ein neues Paar, passend zur Garderobe, zum Wetter und zum Anlass."


    Wie verblüfft war ich, als er auf einmal begann mir zu helfen! Mit großen Augen sah ich ihn an, lächelte ungläubig, schlug dann befangen die Wimpern nieder und murmelte:
    "Ähm... Danke. - Mein Contubernium, die... ähm. Ach."
    Ich winkte ab, zuckte die Schultern und verstummte. Um mich von meiner Verlegenheit abzulenken, rubbelte ich um so heftiger über die harten Sandalen. In großen Brocken löste sich der Schmutz, der sich in den Lücken zwischen den vielen Riemen festgesetzt hatte, fiel ins Wasser und trieb langsam davon.


    "Ich heiße Faustus Serapio.", ergriff ich schließlich wieder schüchtern das Wort.
    "Bin noch Probatus. Kann es sein, dass Du auch bei Centurio Flavius bist? Und was - also wenn ich fragen darf - was hast Du gemeint eben?"
    Unwillkürlich blickte ich zu der Stelle, wo er mit dem Fuß in den Sand getreten hatte. Ein bisschen hatte das schon so geklungen, als ob er Zweifel hätte, und da ich in letzter Zeit den Eindruck gehabt hatte, dass die ganze Prima bis zum allerletzten Mann von euphorischer Hurra-Kriegsbegeisterung erfüllt war, machte mich das schon neugierig.

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  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Sparsus
    "Salve Kleiner. Ja ging mir genauso - wie vielen anderen auch, denke ich mal"
    "Und wie gehts mit der Ausbildung vorran? Hast du schon die Schnauze voll von der Legio?"

    fragte Spasus und gab ihm einen leichten Klapps aufdie Hinterseite des Helms.


    Hmm... Kleiner... In diesem Punkt war ich nicht ganz unempfindlich. Beleidigt verzog ich das Gesicht, und grummelte leise:
    "Ich heiße Serapio, Du Langer."
    Aber bei seiner Frage nach der Ausbildung, kam so viel Jammer und Wut in mir hoch, dass ich ihm freimütig mein Herz ausschüttete:
    "Die Ausbildung ist ganz schrecklich, seit wir so einem bösartigen alten Ungeheuer von Optio in die Hände gefallen sind. Das ist ein kranker Sadist, Du machst Dir keine Vorstellung! Nie ist ihm was recht, egal wie wir uns anstrengen gibt es immer nur Strafen und Flüche und Schläge, und stundenlang hetzt er uns durch die Gluthitze, und feixt wenn einer zusammenbricht.
    Wirklich, er blüht förmlich auf, wenn er uns quält. Ein übles Dreckschwein ist er, an jedem anderen Ort als der Armee hätte man ihm sicher schon längst das Handwerk gelegt!
    Aber nein, trotzdem hab ich noch nicht die Schnauze voll, ich meine es ist doch toll jetzt dabeizusein, wo es so richtig losgeht, und - He!"

    Flink holte ich aus, und versetzte Sparsus als Revanche ebenfalls einen kleinen Klapps auf den Helm. Ein leises Scheppern ertönte.
    "Oh, oh, das klingt aber hohl!", alberte ich grinsend, und zog schnell die Hand zurück.

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