Beiträge von Quintilia Valentina

    Zitat

    Dafür habe ich auf der Liste noch zwei Freischaltungswünsche von Quintilia Valentina, die hier im Thread nicht genannt wurden. Was ist mit denen? Sollen die beide tatsächlich freigeschaltet werden?


    Huhu!
    Klar! Hab nur nichts geschrieben weil die SL ja nicht da war.
    Also dann hiermit offiziell bitte freischalten.
    :anbet2:

    Einige hundert Jahre später würde man es wohl ein Geschäftsessen nennen, was Aculeo und Valentina hier hatten.
    Momentan war es für die junge Quintilia aber nur eine Vorbereitung auf die Zukunft. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Fragen erst verspätet beantworten konnte.
    „Für mich bitte gekochte lukanische Würste.“ Der Wein war vollkommen in Ordnung, was Valentina mit einem Nicken bestätigte.
    Dann aber dachte sie schon wieder an den Marmorsteinbruch, die Eisenmiene und Schäferei. Letzteres kannte sie bereits. Die anderen beiden Betriebe würden Einarbeitung benötigen. Doch sie war sich sicher, dass sie das schaffte. Sie wollte es schaffen.
    Nachdem der Kellner gegangen war sah Valentina zu ihrem neuen Arbeitgeber.
    „Danke, dass du mir diese Chance gibst. Ich hatte in letzter Zeit ein paar Rückschläge im Leben und habe mich deswegen nach Ägypten zurück gezogen. Das hier wird so etwas wie ein Neuanfang für mich.“

    Hinter Aculeo betrat Valentina die Taverne, deren Schankraum ihr bereits bekannt war. Vor gar nicht all zu langer Zeit war sie hier ebenfalls in männlicher Begleitung gewesen. Und damals hatte sie festgestellt, dass sie hier lieber nicht alleine herkommen wollte.
    Die junge Quintilia deutete auf einen Tisch direkt neben einer Fensteröffnung. Es war weit genug von den Tischen der Soldaten weg, die sich im hinteren Teil des Schankraumes aufhielten. Auch jetzt waren einige da.
    Auf dem Weg hierher hatte Valentina viel nachgedacht. Sie plante in gewissem Sinne schon ihre Zukunft. Mit dem geregelten Einkommen konnte sie sich schön in der Familiencasa einrichten. Und Schmuck würde sie sich wieder kaufen können. Neue Tuniken! All das lag nun vor ihr. Valentina war eben auch nur ein einfaches Mädchen und konnte sich nicht alles leisten was man so wollte. Aber war es nicht ein gutes Zeichen, dass sie nach all der Zeit in der sie traurig war wieder an solche Ding wie Schmuck dachte? All das Gold der Welt würde ihr den Schmerz nicht nehmen können. Und doch lenkte es sie wenigstens wieder ab.
    Nachdem sie Platz genommen hatte, nahm der Wirt die Bestellung entgegen. „Was genau sind das für Betriebe, die ich ab sofort zu betreuen habe?“ Sah Valentina ihren Gegenüber dann wissbegierig an. Vielleicht würde sie sich sogar noch vorbereiten müssen um auch wirklich ihr bestes geben zu können.

    Wenn sich Aculeo in Zukunft auf eines verlassen konnte, dann das Valentina nicht log.
    Dafür war sie zu ehrlich erzogen worden.
    Sie mochte nicht immer alle ihre Gefühle nach außen hin zeigen.
    Doch sie würde ihren Gesprächspartner, oder in diesem Fall Vorgesetzten nicht anlügen. Nicht wenn es nicht einen wirklich guten Grund dafür gäbe.
    Bei der Frage ob sie ihn begleiten wollte nickte Valentina.
    Mit Begleitung dürfte es kein Problem sein dort noch einmal hin zu gehen.
    Es war ja nur so, dass sich dort sehr viele Soldaten aufhielten und sich Valentina unter deren Blicke nicht so wohl fühlte.
    "Wenn du auf mich aufpasst, gerne." Stand sie dann auf.
    "Dort sind viele Soldaten zugegen. Das Essen ist gut und billig. Nur naja. Die Blicke der Männer sind mir etwas unangenehm. Aber wenn du dabei bist, schauen sie sicherlich nicht so viel."
    Meinte sie dann und ging langsam los, Aculeo den Weg weißend.
    Ja, das könnte wahrhaftig der Weg in eine neue, gute Zukunft sein.
    Vielleicht konnte Valentina ihre Vergangenheit hinter sich lassen und wieder nach vorne blicken.

    "Nein, nein. Du bedrängst mich nicht. Es wäre schön, wenn wir gemeinsam zurück reisen." Schüttelte Valentina den Kopf.
    "Es war nicht gedacht, dass ich mich hier lange aufhalte. Ich wolllte mich nur von der langen Reise etwas erholen. Morgen Früh können wir gerne aufbrechen."
    Meinte die junge Quintilia dann schnell. Sie wollte wirklich nicht lange hier verweilen. Mantua war eine schöne Stadt. Dagegen konnte man nichts sagen. Aber es war nicht ihre Heimat. Das war und blieb einfach Rom.
    Sie überlegte aufgrund der Frage einen Moment.
    "Die Taverne würde sich anbieten. Das Essen dort ist sehr gut."

    "Nein, nicht Germanien."
    Schüttelte Valentina dann gleich den Kopf.
    Dort wollte sie so schnell nicht wieder hin. Viel zu viele schlechte Erinnerungen hatte sie an diese Gegend. Dort hatte sie jemanden verloren, der ihr bis heute fehlte.
    Deswegen war sie froh, als ihr Gegenüber meinte, dass dies wirklich keine gute Idee wäre.
    Hielt sie etwas hier? Valentina dachte lange nach. Dann aber schüttelte sie den Kopf.
    "Nein!" Meinte sie dann entschlossen.

    Die Erleichterung war groß, dass sie statt auf Missverständnis auf so einen verständnisvollen Mann getroffen war.
    Sie hätte sich jetzt nicht mit Fontinalis streiten wollen.
    Valentina hatte nur einfach auch ihre Ansichten.
    Und diese wurden hier geteilt.
    "Das ist einfach nicht in Ordnung, nein."
    Sie schüttelte den Kopf, dass sich eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Zopf löste.
    Dem Blick von Fontinalis wich Valentina bald aus.
    Sie hatte in letzter Zeit einfach zu viel schlechte Erfahrunge gemacht.

    Der erste Punkt wäre also überstanden.
    Valentina wirkte richtig erleichtert. Sie würde von nun an also wieder ihr eigenes Geld verdienen und auf hoffentlich niemanden mehr angewiesen sein.
    Dann allerdings wurde ein Problem angesprochen über das sich Valentina noch gar nicht wirklich Gedanken gemacht hatte.
    Was hielt sie hier in Mantua? Naja, es gab da schon jemanden.
    Die junge Quintilia sah an ihrem Gesprächspartner vorbei und dachte nach.
    "Eigentlich war ich auf dem Weg nach Rom und wollte hier nur eine kurze Pause einlegen. Das war schon vor einigen Tagen."
    Aber wie sollte man es lösen? Sollte sie nach Rom gehen und Fontinalis hier zurück lassen? Sie könnte ihm ja schreiben. Zumal Valentina vorerst ja nicht wirklich Interesse an Männern hatte. Zu oft hatte man sie ihr weg genommen.
    "Die Scribastelle wäre also in Rom, ja?" Fragte Valentina nach um sich ganz sicher zu sein.

    Es erleichterte Valentina, dass sie offenbar eine echte Chance bekommen sollte sich zu beweisen.
    Mittlerweile hatten die Beiden eine kleine Bank erreicht, abseits des Geschehens. Die Quintilia setzte sich. Nicht zuletzt um ein bisschen Zeit zu gewinnen.
    "Nunja..." Sie wusste genau, dass dies eine der wichtigsten Fragen sein würde. Nannte sie zu viel, war sie gierig. Nannte sie zu wenig, verkaufte sie sich unter ihrem Wert.
    "Vierzig Sesterzen." Meint sie dann halblaut aber relativ sicher.

    Wie sie das meinte?
    Valentina nahm einen Schluck von dem verdünnten Wein.
    Sie wollte ehrlich mit Fontinalis sein, hatte sich aber auch schon oft Ärger eingehandelt.
    "Nunja... Mir gefällt es nicht, dass man andere Menschen herabsetzt und sie als Sklaven bezeichnet.
    Deswegen bin ich froh, dass du es offenbar ähnlich siehst, denn du hast deine Haushälterin nicht als Sklavin bezeichnet."
    Mit einem scheuen Lächeln sah Valentina dann wieder zu Fontinalis.
    Wie er nun wohl reagieren würde?

    Oh doch, sie würde helfen. Das würde sie sehr wohl.
    Lucilla hieß die Angestellte also. Valentina nahm sich vor sich diesen Namen fest ein zu prägen.
    Sie aß wieder ein Stück von ihrem Brot.
    "Es ist schön, dass sie deine Angestellte ist und nicht deine Sklavin."
    Meinte Valentina dann mit gedämpfter Stimme. Es hatte ihr schon oft Ärger gebracht, wenn sie sich immer so gegen den Sklavenstand aussprach.
    "Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann werde ich mich schon erkenntlich zeigen."
    Mal davon abgesehen, dass Valentina nicht einmal wusste wie lange sie hier bleiben würde. Aber Mantua schien eine nette Stadt zu sein, sie könnte ihren Aufenthalt hier durchaus verlängern.
    Ihr Blick glitt zu Fontinalis. Er war eine sehr stattliche Erscheinung.

    Es würde vielleicht nicht auffallen. Nur der momentane, freudige Ausdruck in Valentinas Augen. Fontinalis konnte es noch nicht wissen. Aber dieses eine Wort bedeutete ihr so viel. Die junge Frau verachtete den Sklavenstand. Niemand sollte so behandelt werden und sie selbst benutzte nicht einmal das Wort Sklave. Und nun hatte ihr Gegenüber von einer Haushälterin gesprochen. Das bedeutete die Frau bekam Achtung und Respekt und auch Lohn. Valentinas Herz machte einen Freudenhüpfer. Dieser Begeisterung konnte man ihr für kurze Zeit sogar ansehen.
    "Das würde mir sehr viel besser gefallen. Und natürlich gehe ich der Haushälterin auch zur Hand."

    Das Brot tunkte Valentina gerade in die herrlich schmeckende Soße ein, als Fontinalis ihr ein Angebot unterbreitete.
    Die junge Quintilia wurde fast etwas rot dabei.
    „Nur, wenn es keine Umstände macht.“
    Natürlich wollte Valentina. Hier bleiben bereitete ihr Unbehagen. Und wenn alle aus seiner Familie so nett waren konnte ihr bei Fontinalis doch nichts passieren, oder?
    „Dann sehr gerne.“

    Erst als sie ein paar Bissen von ihrem Essen nahm merkte Valentina wie hungrig sie eigentlich wirklich war.
    Sie erkannte die gespielte Geste ihres Gegenübers nicht gleich richtig und fühlte sich schuldig.
    Zuerst traute sich Valentina kaum noch einmal nach zu fragen. ‚
    „Und die wäre?“
    Das Grinsen verwirrte sie dann. War das gar nicht so gemeint?

    Sich umsehend betrat Valentina das Lokal. Es war gemütlich und hell. Freundlich so wie es Valentina gefiel.
    Sie besah sich die Angebot auf den Tafeln und man bestellte dann ein einfaches Essen.
    „Es ist wirklich nett hier.“ Gab Valentina zu. „Und das wäre dann auch die Taverne die du mir empfehlen würdest für eine Übernachtung, ja?“
    Ihr Blick glitt wieder über die Anwesenden. Es waren viele Soldaten hier. Und da wurde es der jungen Frau etwas mulmig.
    „Ich möchte nicht unhöflich sein. Aber gäbe es vielleicht noch einen anderen Ort als diese Taverne für eine Übernachtung?“

    Sie war dankbar, dass ihr Gesprächspartner nicht näher auf den Grund ihres bisherigen Aufenthaltes ansprach. Vielleicht würde sie es ihm irgendwann erzählen.
    Bei seiner weiteren Frage sah sie wieder auf und überdacht e ihre nächsten Worte genau. Schließlich ging es hier um ein Stück ihrer Zukunft.
    „Wie bereits in meinem Schreiben erwähnt, stand ich schon als Scriba im Dienst von Publius Vipsanius Gallicus. Dort konnte ich ausreichende Erfahrungen sammeln. Außerdem verfüge ich über eine gute Auffassungsgabe und bin überzeugt die anfallenden Arbeiten zufriedenstellend zu erledigen.“

    Froh darüber, dass die Situation überstanden war, lief Valentina neben Fontinalus her. Seine Nähe fiel ihr gar nicht so auf. Die junge Quintilia war nicht gerne alleine. Sie war das nun lange genug gewesen. Es musste sein. Sie brauchte den Abstand. Aber nun war sie gerne wieder unter Leuten. Vor allem wenn sie so nett waren wie Fontinalus.
    „Nachdem ich nun so lange in Ägypten verweilte und das Essen dort genossen habe ist es mir mal wieder nach einer richtig traditionellen Speise. Ein Besuch in einer Taverne ist also genau das Richtige.
    Vielleicht zeigst du mir gleich die Taverne in der ich vielleicht ein Zimmer bekommen könnte.“

    Zuerst war Valentina nicht sicher wie sie die Reaktion ihres Gegenübers deuten sollte. Doch als ihr Aculeo anbot ihn bei seinem Vornamen zu nennen, war sie sich sicher, dass es keine Nachteile mit sich brachte.
    Valentina war sogar erleichtert und froh als man die Verwandschaft feststellte. Erst die Frage nach ihrem Verbleib ließ sie wieder etwas zurückhaltender werden. Schließlich waren das keine guten Erinnerungn.
    "In letzter Zeit habe ich mich in Ägypten aufgehalten. Weit weg von Zuhause." Sie sah auf ihre Finger hinab.

    Verstehend nickte Valentina.
    "Das ist mir vollkommen klar. Ordnung muss sein."
    Zustimmend versuchte sie ein Lächeln und sah dem Mann mit dem Brotkorb hinterher. Es war ihr gar nicht geläufig, dass Soldaten in ihrer spärlichen Freizeit auch noch als Lieranten tätig waren. Aber der Sold war ja zu Beginn sicherlich auch noch nicht all zu groß.
    "Aber jetzt lass uns etwas essen gehen, ja? Etwas zu unserem Brot dazu."

    Es war natürlich immer ein Moment den man schnell vorüber ziehen wünschte, wenn jemand einen musterte.
    Valentina ging es nicht anders. Sie hoffte ihr vielleicht neuer Arbeitgeber war zufrieden mit dem was er sah.
    Bei der Frage ob sie sich hier auskannte nickte die junge Quintilia.
    "Ein bisschen, ja. Ich bin selber noch nicht lange hier. Aber dort drüben ist ein ruhiges Plätzchen."
    Deutete sie nach rechts und führte den Herrn dann zu einer Sitzgelegenheit, die tatsächlich durch verschiedene Büsche und Blumenranken vom Treiben des Marktes abgeschirmt war.
    Bei der Erwähnung ihres Bruders sah Valentina auf und suchte nach einem Zeichen im Gesicht ihres Gesprächspartners. War das nun gut oder schlecht? Sie konnte nichts erkennen.
    "Er ist mein Bruder."
    Antwortete sie dann ehrlich aber vorerst neutral.