Die ganze Zeit war Valentina an Tullias Seite gewesen. Als der Eingriff vorgenommen wurde, schluckte sie schwer, aber sie nickte und stand auf um ihre Freundin, sollte es nötig sein, mit der nötigen Kraft niederzudrücken, wie es von ihr erwartet wurde.
Während Thula den Eingriff vornahm, sah Valentina nicht hin. Wie versteinert beobachtete sie jede Reaktion ihrer Freundin. Wie gerne würde sie mit ihr tauschen. Ihr diese Leid abnehmen. Das Kind zu verlieren musste das Schlimmste sein was man sich vorstellen konnte.
Es dauerte lange, bis die weise Frau hinter ihr wieder zu Valentina sprach. Nicht ein einziges Mal hatte die junge Frau sich umgedreht, denn dann hätte sie sich nicht mehr beherrschen können. Und sie musste jetzt stark sein, für Tullia.
Als sie dann Anweisungen bekam, was sie tun sollte, nickte sie und nahm die Schüssel von einem Beistelltisch. Mit sauberen, klarem Wasser tupfte sie unendlich vorsichtig Tullias Lippen ab.
Dann nahm sie zwei Tücher, tunkte sie in das kühle Nass und begann damit ihre Waden zu umwickeln. Auch das tat sie sehr vorsichtig.
"Wenn ich dir nur irgendwie helfen könnte, geliebte Freundin. Ich traure mit dir um dein ungeborenes Kind. Es tut mir so leid." Meinte sie leise und mit tränenerstickter Stimme zu Tullia als sie alleine mit ihr im Zimmer war. Sie wusste, die Freundin würde sie nicht hören. Aber Valentina wollte diese Worte nicht unausgesprochen lassen.
Dann setzte sie sich wieder neben das Kopfende ihres Lagers und betupfte wieder die spröden Lippen mit etwas Wasser.